DE15904C - Vorrichtung zum gleichzeitigen An- und Absträngen eines oder mehrerer Pferde - Google Patents
Vorrichtung zum gleichzeitigen An- und Absträngen eines oder mehrerer PferdeInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62C—VEHICLES DRAWN BY ANIMALS
- B62C11/00—Safeguarding appliances not otherwise provided for, e.g. for readily releasing unmanageable draught animals
- B62C11/02—Providing for disengaging thills
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
6Sesf2S
KLASSE %Qr. Pferdegeschirr.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. April 1881 ab.
Vorliegende Construction hat es sich zur Aufgabe gestellt, durch einen Hebeldruck eine
schnelle und sichere Lösung eines gefallenen oder durchgehenden Pferdes zu erreichen, ohne
dadurch der Befestigung des letzteren an dem Wagen Eintracht zu thun.
Von besonderem Werth dürfte daher die Construction da sein, wo es sich darum handelt,
ein Lösen der Mittelstränge bei Zweispännern zu erzielen, schon deshalb, weil der Kutscher
gezwungen ist, hierbei zwischen die liegenden Pferde zu treten und sich dadurch sehr leicht
der Möglichkeit aussetzt, von dem schlagenden Thiere verletzt zu werden. Endlich aber auch
gestattet der vorliegende Apparat ein gleichzeitiges Lösen sämmtlicher Stränge vom Bock
aus durch den Peitschenstiel. Dies ist von bedeutendem Werth bei durchgehenden Pferden,
da es anerkannte Thatsache ist, dafs sich ein durchgehendes Wagenpferd sofort beruhigt und
stillsteht, sobald es die Last hinter sich plötzlich verliert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. ι die Seitenansicht des Apparats für einen Strang,
Fig. 2 den Verticalschnitt, und zwar in einer Stellung, bei welcher der Strang gelöst ist,
Fig. 3 den Verticalschnitt mit gekoppeltem Strang,
Fig. 4 den Schnitt nach A-B der Fig. 3,
Fig. S die obere Ansicht,
Fig. 6 die zur Auslösung dienende, schraubenförmig ausgearbeitete Büchse,
Fig. 7 die obere Ansicht einer Combination zweier Apparate für beide Stränge,
Fig. 8 den Schnitt in der Richtung C-D durch Fig. 2,
Fig. 9 das mit dem Loch versehene Ende eines Stranges,
Fig. 10 die obere Ansicht einer Combination der Apparate für einen zweispännigen Wagen.
Der Strang a, Fig. 9, ist an entsprechender Stelle mit einem Loch versehen, in welches ein
sich vertical bewegender Bolzen b pafst, Fig. 2 und 3; der ganze Mechanismus ist an einem
aus einem Stück gearbeiteten Gehäuse c angebracht, welches letztere auf jeder Seite des Ortscheits
bei Einspännern zur Aufnahme je eines Stranges dient, Fig. 7.
Der Bolzen b trägt seitlich eine Nase d, Fig. 2 bis 4, welche sich in einem entsprechenden
Schlitz e des Gehäuses c bewegt und zu gleicher Zeit das Widerlager für eine Spiralfeder h in
Gestalt eines Verstärkungsringes bildet. Diese Nase d ruht auf einer schraubenförmig ausgearbeiteten
Fläche/, Fig. 2, der Büchse E, Fig. 6. Dreht man diese mittelst eines Hebelarmes g,
so wird die Nase d, also auch der Bolzen b gehoben oder gesenkt, entsprechend auch der
Strang α gelöst oder gekuppelt.
Da durch die Büchse E der Zapfen jedoch nur gehoben wird, so trägt er die oben schon
erwähnte Spiralfeder h, welche sich gegen einen auf den Apparat aufgeschraubten Deckel F,
Fig. 5, legt.
Die Feder h drückt also stets den Bolzen b
nach unten. Letzterer trägt ferner einen aufgeschraubten Kopf i, so dafs es durch Abschrauben
desselben dem Kutscher leicht ermöglicht wird, eine etwaige Schadhaftwerdung der Feder h durch Einsetzen einer neuen ab-
■zuändern oder überhaupt den Bolzen selbst zu
erneuern. Der Kopf i hat aufserdem den Zweck, den Bolzen b in seiner höchsten Stellung behufs
leichteren Einschiebens des Stranges festzuhalten. Man erreicht dies dadurch, dafs man
einen um den Punkt k, Fig. 5, drehbaren, mit einem Handgriff / versehenen Hebel m, Fig. 1
bis 3, unter den Kopf i schiebt; der Hebel m trägt einen Stift n, auf welchen sich beim Loslassen
des Hebelarmes g der Kopf i legt.
Um ein gleichzeitiges Heben oder Senken, also um ein gleichzeitiges Lösen beider Stränge
des Ortscheits zu erzielen, sind die Hebelarme g und g1 der Büchsen E und Έ1, Fig. 7, durch
eine Gelenkstange ο mit einander verbunden. Der äufsere Hebelarm g ist aufserdem noch
über den Drehpunkt der Gelenkstange hinaus in Gestalt eines Griffes zur leichteren Handhabung
verlängert, Fig. 4.
Diese Anordnung läfst sich endlich auch noch darauf ausdehnen, ein Lösen aller vier Stränge
bei Doppelgespannen durch einen Hebeldruck zu erzielen. Es ist dann nur nöthig, beide je
zwei Apparate mit einander verbindenden Gelenkstangen 0 und o1 vermittelst einer kurzen
Schiene p, Fig. 10, zu kuppeln. Diese Anordnung ist selbstredend nur da möglich, wo, wie
bei Equipagen, die beweglichen Ortscheite durch eine feste Sprengwaage ersetzt sind.
Eine Modification der oben beschriebenen Anordnung, die hauptsächlich den Zweck hat,
ein Einspannen der Stränge durch einen Fufstritt zu ermöglichen, ist in Fig. 11 bis 15 gezeigt,
und zwar ist:
Fig. 11 die obere Ansicht des geschlossenen
Mechanismus,
Fig. 12 die obere Ansicht, gelöst,
Fig. 13 die Seitenansicht, geschlossen,
Fig. 14 die Seitenansicht, gelöst,
Fig. 15 die obere Ansicht des combinirten
Apparates für ein Ortscheit.
Das Gehäuse c ist so gearbeitet und auf jeder Seite des Ortscheits angeschraubt, dafs der den
Strang α aufnehmende Schlitz vertical steht, also auch eine verticale Stellung des Stranges bedingt.
Der Bolzen b, der zum Festhalten des Stranges dient, ist erstens in dem Gehäuse
selbst, und dann in dem Kniestück m, welches am Gehäuse c befestigt ist, gelagert, und zwar
hier vierkantig, um ein Drehen des Bolzens zu vermeiden. Auf den Bolzen ist eine schraubenförmig
ausgearbeitete Büchse E1 aufgeschraubt, gegen welche sich eine ähnliche, mit entsprechender
Fläche/ gearbeitete Büchse E legt, die jedoch auf dem Bolzen b vermittelst eines Hebelarmes
η gedreht werden kann.
Der Hebelarm 11 ist mit dem Winkelhebel ggx
durch die mit einem Schlitz s, Fig. 13 und 14,
versehene Schiene ο verbunden, und endlich ist eine Feder h so angeordnet, dafs sie den
Bolzen b stets in das Gehäuse hineindrückt.
Der Vorgang ist demnach folgender:
Sollen die Stränge angespannt werden, so werden durch einen Druck auf g beide Bolzen b
zu gleicher Zeit aus dem Gehäuse c gezogen, so dafs aus der Stellung der Fig. 13 die der
Fig. 14 wird. Der Winkelhebel gg1 kann alsdann
gehoben werden, wobei er selbst die Stellung Fig. 13 annimmt, während Schiene ο
mit ihrem Schlitz s über den am Hebelarm η befestigten Stehbolzen p gleitet, so dafs der
Hebelarm/ in der Stellung Fig. 14 bleibt. Man kann jetzt einen Strang nach dem andern einschieben
und nach Herumdrehen des entsprechenden Hebelarmes u kuppeln.
Beim Auslösen, wo es meistentheils auf ein gleichzeitiges Entkuppeln sämmtlicher Stränge
ankommen wird, genügt also ein einziger Hebeldruck auf g, und zwar erlaubt diese Anordnung
ein Auslösen vom Bock aus durch einen Fufstritt, was bei durchgehenden Equipagenpferden
von bedeutendem Vortheil ist. Selbstverständlich können mehrere Apparrte, wie schon in
der Anordnung Fig. 1 bis 10 beschrieben, auch für Doppelgespanne gekuppelt werden, so dafs
ebenfalls nur ein Fufstritt zur Lösung sämmtlicher vier Stränge nöthig ist.
Fig. 15 giebt eine Ansicht zweier durch eine
Welle verbundener Apparate für ein Ortscheit.
Claims (4)
1. Die durch Zeichnung, Fig. 1 bis 9, und
Beschreibung dargestellte Anordnung zum gleichzeitigen Lösen beider Stränge eines
Pferdegeschirres durch einen Hebeldruck in der Art, dafs ein durch ein entsprechendes
Loch im Strang α gehender Bolzen / gehoben wird.
2. Die Combination, Fig. 10, des beschriebenen Apparates für Doppelgespanne, in der Art,
dafs sämmtliche Stränge ebenfalls durch nur einen Hebeldruck zugleich gelöst werden
können.
3. Die durch Zeichnung, Fig. 11 bis 14, und
Beschreibung dargestellte Anordnung zum gleichzeitigen Lösen beider Stränge eines
Pferdegeschirres durch einen Hebeldruck von der Erde, oder durch einen Fufstritt
vom Wagen selbst aus, in der Art, dafs ein Bolzen />, der durch ein entsprechendes
Loch eines vertical eingeschobenen Stranges a geht, horizontal herausgezogen werden kann.
4. Die Combination des beschriebenen Apparates für Doppelgespanne, Fig. 15, in der
Art, dafs sämmtliche Stränge zugleich durch nur einen Hebeldruck gelöst werden können.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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