DE452247C - Einrichtung zum Vermindern der Kompression beim Andrehen von Brennkraftmaschinen mit Rohrschiebern und unmittelbarer Brennstoffeinspritzung - Google Patents

Description

• Einrichtung zum Vermindern der Kompression beim Andrehen von Brennkraftmaschinen mit Rohrschlebern und unmittelbarer Brennstoffeinspritzung. Die Erfindung bezieht sich auf Brennkraftmaschinen mit Rohrschiebern, insbesondere auf Dieselmaschinen und sonstige Hochkompressionsmaschinen, und betrifft Einrichtungen zum Vermindern der Kompression beim Andrehen.
• Das bei Maschinen mit Tellerventilen be- kannte Mittel, die Kompressionsentlastung durch Anheben und Offenhalten des Einlaß-oder Auslaßventils zu erzielen, ist bei Rohrschieberventilen offenbar nicht brauchbar. Die Anwendung besonderer Kompressionsentlastungsventile ist unerwünscht.
• Bei Maschinen, welche mit Rohrschiebern arbeiten, sind die Ladungsmengen durch Phasenverschiebung der Schieberbewegung gegenüber der Kurbelbewegung veränderlich. Gemäß der Erfindung werden die zur Veränderung der Lademengen dienenden -Steuerungsgetriebe zur Verminderung der Kompression beim Andrehen benutzt.
• Die Ausführung der Erfindung kann auf zwei verschiedene Weisen erfolgen. In der Zeichnung sind beispielsweise zwei verschiedene Möglichkeiten schematisch wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht einer Vielzylindermaschine (zum Teil im'Schnift), bei der jeder Rohrschieber durch eine besondere Kurbelwelle von einer gemeinsamen Zwischenwelle aus durch Schraubenräder getrieben wird, Abb.:2 einen schematischen Grundriß einer Maschine, bei der alle Schieber durch Hebel von einer gemeinsamen Zwischenwelle getrieben werden.
• Bei der Anordnung nach Abb. i bedeutet A das Kurbelwellengehäuse, A' die Kurbelwelle; B sind die Zylinder und BI die Brennstoffeinspritzdüsen. Die Ein- und Auslaßkanäle des Zylinders werden in bekannter Weise durch nicht dargestellte Rohrschieber gesteuert, die eine kombinierte Hinundherbewegung und Drehbewegung ausführen. jeder Rohrschieber wird durch eine besondere Welle C angetrieben, deren Achse rechtwinklig zur Zylinderachse steht -und z. D. mittels Kugelzapfens auf ein entsprechendes Lager im Rohrschieber einwirkt. Schraubenräder Cl der Wellen C greifen in Schraubenräder D' auf einer gemeinsamen Zwischenwelle D, die parallel zur Kurbelwelle A liegt und von dieser über Zwischenräder G, Gl, F angetrieben wird. Die Welle D' ist gegen das Rad F undrehbar, aber in der Achsrichtung verschiebbar, während das Rad durch Lager F' an der seitlichen Verschiebung gehindert wird. Achsiale Verschiebung der Welle D kann mittels eines Handhebels H herbeigeführt werden, der auf das Ende HI der Welle einwirkt. Durch die Verschiebung kann den Kurbelwellen C unabhängig von ihrer Drehung beim Umlauf der Welle D eine Verdrehung mitgeteilt werden.
• Der Handhebel H kann gleichzeitig ein Ventil steuern, durch das entweder ein brennbares Gemisch aus einem Vergaser oder reine Luft zum Saugrohr der Maschine geleitet wird. Im Beispiel besitzt das Ventil einen Kolben J in einem Zylinder 11, an den sich das Saugrohr 12 der Maschine anschließt. Das obere EndeJs des Zylinders ist geschlossen und ist mit einem Spritzvergaser P in Verbindung. Das untere Ende ist nach der Außenluft offen. Wird der Hebel H in die Anlaßstellung bewegt, in der die Maschine mit Niederkompression arbeiten soll, so zieht gleichzeitig die. Stange Jll den Kolben 1 nach unten und verbindet das Saugrohr mit dem Vergaser 14 , während bei Einstellung des Hebels auf Normalstellung- der Maschine das Saugrohr 12 mit der Außenluft verbunden ist.
• Der Steuerhebel kann auch beispielsweise durch eine Stange K auf ein Steuerorgan Kl einwirken, mittels dessen die Zufuhr von flüssigem Brennstoff zu den Zylindern geregelt, beispielsweise die bei L angedeutete Brennstoffpumpe beeinflußt wird, derart, daß bei in der Anlaßstellung, befindlichern Steuerhebel die Zufuhr flüssigen Brennstoffes abgesperrt wird. Gleichzeitig kann der Handbebel H einen Schalter betreiben, der den Zündstrom unterbricht, wenn die Maschine mit Hochkompression arbeitet; ferner kann er z. B. einen Anlaßelektromotor M bei Umlegung in die Normalstellung abschalten.
• Bei der Ausführung nach Abb. 2 wird der Rohrschieber N durch einen Hebel 0 angetrieben, dessen eines Ende durch einen Lenker 01 gehalten wird, während das andere auf ein Exzenter der Welle.P einwirkt während ein Zwischenpunkt des Hebels mit Kugelzapfen o. dgl. auf den Schieber wirkt. Die Welle.P, die bei einer Mehrzylindermaschine sämtliche Schieber betreibt, wird durch ein Schraubenradgetriebe Ql, Q2, Pl angetrieben. Das Rad QI ist gegen die Kurbelwelle undrehbar, aber verschiebbar. Das Zwischenrad Q2 ist so lang, daß es mit dem Rade QI auch bei der Verschiebung in Eingriff bleibt. Wird das Rad QI durch den Steuerhebel R verschoben, so wird eine Phasenverschiebung der Drehung der Welle P gegenüber der Normalstellung herbeigeführt.
• Im übrigen kann der Hebel R -entsprechend dem Hebel H der Ausführung nach Abb. i auf weitere Organe einwirken.
• Die Achsialverschiebung der Zwischenwelle D bzw. P ist zweckmäßig in der Weise bemessen, daß beim Anlassen eine Verzögerung des Rohrschieberganges um etwa go0 in bezug auf die Kurbelwelle eintritt. Wenn der Rohrschieber somit für Hochkompression den Einlaßkanal 30c> nach überschreitung des unteren Totpunktes schließt, was ein Kompressionsverhältnis 15 : i ergibt, dann wird beim Anlassen die Einlaßöffnung sich erst bei 1200 schließen oder nach Zurücklegung von etwa % des Kompressionshubes, woraus sich ein wirksames Kompressionsverhältnis etwa 4,5 : i ergibt. Die Maschine kann deshalb leicht von Hand oder durch Andrehmaschinen geringer Größe angedreht werden. Ist eine genügende Geschwindigkeit erreicht, so erfolgt die Umsteuerung auf Hochkompression. Gegebenenfalls werden die übrigen beschriebenen Einrichtungen unigesteuert.
• Bei Anwendung auf eine Vielzylindermaschine kann es zweckmäßig sein, den Regelgang des Rohrschiebers nur an einem oder eini-en Zylindern einzustellen, die Be-ZD ziehungen der übrigen Schieber zur Kurbelwelle aber unverändert zu belassen.

Claims (2)

1. PATENTAIXSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Vermin'dern- der Kompression beim Andrehen von Brennkraftmaschinen mit Rohrschiebern und unmittelbarer Brennstoffeinspritzung in den oder die Zylinder, bei der die Ladungsmengen durch Phasenverschiebung der Schieberbewegung gegenüber der Kurbelbewegung veränderlich sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Veränderung der Lademengen dienenden Steuerungsgetriebe zur Verminderung der Kompression beim Andrehen benutzt werden.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, bei der die Rohrschieber eine kombinierte Dreh- und Hinundherbewegung durch einen an einer kurzen Welle angeordneten Kurbelzapfen erfahren, dadurch gekennzeichnet, daß jede kurze Welle. (C) durch ein Schraubenradgetriebe mit einer liegenden Welle (D) in Verbindung ist, die ihren Antrieb von der Kurbelwelle erfährt, wobei die Veränderung des Regelganges jedes Rohrschiebers gegenüber der Kurbelwelle zwecks Kompressionsentlastung durch Längsbewegung der liegenden Welle oder der darauf angeordneten Schraubenräder in der Achsialrichtung geschieht (Abb. i). 3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, bei der jedem Rohrschieber eine Bewegung um seine Achse und in Richtung seiner Achse durch einen an einen Schieberpunkt angreifenden Hebel mitgeteilt wird, während auf einen anderen Punkt dieses Hebels ein Exzenter einer liegenden Welle einwirkt und ein dritter Punkt durch einen Lenker festgehalten und geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die liegende Welle von der Kurbelwelle aus durch ein Schraubenr a(1-getriebe angetrieben wird, wobei das eine der Räder (Q') dieses Getriebes gegen ein anderes (Q2) parallel zur Drehachse verschiebbar ist, wodurch die Phasenbeziehung zwischen liegender Welle und Kurbelwelle (Q) verändert wird (Abb.:2). 4. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, die normal als Hochdruckkompressionsmaschine arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß EinAchtungen zur Zuleitung eines Brenngasgemisches aus einem Vergaser (12) zum Zylinder und zum Zünden dieses Gemisches vorgesehen sind, die zur Wirkung kommen, wenn der Kompressionsdruck vermindert wird, so daß die Maschine als Niederdruckkompressionsmaschine mit Vergasungsladung angelassen el werden kann (Abb. i). 5. Einrichtung nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine solche Abhängigkeit (J5) zwischen den Getrieben zur Regelung der Schieberbewegung und zur Zulassung des Brenngasgemisches besteht, daß das Brenngasgemisch nur zugelassen werden kann, wenn die Schieber auf Herbeiführung des Niederkompressionsdruckes eingeregelt sind. 6. Einrichtung nach Anspruch i und 5, gekennzeichnet durch Einrichtungen zur selbsttätigen Abschaltung des Zündstromes für das Brenngasgemisch bei Einstellung der Maschine auf Hochkompression. 7. Einrichtung nach Anspruch i bis 6 mit einem Andrehmotor für die Kurbelwelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung für die Schieber und die Steuerung für den Anlaßmotor in solcher Beziehung miteinander stehen, daß der Anlaßmotor selbsttätig abgeschaltet wird, wenn die Schiebersteuerung auf Vollkornpression eingestellt wird.