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Vorrichtung zum Behandeln von zähflüssigen, teigigen, körnigen oder
faserigen Massen
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung, die zum mechanischen
und/oder chemisehen Behandeln von zähflüssigen, teigigen, plastischein, auch faserigen
oder körnigen lassen aller Art geeignet ist, also z. B. auch für Reaktions-, Lösungs-
und Trocknungszwecke, insbesondere aber bestimmt ist zum kontinuierlichen Mischen
und Kneten von zu Teigen und zähflüssigen Lösungen zu verarbeitenden Massen, z.
B. Kunstfaserviskose.
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Aufgabe der Erfindung ist eine Verbesserung jener bekannten Misch-
und Knetvorrichtungen, bei denen die zu behandelnde Masse in einer Trommel unter
fortlaufendem Durchsatz von Misch- und Knetorganen bearbeitet wird tind die nach
ihrem Aufbau in zwei Gattungen zu unterteilen sind: Vofrichtungen mit in einer Trommel
umlaufenden Flügeln und am Trommelumfang befestigten Gegenflügein und Schneckenmaschinen
mit nur einer Schnecke oder zwe!i in der Trommel einander parallel angeordneten
Schnecken, 4ie - wie die Flügel und Gegenflügel der ersten Gattung - ineinandergreifen.
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Die Vorrichtungen der ersten Gattung lassen insofern zu wünschen
übrig, als nicht ausnahmslos alle Telile der in die Trommel eingebrachten Masse
gründlich durchgearbeitet werden, vielmehr einzelne Teile so gut wie ungemischt
und angeknetet die Trommel wieder verlassen, so daß die Masse
nach
Austritt aus der Trommel mehr oder weniger Klümpchen, Krümel u. dgl. enthält, die
erfahrungsgemäß in vielen Fällen die Brauchbarkeit des Mischergehnisses in Frage
stellen.
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In dieser Hinsicht mögen die Schneckenmaschinen - zweite Gattung
- besser sein. Doch treten bei diesen sehr starke radiale Kräfte auf, deren Beherrschung
schwere und teure Konstruktionen erforderlich macht. Sie sind überdies wegen ihres
hohen Energiebedarfes unbefriedigend und neigen zudem zum Brikettieren der zu behandlelnden
Masse, so daß nicht alle knetbaren oder plastischein Stoffe in ihnen verarbeitet
werden können, d. h. ihr Anwendungsbereich beschränkt ist.
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Andere Knetvorrichtungen mit umlaufenden, Schneckenflügeln arbeiten
mit zusätzlicher axialer Hin- und Herbewegung der Schnecke und erfordern demgemäß
ein kostspieliges Getriebe sowie gleichfalls einen zusätzlichen Energiebedarf.
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Alle diese bekannten Vorrichtungen geben keine Gewähr für eine Feinzerkleinerung
und innige Aufteilung sowie eine Gleichmäßigkeit der aus der Vorrichtung austretenden
Masse.
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- Um hier Abhilfe zu schaffen, wïrd erfindungsgemäß der Arbeitsvorgang
in der Trommel so gestaltet, daß auch die letzten Klümpchen. zerrieben und unter
die Masse verteilt werden. Gemäß der bekannten Vorrichtung mit zwei über die Trommellänge
verteilten und ineinandergreifenden Flügelgruppen, d!. h. mit Flügeln und Gegenflügeln,
kann der Erfindung dadurch zum Erfolg verholfen werden, daß die zwischen den Flügeln
eingeschlossene Masseschicht zum Trommelaustragende hin schwächer als am - Eintragende
gehalten wird.
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Dieses kann in verschiedener Weise verwirklicht werden. Entweder wird
der Abstand benachbarter Flügel ein und derselben Gruppe voneinander oder der Abstand
benachbarter und verschiedenen Gruppen angehöriger Flügel voneinander zum Au.stragende
hin. kleiner als am Eintragende gehalten, oder beide Abstände können gleichzeftig
im erwähnten Sinne abnehmen. Bezeichnet man den Abstand benachbarter Flügel derselben
Gruppe kurz als »Abstand« und jenen benachbarter Flügel verschiedener Gruppen als
»Knetspalt«, so ergeben sich folgende Möglichkeiten für die Erfindung: I. gleiche
Abstände, verschieden weiter Knetspalt (am Austragende kleiner als am Eintragende),
2. gleich weite Knetspalte, verschiedene Abstände, 3. verschiedene Abstände, verschieden
weite Knetspalte.
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In allen Fällen erfährt die Masse im Anschluß an ihre (mehr oder
weniger grobe) Vorbearbeitung eine feinere Unterteilung, die sich in einer gründlichen
Nachbearbeitung sowie darin auswirkt, daß alle von der Vorbearbeitung mehr oder
wemger unbeeinflußt gebliebenen 3ZIasseteile erfaßt werden, bevor sie aus der Trommel
austreten.
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Durch die feinere Unterteilung werden auch die Bedingungen für eine
Lösung oder chemische Reaktion begünstigt, ein Umstand, der seinerseits der gewünschten
Gleichmäßigkeit der fertig behandelte Masse weitgehend Vorschub zu leisten vermag.
Im übrigen ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch für Trocknungszweche besondern
geeignet, indem für eine Trocknung teigige Massen die feinere Unterteilung gegen
Ende der Trommel für die Gleichmäßigkeit des ausgetragenen Gutes in hohem Maße förderlich
ist.
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Dabei verdient noch der Umstand hervorgehoben zu werden, daß alle
die erwähnten Vorzüge mit nur einer umlaufenden Welle zu erreichen sind.
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Infolgedessen entfallen die Nachteile anderer Vorrichtungen, bei denen
entweder die Welle zusätzlich eine axiale Schwingbesvegung ausführt oder zwei Schnecken
mit ihren bekannten @ Nachteilen (starke radiale Kräfte und erheblicher Energiebedarf)
vorgesehen sind. Der hierin begründete Unterschied zu den erwähnten älteren Vorrichtungen
mit fortlaufendem Durchsatz der Masse ist als weiterer Fortschn'tt zu bewerten.
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Der Erfindungsgedanke einer feiner werdenden Aufteilung der Masse
zum Austrittsende hin läßt sich vorteilhaft in> der Weise auswerten, daß die
Flügel dicke unterschiedlich in dem Sinne gewählt wird, daß die vorbearbeitenden
Flügel dicker als die nachbearbeitenden Flügel sind. Dadurch ist bei gleicher Gesamtlänge
der Trommel eine Vergröße rung der Zahl der zwischen den Flügeln eingeschlossenen
Schichten, d. h. eine weitergehende Masseaufteilung und im übrigen konstruktiv und
festigkeitsmäßig eine denkbar günstige Raum- und Werkstoffausnutzung gegeben.
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Je nach den Umständen des Einzelfalles (der Art der zu behandelnden
Masse und der Art der Behand.lung) kann es erfindungsgemäß vorteilhaft sein, die
Flügel (und Gegenflügel) in der Trommellängsrichtung in mehrere Zonen zu unterteilen,
die je in s.ich gleiche, aber zonenweise hinsichtlich der Flügeidid:e und/oder des
Abstandes verschiedene Abmessungen im Sinne einer zonenweisen Abnahme zum Austragende
hin haben. Dadurch ergibt sich eine stufenweise Steigerung der Verfeinerung sowie
die für diese vorteilhafte Möglichkeit, zwischen d.en einzelnen Zonen zusätzlich
Eintragöffnungen vorzusehen und diese wiederum für eine stufenweise Eintragung der
einzelnen Massebestandteile auszuwerten. Eine solche stufenweise Eintragung ermöglicht,
dem Mischgut in den einzelnen Zonen gerade jenen plastischen Zustand zu verleihen,
delr den jeweils gewünschten inneren Verschiebungswiderstand ergibt, um die weitere
Misch- und Knetarbeit zu erleichtern und zu verbessern. Die in der Trommel befindliche
Masse wird ausnahmslos ständig der Scherwirkung der ineinandergreifenden Flügel
unterworfen, nutzlose Reihungsarbeit bereits gemischter Bestandteile vermieden und
damit eine bisher unerreichte wirtschaftliche Ausnutzung gesichert.
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Zweckmäßig werden die Flügel im Bereich der zusätzlichen Eintragöffnungen
durch besondere Förder- und Mischflügel ersetzt, die an allen Eintragstellen dieselbe
Stärke haben können und insofern fertigungsmäßig eine Vereinfachung he deuten.
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Die Unterteilung in mehrere Zonen läßt sich erfindungsgemäß ferner
in dem Sinne auswerten, daß die Trommel selbst nach Maßgabe der einzelnen Zonen
in mehrere Einzeltrommeln aufgeteilt wird, die in waagerechter oder senkrechter
Lage untereinander angeordnet und mit getrennten Antrieben ausgerüstet werden können,
um in einfachster Weise die einzelnen Flügel zonen der Einzeltrommeln. mit verschiedener
Drehzahl arbeiten zu lassen.
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Vorteilhaft werden die an der Trommelwandung anzuordnenden Flügel
an einzelnen Ringen, angeordnet und diese in die Trommel einschi-ebbar eingepaßt.
Bei einer sinngemäßen Ausbildung der Umlaufflügel zum Aufschieben auf die Welle
können alle Flügel serienmäßig in verschiedenen Stärken, z. B. grob; mittelstark
und fein gefertigt und mühelos zu. beliebig langen und beliebig zusammengesetzten
Flügelzonen vereinigt sowie auch ausgewechselt werden. Dadurch ist der bemerkenswerte
Vorzug gegeben, ein und dieselbe Vorrichtung der Eigenart der jeweils zu behandelnden
Masse anzupassen, so daß der angestrebte Erfolg hins,ichtlich des Anwendungsbereiches
keineswegs beschränkt bleibt.
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Um insbesondere den groben Flügeln möglichst große Steifigkeit zu
geben, empfiehlt es sich, die auf der Welle angeordneten Flügel radial von innen
nach außen un.d die zugehörigen Gegenflügel radial von außen nach innen zu verjüngen.
EineVergrößerung der wirksamen Flügelseitenflächen ist erfindungsgemäß durch in
Umfangsrichtung verlaufende Rippen bzw. Aussparungen (Nuten) zu erreichen, wobei
die Nuten der Gegenflügel den Rippen der Flügel zugeordnet sind.
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In Weiterentwicklung des. Grundgedankens. der Erfindung erweist es
sich als nützlich, mit der Misch- und Knetarbeit der Flügel eine Zerkleinerungsarbeit
zu kombinieren. Dies ist erfindu.ngsgemäß in denkbar einfacher Weise durch die Flügelgestaltung,
nämlich dadurch zu erreichen, daß die Flügel in Umlaufrichtung und die zugehörigen
Gegen flügel in entgegengesetzter Richtung verjüngt werden. Alsdann schieben die
Flügel bei ihrem Umlauf die Masse in immer enger werdende Zwischenräume und üben
eine Scherwirkung aus, so daß mit der Misch- und Knetwirkung eine bemerkenswerte
Zerkleinerung gepaart wird.
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Die Gefahr, daß die Masse auf ihrem Weg durch die Trommel nicht restlos
erfaßt wird, besteht nach einer weiteren Erkenntnis der Erfindung um so eher, je
länger einzelne Massenteile mit eingeschlossenen Klümpchen unberührt in der Trommel
verweilen können. Ausgehend von dieser Erkenntnis empfiehlt es sich, für eine sorgfältige
Durcharbeitung zu sorgen und zu diesem Zweck die etwa radialen Stirnränder benachbarter
Flügel in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt anzuordnet, und zwar in dem Sinne,
daß benachbarte Flügel beim Umlauf ihren zugehörigen Gegenflügel nacheinander erreichen.
Mit einer solchen Flügelanordnung wird erreicht, daß die Flügel außer der Misch-,
Knet- und Zerkleinerungswirkung zugleich eine Förderbewegung auf die Masse ausüben,
obwohl sie keine Steigung nach Art eines Schnecken- oder Schraubenganges haben und
also beim Umlauf keine axial gerichtete Relativbewegung zur Trommel oder den. trommelfesten
Gegenflügeln ausführen. Darüber hinaus kann gegebenen falls mit dieser Förderbewegung
eine Gegenförderung zur weiteren Steigerung der Durcharbeitungswirkung sinnvoll
kombiniert werden.
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Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Rahmen einiger
Ausführungsbeispiele gemäß der Zeichnungen näher erörtert. Diese zeigen in Fig.
I einen Längsschnitt durch eine Voirrichtung mit drei Zonen, Fig. 2 und 3 eine schematische
Darstellung verschiedener Ausführungen des Flügelversatzes, Fig. 4 eine schaubildliche
Darstellung der' Welle mit den Flügeln und Gegenflügeln, Fig. 5 bis 10 in Quer-
und Längsschnitt die Flügelform in verschiedenen Trommelzonen teils in vergrößertem
Maßstab, Fig. 11 und 12 andere Flügelformen, Fig. 13 und 14 in schematischer Darstellung
verschiedene Anordnungen der Einzel trommeln, Fig. I5 die Flügel abstände und Knetspalte
vergleichsweise in den verschiedenen Flügelzonen, Fig. I6 und I7 eine Trommelausführung
mit zonenweise verschiedenen Durchmessern.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. I ist in einer langgestreckten
(und 1 ängsgetei lten) Trommel I mit einem Eintrittsstutzen 2 und einem. Austrittsstutzen
3 eine Arbeitswelle 4 gleichachsig drehbar gelagert und über ihre innere Länge mit
Flügeln 5 besetzt. Zwischen diesen sind in die Trommelinnenwand Ringe mit Gegenflügeln
6 eingeschoben, die radial einwärts bis zur Welle 4 reichen, während die Flügel
5 bis nahe an die Trommelwand heranreichen. Ob nur- je ein Flügel auf den Umfang
entfällt (vgl. Fig. 4) oder über diesen mehrere Flügel verteilt sind (Fig. 5, 7
und 9), ist grundsätzlich gleichgültig. Wesentlich ist dagegen nach der Erfindung
eine Aufteilung der Flügel 5 und Gegenflügel 6 in mehrere in Durchsatzrichtung hintereinanderfolgende
Zonen. Das Beispiel nach Fig. I zeigt drei Zonen A, B, C. Die Flügel (un.d Gegenflügel)
der ersten Zone A sind stärker als jene der zweiten Zone B, während die dritte und
letzte Zone C die schwächsten Flügel und Gegenflügel aufweist.
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Die Form und Stärke der A- und Flügel sind vergleichsweise aus den
Fig. 5 und 6 (Zone A) bzw.
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Fig. 7 und 8 (Zone B) ersichtlich. Die radialen Stirnflächen 5a bzw.
6a der groben Flügel und ihrer Gegenflügel der ersten Zone A sind für eine kräftige
Zerkleinerung scharfkantig gezahnt und im übrigen zweckmäßig gegen die Achse der
Welle 4 im Sinne eines axialen Schubes in Förderrichtung geneigt (F,ig. 4 und I
I).
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Die feinen C-Flügel können als Blechflügel ausgebildet und als ausgesparte
Blechseheiben ausgeführt werden, deren Form beispielsweise die Fig. 9 und 10 zu
erkennen geben und die eine Stärke bis herab zu I mm und darunter haben.
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Dabei verleihen innere Verbindungsringe 6b der (festen) Gegenflügel
6 bzw. äußeren Verbindungsringe 5b der Umlaufflügel 5 den nötigen Halt gegen Verbiegen
sowie gegen ein Ineinanderschieben.
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Die jeweils zu einer Zone gehörigen Flügel 5 und Gegenflügel 6 sind
in Form und Größe einander gleich, so daß bei billiger Herstellung vieler einzelner
gleichartiger Elemente ein leichter und billiger Austausch gewährleistet ist.
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Bemerkenswert ist die geringe Schichtstärke im Verhältnis zur Trommellänge,
d. h. die Vielzahl der einzelnen Masseschichten zwischen den Flü geln 5 und Gegenflügeln
6. Wie z. B. Fig. 15 erkennen läßt, beträgt die Schichtdicke nur einen Bruchteil
der Flügelstärke in der Zone und hat etwa dieselbe Größenordnung wie die Stärke
der feinen C-Flügel. Bei sonst gleicher Trommellänge ergibt sich solcher Art eine
Vergrößerung der Schichtzahl und eine sehr weit gehende Massenaufteilung, die sowohl
für eine mechanische als auch eine chemische Behandlung der Masse förderlich und
unter Umständen ausschlaggebend ist.
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Von den eingangs erwähnten verschiedenen Möglichkeiten einer Verwirklichung
des Erfindungsgedankens zeigt Fig. 15 jene Ausführung, bei der in den einzelnen
Zonen A, B und C die Abständ,eSa., Sb und Sc benachbarter Gegerflügel 6 verschieden
und die Knetspalte s (zwischen Umlaufflügei 5 und benachbartem Gegenflügel 6) gleich
sind. Daß s,ich die Abstände S in Umfangsrichtung, d. h. in der durch einen Pfeil
angedeu.teten Bewegungsrichtung der Umlaufflügel 5 ändern, ist insofern ohne Belang,
als dies für alle Zonen, B und C gilt und es nu.r auf den Vergleich der einzelnen
Zonen miteinander ankommt. Nach Fig. I5 sind die AbständeSa, Sb und Sc alle auf
das. Eintrittsende der Gegenflügel 6 bezogen. Für das Austrittsende oder irgendeine
andere Stelle gilt offenbar grundsätzlich gleichfalls eine Abnahme von Zone zu Zone.
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Zwischen den einzelnen Zonen A, B, C sind zusätzliche Einfüllstutzen
7 und 8 vorgesehen, durch die der vorbereiteten Masse - zur Erleichterung und Verbesserung
des weiteren Misch- und Knetvorganges - noch fehlende Mischungsbestandteil e fest,
pulverförmig, plastisch, teigig oder flüssig zugesetzt werden kö gnen.. Im Bereich
der Zusatzstutzen 7 und 8 zeigt Fig. I zwischen den Flügelzonen umlaufende Förder-
und Mischflügel g und mit der Trommel fest verbundene Gegenflügel I0 (Fig. I), die
das nachträglich zugeführte Mischgut sowohl weiterfördern, als auch mit der aus
der vorigen Zone kommenden und vorbearbeiteten Masse mischen und durchkneten.
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Um die von den Flügeln auf die Masse ausgeübte Misch- und Knetwirkung
zu steigern, sind benachbarte Flügel 5 und Gegenflügel 6 jeweils an Umfangsrichtung
gegeneinander versetzt angeordnet.
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Dabei ergeben sich die verschiedensten Möglichkeinen, von denen einige
in. den Fig. 2, 3 und 4 veranschaulicht sind. Nach Fig. 4 ist der Flügelversatz
so gewählt, daß die radialen Stirnräder der Flügel 5 einerseits und die der Gegenflügel
6 andererseits. auf einer gegen die Wellenachse ge neigten Geraden liegen und sich
für die zwischen den Stirnrändern befindliche Masse eine Art Keilform ergibt, die
in Durchsatzrichtung an Breite zunimmt. Statt dessen können die Stirnränder aber
auch nach einer Bogenform ausgerichtet werden (Fig. 2). In beiden Fällen ist ein
besonders gutes Durcl1einanderkneten der Masse gegeben.
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Die erste Flügelzone A nach Fig. I besteht aus zwei Teilabschnitten-7
von denen der erste einen bogenförmigen Flügelversatz und der zweite einen geradlinigen
Versatz aufweist. Die dritte Zone C hat wie die zweite, B, nur geradlinigen Versatz,
aber eine Dreifachunterteilung in dem Sinne, daß sich einzelne Keilstufe ergeben,
die s.ich in ihrer Arbeit ergänzen, indem die ersten Flügel der jeweils folgenden
Stufe die von den letzten Flügeln der vorhergehenden Stufe verdrängte Masse auf
fangen, da nach einer Teildrehung der Welle 4 die folgende Stufe gewissermaßen noch
geschlossen ist und dem. Weitergleiten der Masse in axialer Richtung eine Sperre
vorschaltet, so daß die Masse ihren Weg zum Austrittsende nicht fortsetzen kann,
ohne von den Flügeln erfaßt, durchgeknetet und zerrieben zu werden.
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Außer oder an Stelle einer solchen Sperrwirkung kann mit einer Gegenförderung
gearbeitet werden, so daß ein axiales Hin und Her innerhalb der Masse erzwungen
wird. Dies ist insbesondere bei der Ausführung nach Fig. 3 der Fall, die den abgewickelten
Trommelmantel mit den Flügeln und Gegenflügeln, und zwar für die Zone B veranschaulicht.
Es sind also innerhalb dieser Zone mehrere Keile abwechselnd auf den Umfang verteilt,
z. B. zwei vonvärts und ein rückwärts gerichteter Keil. Auf diese Weise ist - sogar
innerhalb eine.r Zone - ein Hin- und Herschiehen gegeben, durch das etwa immer noch
vorhandene Ungleichmäßigkeiten ausgeglichen werden.
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In Abwandlung der Ausführung nach Fig. I und 5 bis 8 können die starken
Flügel (und Gegenflügel) der Zone A und gegebenenfalls auch die mittelstarken der
Zone B an ihren Seitenflächen in Umfangsrichtung verlaufende Rippen bzw.
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Nuten erhalten, wobei die Rippen der Flügel 5 den Nuten der Gegenflügel
6 zugeordnet werden (vgl.
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Fig. 12). Diese Ausbildung ist nicht nur für die Knetwirkung förderlich,
sondern vergrößert auch die Reibflächen.
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Weiterhin ist es von Vorteil, die obenerwähnte, auf die Achsrichtung
bezogene Keilform sinngemäß auf die Umfangsrichtung anzuwenden und zu diesem Zweck
die Flügel 5 in Umlaufrichtung und die Gegenflügel 6 in entgegengesetzter Richtung
zu verjüngen. Bei einer solchen Flügelform (Fig. 11 und 15) wird die Masse mit beginnendem
Eintritt der Flügel 5 zwischen die Gegenflügel 6 in immer enger werdende Räume geschoben
und dabei einer wachsenden. Scherwirkung ausgesetzt.
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Je nach der Gesamtlänge der Trommel 1 bzw. der Arbeitswelle4, der
Zahl der Flügelzonen, der Art der zu behandelnden Masse und den im Einzelfalle gegebenen
Raumverhältnissen kommt eine
Unterteilung der Trommel selbst sinngemäß
zur Flügelunterteilung in Betracht. Die Einzeltrommeln lassen sich waagerecht (Fig.
13) oder senkrecht (Fig. 14) untereinander anordnen derart, daß die Masse aus der
ersten Einzeltrommel in die zweite, von dieser in die dritte und so fort gelangt.
Im übrigen gestattet die Trommelunterteilung in einfachster Weise ein Arbeiten der
einzelnen Flügelzonen mit unterschiedlicher Drehzahl. Die senkrechte Aufstellung
der Einzeitrommeln erleichtert den Durchsatz der Masse, weil die Schwerkraft in
der Durchlaufrichtung wirksam ist.
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Unabhängig davon, ob die einzelnen Zonen, B, C in einer durchlaufenden
Trommel angeordnet oder auf Einzeltrommeln nach den Fig. I3 und 14 verteilt sind,
können die Zonen getrennt beheizt oder gekühlt werden. Durch eine Wärmezu- oder
-abfuhr hat man es in der Hand, den Misch- und Knetvorgang zu beeinflussen und zu
steuern. Demgemäß können die Zonen einen Mantel für den Durchfluß eines Heiz- oder
Kühlmittels erhalten.
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Schließlich ist noch zu den in den Fig. I6 und I7 angedeuteten Trommelausführungen
mit zonenweise unterschiedlichen Durchmessern zu bemerken, daß eine Durchmesserabnahme
(Fig. I6) dann am Platze ist, wenn mit der Durcharbeitung eine eruebliche Volumenminderung
der Masse einhergeht.
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Dies gilt z. B. von alkalicellulose bei der Kunstseide- oder Zellwollherstellung.
Das zerfaserte Ausgangsgut zieht sich beträchtlich zusammen und benötigt in der
Trommel nur einen Bruchteil des Raumes, der im Ausgangs zustande eingenommen wurde.
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Ebenso kann der umgekehrte Fall eintreten, daß nämlich das Aufgabegut
unter dem Einfluß von zugesetzten Flüssigkeiten stark quillt und also die Masse
beim Durchlauf durch die Trommel einen Volumenzuwachs erfährt, der eine Trommelausführung
nach Fig. I7 angezeigt erscheinen läßt, um der drohenden Gefahr einer Verstopfung
zu gegen.
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Wie schon erwähnt, sind die dargestellten Ausführungen nur beispielsweise
Verwirklichungen der Erfindung. Diese ist also nicht auf die erörterten Beispiele
beschränkt. Vielmehr sind noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich.
So z. B. könnte die beschriebene Vorrichtung mehr oder weniger als drei Zonen erhalten
sowie außer zum Mischen und Kneten auch zum Trocknen pastenartiger Stoffe mit Vorteil
verwendet werden, da die ständige Durcharbeitung und Zerkleinerung die Trocknung
beträchtlich beschleunigt und gleichmäßig durchzuführen gestattet. Zu erwähnen ist
ferner die Anwendung für chemische Reaktionen und für Lösungen. In beiden Fällen
kommt die erfindungsgemäße Ausbildung der Flügel gleichfalls vorteilhaft zur Geltung.
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PATENTANSPRVCHE: I. Vorrichtung zum mechanischen und/oder chemischen
Behandeln von zähflüssigen, teigigen, auch körnigen oder faserigen Massen, insbesondere
zum Mischen und Kneten von zu Teigen und zähflüssigen Lösungen zu verarbeitenden
Massen, mit einer Trommel für den laufenden Durchsatz der zu behandelnden Masse
und mit zwei sich relativ zueinander verdrehenden, über die Trommellänge verteilten
und ineinandergreifenden Flügelgruppen, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen
je zwei zusammenarbeitenden Flügeln verschiedener Gruppen verquetschte Masseschicht
zum Trommelaustragende hin schwächer als am Eintragende ist.