DE1592182B2 - Verfahren zur herstellung von tonerdesol - Google Patents
Verfahren zur herstellung von tonerdesolInfo
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Description
Tonerdesole sind Ausgangsmaterialien beispielsweise für die Herstellung von Adsorbentien, Katalysatoren
oder Katalysatorträgern. Für bestimmte Verwendungen, besonders die Herstellung von Platin-Tonerdekatalysatoren
für die katalytische Hydroreformierung von Kohlenwasserstoffen, muß der aus
einem solchen Tonerdesol gewonnene Tonerde-Katalysatorträger extrem rein sein. Besonders sollte er im
wesentlichen frei von metallischen Verunreinigungen, wie Eisen, Kupfer, Blei, Nickel, Chrom, Titan und
Zink sein, da Verunreinigungen dieser Metalle die Aktivität, Stabilität und Selektivität des Katalysators
vermindern können. Beispielsweise wird für Reformierkatalysatoren in Kugelform gefordert, daß ihr
Eisengehalt 75 bis 105 ppm, bezogen auf Tonerde, nicht überschreitet.
Die Hauptquelle für diese metallischen Verunreinigungen ist das als Ausgangsmaterial bei der Tonerdesolherstellung
verwendete Aluminiummetall selbst, das bei im Handel erhältlichen Produkten gewöhnlich
ίο Reinheitsgrade von beispielsweise 99,99, 99,9 oder
nur 99% besitzt. Aluminiummetall niedrigeren Reinheitsgrades enthält als Verunreinigung überwiegend
Eisen, jedoch zusammen mit beachtlichen Mengen an Kupfer, Zinn, Blei, Mangan, Chrom, Gallium, Nickel,
Zink, Titan, Magnesium, Molybdän und Silicium. Nach üblichen Verfahren hergestellte Tonerde aus
Aluminium mit 99,99 %iger Reinheit enthält gewöhnlich etwa 50 ppm Eisen und solches aus Aluminium
mit 99,9%iger Reinheit 250 ppm Eisen. Da bei der anschließenden Herstellung von Tonerde aus einem
solchen Tonerdesol sich gewöhnlich die Eisenmenge versechsfacht, sind letztere Tonerdesole nicht für die
Herstellung von Reformierkatalysatoren geeignet. Dies trifft beispielsweise für Tonerdesole zu, die durch Auf-Schluß
von Aluminiummetall mit einer wäßrigen Mineralsäure gemäß den US-PS 28 71 096, 28 20 694,
28 71 095, 28 20 693 oder 27 46 842 hergestellt wurden. Der einzige Weg, zu annehmbar reinen Tonerdesolen
zu kommen, bestand somit bisher darin, extrem reines Aluminium zu verwenden, das nicht mehr als
0,01 Gewichts-% metallische Verunreinigungen enthält.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, Tonerdesole hohen Reinheitsgrades
aus einem Aluminiummetall relativ niedriger Reinheit mit mehr als 0,01 Gewichts-% metallischen Verunreinigungen,
insbesondere Eisen, zu bekommen. i
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Tonerdesol hohen Reinheitsgrades aus Alumi- j
niummetall niedriger Reinheit mit mehr als 0,01 Ge- ! wichts-% metallischen Verunreinigungen, insbeson- !
dere Eisen, durch Aufschluß mit einer wäßrigen j Mineralsäure ist dadurch gekennzeichnet, daß man
die bei dem Aufschluß ungelöst bleibenden Schlammteilchen der metallischen Verunreinigungen von dem
entstandenen Tonerdesol wenigstens teilweise mittels einer magnetischen Trennvorrichtung abtrennt und
Tonerdesol mit vermindertem Gehalt an metallischen Verunreinigungen abzieht.
Im allgemeinen sollte das verwendete Aluminiummetall niedriger Reinheit zu wenigstens 90 und vorzugsweise
zu. wenigstens 95, besonders zu wenigstens 99 Gewichts-% aus Aluminium bestehen und enthält
dann gewöhnlich 0,02 bis 1 Gewichts- % metallische Verunreinigungen von Metallen, die in der elektromotorischen
Spannungsreihe unterhalb Aluminium stehen. Trotz Verwendung solcher Aluminiummetallsorten,
die handelsüblich beispielsweise zu 99, 99,5, 99,75 oder 99,9% aus Aluminium bestehen, bekommt
man Tonerdesole mit höheren Reinheitsgraden als bei Verwendung von 99,99 %ig reinem Aluminium in
bekannten Herstellungsverfahren.
Ein Vorteil der Verwendung von Aluminiummetall niedrigerer Reinheit besteht außer der Kostenersparnis
auch in der Tatsache, daß die Metallverunreinigungen den Aufschluß des Aluminiummetalls in der wäßrigen
Mineralsäure beschleunigen. Beispielsweise kann die Aufschlußgeschwindigk'iit beim Übergang von
99,99 %igem Aluminium zu 99,9%igem Aluminium von 70 bis ICO Stunden auf 20 bis 30 Stunden herabgesetzt
werden. Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Aluminiummetall niedrigerer Reinheit ist die Vermeidung
einer milchigen Trübung, die bei Verwendung von sehr reinem Aluminiummetall vielfach auftritt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die in dem Aluminiummetall enthaltenen metallischen
Verunreinigungen sich weniger schnell in dei Mineralsäure
aufschließen lassen als das Aluminium selbst und zunächst in kolloidaler Form in dem Tonerdesol
vorliegen, sich dann aber agglomerieren und schwarz gefärbte Agglomerate in einer Giößenordnung von
beispielsweise 1 bis ICO μ bilden.
Diese Schlammteilchen umfassen viele oder alle der Verunreinigungen, die ui sprünglich in dem Aluminiv.mmetall
enthalten waren, und zwar in einer viel größeren Konzentration als in dem Aluminiummetall.
Diese Schlammteilchen enthalten genügend Eisen und/oder Nickel, um mit einer magnetischen Trennvorrichtung
abgetrennt werden zu können.
Der Aufschluß des Aluminiummetalls erfolgt durch Vereinigung bestimmter Aluminiummengen, Säuremengen
und bestimmter Mengen entionisierten Wassers in einem Aufschlußgefäß. Der Aufschluß kann
kontinuierlich oder chargenweise erfolgen. Das AIuminiummetall
wird vorzugsweise in Form von Granulaten mit einem Durchmesser von etwa 6 bis 18 mm
verwendet. Die Mineralsäure kann Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure sein. Für die Herstellung
von Platinkatalysatoren für die Reformierung von Benzinfiaktionen bevorzugt man die Verwendung von
Salzsäure, da Sulfat für den Katalysator schädlich ist und anschließend aus dem Sol entfernt werden muß.
Außer den drei obengenannten Mineralsäuren können aber auch alle anderen Mineralsäuren verwendet
werden, die Aluminium auflösen.
Eei dem Aufschluß bildet sich unter Wasserstoffentwicklung Aluminiumsalz, und dieses wird anschließend
hydrolysiert. In dem Aufschlußgefäß wird vorzugsweise jederzeit ein Aluminiumüberschuß gehalten.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird die Aufschlußzeit, etwa durch Verwendung kleinerer
Aluminiumgranalien oder durch Veränderung der Säurekonzentration in Abhängigkeit von der Zeit, so
kurz gemacht, daß die Schlammteilchen sich während des Aufschlusses nicht merklich lösen, worauf man
dann von dem fertigen Tonerdesol Schlammteilchen abtrennt. Bei einer anderen Ausführungsform der
Erfindung, insbesondere bei längeren Aufschlußzeiten, werden die Schlammteilchen diskontinuierlich oder
kontinuierlich aus dem Aufschlußbehälter entfernt, um die Verweilzeit der Schlammteilchen in dem Tonerdesol
auf einem Minimum zu halten. Besonders zweckmäßig ist es, wenn man eine Schicht von Aluminmmgranalien
niedriger Reinheit von der wäßrigen Mineralsäurelösung durchfließen läßt, aus dem abfließenden
Tonerdesolstrom in dem Magnetfeld die Schlammteilchen entfernt und anschließend einen Teil
des gereinigten Tonerdesolstromes mit vermindertem Teilchengehalt zu der Aufschlußzone zurückführt,
während der andere Teil als Fertigprodukt abgezogen wird.
Die Aufschlußzone wird zweckmäßig auf einer
Temperatur von 27 bis 1490C und vorzugsweise unter
einem Überdruck von 0 bis 2,38 at gehalten. Zweckrräßig
beendet man den Aufschluß, wenn das ent-' wickelte Wasserstoffvolumen stöchiometrisch den vorbestimmten
Aluminium- und Säurekonzentrationen des Sols entspricht. Besonders zweckmäßig ist es, daß
man das Aluminiummetall mit wäßriger Salzsäure aufschließt, bis das resultierende Sol einen Chlorgehalt
von etwa 9 bis 12,5 Gewichts- % besitzt und das Gewichtsverhältnis von Aluminium zu Chlor im
Bereich von 1,0 bis 1,5 liegt. Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Tonerdesol besitzt
zweckmäßig einen Eisengehalt von wesentlich weniger als 200 Gewichts-ppm, vorzugsweise von weniger als
100 Gewichts-ppm, bezogen auf das Tonerdegewicht.
Die Zeichnung erläutert das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines vereinfachten Fließbildes für ein
zusatzweise arbeitendes Aufschlußgefäß mit kontinuierlicher Tonerdesolrückführung.
Ziffer 10 bedeutet einen Aufschlußkessel mit einer Schicht 11 keramischer Ringe, Sättel oder Kugeln.
Eine Schicht unreiner Aluminiumgranalien 12, die durch Leitung 14 und Ventil 15 eingeführt werden,
liegt über der Schicht 11. Das saure Tonerdesol ist mit 13 bezeichnet. Vor Beginn der Verarbeitung eines
neuen Ansatzes enthält der Aufschlußkessel 10 unverbrauchte Granalien aus der vorausgehenden Charge
sowie eine Menge von Wasser, die zugesetzt wurde, um die Reaktion des vorausgehenden Ansatzes anzuhalten.
Eine bestimmte Menge frischer, unreiner Aluminiumgranalien wird durch Leitung 14 und Ventil 15
in das Aufschlußgefäß eingespeist. Eine Flüssigkeitszirkulation wird durch Ventil 31, Leitung 32, Trennvorrichtung
33, Absaugleitung 18, Pumpe 21, Ventil 22, Leitung 23 und Sprühkopf 24 eingeleitet. Eine bestimmte
Menge entionisierten Wassers wird durch Ventil 16 und Leitung 17 eingeführt. Eine bestimmte
Menge Salzsäure führt man dem System durch Ventil
19 und Leitung 20 zu. Nach der Zugabe der erforderlichen Menge an Wasser und Säure werden die Ventile
16 und 19 verschlossen, und das Tonerdesol wird nun durch Leitung 23 mit einer Geschwindigkeit von
etwa dem 2- bis 15fachen des Aufschlußkesselvolumens je Stunde zirkuliert. Die Anfangskonzentration an
HCl in dem Aufschlußkessel, d. h. die Konzentration, die ohne irgendeine Reaktion mit dem Aluminium
vorliegen würde, kann im Bereich von etwa 4 bis
20 Gewichts- % und vorzugsweise von etwa 8 bis 15 Gewichts-% liegen. Abgas, das Wasserstoff, Wasserdampf
und HCl umfaßt, wird durch Leitung 25 zu einem Kondensator 26 abgezogen, der über Leitung
27 mit dem Aufschlußkessel in freier Verbindung steht, um den Verlust an Wasser und Säure während
des Aufschlusses auf ein Minimum herabzudrücken. Gekühltes gesättigtes Abgas wird über Leitung 28 und
ein Rückdruckkontrollventil 29 zur Aufrechterhaltung des Aufschlußkesseldruckes im Bereich von etwa 0 bis
2,38 atü geführt. Die Temperaturen im Aufschlußgefäß liegen im Bereich von etwa 27 bis 149 0C. Das
Belüftungsgas wird durch einen Strömungsmesser 30 geleitet. Die Gesamtmenge an Wasserstoff ist im
wesentlichen stöchiometrisch mit dem verbrauchten Aluminium und liefert so eine Verfahrenskontrolle
für den Vollständigkeitsgrad des Aufschlusses.
Während des Verlaufes des Aufschlusses, der etwa 8 bis 40 Stunden erfordern kann, werden Schlammteilchen
kontinuierlich aus den unreinen Aluminiumgranalien freigesetzt und in dem Sol dispergiert. Das
diese Teilchen in Suspension enthaltende Sol zirkuliert über Ventil 31 und Leitung 32 durch eine magnetische
Trennvorrichtung 33, in der die Teilchen unter den Einfluß eines magnetischen Feldes ausreichender
Stärke gebracht werden, um aus dem fließenden Flüssigkeitsstrom herausgenommen zu werden. Diese
Trennvorrichtungen sind üblicher Bauart, und ihre speziellen Konstruktionsmerkmale sind nicht Teil der
vorliegenden Erfindung. Wenn erwünscht, kann eine Umgehungsleitung um die Trennvorrichtung 33 vorgesehen
sein, so daß lediglich ein Teil des zirkulierenden Sols hindurchgeführt wird oder die Trennvorrichtung
etwas später während oder nach dem Aufschluß in den Strom gebracht werden kann. Schlammteilchen
können kontinuierlich oder diskontinuierlich aus der Trennvorrichtung über Leitung 34 ausgetragen werden.
Vorzugsweise enthält das fertige Sol etwa 9 bis 12,5 Gewichts- % Chlorid mit einem Gewichtsverhältnis
von Aluminium zu Chlor von etwa 1,00 bis etwa 1,55. Das Ende des Aufschlusses wird durch die Gesamtmenge
entwickelten Wasserstoffes, durch das spezifische Gewicht und durch chemische Analyse des
zirkulierenden Sols bestimmt. Das fertige Tonerdesol wird aus dem Aufschlußkessel über Ventil 35 und
Leitung 36 (Ventil 22 ist dabei geschlossen) zu einem Aufbewahrungsbehälter für weitere Behandlung ausgetragen.
Beim Einsetzen von 99,9 %igem Aluminium in dem Aufschlußkessel und ohne Teilchenentfernung nach
der Erfindung liegt der Eisengehalt des fertigen Sols in der Größenordnung von 200 bis 250 ppm, bezogen
auf Al2O3. Bei einer Teilchenentfernung nach der Erfindung
dagegen wird der Eisengehalt wesentlich unter 200 ppm reduziert. Tatsächlich erreicht man üblicherweise
Reinheitsgrade des Sols von weniger als 100 ppm Fe, und Reinheitsgrade des Sols von nur 10 bis
50 ppm Fe, bezogen auf Tonerde, werden ebenfalls ohne Schwierigkeiten erreicht. .
12801 an. Salzsäure (32gewichts-%ig) wurde in einer Menge von 312,5 1/Std. zugesetzt, nach einer Gesamtzugabe
von 882 1 wurde diese beendet. Bei Versuch C wurde der gesamte zirkulierende Solstrom durch eine
magnetische Trennvorrichtung während des Verlaufes des Aufschlusses geleitet. In Versuch D war die
magnetische Trennvorrichtung abgesperrt und wurde bis zum Ende des Versuches umgangen. Dann wurde
das fertige Sol über die Trennvorrichtung zu einem
ίο Auffanggefäß ausgetragen. In den Versuchen A und B
wurde die Trennvorrichtung in der gesamten Zeit umgangen und nicht benutzt. In allen Versuchen wurde
der Aufschluß durchgeführt, bis das Sol 11,2 Gewichts-% Aluminium und 10 Gewichts-% Chlor enthielt.
Dann wurde das fertige Sol zu einem Lagerbehälter überführt. In jedem Versuch wurden etwa
499 kg Aluminium verbraucht. Die nachfolgende Tabelle I zeigt eine Übersicht über die Ergebnisse der
Versuche, unter Vergleich der Aufschlußzeiten und des Eisengehaltes der betreffenden Sole:
25 Versuch Reinheits | Schlamm | Auf | Fe in dem |
grad der | teilchen | schluß | fertigen |
Aluminium- | abtrennung | zeit in | Sol |
beschickung | Stunden | ppm/ | |
Al2O3 |
A
B
C
D
B
C
D
99,99%
99,9%
99,9%
99,9%
99,9%
99,9%
99,9%
keine 84 50
keine 21 245
kontinuierlich 27 25
auf einmal 21 55
Es wurde eine Reihe von vier Versuchen A, B, C und D gemacht, in denen die Apparatur und das
Fließbild der Zeichnung in Anwendung kamen. Das Verfahren war in allen vier Fällen mit nachfolgenden
Ausnahmen das gleiche.
Reinheit der AIu- nimium beschickung |
Schlammteilchen abtrennung |
|
Versuch A | QQ QQ 0/ yy,jj /0 |
keine |
Versuch B | 99,9% | keine |
Versuch C | 99,9% | kontinuierlich während des Aufschlusses |
Versuch D | 99,9% | auf einmal nach dem Aufschluß |
Das Aufschlußgefäß wurde jeweils mit 1500 kg granuliertem (12 mm) Blockaluminium und 753 1 entionisiertem
Wasser beschickt. Es wurde mit N2 gespült und auf einen Überdruck von 0,34 at gebracht. Man
ließ die Flüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von 378,5 l/Min, zirkulieren. Dann setzte man in einer
Menge von 640 1/Std. auf 93 0C vorerhitztes, entionisiertes
Wasser zu und hielt nach einer Zuführung von Die geringere Reaktivität des sehr reinen Aluminiums
zeigt sich in der sehr langen Aufschlußzeit des Versuches A. Wie durch Versuch B erläutert wird,
vermindert ein Übergang zu dem weniger reinen, 99,9%igen Aluminium die Aufschlußzeit um 75%,
doch wurde dabei der Eisengehalt des fertigen Sols von 50 auf 245 ppm, bezogen auf Tonerde, gesteigert.
Versuch C, der die Bedingungen von Versuch B wiederholt, jedoch unter kontinuierlicher magnetischer
Entfernung von Schlammteilchen während des Aufschlusses, erreicht eine Verminderung des Eisengehaltes
in dem fertigen Sol auf nur 25 ppm, bezogen auf Tonerde, bzw. die Hälfte des Eisengehaltes, den
man bei Verwendung sehr reinen Aluminiums bekommt. Versuche erforderte eine geringfügig, aber
nicht beachtlich längere Aufschlußzeit. Versuch D, bei dem die magnetische Abtrennung in einem einzigen
Durchgang durch die Trennvorrichtung nach Abschluß des Versuches bewirkt wird, liefert einen Eisengehalt
von 55 ppm, der geringfügig höher, aber nichtsdestoweniger weit unterhalb des maximal zulässigen
Gehaltes für Reformierkatalysatoren liegt. Der gesteigerte Eisengehalt von Versuch D gegenüber dem
von Versuch C iesultiert aus der stärkeren Löslichkeit von Eisen infolge der längeren durchschnittlichen
Verweilzeit der Schlammteilchen in dem sauren Sol.
Die nachfolgende Tabelle II enthält eine Metallanalyse durch Emissionsspektroskopie der verwendeten
Aluminiummetallbeschickung und des Tonerdesols sowie der erhaltenen Schlammteilchen aus Versuch C:
Tabelle | II | Tonerdesol | Schlamm |
Analyse | des Versuchs C | teilchen | |
Gewichts- % | 11,2 | 21,7 | |
99,9 %ige Alumi | |||
niumbeschickung | 0,001 | 15,0 | |
Al | Hauptbestand | 0,001 | 0,002 |
teil | — | 0,2 | |
Fe | 0,05 | — | 0,2 |
Mn | 0,0013 | 0,002 | —- |
Cr | 0,002 | 0,001 | 0,5 |
Ni | 0,001 | 0,001 | 2,5 |
V | 0,003 | — | 0,1 |
Pb | 0,001 | 0,003 | 0,08 |
Cu | 0,0014 | 0,01 | 0,05 |
Zn | 0,003 | 0,006 | — |
Ti | 0,004 | 0,05 | — |
Mg | 0,0015 | — | 0,02 |
Ca | — | — | 1,5 |
Na | — | 0,02 | — |
Mo | — | 0,01 | 0,4 |
Sn | —■ | ||
Ga | 0,012 | ||
Si | 0,04 | ||
Die Gesamtmenge der gesammelten Schlammteilchen beträgt 1,59 kg. Wie in Tabelle II aufgezeigt, ist
Eisen die Hauptverunreinigung der Schlammteilchen und umfaßt etwa 15 Gewichts-% derselben. Wesentliehe
andere Verunreinigungen sind Kupfer, Zinn, Blei, Silicium, Nickel, Chrom, Zink und Titan. Obwohl
mit den Schlammteilchen ein wenig Aluminium verloren geht, ist die absolute Menge des so verlorenen
Aluminiums unbedeutend im Vergleich zu der Gesamtmenge in dem Aufschluß.
Obwohl es bevorzugt ist, die magnetische Trennvorrichtung in eine Rückführleitung oder in eine Austragleitung
einzuschalten, können solche Trennvorrichtungen auch in direkter Verbindung mit dem Aufschlußgefäß
selbst benutzt werden. Beispielsweise kann das Aufschlußgefäß aus Glas oder anderem nicht
magnetischen Material bestehen, wobei eine Zahl starker Elektromagneten an dessen äußerer Oberfläche
angeordnet ist, so daß die Schlammteilchen an der Innenwand des Aufschlußgefäßes gesammelt werden.
Wechselweise können auch ein oder mehrere Magnete in Form einer Sonde mit einem geeigneten nicht
magnetischen Schutzüberzug direkt in das Sol in dem Aufschlußgefäß eingelassen werden. Diese Anordnungen
würden jedoch die Schlammteilchen nicht während des Aufschlusses aus dem Berührungsbereich mit dem
Sol bringen, so daß man dabei etwas höhere Verunreinigungsgrade in der Größenordnung erhalten
würde, wie sie in Versuch D auftraten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 538/323
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Tonerdesol hohen Reinheitsgrades aus Aluminiummetall niedriger
Reinheit mit mehr als 0,01 Gewichts-% metallischen Verunreinigungen, insbesondere Eisen,
durch Aufschluß mit einer wäßrigen Mineralsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die
bei dem Aufschluß ungelöst bleibenden Schlammteilchen der metallischen Verunreinigungen von
dem entstandenen Tonerdesol wenigstens teilweise mittels einer magnetischen Trennvorrichtung abtrennt
und Tonerdesol mit vermindertem Gehalt an metallischen Verunreinigungen abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Aluminiummetalls von
wenigstens 95%, vorzugsweise wenigstens 99% Aluminiumgehalt und mehr als 0,02 Gewichts-%,
vorzugsweise 0,02 bis 1 Gewichts-% an unterhalb des Aluminiums in der elektromotorischen Spannungsreihe
stehenden Metallen als Verunreinigungen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Schicht von Aluminiumgranalien
niedriger Reinheit von der wäßrigen Mineralsäurelösung durchfließen läßt, aus dem
abfließenden Tonerdesolstrom in dem Magnetfeld die Schlammteilchen entfernt und anschließend
einen Teil des gereinigten Tonerdesolstromes mit vermindertem Teilchengehalt zu der Aufschlußzone
zurückführt, während der andere Teil als Fertigprodukt abgezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlußzone auf einer
Temperatur von 27 bis 149° C und vorzugsweise unter einem Überdruck von 0 bis 2,38 at gehalten
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Aufschluß beendet,
wenn das entwickelte Wasserstoffvolumen stcchiometrisch den vorbestimmten Aluminium- und
Säurekonzentrationen des Sols entspricht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aluminiummetall mit wäßriger
Salzsäure aufschließt, bis das resultierende Sol einen Chlorgehalt von etwa 9 bis 12,5 Gewichts-%
besitzt und das Gewichtsverhältnis von Aluminium zu Chlor im Bereich von 1,0 bis 1,5
liegt.
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1966
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