DE3815082A1 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln und zum foerdern von feedklaerschlamm zu einer verglasungseinrichtung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum behandeln und zum foerdern von feedklaerschlamm zu einer verglasungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln und
zum Fördern von Feedklärschlamm zu einer Verglasungseinrich
tung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
In Wiederaufarbeitungsanlagen entsteht bei der Auflösung
von Kernbrennstoffen nach dem Verfahrensschritt "Feedklärung"
sogenannter Feedklärschlamm in Form einer Suspension, die ei
ner weiteren Behandlung für die Endlagerung zugeführt werden
muß. Hierfür werden zur Zeit zwei unterschiedliche Verfahren
eingesetzt. Das eine Verfahren betrifft die sogenannte "Ze
mentierung", d. h. das Einbinden der Schlammsuspension in Ze
mentmörtel, und das andere Verfahren betrifft die sogenannte
"Verglasung". Durch beide Verfahren werden endlagerfähige
Feststoffgebinde erzeugt, in denen der Feedklärschlamm fi
xiert ist.
Die Feedklärung erfolgt dabei meist mit Hilfe einer Zen
trifuge (Klärung mittels Filter ist auch bekannt), aus der
die Feedklärschlamm-Suspension in einen unmittelbar unter der
Zentrifuge angeordneten Feedklärschlamm-Behälter gelangt. Aus
diesem Behälter muß die Feedklärschlamm-Suspension über Rohr
leitungen, beispielsweise zur Verglasungseinrichtung, trans
portiert werden. Unabhängig von der weiteren Behandlung des
Feedklärschlammes wird der Verglasungseinrichtung Glasfritte
zugeführt. Der Transport der Feedklärschlamm-Suspension er
folgt auf hydraulische Art, indem man den Schlamm aus dem
Feedklärschlamm-Behälter mittels einer dampfbetriebenen
Ejektordüse heraussaugt und zusammen mit dem Kondensat des
Treibdampfes zur Verglasungseinrichtung transportiert. Hier
bei wird die an sich aus der Zentrifuge heraustretende
Schlammsuspension hoher Feststoffkonzentration zwangsläufig
wieder verdünnt, und es bedarf einer Entmischung der geför
derten Suspension von überschüssigem Förderwasser (Konden
sat). Darüber hinaus bedarf die Auswahl und Berechnung der
Ejektorförderstrecke großer Sorgfalt, um eine verstopfungs
freie Förderung bis zum nächsten Verfahrensschritt zu gewähr
leisten. Zusätzlich ist die Länge einer hydraulisch betriebe
nen Förderleitung beschränkt, was insbesondere für den Trans
port zum Verfahrensschritt "Verglasung" hinderlich ist, da
hier über hundert Meter Entfernung zu überwinden sind. Mit
Zwischenschaltung einer weiteren Dampfejektoreinrichtung
ließen sich zwar größere Entfernungen überwinden, doch wird
die Verdünnung der Schlammsuspension größer, und damit steigt
der Aufwand für die erforderliche Entmischung von überschüs
sigem Wasser.
Durch die DE-OS 25 08 401 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Verglasung von radioaktiven Abfällen, d. h.
zum Einschließen der radioaktiven Abfälle in eine glasartige
Masse, bekannt. Der in Form von wäßrigen Lösungen vorliegende
radioaktive Abfall und Glasfritte werden über getrennte Ein
trittsleitungen in einen drehbaren Brennofen gegeben und mit
einander vermischt. Danach erfolgt ein Aufheizen der Mischung
in einem zur Austrittsöffnung geneigt angeordneten Brennofen,
in dem ein Bett aus gesintertem Glas entsteht, dessen Konzen
tration an radioaktivem Abfall von der Eintrittsöffnung zur
Austrittsöffnung zunimmt. Das aus dem Brennofen austretende
gebrannte und heiße Mischungsprodukt fließt in einen Schmelz
ofen.
Bei dem sogenannten Pamela-Verfahren zur Verglasung von
hochradioaktivem Abfall, das beispielsweise in CONF-7 90 420,
S. 86-92 beschrieben ist, wird ein Dosierbehälter eingesetzt,
in dem einer radioaktiven wäßrigen Abfallösung Glasfritte zu
gegeben wird. Das wäßrige Gemisch wird dann über Leitungen
einer Verglasungseinrichtung zugeführt.
Nachteilig ist bei beiden Verfahren die Gefahr des Auf
tretens von Verstopfungen in den Transportleitungen für die
wäßrigen Gemische.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
das eingangs genannte Verfahren und die eingangs genannte
Vorrichtung so auszubilden, daß die oben beschriebenen Nach
teile beim Stand der Technik vermieden sind und insbesondere
beim Transport des Feedklärschlammes die Gefahr einer
Verstopfung gebannt ist. Außerdem soll der Aufwand für die
Entmischung der der Verglasung zugeführten Mischung vom even
tuellen Fördermedium verringert werden.
Die Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die Ausbildung
gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der
Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 gekenn
zeichnet.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist im
Anspruch 9 mit Weiterbildungen in den weiteren Unteransprü
chen 10 bis 18 angegeben.
Durch die Erfindung wird Feedklärschlamm unter Zugabe
von - ohnehin für die Verglasung benötigter - Glasfritte ver
mischt und getrocknet. Die trockene Feststoffmischung aus ge
trocknetem Feedklärschlamm und Glasfritte kann ohne Gefahr
einer Leitungsverstopfung auch über größere Entfernungen mit
relativ geringem Aufwand transportiert werden. Der Transport
erfolgt vorzugsweise pneumatisch, wie dies im Anspruch 6 an
gegeben ist. Dies hat den weiteren Vorteil, daß die Entmi
schung der der Verglasung zugeführten trockenen Mischung aus
getrocknetem Feedklärschlamm und Glasfritte vom Transportme
dium Gas mühelos mit sehr geringem Aufwand durchgeführt wer
den kann.
Die Trocknung erfolgt durch ein inertes Trockengas
und/oder durch die aufgeheizte Glasfritte (Anspruch 2), und
zwar besonders vorteilhaft im Wirbelbettverfahren, wobei das
Wirbelbett durch die Glasfritte gebildet wird, wie dies im
Anspruch 4 angegeben ist. Vorteilhaft ist, daß diese Wirbel
betttrocknung unter Verwendung der ohnehin für die Verglasung
erforderlichen Glasfritte durchgeführt wird. Die Glasfritte
erleichtert dabei nicht nur die Trocknung, sondern auch den
Transport des Feedklärschlammes. Die Glasfritte reißt Staub
anteile des getrockneten Feedklärschlammes beim Transport
mit.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der
Zeichnung, die schematisch eine Vorrichtung zum Behandeln von
Feedklärschlamm und zum Fördern des behandelten Feed
klärschlammes zu einer Verglasungseinrichtung zeigt, näher
erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt einen Feedklärschlamm-Behälter 4,
der als eine Art Wirbelschichttrockner ausgebildet ist.
Hierzu weist der Feedklärschlamm-Behälter bodenseitig eine
Kammer 6 auf, die über Düsen 8 mit dem darüber befindlichen
Behälterraum 10 verbunden ist und in die eine Gasleitung 12
führt, über die ein inertes Trockengas, vorzugsweise Stick
stoff, in die Kammer 6 einblasbar ist. Oberhalb des Feed
klärschlamm-Behälters 4 ist eine Zentrifuge 14 angeordnet, in
der Feed geklärt wird und aus dem die Feedklärschlamm-Suspen
sion über eine Leitung 16 unmittelbar in den oberen Behälter
raum 10 fällt. In den oberen Behälterraum 10 führt eine wei
tere Leitung 18, über die vorzugsweise aufgeheizte Glasfritte
eingebbar ist.
Durch Einblasen des Gases (vorzugsweise Stickstoff) wird
im oberen Behälterraum 10 eine Glasfrittenwirbelschicht 20
gebildet. Die Feedklärschlamm-Suspension fällt aus der Zen
trifuge in diese Glasfrittenwirbelschicht 20, wird dabei kon
tinuierlich getrocknet und mit der Glasfritte praktisch homo
gen gemischt. Die Trocknung der Feedklärschlamm-Suspension
erfolgt dabei durch das Trockengas und/oder die heiße Glas
fritte.
Der mit Feuchtigkeit beladene Gasstrom wird über eine
Leitung 22 abgeführt, in einer Feuchtigkeitsfalle 24 (bei
spielsweise Kondensator) getrocknet und dem Abgasstrom über
eine Leitung 26 zugeführt.
Mit Hilfe eines Ejektors 28, der mit einem über eine
Leitung 30 zugeführten Treibgas (vorzugsweise ebenfalls
Stickstoff) betrieben wird, wird kontinuierlich mit getrock
netem Feedklärschlamm vermischte Glasfritte über eine Leitung
32 abgezogen. Im Ejektor 28 kann zusätzlich über eine Leitung
34 der aus dem Feedklärschlamm-Behälter 4 abgezogenen Glas
fritten/Schlamm-Mischung Glasfritte dosiert zugegeben werden,
um eine für die Transportbelange geeignete Konzentration
Glasfritte/Gas einzustellen.
Mit Hilfe des Transportmittels Gas (Stickstoff) gelangt
die Glasfritten/Feedklärschlamm-Mischung über eine Leitung 36
in eine Entmischungseinrichtung 38, die beispielsweise ein
Zyklonabsetzer sein kann und die das Gas von der Glasfrit
ten/Feedklärschlamm-Mischung trennt, die dann einer Vergla
sungseinrichtung 40 zugeführt wird.
Beim anhand der Zeichnung beschriebenen Verfahren wird
durch Einblasen des Gases in den Feedklärschlamm-Behälter die
Wirbelschicht 20 aus erwärmter Glasfritte gebildet. Das ein
geblasene Gas erwärmt sich und belädt sich mit Feuchtigkeit
aus der Feedklärschlamm-Suspension, die dadurch getrocknet
wird.
Die eine Feststoffmischung darstellende Mischung aus
getrocknetem Feedklärschlamm und Glasfritte wird mit Hilfe
des Ejektors pneumatisch aus dem Behälter 4 abgezogen und
pneumatisch weitergefördert. Im Gegensatz zum Stand der Tech
nik, bei dem relativ zähe, wäßrige, Verstopfungen hervorru
fende Feststoffsuspensionen transportiert werden, werden so
mit vorliegend nur trockene Feststoffe durch die geschlosse
nen Rohrleitungen gefördert. Bei solcherart pneumatisch ge
förderten trockenen Feststoffen ist die Gefahr einer Rohrver
stopfung erheblich gemindert.
Vorteilhaft ist ferner, daß Glasfritte, die ohnehin für
den Verglasungsvorgang notwendig ist, gleichzeitig und zusam
men mit dem getrockneten Feedklärschlamm zur Verglasungsein
richtung transportiert werden kann. Dabei kann man als För
derstrom auch den aus Glasfritte (Glaspartikel) und Gas be
stehenden Strom ansehen, der den getrockneten Feedklärschlamm
aus dem Feedklärschlamm-Behälter abzieht und zur Verglasungs
einrichtung weitertransportiert. Hierbei kann das Verhältnis
Menge Glasfritte/Menge Feedklärschlamm bereits auf das für
die Verglasung notwendige Mengenverhältnis eingestellt werden
- gegebenenfalls durch gesonderte, dosierte, zusätzliche Zu
führung über den vorgesehenen Ejektor. Die Entmischung der
der Verglasungseinrichtung zugeführten Mischung von Gas ist
mit wesentlich weniger Aufwand verbunden als die Entmischung
der Feedklärschlamm-Suspension vom Förderwasser bei den Ein
richtungen gemäß Stand der Technik.
Claims (18)
1. Verfahren zur Behandlung und zum Fördern von Feed
klärschlamm, wobei der aus einer Feedklärung anfallende Feed
klärschlamm zu einer Verglasungseinrichtung transportiert, in
der Verglasungseinrichtung mit Glasfritte gemischt und ver
glast wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Feedklä
rung anfallende Feedklärschlamm-Suspension vor dem Transport
zur Verglasungseinrichtung mit wenigstens einem Teil der
Glasfritte gemischt und getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feedklärschlamm-Suspension mit einem inerten Trockengas
und/oder mit der aufgeheizten Glasfritte getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung und Trocknung der Feedklärschlamm-Suspension
mit für die Verglasung erforderlicher Glasfritte erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Glasfritte durch einen Gasstrom vor dem Einspei
sen oder beim Einspeisen der Feedklärschlamm-Suspension ver
wirbelt wird zur Erzeugung eines Glasfritten-Wirbelbettes für
die Feedklärschlamm-Suspension.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas Stickstoff ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung aus getrocknetem Feed
klärschlamm und Glasfritte pneumatisch transportiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Transportmedium Stickstoff ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Mischungsstrom aus trockenem Feedklärschlamm und
Glasfritte weitere zum Verglasungsprozeß erforderliche Glas
fritte dosiert zugemischt wird.
9. Vorrichtung zur Behandlung und zum Fördern von Feed
klärschlamm bei der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen
mit einer Feedklärschlamm-Transporteinrichtung und einer
Feedklärschlamm-Verglasungseinrichtung, gekennzeichnet durch
eine der Transporteinrichtung vorgeschaltete Einrichtung zum
Trocknen der Feedklärschlamm-Suspension.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trockeneinrichtung eine Einrichtung zur Behandlung der
Feedklärschlamm-Suspension mit Trockengas aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung einen Behälter (4) aufweist, der mit
Glasfritte beschickbar, in den von unten Gas zur Erzeugung
eines Glasfritten-Wirbelbettes einblasbar und von oben Feed
klärschlamm-Suspension einleitbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Behälter (4) eine Einrichtung (28) zum Austragen der
Mischung aus getrocknetem Feedklärschlamm und Glasfritte und
zum Transport zur Verglasungseinrichtung (40) angeschlossen
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Austrag- und Transporteinrichtung ein mit Treibgas beauf
schlagter Ejektor (28) ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Ejektor (28) eine Leitung zum dosierten Zuführen wei
terer zum Verglasungsprozeß erforderlicher Glasfritte zu der
Mischung aus getrocknetem Feedklärschlamm und Glasfritte an
schließbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Behälter (4) in eine bodenseitige Kammer (6) und eine darüber angeordnete obere Kammer (10) aufgeteilt ist, die durch eine Trennwand getrennt sind, in der die beiden Kammern verbindende Düsen (8) angeordnet sind,
daß an die bodenseitige Kammer (6) eine Gasleitung (12) angeschlossen ist, über die Gas in diese Kammer einblas bar ist,
daß in die obere Kammer (10) eine Leitung (18) zur Be schickung mit Glasfritte, eine Leitung (16) zur Einlei tung von Feedklärschlamm-Suspension, eine Ableitung (22) für das mit Feuchtigkeit beladene Gas sowie eine Leitung (32) zum Abziehen der Mischung aus getrocknetem Feed klärschlamm und Glasfritte und zum Weitertransport zu ei ner Verglasungseinrichtung (40) führen.
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16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Leitung (32) ein mit Treibgas beaufschlagter Ejek
tor (28) angeschlossen ist, der die Mischung aus getrocknetem
Feedklärschlamm und Glasfritte aus dem Behälter (4) abzieht
und über eine Leitung (36) einer Entmischungseinrichtung (38)
zum Entmischen der Mischung vom Gas zuführt, die der Vergla
sungseinrichtung (40) vorgeschaltet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Ejektor (28) eine weitere Leitung (34) anschließbar
ist, über die zusätzlich Glasfritte zu der aus dem Behälter
(4) abgezogenen Mischung aus getrocknetem Feedklärschlamm und
Glasfritte dosiert zugebbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11, 12, 15, 16 und
17, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter zusätzlich be
heizbar ausgebildet ist.
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