DE158014C

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Publication number: DE158014C
Application number: DENDAT158014D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Explosionskraftmaschinen, und den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine neue Einrichtung" an solchen Motoren, um komprämierte Luft aufzuspeichern, welche zum Anlassen des Motors benutzt werden soll. Zu diesem Zwecke ist außer dem Luftkompressor und einem von diesem gespeisten i Druckluftbehälter ein Druckluftzylinder an

ίο die Motorwelle angeschlossen, welcher mit dem Druckluftbehälter in Verbindung gesetzt werden kann; um den Druckluftzylinder zu unterstützen, ist ferner von der Verbindung zwischen diesem und dem Druckluftbehälter eine Leitung zum Zylinder des Luftkompressors abgezweigt, so daß auch diesem Luft von dem Druckluftbehälter zugeführt werden kann, während gleichzeitig die andere Verbindung zwischen dem Luftkompressor und dem Druckluftbehälter, durch welche letzterer gespeist wird, abgesperrt wird. Dabei sind die Zylinder des Luftdruckzylinders und des Luftkompressors so an die Motorwelle angeschlossen, daß die Drehung des letzteren umgekehrt werden kann.
Fig. ι ist ein Grundriß,
Fig. 2 eine Seitenansicht und
Fig. 3 ein Querschnitt des Motors in vergrößertem Maßstabe.

A bezeichnet den Zylinder der Maschine, dessen Kolben seine Bewegungen durch die Pleuelstange A^s, Kurbel A* auf die Welle Ä² überträgt.

C bezeichnet den Zylinder eines doppeltwirkenden Luftkompressors mit den Einlaßventilen C² und den Ausströmventilen C³, durch welche die komprimierte Luft vermittels eines Rohres C⁴ einem Behälter C⁵ zugeführt wird, welcher so gelegen ist, daß er der Kühlwirkung der atmosphärischen Luft ausgesetzt ist.

Der Antrieb des Kompressors erfolgt von der Welle A~ aus durch Kurbel C⁰, welche um 90⁰ gegen Kurbel Ä^l versetzt ist, und die Verbindungsstange C, welche mit der Kolbenstange C⁸ des Kompressors verbunden ist. Mit F ist eine gewöhnliche Handpumpe bezeichnet, durch welche die Luft in den Behälter C⁵ unabhängig von dem Kompressor eingepreßt werden kann.

Zwischen dem Motor und dem Kompressorzylinder, parallel mit denselben, ist ein Zylinder D angeordnet nebst einem Ventilgehäuse, in welchem ein Steuerkolben von der Motorwelle A² aus vermittels der aus den Exzentern D⁵ und den Exzenterstangen D⁴ bestehenden Kulissensteuerung hin- und herbewegt wird. Der Kolben des Zylinders D erhält seinen Antrieb durch komprimierte Luft von dem Behälter C⁵ aus, von welchem ein Rohr D^e, in welchem ein Absperrventil D⁷ angeordnet ist, zur Ventilkammer D² führt. Der Kolben des Zylinders D überträgt seine Bewegung ebenfalls auf die Motorwelle Ä² durch die Kolbenstange D^s, Pleuelstange Z)" und Kurbel D¹⁰, welche letztere um 90⁰ gegen die Kurbel C^a und um i8o° gegen die Kurbel A^ versetzt ist.

Soll nun der Kompressor als Druckluftmaschine dienen, so wird demselben die Druckluft in folgender Weise zugeführt: Cⁿ bezeichnet ein ein doppeltes Kolbenventil

enthaltendes Ventilgehäuse, welchem Druckluft von dem Behälter C⁵ aus durch ein an das Rohr D^a angeschlossenes Rohr L zugeführt wird, in welch letzterem sich ein Rohr-Verbindungsstück befindet, an welches auch das vom Kompressor zum Behälter C⁵ führende Rohr C⁴ angeschlossen ist. Durch einen in diesem Rohrverbindungsstück angeordneten Hahn H kann nun entweder das

ίο Rohr L oder das Rohr C* abgesperrt werden , so daß im ersteren Falle der Kompressor komprimierte Luft in den Behälter C⁵ drückt, während im letzteren Falle komprimierte Luft aus dem Behälter C⁵ durch das Ventilgehäuse C^!) in den Kompressionszylinder eintritt und den Kolben in dem Zylinder hin- und hertreibt, in welchem Falle also der Kompressor als Druckluftmaschine wirkt. Das Kolbenventil in dem Ventilgehäuse wird dabei durch die auf der Welle Ä~ sitzenden Exzenter J¹ und das Verbindungsstück J entsprechend hin- und hergeschoben. Die ausgepuffte Luft entweicht durch die Rohre KK.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Zunächst wird in dem Behälter C"' durch die Handpumpe F Luft zusammengedrückt, welche dann durch das Rohr D'\ nachdem Ventil D⁷ geöffnet ist, dem Druckzylinder D zugeführt wird, so daß bei geringer Belastung des Motors die Welle A-gedreht wird. Sollte sich die Welle jedoch nicht drehen, so wird der Hahn H so gedreht, daß durch die Leitung L komprimierte

3.5 Luft in den Kompressor eintreten kann, welcher dann als Druckluftmotor wirkt und die Drehung der Welle A"² herbeiführt. Sobald der Explosionsmotor zu laufen beginnt, wird der Hahn H in die andere Stellung gedreht, so daß jetzt umgekehrt aus dem Kompressorzylinder C Druckluft in den Behälter C⁵ gedrückt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Anlaßvorrichtung für Explosionskraftmaschinen von Selbstfahrzeugen und dergl., bei welchen neben dem Motor ein von demselben betriebener Luftkompressor sowie ein die komprimierte Luft aufnehmender Druckluftbehälter angeordnet sind, von welchem die komprimierte Luft zum Anlassen des Motors benutzt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Explosionskraftmaschine (A) und dem Luftkompressor (C) ein an die Motorwelle (A-) angeschlossener Druckluftzylinder (D) vorgesehen ist, welcher von dem Druckluftbehälter (C") aus zwecks Antrieb der Motorwelle (A-) beim Anlassen des Motors (A) gespeist wird, wobei von dem Verbindungsrohre (D⁶) zwischen dem Druckluftbehälter (C'⁰) und dem Druckluftzylinder (D) ein Rohr (L) zum Kompressorzylinder (C) abzweigt, das mit dem von dem Kompressorzylinder (C) zum Druckluftbehälter (C'') führenden Rohr (C) an ein einen Hahn (H) enthaltendes gemeinsames Rohrverbindungsstück derart angeschlossen ist, daß durch Absperrung der Leitung (C*) die Leitung (L) geöffnet wird, wodurch Druckluft aus dem Druckluftbehälter (C'') in den Kompressorzylinder (C) strömen und den an die Motorwelle (A'²) angeschlossenen Kolben dieses Zylinders antreiben kann. -

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.