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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gelenkbeschlag für Sitze mit
verstellbaren Lehnen, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze, bestehend aus zwei über
eine Gelenkachse miteinander verbundenen Gelenkbeschlagteilen, von denen der eine
am Sitz und der andere an der Lehne befestigt ist und einem eine Sperrverzahnung
zugeordnet ist, in die ein durch einen Handhebel ein- und ausrastbarer, mit dem
Handhebel über eine Kulissenführung verbundener federbelasteter Sperrhebel eingreift,
wobei ein dem Sperrhebel zugeordneter Steuerhebel vorgesehen ist, der eine Nase
aufweist, die bei zum Nachvorneklappen der Lehne ausgerastetem Sperrhebel mit der
Führungsfläche einer auf der Gelenkachse zwischen Begrenzungsanschlägen schwenkbar
angeordneter Steuerscheibe zusammenwirkt, derart, daß der Sperrhebel während des
Nachvorneklappens der Lehne außer Eingriff mit der Sperrverzahnung gehalten wird
und nach dem freien Zurückschwenken der Lehne wieder in eine bestimmte Einraststellung
einfällt.
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Bei den bekannten Gelenkbeschlägen dieser Art ist die Sperrverzahnung
als Sperrad ausgebildet, auf dessen Achse ein Ritzel angeordnet ist, das seinerseits
mit einem Zahnsegment kämmt. Das Sperrad weist einen größeren Durchmesser auf als
das Ritzel und wirkt mit einer Sperrvorrichtung zusammen, die aus einem Sperrhebel,
einem Steuerhebel, einer Sperrscheibe und einem Handhebel besteht. Sperrhebel und
Sperrscheibe sind dabei auf der Gelenkachse gelagert, und die Zähne des Sperrhebels
wirken mit den Zähnen des Sperrades zusammen. Um den Sperrhebel betätigen zu können,
ist dieser mit einer Kulisse versehen, in die ein Zapfen des Handhebels eingreift.
Der Handhebel ist dabei um ein in dem einen Gelenkbeschlagteil vorgesehenes Lager
schwenk=bar. Auch der Steuerhebel weist eine Kulisse auf, in die ein weiterer Zapfen
des Handhebels eingreift. Abgesehen davon, daß die Montage dieser bekannten Gelenkbeschläge
schwierig ist, da die beiden Kulissen und die mit ihnen zusammenwirkenden Zapfen
lagemäßig genau aufeinander abgestimmt sein müssen, um ein ordnungsgemäßes Arbeiten
des Sperrhebels und des Steuerhebels zu gewährleisten, enthalten diese auch eine
große Anzahl von Einzelteilen, die einen großen Raumbedarf erfordern, wodurch diese
bekannten Gelenkbeschläge eine große Breitenabmessung aufweisen.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag
der eingangs genannten Art zu schaffen, der nur wenige, einfach zu montierende Einzelteile
aufweist und dessen Raumbedarf in der Breite gering ist.
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Die Erfindung ist demgemäß darin zu sehen, daß die Sperrverzahnung
in an sich bekannter Weise an dem einen Gelenkbeschlagteil konzentrisch zur Gelenkachse
unmittelbar angeformt, der in dem anderen Gelenkbeschlagteil gelagerte Sperrhebel
mit dem Steuerhebel fest verbunden und der Handhebel auf der Gelenkachse schwenkbar
gelagert ist.
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Es ist hierbei vorteilhaft, wenn die Sperrverzahnung an der Stirnkante
des Gelenkbeschlagteiles angeordnet ist.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß der Gelenkbeschlagteil
und der Sperrhebel in der Liegestellung des Gelenkbeschlages zusammenwirkende Stützflächen
aufweisen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Sperrscheibe einen
abgewinkelten Finger auf, der in einem Durchbruch des einen Gelenkbeschlagteiles
eingreift.
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In vorteilhafter Weise ist ferner an dem Handhebel
eine
unmittelbar mit dem Führungsbolzen der Kulissenführung verbundene Handhabe angeordnet.
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Außerdem ist es von Vorteil, wenn der Handhebel auf der Außenseite
des Gelenkbeschlagteiles angeordnet ist. Dadurch wird das Gelenkbeschlagteil selbst
zur Führung des Handhebels herangezogen, so daß auf zusätzliche Führungsmittel verzichtet
werden kann.
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Schließlich ergibt sich noch ein Vorteil dadurch, daß an dem Handhebel
eine Belastungsfeder angreift, die als Ringfeder ausgebildet ist, deren Mittelteil
von einer Kalotte und deren abgewinkelte Enden von Ausnehmungen des Handhebels bzw.
des einen Gelenkbeschlagteiles aufgenommen werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des
erfindungsgemäßen Gelenkbeschlages in der Steilstellung der Lehne, F i g. 2 den
Schnitt nach der Linie II-11 in F i g.1, F i g. 3 den Gelenkbeschlag gemäß F i g.
1 in der Normalstellung der Lehne und F i g. 4 den Gelenkbeschlag nach F i g. 1
in der Einstiegstellung der Lehne.
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Der erfindungsgemäße Gelenkbeschlag weist einen mit dem Sitz verbundenen
Gelenkbeschlagteil 10 und einen der Lehne zugeordneten Gelenkbeschlagteil
11 auf. Die Gelenkbeschlagteile 10 und 11
sind als flache plattenförmige
Körper ausgebildet, die durch Stanzen hergestellt und durch eine Gelenkachse
12 miteinander verbunden sind.
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Die Befestigung des Gelenkbeschlagteiles 10 am Sitz erfolgt
mittels Schrauben od. dgl., die zwei Durchbrüchen 13 zugeordnet sind. Den
Durchbrüchen 13 sind auf der dem Sitz zugekehrten Seite Abstandsrohre
14 nachgeschaltet, die den Gelenkbeschlagteil 10 und somit den gesamten
Gelenkbeschlag im Abstand vom Sitz halten.
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Auch der Gelenkbeschlagteil 11 weist Durchbrüche auf, die ebenfalls
zum Durchgriff von Befestigungselementen dienen.
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An dem Gelenkbeschlagteil 11 ist unmittelbar eine Sperrverzahnung
15 angeformt, die konzentrisch zur Gelenkachse 12 verläuft. Mit dieser Sperrverzahnung
15 wirkt eine Gegenverzahnung 16 zusammen, die einem Sperrhebel
17 zugeordnet ist. Der Sperrhebel 17 ist schwingenartig ausgebildet und an
seinem der Unterkante des Gelenkbeschlagteiles 10 zuge-,ehrten Ende von einem
Lagerbolzen 18 schwenkbar aufgenommen.
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Der Sperrhebel 17 weist eine Kulisse 19 auf, die von einem Führungsbolzen
20 durchgriffen wird. Der Führungsbolzen 20 ist in dem einen Ende
eines Handhebels 21 angeordnet, dessen anderes Ende auf der Gelenkachse 12 gelenkig
gelagert ist. Der Handhebel 21 liegt auf der Außenseite des Gelenkbeschlagteiles
10, der Sperrhebel 17 dagegen auf der Innenseite. Um bei dieser Anordnung
einen Eingriff des Führungsbolzens 20 in die Kulisse 19 zu ermöglichen, ist im Gelenkbeschlagteil
10 ein Durchbruch 22 vorgesehen, welcher der Bewegungsrichtung des
Führungsbolzens 20 - einem Kreisbogen - entsprechend ausgebildet ist und
eine Länge aufweist, die etwa derjenigen der Kulisse 19 entspricht. Damit
läßt sich der Führungsbolzen 20 im gesamten Bereich der Kulisse 19 verschwenken.
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Die Kulisse 19 ist in drei Teilbereiche aufgegliedert. In dem mittleren,
sogenannten neutralen Teilvereich kann der Führungsbolzen 20 bewegt werden, ohne
daß dadurch eine Beeinflussung des Sperrhebels 17 erfolgt. Der nach oben weisende
Teilbereich der Kulisse 19 ist zur Gelenkachse 12 hin gerichtet, so daß beim
Bewegen des Führungsbolzens 20 in diesen Teilbereich hinein der Sperrhebel
17 im Uhrzeigersinn bewegt und damit die Gegenverzahnung 16 des Sperrhebels
17 außer Eingriff mit der Sperrverzahnung 15 des Gelenkbeschlagteiles
11 gebracht wird. Der dritte Teilbereich der Kulisse 19 erstreckt sich von
der Gelenkachse 12 weg nach unten, so daß dann, wenn der Führungsbolzen
20 in diesen Teilbereich hineinbewegt wird, die Gegenverzahnung 16 und die
Sperrverzahnung 15 miteinander in Eingriff kommen.
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An dem Handhebel 21 greift eine den Handhebel in Eingriffsrichtung
des Sperrhebels belastende Belastungsfeder 23 an. Die Belastungsfeder 23 ist als
Ringfeder ausgebildet, deren Ring von einer mit der Gelenkachse 12 verbundenen Kalotte
24 aufgenommen wird. Das eine abgewinkelte Ende der Belastungsfeder 23 greift in
eine Bohrung des Handhebels 21 und das andere abgewinkelte Ende in eine Bohrung
des Gelenkbeschlagteiles 10 ein. Die Belastungsfeder 23 ist bestrebt, den Führungsbolzen
20
nach unten, also in Richtung Sperrstellung zu drükken. Die Entsperrung
erfolgt von Hand mittels einer dem Handhebel 23 zugeordneten Handhabe 25, die einstückig
mit dem Führungsbolzen 20 ausgebildet ist.
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Auf dem Sperrhebel 17 ist mittels Nieten 26 ein Steuerhebel 38 befestigt,
der eine Nase 27 trägt, die mit einer Sperrscheibe 29 zusammenwirkt. Diese weist
eine als Kreissegment ausgebildete, um den Mittelpunkt der Gelenkachse 12 verlaufende
Führungsfläche 28 auf, die an ihrem der Nase 27 zugewandten Ende einen
Vorsprung 34 trägt. Die Sperrscheibe 29 ist drehbar von der Gelenkachse 12 aufgenommen,
und weist einen abgebogenen Finger 30 auf, der in einem Durchbruch 31 des Gelenkbeschlagteiles
11 eingreift, dessen Durchmesser größer ist als die Breite des Fingers
30. Ferner greift an der Sperrscheibe 29 eine mit ihrem anderen Ende an einem
Haltestift 33 am Gelenkbeschlagteil 11 festgelegte Feder 32 an, die die Sperrscheibe
29 entgegen dem Uhrzeigersinn zu schwenken sucht.
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Der Gelenkbeschlagteil 11 weist ferner eine Stützfläche 36
auf, die mit einem Anschlag 35 an dem Gelenkbeschlagteil 10 bzw. mit einer
Gegenstützfläche 37 am Sperrhebel 17 zusammenwirkt.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gelenkbeschlages ist folgende:
Bei der in F i g. 3 dargestellten Normalstellung der Lehne befindet sich der Führungsbolzen
20 in dem nach unten weisenden Teilbereich der Kulisse 19. Dementsprechend
sind die Sperrverzahnung 15 und die Gegenverzahnung 16 im Eingriff miteinander.
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Soll nun, ausgehend von dieser Normalstellung die Lehne in eine Einstiegstellung
überführt werden, so muß hierzu der Führungsbolzen 20 mittels der Handhabe
25 nach oben gezogen werden, und zwar so weit, bis er in den nach oben gerichteten
Teilbereich der Kulisse 19 kommt. Hierdurch kommen die Sperrverzahnung und
die Gegenverzahnung 16 außer Eingriff, und die Lehne schwenkt unter der Wirkung
einer üblichen Rückstellfeder nach vorne. Beim Nachvornschwenken gleitet die Nase
27 des Steuerhebels
38 an der Führungsfläche 28 der Sperrscheibe
29 entlang und verhindert so ein Wiedereinfallen der Gegenverzahnung 16 in
die Sperrverzahnung 15.
Beim Erreichen der Einstiegstellung schlägt die Stützfläche
36 an dem Gelenkbeschlagteil 11 an dem Anschlag 35 in dem Gelenkbeschlagteil
10 an.
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Wird nunmehr die Lehne von Hand zurückgeschwenkt, so gleitet die Nase
27 wieder an der Führungsfläche 28 entlang, und zwar so lange, bis die Nase
27 mit dem Vorsprung 34 in Verbindung kommt. Durch das Anlegen der Nase 27 an den
Vorsprung 34 wird die Sperrscheibe 29 auf Mitdrehen gekuppelt und entgegen der Kraft
der Feder 32 so lange mitgenommen, bis der Finger 30 an der entgegengesetzten
Wänd des Durchbruches 31 anschlägt. Beim Weiterschwenken der Lehne überläuft
die Nase 27 den Vorsprung 34, und die Gegenverzahnung 15 fällt nunmehr in die Sperrverzahnung
16 ein, so daß wieder die in F i g. 3 dargestellte Normalstellung der Lehne
erreicht ist. In dieser Normalstellung befindet sich die Nase 27 in Abstand von
der ihr zugewandten Seitenkante der Sperrscheibe 29.
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Ausgehend von dieser Normalstellung kann die Lehne in weitere Sitzstellungen
nach vorherigem Anheben der Handhabe 25 gebracht werden. Nach vorne ist dies nur
bis zum Erreichen der in F i g. 1 dargestellten Steilstellung der Lehne möglich,
in der die Nase 27 an der Seitenkante der Sperrscheibe 29 anliegt.
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Außerdem kann die Lehne auch in eine Liegestellung gebracht werden.
In dieser sind die Sperrverzahnung 15 und die Gegenverzahnung 16 nicht
miteinander im Eingriff, vielmehr legt sich hierbei die Stützfläche 36 des Gelenkbeschlagteiles
11 an die Gegenstützfläche 37 des Sperrhebels 17 an.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, die Sperrscheibe einstellbar,
beispielsweise mittels eines Exzenters dem Gelenkbeschlagteil 11 zuzuordnen,
um hierdurch mehrere vorher einstellbare Normalstellungen der Lehne zu erhalten.