DE2508401C2 - Verfahren zur Kalzinierung einer radioaktiven Abfallflüssigkeit in Gegenwart von Glasteilen und Kalziniereinrichtung hierfür - Google Patents
Verfahren zur Kalzinierung einer radioaktiven Abfallflüssigkeit in Gegenwart von Glasteilen und Kalziniereinrichtung hierfürInfo
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- G21F9/04—Treating liquids
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
so — Durch die Bewegung des Betts bildet das entstehende Kalzinat keinen Bodensatz, der die Kalziniereinrichtung
verstopfen könnte, sie bewirkt die Entleerung der Kalziniereinrichtung, ohne daß es
notwendig wäre, hierfür mechanische Einrichtungen zu benutzen;
— das heiße Kalzinat, das aus der Kalziniereinrichtung austritt, ist homogen und schmilzt schneller als
eine Mischung aus einer Glasteilchenmasse und einer getrennt für sich kalzinierten radioaktiven Abfallflüssigkeit.
Im Falle der Verwendung eines Brennofens mit einer Drehtrommel wird die Drehzahl zweckmäßig so niedrig
gewählt, daß die Glasteilchen des Betts nicht gegen die Wand der Drehtrommel schlagen. Sie ist jedoch selbstverständlich
so hoch, daß eine Verstopfung vermieden wird. Erst damit ist die Kalziniereinrichtung kontinuierlich
betreibbar.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert Die einzige Figur zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Kalziniereinrichtung.
Der in der Figur dargestellte Brennofen 1 ist innerhalb eines Elektro-Ofens 2 angeordnet, dessen Außenwände
vertikal sind. Der Brennofen 1 enthält im wesentlichen eine Drehtrommel 3 aus rostfreiem Stahl, deren
Achse leicht gegen die Horizontale geneigt ist Die Drehtromn· el 3 ist an ihren Enden mit zwei Flanschen 4 ι ο
und 5 versehen, an denen ein erster eingangsseitiger Ring 6 bzw. ein erster ausgangsseitiger Ring 7 angeordnet
ist Eine mit einem für die Glasteilchen vorgesehenen Versorgungsbunker verbundene Zuführleitung 8
und eine Gasabzugsleitung 9 münden in ein Abschlußstück 10, das um den ersten eingangsseitigen Ring 6
eingepaßt ist Dichtungen 11 erreichen die Dichtheit zwischen diesem Ring 6 und dem Abschlußstück 10. Der
eingangsseitige Flansch 4 weist einen zweiten Ring 12 auf, der auf einem ersten Laufring 13 abgestützt ist Eine
Eintrittsleitung J 4 zur Versorgung mit der radioaktiven Abfallflüssigkeit, die an verschiedenen Stellen nahe ihrem
Ende mit Löchern versehen ist, durchtritt das Abschlußstück 10 axial Die Gasabzugleitung 9 ist an ihrem
Austritt mit einer Filtersäule 15 verbunden.
In gleicher Weise ruht ein dritter Ring 16 des ausgangsseitigen
Flansches 5 auf einem zweiten Laufring 13', der mit dem ersten Laufring 13 zusammenwirkt, um
die Dichttrommel 3 abzustützen.
Der erste ausgangsseitige Ring 7 ist nach außerhalb der Drehtrommel 3 um eine kegelstumpfförmige Wand
17 verlängert, in der eine öffnung 18 ausgebrochen ist, um einen Abzug des Kalzinats zu erreichen. Die kegelstumpfförmige
Wand 17 ist anschließend um einen geraden Zylinder 19, ein scheibenförmiges Teil 20 und eine
Welle 21 verlängert. Schließlich ist eine Kammer 22, die insbesondere einen Teil der Welle 21 und den ersten
ausgangsseitigen Ring 7 umhüllt, durch Dichtungen 23, 24 abgedichtet und ihr kegeistumpfförmiger Boden bildet
einen Abführtrichter 25 für das zu einem Schmelzofen zu befördernde Kalzinat
Der Brennofen 1 wird durch einen (nicht dargestellten) Motor in Drehung versetzt, der die Welle 21 dreht.
Der zweite Laufring 13' ist in einer Höhe etwas unterhalb der des ersten Lauf rings 13 angeordnet, damit die
Drehachse der Welle 21 etwa um 3 bis 5% geneigt ist.
Die Glasteilchen in Form von Körnern oder Plättchen werden durch die Zuführleitung 8 in Jen oberen
oder höheren Teil des Brennofens 1 eingeführt, in dem eine Temperatur von etwa 120°C herrscht; sie vermischt
sich mit der radioaktiven Abfallflüssigkeit, die durch die Eintrittsleitung 14 in Form eines Regens eingeführt
wird.
Durch die Neigung des Brennofens 1 und seine Drehung treffen die radioaktive Abfallflüssigkeit und die
zugeführten Glasteilchen ab ihrem Eintritt in den Brennofen 1 auf ein Bett aus Glasteilchen, das sich konstant
zum Ausgang des Brennofens 1 be'vegt, an dem eine Temperatur von etwa 400° C herrscht.
Am Ausgang des Brennofens 1 umschließt das Kalzinat regelmäßig die Glasteilchen, und die Mischung, die
vollständig homogen ist und aus diesem Grund gut geeignet für das Schmelzen ist, fließt über den dritten Ring
16 und fällt durch die Öffnung 18, wenn diese nach unten weist und durchtritt schließlich den Abführtrichter 25,
um anschließend kontinuierlich zu dem Schmelzofen zu gelangen.
Ein ausgeführter Brennofen 1 mit besonders guten Ergebnissen hat folgende Abmessungen:
Drehtrommel-Länge 800 mm
Drehtrommel-Durchmesser 300 mm
Gewicht des Bettmaterials 10 kg
und hat folgende Betriebsbedingungen:
Heizleistung 8 kW Durchsatz an radioaktiver
Abfallfüssigkeit 5 l/h.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Kalzinierung einer radioaktiven Abfallflüssigkeit in Gegenwart von Glasteilchen in
einer Kalziniereinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
— daß die zugegebenen Glasteilchen als fließendes Bett durch die Kalziniereinrichtung hindurchbewegt
werden,
— daß die radioaktive Abfallflüssigkeit in das Bett eingeführt wird und von diesem miibewegt wird
und
— daß die Temperatur des sich bewegenden Bettes vom Eintritt zum Austritt der Kalziniereinrichtung
zunimmt.
2. Verjähren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur am Eintritt der Kalziniereinrichtung etwa 1200C und am Austritt der Kalziniereinrichtung
etwa 4000C beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasteilchen in Form kleiner
Kugeln und Bruchstücke verwendet werden.
4. Kalziniereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1—3, bestehend
aus einem Brennofen mit einer Drehtrommel, deren Achse gegen die Horizontale geneigt ist, und
die an ihren Enden mit zwei Flanschen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der eingangsseitige
Flansch (4) einen ersten eingangsseitigen Ring (6) trägt, in den eine Eintrittsleitung (14) der radioaktiven
Flüssigkeiten, eine mit einem Versorgungsbunker für die Glasteilchen verbundene Zuführleitung
(8) und eine Gasabzugsleitung (9) mündet, während der ausgangsseitige Flansch (5) einen ersten ausgangsseitigen
Ring (7) trägt, dessen Verlängerung nach außerhalb der Drehtrommel (3) eine öffnung
(18) zum Abführen des gebildeten Kalzinats und dessen Oberführung zu einem Schmelzofen aufweist.
5. Kalziniereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehtrommel (3) aus rostfreiem
Stahl besteht und auf Laufringen (13, 13') über einen zweiten Ring (12) und einen dritten Ring
(16), welche die ersten Ringe (6,7) jeweils umgeben, ruht.
6. Kalziniereinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch ein dichtendes Abschlußstück
(10), das den ersten eingangsseitigen Ring (6) umgibt und das die Zuführleitung (8), die Gasabzugsleitung
(9) und die Eintrittsleitung (14) aufnimmt.
7. Kalziniereinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der erste
ausgangsseitige Ring (7) nach außerhalb der Drehtrommel (3) in einer kegelstumpfförmigen Wand (17)
fortsetzt, die die Öffnung (18) aufweist.
8. Kalziniereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an die kegelstumpfförmige
Wand (17) anschließend ein gerader Zylinder (19), ein scheibenförmiges Teil (20) und eine Welle (21)
angesetzt ist.
9. Kalziniereinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Welle (21) und der
erste ausgangsseitige Ring (7) von einer Kammer (22) umfaßt ist, die mittels Dichtungen (23,24) abgedichtet
ist und deren Boden kegelstumpfförmig geöffnet ist und einen Abl'ührtriehter(25) für das Kalzinat
bildet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kalzinierung einer radioaktiven Abfallflüssigkeit in Gegenwart von
Glasteilen in einer Kalziniereinrxhtung. Sie betrifft außerdem eine Kalziniereinrichtung zur Durchführung
dieses Verfahren.
Ein Verfahren zur Erschmelzung eines die radioaktiven Abfälle einschließenden Glases betrifft die DE-OS
20 33 074. Es hat sich gezeigt, daß das portionsweise Kalzinieren und Einschmelzen von Spaltprodukten in
ίο eine Glasmasse in einem Tiegel einen hohen Energieaufwand
bedingt.
Man hat deshalb schon vorgesehen, einen besonderen Schritt zur Kalzinierung einer radioaktiven Abfallflüssigkeit
in Gegenwart von Glasteilen dem eigentlichen Einschmelzvorgang in die Glasmasse vorzuschalten. In
dem Jahresbericht !970,KFKlSOO, des Kernforschungszentrums
Karlsruhe vom Juni 1972, aus dem das Verfahren der eingangs genannten Art bekannt ist, wird
die primäre Beimengung von Glasbildern zu einer denitrierten Abfallösung beschrieben, wobei die Glasbildner
als Granulat oder als Gemenge pulverisierter Bestandteile eingebracht werden. Die hochaktiven Abfälle werden
mit dem Grundglas in einem bestimmten Gewichtsverhitltnis
gemischt.
Ausgehend von einem solchen Stand der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, die Kalzinierung
dahingehend zu verbessern, daß ein homogenes Kalzhat geschaffen wird, das schneller und damit mit
geringerem Energiebedarf schmilzt und das einen kontinuierlichen Betrieb bei einfachem Verfahrensgang gewährleistet
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angeführten Merkmalen. Die Unteransprüche
2 und 3 kennzeichnen zweckmäßige weitere Ausbildüngen des Kalzinierverfahrens.
Geeignete Kalzinierungseinrichtungen sind an sich bekannt und lassen sich nach entsprechender Adaptierung
gemäß den Vorrichtungsansprüchen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzen.
So zeigt der Aufsatz »Calcination of High-Level Wastes
for Ultimate Disposal« in der Zeitschrift »Nucleonics«, 1959, S. 76 bis 79, eine Kalzinierungseinrichtung in Gestalt
eines geneigten Drehrohrofens.
Die Ansprüche 4 bis 9 betreffen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßige Kalziniereinrichtungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat die folgenden Vorteile:
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