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Schalung zum gleichzeitigen Giessen mehrerer Betonplatten und Verfahren
zu ihrer Anwendung Die Erfindung betrifft die konstruktive Ausbildung einer Schalung
zum gleichzeitigen Giessen mehrerer Betonplatten mit einer Anzahl von senkrecht
angeordneten, parallel zueinander orientierten und zwischen zwei äusseren Widerlagern
fixierbaren Schalwänden mit Mitteln zur Beheizung und zum Vibrieren der Schalwände
sowie ein zweckmässiges und vorteilhaftes Verfahren zur Handhabung einer derartigen
Schalung unter Verwendung von quer zu den Schalungswänden verlaufenden Schienen,
auf denen diese Wände verschiebbar angeordnet sind.
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Giessvorrichtungen für Betonformteile sind in verschiedenen Aus -führungen
bekannt, wobei die Schalungen zum Giessen von Betonplatten jedoch den Nachteil aufweisen,
dass sich eine Vibration des Betons, welche zur guten Homogenisierung der Füllung
erforderlich ist, nur schwierig ausführen lässt. Da nämlich die Betonplatten im
allgemeinen mit einer Armierung versehen werden, können die Vibratoren oder anderen
Mittel zur Vibration nicht oder nur schlecht in die mit den Metallskeletteilen durchsetzte-
Betonmasse eingeführt werden.
Andere bekannte Giessvorrichtungen
sind nicht wirtschaftlich ausnutzbar, da die Trocknung der Betonfüllung verhältnismässig
lange dauert. Sie erfordern ferner nach beendeter Trocknung der Betonplatten erst
eine völlige Demontage zur Herausnahme der fertigen Betonplatten und anschliessend
eine Neumontage für den folgenden Giesszyklus, wobei diese Dernontage-und Montagearbeiten
die Bewegung und das Anheben oder Kippen der schweren Schalwände erfordern.
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Es ist weiterhin eine Ausführung bekannt, wobei eine beweglich zu
führende, unabhängige Rütteleinrichtung an einem besonderen Stützarm befestigt ist
und wobei die Heizung in ungünstiger Weise lediglich mit Hilfe von Heizkanälen erfolgt,
die einerseits irn Fundament und andererseits in einem mittleren Widerlager und
an den Schalungsseiten angeordnet sind und somit nicht direkt auf die Schalungswände
wirken.
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Auch die Ausrüstung aller Schalungswände mit Heizelementen in ihrem
Innern ist bekannt, ohne dass hierbei jedoch die Anordnung einer Rütteleinrichtung
möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile bisheriger
Betongiessvorrichtungen zu beseitigen und eine Giessvorrichtunj zu schaffen, womit
grosse Mengen an Betonplatten gleichrnässig guter Qualität in rascher Folge herstellbar
sind und wobei sowohl die Heiz- als auch die Vibrationseffekte so gleichmässig wie
möglich auf die gesamte Giessmasse einwirken können, ohne dass für die Montage der
erforderlichen Vibratoren unhandliche, zusätzliche Konstruktionen erforderlich sind,
welche die Montage und die Demontage der Schalung behindern oder erschweren.
Eine
solche Schalung der eingangs erwähnten Art zum gleichzeitigen Giessen mehrerer Betonplatten
ist hierzu erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Schalwände abwechselnd
aus Wänden, die mit Einrichtungen zur Beheizung ausgerüstet sind, und aus dünneren
Platten gebildet werden, die an ihren, die Abmessungen der'Giessformen nach aussen
überragenden Enden mit Vibratoren versehen s ind.
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Durch diese Befestigung der Vibratoren direkt an überstehenden, seitlichen
Enden der entsprechend breiter ausgebildeten, nicht zu beheizenden Schalwände wird
einerseits die Vibrationswirkung der Vibratoren optimal ausgenutzt, so dass handliche
Vibratoren klein--r Leistung verwendet werden können, und andererseits bildet jeweils
eine Vibrationsschalwand mit den dazugehörigen Vibratoren eine gemeinsame j einfach
zu transportierende und zu bewegende Baueinheit, welche eine vorteilhafte Handhabung
gewährle-istet.
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Dieses Verfahren zur Handhabung der erfindungsgemässen Schalung unter
Verwendung von quer zu den Schalungswänden verlaufenden Schienen, auf denen diese
Wände verschiebbar angeordnet sind, ist hierzu nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
dadurch gekennzeichnet, dass nach beendeter Trocknung einer ersten Serie gegossener
Betonplatten das eine der ebenfalls auf den Schienen verschiebbar angeordneten Widerlager
und die benachbarte äussere Schalwand durch Verschieben auf den erwähnten Schienen
um ein Stück abgerückt und nach Herausnahme der so freigelegten Betonplatte die
folgende Schalwand neben die zuerst verschobene geschoben wird und auf diese Weise
nacheinander mit fortschreitender Demontage gleichzeitig eine Neumontage der Schalung
an einer gegenüber dem ersten Standort etwas verschobenen Stellung durchgeführt
wird.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1: eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung und Fig. 2 eine
Seitenansicht im Schnitt längs der Linie II-11 in Fig. 1.
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Die Vorrichtung besteht aus neun Schalwänden 1 bis
5 und 7 bis 10,
die vertikal und parallel zueinander im Abstand
angeordnet sind. Die Schalmähde 1 bis 5 werden aus dickeren Tafeln
gebildet, in denen Rohrschlangen 6 (Fig. 2) verlegt sind, welche sich über
die gesamte Höhe der Tafeln erstrecken und in denen ein über nicht dargestellte
Speiseleitungen zugeführte Heizmittel, beispielsweise Wasserdampf oder heisses Wasser,
zirkulieren kann.
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Zwischen je zwei dieser Heizwäede 1 bis 5 sind,
abwechselnd mit diesen, dünnere Schalwände 7 bis 10 gleicher Höhe
installiert, welche aus metallischen Platten bestehen; die Breite dieser Platten
ist grösser als die der Heizwände, so dass die Metallplatten beiderseits die Heizplattenenden
überragen.
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Die von diesen Schalwänden begrenzten Zwischenräume sind an den beiden
Seiten der Vorrichtung durch metallische schmale Wände 11
verschlossen.
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Auf diese Weise werden acht nebeneinander liegende, die Giessformen
bildende plattenförmige Hohlräume gebildet, wobei je-
weils die Schalwände
Z bis 4 sowie 7 bis 10 die gemeinsamen Seitenwände zweier benachbarter
Formen darstellen. Die beiden äusseren Schalwände 1 und 5 sind an
je einem metallischen Gerüst oder Sützteil 12 befestigt, das eine
exakte vertikale Lage der Schalwände
sichert und ausserdem die Handhabung
der Vorrichtung erleichtert, wie es im folgenden beschrieben wird.
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Die Metallplatten 7 bis 10 sind an ihren seitlichen
herausragenden Enden mit Vibratoren 13 ausgerüstet, welche diesen Platten
eine intensive Vibrationsbewegung mit einer Schwingungsfrequenz von beispielsweise
3 kHz erteilen können.
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Die ganze, aus den Schalwänden, den äusseren Stützteilen und den schmalen
Seitenwänden 11 bestehende Vorrichtung ist auf Schienen 15 und
16 verschiebbar angeordnet, die sich parallel zueinander und quer zurFläche
der Schalwände erstrecken.
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Die Vorrichtung wird folgendermassen zusammengesetzt und verwendet-.
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Man beginnt damit, das eine äussere Stützteil 12, beispielsweise das
auf Fig. 2 linke, am linken Ende der beiden Schienen 15 und
16
aufzurichten und daran die äussere Schalwand 1 zu befestigen. Stützteil
und äussere Schalwand können auch ständig fest miteinander verbunden sein.
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Anschliessend wird an der rechten Seite dieser Schalwand
1 die in die erste zu giessende Betonplatte einzubettende Armierung oder
das Stahlskelett angeordnet. Gegen diese Arrnierung schiebt man dann die zweite
Schalwand 7, die aus einer vibrationsfähigen Metallplatte besteht. Sodann
werden die schmalen Seitenwände 11
zur Abdeckung des die erste Giessform bildenden
Zwischenraums zwischen den Schalwänden 1 und 7 angebracht.
In
der gleichen Weise wird dann derart weiterverfahren, das s abwechselnd eine beheizbare
Schalwand 2 bzw. 3 bzw. 4 bzw. 5,
die einzugiessenden Armierungen und
die Vibrationsplatten 8 bzw. 9
bzw. 10 in der auf Fig. 2 gezeigten
Weise zusammengesetzt werden. Nach Fertigstellung der Montage und seitlichen Abschluss
aller gebildeten Giessformen durch die Schmalwände 11 wird das andere Stätzteil
12 in Stellung gebracht und die ganze Vorrichtung mit Hilfe von Seilen, Zugstangen
oder anderen geeigneten Spannvorrichtungen zusammengebunden bzw. zusammengespannt,
damit die einzelnen Vorrichtungsteile unter dem Gewicht des einzugiessenden Betons
nicht verschoben oder auseinandergedrückt werden können.
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Nun werden die oben offenen Giessformen in bekannter Weise mit Beton
gefüllt. Nach der Füllung oder auch bereits während des Einfüllens werden die an
den Platten 7 bis 10 installierten Vibratoren 13 in Betrieb
gesetzt. Wenn nach einer gewissen Vibrationszeit die Betonfüllungen gut homogenisiert
worden sind, schaltet man die Vibratoren ab und speist die Schalwände
1 bis 5 mit einem Heizmittel, das durch die Heizschlangen
6 zirkuliert. Vorzugsweise sorgt man dafür, dass die mit der Betonfüllung
in Berührung stehenden Flächen der beheizten Schalwände eine Temperatur von ungefähr
45o bis 600C erreichen.
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Nach der Härtung und Trocknung der Betonplatten beginnt man die Demontage,
Herausnahme der fertigen Betonplatten und die sofortige Neumontage der Vorrichtung
damit, dass man nach Lösen der Spann- bzw. Befestigungsmittel das nach Fig. 2 rechte
Stützteil mitsamt der Schalwand 5 auf den Schienen ein Stück nach rechts
verschiebt, bis diese Teile die auf den Figuren gestrichelt eingezeichnete Stellung
51, 121 einnehmen. Dann lässt sich die erste Betonplatte bequem entfernen.
Anschliessend
säubert man die Schalwand 51 und die noch am alten Platz befindliche Schalwand
10 auf der nun freien Seite von anhaftenden Betonrückständen und behandelt
sie in bekannter Weise beispielsweise durch Einfetten, um sie für den nächsten Guss
vorzubereiten.
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Als nächstes wird an der Schalwand 5' die Arrnierung für die
im folgenden Giesszyklus herzustellende Betonplatte angeordnet und dann die Schalwand
10 gegen diese Armierung geschoben. Damit ist gleichzeitig die zweite fertig
gegossene Betonplatte für die Herausnahme aus der Vorrichtung zugänglich.
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Nachdem man schliesslich die neu gebildete erste Giessforrn zwischen
den verschobenen Schalwänden 51 und 10' mit Schmalwänden
11 seitlich verschlossen hat, setzt man die Demontage und gleichzeitige Neumontage
der Vorrichtung in der beschriebenen Weise fort, wobei die fertig gegossenen Betonplatten
nacheinander entfernt werden. Schliesslich versieht man die neu zusammengesetzte
Vorrichtung wiederum mit einem Spannseil oder mit Zugstangen, und beginnt den nächsten
Giesszyklus.
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Nach der Beendigung der beschriebenen Demontage- und Montageoperation
hat man also wiederum die gleiche, auf den Fig. dargestellte Vorrichtung zur Verfügung,
sie ist lediglich auf den Schienen um eine kleine Strecke gegenüber dem ersten Standort
versetzt.
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Damit eignet sich die Erfindung für die bequeme und rasche Herstellung
vorgefertigter Betonplatten beliebiger Grösse und in grossen Stückzahlen, wobei
die Anwendung der Vibration für eine gleichmässig gute homogene Beschaffenheit der
Betonplatten sorgt
und die Heizung die Trocknungszeit und damit
die Herstellungszeit wesentlich herabsetzt.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern lässt hinsichtlich der Form und Abmessungen der Schalwände und Stützteile
zahlreiche Varianten zu. Insbesondere können die Heizschalwände beispielsweise aus
Caissons bzw. Kästen aufgebaut sein, in deren Inneres direkt das Heizmittel eingeführt
wird.