DEH0010237MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 31. Oktober 1951 Bekanntgemacht am 22. November 195G
DEUTSCHES PATENTAMT
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung, die zum mechanischen und/oder chemischen
Behandeln von zähflüssigen, teigigen, plastischen, auch faserigem oder körnigen Massen aller
Art geeignet ist, also z. B. auch für Reaktions-, Lösungs- und Trocknungszwecke, ■ insbesondere
aber bestimmt ist zum kontinuierlichen Mischen und Kneten von zu Teigen und zähflüssigen Lösungen
zu verarbeitenden Massen, z. B. Kunstfaserviskose.
Aufgabe der. Erfindung ist eine Verbesserung jener bekannten Misch- und Knetvorrichtungen.,
bei denen die zu behandelnde Masse in einer Trommel unter fortlaufendem Durchsatz von
Misch- und Knetoiriganen bearbeitet wird und die nach ihrem Aufbau in zwei Gattungen zu unterteilen
sind:
Vorrichtungen mit in einer Trommel umlaufenden Flügeln und am Trommelumfang befestigten
Gegenflügeiln und
Schneckenmaschiineai mit nur einer Schnecke oder
zwei in der Trommel einander parallel angeordneten Schnecken, die — wie die Flügel und Gegenflügel
der ersten Gattung — ineinandergreifen.
Die Vorrichtungen der ersten Gattung lassen insofern zu wünschen übrig, als nicht ausnahmslos alle
Teile der in die Trommel eingebrachten, Masse gründlich durchgearbeitet werden, vielmehr einzelne
Teile so gut wie ungemischt und ungekneterfc die Trommel wieder verlassen, so daß die Masse
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nach Austritt aus der Trommel mehr oder weniger
Klümpchen, Krümel u. dgl. enthält, die erfahrungsgemäß in vielen Fällen die Brauchbarkeit des
Mischergebnisses in Frage stellen.
In dieser Hinsicht mögen die Schneckenmaschinen — zweite Gattung — besser sein. Doch treten bei diesen sehr starke radiale Kräfte auf, deren Beherrschung schwere und teure Konstruktionen erforderlich macht. Sie sind überdies wegen
In dieser Hinsicht mögen die Schneckenmaschinen — zweite Gattung — besser sein. Doch treten bei diesen sehr starke radiale Kräfte auf, deren Beherrschung schwere und teure Konstruktionen erforderlich macht. Sie sind überdies wegen
ίο ihres hohen Energiebedarfes unbefriedigend und
neigen zudem zum Brikettieren der zu behandelnden Masse, so daß nicht alle knetbaren oder plastischen
Stoffe in ihnen verarbeitet werden können, d. h. ihr Anwendungsbereich beschränkt ist.
Andere Knetvorrichtungen: mit umlaufenden Schneckenflügeln arbeiten mit zusätzlicher axialer
Hin- und Herbewegung der Schnecke und erfordern demgemäß ein kostspieliges Getriebe sowie gleichfalls
einen zusätzlichen Energiebedarf.
Alle diese-bekannten Vorrichtungein geben keine
Gewähr für eine Feinzerkleinerung und innigei Aufteilung sowie eine Gleichmäßigkeit der aus der
Vorrichtung austretenden Masse.
- Um hier Abhilfe zu schaffen, wird erfindungsgemäß der Arbeitsvorgang in der Trommel so gestaltet, daß auch die1 letzten Klümpchen zerrieben und unter die Masse verteilt werden. Gemäß der bekannten Vorrichtung mit zwei über die Trommellänge verteilten und ineinandergreifenden Flügelgruppen, d. h. mit Flügeln und Gegenflügeln, kann der Erfindung dadurch zum Erfolg verhelfen werden, daß die zwischen den Flügeln eingeschlossene Masseschicht zum Trommelaustragende hin schwächer als am' Eintragende gehalten wird.
- Um hier Abhilfe zu schaffen, wird erfindungsgemäß der Arbeitsvorgang in der Trommel so gestaltet, daß auch die1 letzten Klümpchen zerrieben und unter die Masse verteilt werden. Gemäß der bekannten Vorrichtung mit zwei über die Trommellänge verteilten und ineinandergreifenden Flügelgruppen, d. h. mit Flügeln und Gegenflügeln, kann der Erfindung dadurch zum Erfolg verhelfen werden, daß die zwischen den Flügeln eingeschlossene Masseschicht zum Trommelaustragende hin schwächer als am' Eintragende gehalten wird.
Dieses kann in verschiedener Weise verwirklicht werden. Entweder wird der Abstand benachbarter
Flügel ein und derselben Gruppe voneinander oder der Abstand benachbarter und verschiedenen
Gruppen angehöriger Flügel voneinander zum Austragende hin kleiner als am Eintragende gehalten,
oder beide Abstände können gleichzeitig im erwähnten Sinne abnehmen. Bezeichnet man den Abstand
benachbarter Flügel derselben Gruppe kurz als »Abstand« und jenen benachbarter Flügel verschiedener
Gruppen als »Knetspalt«, so ergeben sich folgende Möglichkeiten für die Erfindung:
i. gleiche Abstände, verschiedein weiter Knetspalt (am Austragende kleiner als am Eintragende),
2. gleich weite Knetspalte, verschiedene Abstände, 3. verschiedene Abstände, verschieden weite
Knetspalte,
In allen Fällen erfährt die Masse im Anschluß an ihre (mehr oder weniger grobe) Vorbearbeitung
eine feinere Unterteilung, die sich in einer gründlichen Nachbearbeitung sowie darin auswirkt, daß
alle von der Vorbearbeitung mehr oder weniger unbeeinflußt gebliebenen Masseteile erfaßt werden,
bevor sie aus der Trommel austreten.
Durch die feinere Unterteilung werden auch die Bedingungen für eine Lösung oder chemische
Reaktion begünstigt, ein Umstand, der seinerseits
der gewünschten Gleichmäßigkeit der fertig behandelten Masse weitgehend Vorschub zu leisten
vermag. Im übrigen ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch für Trocknungszwecke besonders
geeignet, indem für eine Trocknung , teigiger Massen die feinere Unterteilung gegen
Ende der Trommel für die Gleichmäßigkeit des ausgetragenen Gutes in hohem Maße förderlich ist.
Dabei verdient noch der Umstand hervorgehoben zu werden, daß alle die erwähnten Vorzüge mit
nur einer umlaufenden Welle zu erreichen sind. Infolgedessen entfallen die Nachteile anderer Vorrichtungen,
bei denen, entweder die Welle zusatz-Hch
eine axiale Schwingbewegung ausführt oder zwei Schnecken mit ihren bekannten Nachteilen
(starke radiale Kräfte und erheblicher Energie-. bedarf) vorgesehen sind, Der hierin begründete
Unterschied zu den erwähnten älteren Vorrichtungen mit fortlaufendem Durchsatz der Masse ist
als weiterer Fortschritt zu bewerten.
Der Erfindungsgedanke einer feiner werdenden Aufteilung der Masse zum Austrittsende hin läßt
sich vorteilhaft in der Weise auswerten, daß die Flügel dicke unterschiedlich in dem Sinne gewählt
wird, daß die vorbearbeitenden Flügel dicker als die nachbearbeitenden Flügel sind. Dadurch ist bei
gleicher Gesamtlänge der Trommel eine Vergrößerung der Zahl der zwischen den Flügeln eingeschlossenen
Schichten, d. h. eine weitergehende Masseaufteilung und im übrigen konstruktiv und
festigkeitsmäßig eine denkbar günstige Raum- und Werkstoffausnutzung gegeben.
Je nach den Umständen des Einzelfalles (der Art der zu behandelnden Masse und der Art der
Behandlung) kann es'. erfindungsgemäß vorteilhaft sein, die Flügel (und Gegenflügel) in der Trommellängsrichtung
in mehrere Zonen zu unterteilen, die je in sich gleiche, aber zonenweise hinsichtlich
der Flügeldicke und/oder des Abstandes verschiedene Abmessungen im Sinne einer zonenweisen
. Abnahme zum Austragende hin haben. Dadurch ergibt sich eine stufenweise Steigerung der Verfeinerung
sowie die für diese vorteilhafte Möglichkeit, zwischen den einzelnen Zonen zusätzlich
Eintragöffnungen vorzusehen und diese wiederum für eine stufenweise Eintragung der einzelnen
Massebestandteile auszuwerten. Eine solche stufenweise Eintragung ermöglicht, dem Mischgut in den
einzelnen Zonen gerade jenen plastischen Zustand zu verleihen, der den jeweils gewünschten inneren
Verschiiebungswiderstand ergibt, um die weitere Misch- und Knetarbeit zu erleichtern und zu verbessern.
Die in der Trommel befindliche Masse wird ausnahmslos ständig der Scherwirkung der
ineinandergreifenden Flügel unterworfen, nutzlose Reibungsarbeit bereits gemischter Bestandteile vermieden und damit eine bisher unerreichte wirtschaftliche
Ausnutzung gesichert.
Zweckmäßig werden die Flügel im Bereich der zusätzlichen Eintragöffnungen durch besondere
Förder- und Mischflügel ersetzt, die an allen Eintragstellen dieselbe Stärke haben können und insofern
fertigungsmäßig eine Vereinfachung bedeuten.
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Die Unterteilung in mehrere Zonen läßt sich erfindungsgemäß
ferner in dem Sinne auswerten, daß die Trommel selbst nach. Maßgabe der einzelnen
Zonen in mehrere Einzeltrommeln aufgeteilt wird, die in waagerechter oder senkrechter Lage untereinander
angeordnet und mit getrennten Antrieben ausgerüstet werden können, um in einfachster
Weise die einzelnen Flügelzohen der Einzeltrommeln mit verschiedener Drehzahl arbeiten zulassen.
ίο Vorteilhaft werden die an der Trommelwandung
anzuordnenden Flügel an einzelnen Ringen angeordnet und diese in. die Trommel einschiebbar
eingepaßt. Bei einer sinngemäßen Ausbildung der Umlaufflügel zum Aufschieben auf die Welle
können alle Flügel serienmäßig in verschiedenen Stärken, z. B. grob, mittelstark und fein gefertigt
und mühelos zu beliebig langen und beliebig zusammengesetzten Flügelzonen vereinigt sowie auch
ausgewechselt werden. Dadurch ist der bemerkenswerte Vorzug gageben, ein und dieselbe Vorrichtung
der Eigenart der jeweils zu behandelnden Masse anzupassen, so> daß der angestrebte Erfolg
hinsichtlich des Anwendungsbereiches keineswegs beischränkt bleibt.
Um insbesondere den groben Flügeln möglichst große Steifigkeit zu geben, empfiehlt es sich, die
auf der Welle angeordneten Flügel radial von innen nach außen und die zugehörigen Gegenflügel radial
von außen nach innen zu verjüngen. Eine Vergrößerung
der wirksamen Flügelseitenflächen ist erfindungsgemäß durch in Umfangsrichtung verlaufende
Rippen bzw. Aussparungen (Nuten) zu erreichen, wobei die Nuten der Gegenflügel den
Rippen der Flügel zugeordnet sind.
In Weiterentwicklung des Grundgedankens der Erfindung erweist es sich als nützlich, mit der
Misch- und Knetarbeit der Flügel eine Zerkleinerungsarbeit zu kombinieren. Dies ist erfindungsgemäß
in denkbar einfacher Weise durch die Flügelgestaltung, nämlich dadurch zu erreichen,
daß die Flügel in Umlaufrichtung und die zugehörigen Gegenflügel in entgegengesetzter Richtung
verjüngt werden. Alsdann schieben die Flügel bei ihrem Umlauf die Masse in immer enger werdende
Zwischenräume und üben eine Scherwirkung aus, so daß mit der Misch- und Knetwirkung
eine bemerkenswerte Zerkleinerung gepaart wird.
Die Gefahr, daß die Masse auf ihrem Weg durch die Trommel nicht restlos erfaßt wird, besteht
nach einer weiteren Erkenntnis der Erfindung um soi eher, je langer einzelne Massenteile mit eingeschlossenen
Klümpchen unberührt in der Trommel verweilen können. Ausgehend von dieser Erkenntnis
empfiehlt es sich, für eine sorgfältige ■ Durcharbeitung zu sorgen und zu diesem Zweck
die etwa radialen Stirnränder benachbarter Flügel in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt anzuordnen,
und zwar in dem Sinne, daß benachbarte Flügel beim Umlauf ihren zugehörigen Gegenflügel
nacheinander erreichen. Mit einer solchen Flügeilanordnung wird erreicht, daß die Flügel
außer der Misch-, Knet- und Zerkleinerungswirkung zugleich eine Förderbewegung auf die Masse
ausüben, obwohl sie keine Steigung nach Art eines Schnecken- oder Schraubenganges haben und also
beim Umlauf keine axial gerichtete Relativbewegung zur Trommel oder den. trommelfesten Gegenflügeln
ausführen. Darüber hinaus kann gegebenenfalls mit dieser Föcderbewegung eine Gegenforderung
zur weiteren Steigerung der Durcharbeitungswirkung sinnvoll kombiniert werden.
Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Rahmen einiger Ausführungsbeispiele
gemäß der Zeichnungen, näher erörtert. Diese zeigen in ' ' .
Fdg. ι einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung
mit drei Zonen,
Fig. 2 und 3 eine schematische Darstellung verschiedener
Ausführungen des Flügelversatzes,
Fig. 4 eine schaubildliche Darstellung der Welle
mit den Flügeln und Gegenflügeln,
Fig. 5 bis 10 in Quer- und Längsschnitt die
Flügelform in verschiedenen Trommelzonen teils in vergrößertem Maßstab, .
Fig. 11 und 12 andere Flügelformen,
Fig. 13 und 14 in schematischer Darstellung verschiedene
Anordnungen der Einzeltrommeln,
Fig. 15 die Flügelabstände und Knetspalte vergleichsweise
in den verschiedenen Flügelzonen,
Füg. 16 und 17 eine Trommelausführung mit
zonenweise verschiedenen Durchmessern.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist in einer langgestrecktem (und längsgeteilten) Trommel
ι mit einem Eintrittsstutzen 2 und einem Austrittsstutzen
3 eine Arbeitswelle 4 gleichachsig drehbar gelagert und über ihre innere Länge mit
Flügeln 5 besetzt. Zwischen diesen sind in die Trommelinnenwand Ringe mit Gegenflügeln 6 eingeschoben,
die radial einwärts bis zur Welle 4 reichen, während die Flügel 5 bis nahe an die
Trommelwand heranreichen. Ob nur je ein Flügel auf den Umfang entfällt (vgl. Fig. 4) oder über
diesen mehrere Flügel verteilt sind (Fig. 5, 7 und 9), ist grundsätzlich gleichgültig. Wesentlich
ist dagegen nach der Erfindung eine Aufteilung der Flügel 5 und Gegenflügel 6 in mehrere in Durchsatzrichtung
hintereinanderfolgende Zonen. Das Beispiel nach Fig. 1 zeigt drei Zonen A, B1 C. Die
Flügel (und Gegenflügel) der ersten Zone A sind stärker als jene der zweiten ZoneB, während die
dritte und letzte Zone C die schwächsten Flügel und Gegenflügel aufweist.
Die Form und Stärke der A- und B-Flügel sind
vergleichsweise aus den Fig. 5 und 6 (Zone A) bzw. Fig. 7 und 8 (Zone B) ersichtlich. Die radialen
Stirnflächen 5a bzw. 6a der groben Flügel und ihrer
Gegenflügel der ersten Zone A sind für eine kräftige Zerkleinerung scharfkantig gezahnt und im
übrigen zweckmäßig gegen die Achse der Welle 4 im Sinne eines axialen Schubes in Förderrichtung
geneigt (Fig. 4 und 11).
Die feinen C-Flügel können als Blechflügel ausgebildet
und als ausgesparte Blechscheiben ausgeführt werden, deren Form, beispielsweise die
Fig. 9 und 10 zu erkennen geben und die eine Stärke bis herab zu 1 mm und darunter haben.
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Dabei verleihen innere Verbindungsringe 66 der
(festen) Gegenflügel 6 bzw. äußeren Verbindungsringe Sb der Umlauffiügel 5 den nötigen Halt gegen
Verbiegen, sowie gegen ein Ineinanderschieben.
Die jeweils zu einer Zone gehörigen Flügel 5 und Gegeinflügel 6 sind, in Form und Größe einander gleich, so1 daß bei billiger Herstellung vieler -einzelner gleichartiger Elemente, ein leichter und billiger Austausch gewährleistet ist.
Die jeweils zu einer Zone gehörigen Flügel 5 und Gegeinflügel 6 sind, in Form und Größe einander gleich, so1 daß bei billiger Herstellung vieler -einzelner gleichartiger Elemente, ein leichter und billiger Austausch gewährleistet ist.
ίο Bemerkenswert ist die geringe Schlichtstärke im
Verhältnis zur Trommellänge, d. b. die Vielzahl der einzelnen Masseschichten zwischen den Flügelns
und Gegenflügeln6. Wie z.B. Fig. 15 erkennen
läßt, beträgt die Schichtdicke nur einen Bruchteil der Flügelstärke in der ^4-Zone und hat
etwa dieselbe Größeno'rdnung wie die Stärke der feinen C-Flügel. Bei sonst gleicher Trotnmellange
ergibt sich solcher Art eine Vergrößerung der Schichtzähl und eine sehr weit gehende Massenaufteiilung,
die sowohl für eine mechanische als auch eine chemische Behandlung der Masse förderlich
und unter Umständen ausschlaggebend ist.
Von, den eingangs erwähnten verschiedenen Möglichkeiten einer Verwirklichung des Eründungsgedankens
zeigt Fig. 15 jene Ausführung, bei der in den einzelnen Zonen A3 B und C die Abstände
Sa, Sb und Sc benachbarter Gegeinflügel 6 verschieden und die Knetspalte ^ (zwischen, Umlaufflügel
5 und benachbartem Gegenflügel 6) gleich sind. Daß sich die Abstände vS" in Umfangsrichtung,
d. h. in der durch einen Pfeil angedeuteten, Bewegungsrichtung
der Umlaufflügel 5 ändern, ist insofern ohne Belang, als dies für alle Zonen A, B
und C gilt und es nur auf den Vergleich der einzelnen Zonen miteinander ankommt. Nach Fig. 15
sind die Abstände Sa, Sb und Sc alle auf das Eintrittsende
der Gegenflügel 6 bezogen. Für das Austrittsende
odier irgendeine andere Stelle gilt: offenbar grundsätzlich gleichfalls eine Abnahme von
Zone zu Zone.
Zwischen den einzelnen Zonen A, B, C sind zusätzliche
Einfüllstutzen 7 und 8 vorgesehen, durch die der vorbereiteten Masse — zur Erleichterung
und Verbesserung des weiteren Misch- und Knetvo-rganges
— noch fehlende Mischungsbestandteile fest, pulverförmig, plastisch, teigig oder flüssig zugesetzt
werden können. Im Bereich der Zusatzstutzen 7 und 8 zeigt Fig. 1 zwischen den Flügelzonen
umlaufende Förder- und Mischflügel 9 und mit der Trommel fest verbundene Gegemnügei 10
(Fig. 1), die das nachträglich zugeführte Mischgut sowohl weiterfördern, als auch mit der aus der
vorigen Zone kommenden und vorbeiarbeiteten Masse mischen und durchkneten.
Um die von den Flügeln auf die Masse ausgeübte Misch- und Knetwirkung zu steigern, sind benachbarte
Flügel 5 und Gegenflügel 6 jeweils in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet.
Dabei ergeben sich die verschiedensten Möglichketten, von denen einige in den Fig. 2, 3 und 4 veranschaulicht
sind, Nach Fig. 4 ist der Flügelversatz so gewählt, daß die radialen Stirnräder der
Flügel 5 einerseits und die der Gegenflügel 6 andererseits auf einer gegen die Wellenachse geneigten Geraden liegen und sich für die zwischen
den Stirnrändern befindliche Masse eine Art Keilform ergibt, die in Durchsatzrichtung an Breite zunimmt.
Statt dessen können die Stirnränder aber auch nach einer Bogenform ausgerichtet werden
(Fig. 2). In beiden Fällen ist ein besonders gutes Durcheinanderkneten der Masse gegeben.
Die erste Flügelzone A nach Fig. 1 besteht aus
zwei Teilabschnitten, von denen der erste einen bogenförmiigen Flügelversatz und der zweitei einen
geradlinigen Versatz aufweist. Die dritte Zone C hat wie die zweite, B, nur geradlinigen Versatz,
aber eine Dreifachuntertailung in dem Sinne, daß sich einzelne Keilst.ufen ergeben, die sich in ihrer
Arbeit ergänzen, indem die ersten Flügel der jeweils folgenden Stufe die von den letzten Flügeln
der vorhergehenden Stufe verdrängte Masse auffangen., da, nach einer Teildrehung der Welle 4 die
folgende Stufe gewissermaßen noch geschlossen ist und dem Weitergleiten der Masse in axialer Richtung
eine Sperre voirschaltet, so daß die Masse ihren Weg zum Austrittsende nicht fortsetzen kann,
ohne von den. Flügeln erfaßt, durchgeknetet und zerriebeni zu werden.
Außer oder an Stelle einer solchen Sperrwirkung
kann mit einer Gegenförderung gearbeitet.
werden, so daß ein axiales Hin und Her innerhalb der Masse erzwungen wird. Dies ist insbesondere
bei der Ausführung nach Fig. 3 der Fall, die den abgewickelten Trömmelmantel mit den Flügeln
und Gegenflügeln, und zwar für die Zone B ver- gs
anschaulicht. Es sind also innerhalb dieser Zone mehrere Keile abwechselnd auf den Umfang verteilt,
z. B. zwei vorwärts und ein rückwärts gerichteter Keil. Auf diese Weise ist ^- sogar innerhalb
einer Zone — ein Hin- und Herschieben gegeben, durch das etwa immer noch vorhandene
Ungleichmäßigkeiten ausgeglichen werden.
In Abwandlung der Ausführung nach Fig. 1 und 5 bis 8 können die starken Flügel (und Gegenflügel)
der Zone A und gegebenenfalls auch die mittelstarken der Zone B an ihren Seitenflächen
in Umfangsrichtung verlaufende Rippen . bzw. Nuten erhalten, wobei die Rippen der Flügel 5 den
Nuten der Gegenflügel 6 zugeordnet werden (vgl. Fig. 12). Diese Ausbildung ist nicht nur für die
Knetwirkung förderlich, sondern vergrößert auch die Reibflächen.
Weiterhin ist es von Vorteil, die obenerwähntet,
auf die Achsrichtung bezogene Keilform. sinngemäß auf die Umfangsrichtung anzuwenden und zu diesem
Zweck die Flügel 5 in Umlauf richtung und die Gegenflügel 6 in entgegengesetzter Richtung zu verjüngen.
Bei einer solchen Flügelform (Fig. 11 und. 15) wird die Masse mit beginnendem Eintritt der
Flügel 5 zwischen die Gegenflügel 6 in immer enger werdende Räume geschoben und dabei, einer wachsenden
Scherwirkung ausgesetzt.
Je nach der Gesamtlänge der Trommel 1 bzw.
der Arbeitswelle 4, der Zahl der Flügelzonen, der Art der zu. behandelnden Masse und den im Einzelfalle
gegebenen Raumverhältnissen kommt eine
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Unterteilung der Trommel selbst sinngemäß zur Flügelunterteilung in Betracht. Die Einzeltrommeln
lassen sich waagerecht (Fig. 13) oder senkrecht (Fig. 14) untereinander anordnen derart, daß die
Masse aus der ersten. Einzeltrommel in die zweite, von dieser in die dritte und so fort gelangt. Im
übrigen gestattet die Trommelunterteilung in einfachster Weise ein Arbeiten der einzelnen Flügelzonen
mit unterschiedlicher Drehzahl. Die senkrechte Aufstellung der Einzeltrommeln. erleichtert
den Durchsatz der Masse, weil die Schwerkraft in der Durchlauf richtung wirksam ist.
Unabhängig davon, ob die einzelnen Zonen A, B, C in einer durchlaufenden Trommel angeordnet
oder auf Einzeltrommeln nach den Fig. 13 und 14
verteilt sind, können die Zonen getrennt beheizt oder gekühlt werden. Durch eine Wärmezu- oder
-abfuhr hat man es in der Hand, den Misch- und Knetvorgang zu beeinflussen und zu steuern. Demgemäß
können die Zonen einen Mantel für den Durchfluß eines Heiz- oder Kühlmittels erhalten.
Schließlich ist noch zu den in den Fig. 16 und 17 angedeuteten Trommelausführungen mit zonenweise
unterschiedlichen Durchmessern zu bemerken, daß eine Durchmesserabnahme (Fig. 16) dann am
Platze ist, wenn mit der Durcharbeitung eine erhebliche Volumenminderung der Masse einhergeht.
Dies gilt z.B. von Alkalicellulose bei der Kunstseide- oder Zellwollhersteilung. Das zerfaserte. Ausgangsgut
zieht sich beträchtlich zusammen und benötigt in der Trommel nur einen Bruchteil des
Raumes, der im Ausgangszustande eingenommen wurde.
Ebenso* kann der umgekehrte Fall eintreten, daß
nämlich das Aufgabegut unter dem Einfluß von zugesetzten Flüssigkeiten stark quillt und also* die
Masse beim Durchlauf durch die Trommel einen Volumenzuwachs erfährt, der eine Trommelausführung
nach Fig. 17 angezeigt erscheinen läßt, um
der drohenden Gefahr einer Verstopfung zu beigegnen.
Wie schon erwähnt, sind die dargestellten, Ausführungen nur beispielsweise Verwirklichungen der
Erfindung. Diese ist also nicht auf die erörterten Beispiele beschränkt. Vielmehr sind noch mancherlei
andere Ausführungen und Anwendungen] möglich. So z. B. könnte die beschriebene Vorrichtung
mehr oder weniger als drei Zonen erhalten sowie außer zum Mischen und Kneten auch zum Trockneti
pastenartiger Stoffe mit Vorteil verwendet werden, da die ständige Durcharbeitung und Zerkleinerung
die Trocknung beträchtlich beschleunigt und gleichmäßig durchzuführen gestattet. Zu erwähnen
ist ferner die Anwendung für chemische Reaktionen und für Lösungen. In beiden Fällen
kommt die erfmdungsgemäße Ausbildung der Flügel gleichfalls vorteilhaft zur Geltung.
Claims (23)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum mechanischen und/oder chemischen Behandeln von zähflüssigen, teigigen, auch körnigen oder faserigen Massen, insbesondere zum Mischen und Kneten von zu Teigen und zähflüssigen Lösungen zu verarbeitenden Massen, mit einer Trommel für den laufenden Durchsatz der zu behandelnden Masse und mit zwei sich relativ zueinander verdrehenden, über die Trommellänge verteilten und ineinandergreifenden Flügelgruppen, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen je zwei zusammenarbeitenden Flügeln verschiedener Gruppen verquetschte Masseschicht zum Trommelaustragendei hin schwächer als am Eintragende ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand benachbarter Flügel ein und derselben Gruppe voneinander zum Trommelaustragende hin kleiner als am Eintragende ,ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand benachbarter und verschiedenen Gruppen angehöriger Flügel zum Trommelaustragende hin kleiner als am Eintragende ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, da,-durch gekennzeichnet, daß die Dicke der Flügel zum Trommelaustragende hin kleiner als am . Eintragende ist.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel in mehrere in Durchsatzrichtung hintereinanderfclgende Zonen (A, B, C) unterteilt sind, deren Flügel hinsichtlich Dicke und/oder Abstand innerhalb der einzelnen Zone dieselbe, aber ' zonenweise unterschiedliche Abmessungen haben im Sinne einer zonenweisen Abnahme zum Austragende hin.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Zonen zusätzliche Eintragöffnungen (7, 8) vorgesehen sind.
- 7. Verfahren zum Betriebe der Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Massebestandteile den einzelnen Flügelzonen (A, B, C) getrennt zuge^ führt werden.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die einzelnen Zo^ nein (A, B, C) Förderflügel (9) eingeschaltet sind. no
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Trommel (1) nach Maßgabe der einzelnen Zonen (A, B, C) in mehrere hintereinandergeschaltete Einzeltrommeln, unterteilt ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Zonen (A, B, C) unterschiedlichen Trommeildurchmesser haben (Fig. 16, 17).
- 11. Vorrichtung nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Zonen (A, B, C) mit unterschiedlicher Drehzahl arbeiten,
- 12. Vorrichtung nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß den einzelnen Zonen (A, B, C) getrennte Heiz- oder Kühlmäntel zügeordnet sind.609 708/316H 10237 IVcIUe
- 13- Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schwächeren Flügel als ausgesparte Blechscheiben ausgebildet sind (Fig. 9, 10).. .
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Trommelmantel anzuordnenden Flügel (6) auf einzelnen Ringen (66) angeordnet und diese in die Trommel (1) einschiebbar eingepaßt sind. ■'.
- 15. Vorrichtung nach Anspruch4, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkeren Flügel (5) zur Vergrößerung ihrer Seitenflächen mit in Umfangsrichtung verlaufenden Rippen oder Aussparungen versehen und die Rippen, der einen Flügelgruppe den Aussparungen der anderen Flügelgruppe zugeordnet sind (Fig. 12).
- 16. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkeren Flügel (5) radial von innen nach außen und die stärkeren Gegenflügel (6) radial von außen, nach,innen verjüngt sind (Fig. 1 und 12).
- 17. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkeren Flügel (5) und Gegenflügel (6) an ihren Stirnrändern (5„, 6a) gezahnt sind (Fig. 5).
- .18. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel. (5) in Umlaufrichtung und die zugehörigen Gegenflügel (6) in entgegengesetzter Richtung verjüngt sind (Fig. 15).
- 19. Vorrichtung nach Anspruch. 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkeren Flügel (5) und Gegenflügei (6) eine im Sinne einer Förderung in Durchsatzrichtung geneigte Stirnfläche haben (Fig. 11).
- 20. Vorrichtung nach Anspruch= 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel der einen, und/ oder der anderen Gruppe jeweils in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sind! (Fig. 4). . .
- 21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügelversatz nach einer Kurve oder einer gegen die Trommellängsrichtung geneigten Geraden ausgerichtet ist.
- 22. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer Flügelzone (A und C) einzelne Teilabschnitte untereinander verschiedenen Flügelversatz haben.
- 23. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch so gekennzeichnet, daß bei mehreren über den Umfang verteilten Einzelflügeln und Gegenflügeln diese im Bereich einer Flügelzone (B) nach unterschiedlichem Flügelversatz angeordnet sind (Fig. 3).In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 471 507, 627969; französische Patentschrift Nr. 540 04.3;
schweizerische Patentschrift Nr. 247 704.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen© 609 708/316 11.56
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