DE1592612B1 - Drehtrommel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehtrommel zum aero- die Querschnittsabnahme von der Durchgangsöffnung
ben Vergären fester organischer Abfallstoffe, insbe- nach der Lufteinlaßöffnung hin, sondern ermöglicht
sondere von Müll, mit künstlicher Be- und Entlüf- auch die Anpassung der Wandneigung des die Nebentung,
wobei zumindest ein Teil des über der Ober- kammer bildenden Hohlkörpers an den Schüttwinkel
fläche der Trommelfüllung befindlichen Gasgemisches 5 des in sie einfallenden, dem Trommelinhalt angeabgesaugt
und durch mindestens einen Einlaß Frisch- hörenden Gutes.
luft eingesaugt wird. Sonstige Weiterbildung der Erfindung, Ausfüh-
Drehtrommeln dieser Gattung waren z. B. aus der rungsmöglichkeiten und Einzelheiten von Ausfühösterreichischen
Patentschrift 235 320 bekannt. rungsformen ergeben sich aus der folgenden Beschrei-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einer io bung mehrerer Ausführungsbeispiele in Verbindung
Drehtrommel der genannten Art Luft durch Einsau- mit den Ansprüchen und der Zeichnung,
gen zuzuführen, ohne dabei von Ventilen und mecha- F i g. 1 ist eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß
tuschen Steuergliedern, wie sie in der österreichischen ausgebildeten Drehtrommel,
Patentschrift vorgeschlagen werden, Gebrauch F i g. 2 ein Teil eines Axialschnittes durch die
machen zu müssen, dabei aber einerseits ein unzu- 15 Trommel nach F i g. 1 in gegenüber F i g. 1 größerem
lässiges Herausfallen von Teilen der Behälterfüllung Maßstab,
aus den Lufteinlaßöffnungen möglichst zu unterbin- Fig. 3 ebenfalls ein Teilaxialschnitt durch die
den und andererseits eine dauernde Verstopfung der Trommel nach F i g. 1 in gegenüber F i g. 1 größerem,
Lufteinlaßöffnungen durch die Behälterfüllung zu aber gegenüber F i g. 2 kleineren Maßstab,
vermeiden. 20 F i g. 4 ein Teilaxialschnitt durch ein anderes und
Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Dreh- F i g. 5 ein Teilaxialschnitt durch ein drittes Austrommel
der genannten Gattung an der Trommel führungsbeispiel.
mindestens eine durch einen Hohlkörper gebildete Die Drehtrommel 1 ist mit Laufringen 2 drehbar
Nebenkammer angeordnet ist, die mit dem Trommel- auf Laufrollen 3 gelagert. An dem in Fig. 1 linken
inneren über eine Durchgangsöffnung, deren Größe 25 Trommelende ist ein Zufuhrtrichter 4 für die in die
dem Querschnitt der Nebenkammer an der Anschluß- Trommel einzufüllenden Abfallstoffe angebracht. Das
stelle im wesentlichen entspricht, in Verbindung steht entgegengesetzte Trommelende ist das Austragende,
und mindestens eine Lufteinlaßöffnung hat, wobei die Dort ist ein Sieb S für die Trommel verlassendes, be-Durchgangsöffnung
weiter von der Trommelachse als handeltes Gut angeordnet. Über dem Zufuhrtrichter 4
die Oberfläche der größten betriebsmäßigen Trommel- 30 ist eine Haube 6 angebracht, deren Abgangstutzen in
füllung entfernt ist. ein Aggregat 7 mündet, das ein Staubfilter und/oder
Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt liegt ein Waschaggregat ist. Dieses Aggregat ist mit der
darin, daß die Nebenkammern infolge der Art ihrer Saugseite eines Exhausters 8 verbunden.
Anordnung ventilähnlich arbeitende Elemente ohne Bei dem Beispiel nach Fig. 1 bis 3 sind an einer
mechanische Steuerglieder, wie Klappen, darstellen; 35 Querwand 11 der Trommel nahe deren Umfang zwei
sie werden nämlich während der Trommeldrehung in sich diametral gegenüberliegende Nebenkammern 20
den Lagebereichen der Trommel, in denen sie unter- angeordnet, die durch Hohlkörper 17 gebildet sind,
halb der Oberfläche der Trommelfüllung liegen, mit welche hier die Gestalt schiefer Kegelstümpfe haben.
Trommelinhalt gefüllt, während sie sich in Lagebe- Jede der Nebenkammern 20 ist mit dem Inneren der
reichen der Trommel, in denen sie oberhalb der Ober- 40 Trommel 1 über eine Durchgangsöffnung 9 verbunfläche
der Trommelfüllung zu liegen kommen, wieder den, deren Größe dem Querschnitt der Nebenkammer
in die Trommel entleeren. Im ersten Fall wird der an der Anschlußstelle im wesentlichen entspricht. An
Luftdurchgang durch die Nebenkammer durch die der der Durchgangsöffnung 9 entgegengesetzten Seite
Trommelfüllung verschlossen; im zweiten Fall wird haben die Nebenkammern 20 Lufteinlaßöffnungen 10,
er freigegeben. Für jede einzelne Nebenkammer er- 45 die infolge der kegelstumpfförmigen Gestalt der Kamgibt
sich also ein intermittierender Luftdurchlaß. Je mern kleiner sind als die Durchgangsöffnungen 9,
nach dem, wie viele Nebenkammern und in welchen auch wenn sie so groß sind wie der in ihrer Ebene
Abständen sie angeordnet sind, ergeben sich Ab- liegende Kammerquerschnitt. Die Durchgangsöffnunwandlungen
der intermittierenden Luftzuführung und gen 9 sind weiter von der Achse der Trommel 1 ent-
-verteilung. Dadurch, daß die Lufteinlaßöffnungen 50 fernt als die Oberfläche 26 der größten betriebsmäßinicht
unmittelbar an Trommelwänden, sondern in gen Trommelfüllung 12.
den Wandungen der die Nebenkammern bildenden Die Querwand 11 befindet sich bei diesem Beispiel
Hohlkörper angeordnet sind, wird ein unzulässiges an dem Austragende der Trommel 1 in F i g. 1 rechts,
Austreten von Trommelinhalt durch die Lufteinlaß- vor dem Sieb 5.
Öffnungen vermieden. Die letztere Wirkung wird noch 55 Aus F i g. 3 sieht man, daß die Nebenkammer 20,
verbessert, wenn der Querschnitt der Nebenkammer solange sie unterhalb der Oberfläche 26 der Tromvon
der Durchgangsöffnung nach der Lufteinlaßöff- melfüllung 12 liegt, mit Trommelinhalt gefüllt, die
nung hin abnimmt und/oder die Durchgangsöffnung Lufteinlaßöffnung 10 also verschlossen wird, während
und die Lufteinlaßöffnung in sich schneidenden Ebe- sich die Nebenkammer 20 durch die Durchgangsöffnen
liegen, so daß zwischen beiden ein den Luftstrom 60 nung 9 hindurch selbsttätig entleert, sobald sie oberkaum,
ein Herausfallen von Müll aber erheblich hin- halb der Oberfläche 26 der Trommelfüllung 12 zu liedernder
Winkelweg entsteht. gen kommt. In dem Maße, wie sich die Nebenkammer
Bei einer Ausführungsform der Erfindung stellt der entleert, wird die Lufteinlaßöffnung 10 freigegeben,
die Nebenkammer bildende Hohlkörper einen sich vgl. F i g. 3 oben.
nach außen verjüngenden Kegelstumpf dar. Bei einer 65 Bei dem Beispiel nach F i g. 4 ist ein eine Neben-Abwandlung
dieser Ausführungsform bildet die kammer 21 bildender Hohlkörper 18 auf den Mantel
Achse des Kegelstumpfes mit der Trommelachse der Trommel 1 nahe deren Austragende bei der Quereinen
spitzen Winkel. Die Kegelform ergibt nicht nur wand 11 aufgesetzt und mit dem Trommelinneren
wieder durch eine Durchgangsöflnung 9 verbunden.
Der Hohlkörper 18 hat einen an den Trommelmantel angesetzten Anschlußstutzen 14. An der in Fig. 4
rechten, senkrechten Wand des Hohlkörpers 18 ist ein sich nach außen verjüngender Ansatz 23 gebildet,
der bei diesem Beispiel die Gestalt eines geraden Kegelstumpfes hat, dessen Außenkante die Lufteinlaßöffnung
10 umgibt.
Bei dem Beispiel nach Fig. 5 bildet der Mantel der Trommel 1 einen ihn umgebenden, an das Trommelinnere
anschließenden Ringkanal 140. An diesen sind mehrere Hohlkörper 19 in Abständen voneinander
angeschlossen, welche Nebenkammern 22 bilden. Bei diesem Beispiel sind an die Seitenwände des
Hohlkörpers 19 sich nach außen verjüngende, vorzugsweise kegelstumpfförmige Ansätze 24, 25 angeschlossen,
von denen der in F i g. 5 linke eine Lufteinlaßöffnung 10 bildet und der in F i g. 5 rechte über
einen an sein äußeres Ende anschließenden waagerechten zylindrischen Stutzen 15 zu einer weiteren
Lufteinlaßöffnung 10 führt. In den Stutzen 15 ist eine schraubenförmig gebogene Wand 16 eingesetzt, die
ein Austreten der in die Nebenkammer 22 gelangenden Trommelfüllung weiter verhindert, ohne die zugehörige
Lufteinlaßöffnung 10 übermäßig zu verkleinern.
Man läßt den Exhaustor 8 in der Regel ununterbrochen arbeiten. Seine Saugwirkung pflanzt sich
über das Aggregat 7 und den Zufuhrtrichter 4 in das Innere der Trommel 1 fort, von wo zumindest ein
Teil des dort vorhandenen Gasgemisches abgesaugt wird. Dabei wird auch Staub aus dem im Zufuhrtrichter
4 befindlichen oder durch ihn hindurchgehenden, in die Trommel einzuführenden Gut entfernt. Zumindest
ein Teil des so abgesaugten Gasgemisches wird durch bei den Lufteinlaßöffnungen 10 eintretende
Frischluft ersetzt.
Man arbeitet bei derartigen Trommeln in der Regel mit einem durchschnittlichen Füllungsgrad von etwa
8O°/o.
Die in der Zeichnung nicht dargestellte Austragöffnung an dem in F i g. 1 rechten Trommelende kann
gegebenenfalls zusätzlich als steuerbarer Lufteinlaß ausgebildet sein.
Bei den beschriebenen Beispielen erfolgt das Absaugen im Gegenstrom zur Wanderung des Füllgutes
durch die Drehtrommel. Statt am Beschickungsende der Trommel kann aber auch von anderen Stellen der
Trommel aus abgesaugt werden, z. B. von ihrem Mittelteil oder von dem Austragende aus. Ebenso wie
die Frischluftzufuhr kann auch das Absaugen sowohl vom Trommelmantel als auch von Querwänden aus
erfolgen.
Claims (10)
1. Drehtrommel zum aeroben Vergären fester organischer Abfallstoffe, insbesondere von Müll,
mit künstlicher Be- und Entlüftung, wobei zumindest ein Teil des über der Oberfläche der Trommelfüllung
befindlichen Gasgemisches abgesaugt, und durch mindestens einen Einlaß Frischluft eingesaugt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trommel (1) mindestens eine durch einen Hohlkörper (17, 18, 19) gebildete Nebenkammer
(20, 21, 22) angeordnet ist, die mit dem Trommelinneren über eine Durchgangsöffnung
(9), deren Größe dem Querschnitt der Nebenkammer an der Anschlußstelle im wesentlichen
entspricht, in Verbindung steht und mindestens eine Lufteinlaßöffnung (10) hat, wobei die Durchgangsöffnung
(9) weiter von der Trommelachse als die Oberfläche (26) der größten betriebsmäßigen
Trommelfüllung (12) entfernt ist.
2. Drehtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Nebenkammer (20, 21, 22) von der Durchgangsöffnung (9) nach der Lufteinlaßöffnung (10) hin abnimmt.
3. Drehtrommel nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnung
(9) und die Lufteinlaßöffnung (10) in sich schneidenden Ebenen liegen.
4. Drehtrommel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Nebenkammer
(20) bildende Hohlkörper einen sich nach außen verjüngenden Kegelstumpf (17) darstellt.
5. Drehtrommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Kegelstumpfes
(17) mit der Trommelachse einen spitzen Winkel bildet.
6. Drehtrommel nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Nebenkammer (20) bildende Hohlkörper (17) an einer Querwand (11) der Trommel (1) angebracht
ist.
7. Drehtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Nebenkammer (21) bildende
Hohlkörper (18) einen besonderen Anschlußstutzen (14) aufweist.
8. Drehtrommel nach Anspruch 1, mit mehreren am Trommelumfang angeordneten, Nebenkammern
bildenden Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel der Trommel (1) einen ihn umgebenden, an das Trommelinnere anschließenden
Ringkanal (140) bildet, und die Hohlkörper (19) an dem den Ringkanal (140) enthaltenden
Mantelbereich, die Nebenkammern (22) an den Ringkanal (140) anschließend, angebracht
sind.
9. Drehtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Exhaustor (8) am Beschikkungsende
und die Nebenkammer oder die Nebenkammern (20, 21, 22) am Austragende der Trommel (1) angeordnet ist bzw. sind.
10. Drehtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Lufteinlaßöffnung
(10) ein waagerechter, zylindrischer Stutzen (15) angeordnet ist, in dem eine schraubenförmig gebogene
Wand (16) sitzt, deren Orientierungsachse mit der Mittelachse des Stutzens zusammenfällt,
und die zur Ausübung einer Schaufelwirkung beim Umlaufen der Trommel in Richtung zur
Nebenkammer Mn ausgebildet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen copy
Applications Claiming Priority (1)
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ID=10321020
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