Art der Erfindung: Haft-Skibindung Die Erfindung betrifft eine Skibindung,
die durch magnetische Haftwirkung eine bei Überbelastung lösbare Verbindung zwischen
Schuh und Ski herstellte Zweck und Aufgabe der Erfindung Ist es, die Anwendung von
Skibindungen zu ermöglichen, die Brüche, Risse und Zerrungen bis auf einen verschwindenden
Bruchteil vermeiden, die Anzahl der Einzelteile herabsetzen und mit weniger Teilen
auskommen und sowohl die Fertigung der Skibindungen günstiger zu gestalten und die
Sicherheit zu erhöhent ferner das ganze Gerät zu vereinfachen, mit einer einmaligen
Festlegung der Haltekraft (Auslösehärte) auszukommen, eine optimale Sicherheit bei
der Auslösung zu erzielen* Es sind bereits Bindungskombinationen bekannt, die jeweils
aus zwei Backen mit verstellbarer Auslösehärte bestehen* Einen Vorderbacken, der
den Fuß bei gefährlicher Verdrehung des Beines durch seitlichen Auslösen mit gleichzeitigem
Vorrücken in Richtung der Skispitze freigibt. Einen Fersenbacken, der den Fuß bei
gefährlicher Biegung oder Zerrung des Beines nach vorn durch Hochschnellen der Sohlenklaue
freigibte Der Auslösedruck läßt sich mittels einer Münze? Schraubenzieher o. ä*
auf den Sicherheitsabstand zwischen Festhaltekraft des Skis am Schuh und Knochenbruchgrenze
einstellen» Die optimale Sicherheit soll
so eingestellt sein, daß ungefährliche
Fahrstöße wie Steinel Eis, gefrorene Skispur uswo nicht zu einer Auslösung der Bindung
führeno Der Schuh darf dabei nicht aus der Skilängsachse herausgefedert werden und
in halber Freigabe steckenbleiben (verklemmen), sondern muß die gleiche Richtung-behalten,
um Stürze zu vermeiden. Da die überwiegenden Skiunfälle auf buckligen Pisten geschehen,
ist der Beweis gegeben, daß hier die eingestellt4 Auslösehärte den wechselnden Belastungen
nicht immer gerecht werden kann. Die seit etwa 15 Jahren angebotenen Bindungskombinationen
für Frontal- und Drehatürze sind bis heute durch ihren Mechanismus so kompliziert
geworden, daß es für den Skifahrer eine nach
nbysiologischen Gesichtspunkten
unlösbare Aufgabe istg die für ihn notwendige AuslÖsehärte abzuschätzen, richtig
einzustellen oder gar zu überprüfen. Daraus ist zu folgernt daß die Verstellbarkeit
der z. Zt, bekannten Bindungskombinationen in Wirklichkeit kein Vorteil ist, sondern
schlechthin die Ursache ihres Versagens. Dazu nützen weniger die bessere Aufklärung
und Kondition der Skifahrer oder eine sorgsamere Pflege und Kennzeichnung der Abfahrten,
wie sie jetzt in Bayern regierungsamtlich angeordnet wurde* Entscheidend helfen
können nur Skibindungen) die wirklich sicher sind und es ist deshalb nötigt unverstellbare
Konfektions-Skibindungen für alle Skifahrer herzustellen, die mit hoher Sicherheit
funktioniereno Eine solche narrensichere Bindung könnte einen großen Teil der typischen
Skiunfälle vermeiden und die Unfallstationen leerer werden lassen, so daß in weit
geringerem Umfang das Volksvermögen belastet wird, Diese Aufgabe wird im Gegensatz
zu den bekannten Skibindungen dadurch erreicht, daß eine dem Skiläufer angepaßte,
ständig gleichbleibende Haltekraft zur Erlangung der Verbindung zwischen Schuh und
Ski wirkto Vorder- und Fersenautomatik, sowie die darin eingebauten kleinen Getriebet
verschiedenste Hebel- und Kupplungssysteme, mit Federn, mit Gummi und mit Kunststoffen
fallen fort. Man braucht keinen Temperaturwechsel und vereisungsfreie Oberflächen
in Betracht zu ziehen sowie keine kälteunempfindlichen Fette und Öle zu verwenden.
Der Ski wird mit Flachgreifermagneten in niedriger Bauhöhe fest bestückt# dabei
handelt es sich um geschirmte dauermagnetische Haftelemente, deren Durchmesser nach
der Norareihe DIN 323 R 10 abgestuft sind oder in Sonderformen hergestellt
werdeng wobei. Größe, Form, Anzahl und Anordnung der Greifermagnete die Haltekraft
bestimmen. Die Haltekraft der Flachgreifermagnete wirkt nur an einer Fläche ohne
StrDmzufuhr und ist daher betriebssicher, immer wirksaml besitzt unbegrenzte Lebensdauer
und weist kein magnetisches Stieufeld auf. Sie sind gegen entmagnetisierende Einflüsse,
wie Gebrauch, Erschütterungen und Wechselfelder weitgehend unempfindlich* Beim Einsatz
werden vornehmlich die mechanischen Wirkungen, die Dauermagnete auf ferromagnetische
Werkstofie ausüben, ausgenutzt.
Die Befestigung der Flachgreifermagnete
auf dem Ski kann durch Einkleben, Einschrauben usw. erfolgen, wenn die Skioberfläche
eben ist oder wenn die Flachgreifermagnete derart in den Ski eingelassen sind, daß
ihre Oberflächen eine Ebene bilden, was aber durch die Vorspannung im Ski und der
damit verbundenen wechselnden Durchfederung, je nach Pistenbeschaffenheitl beim
Skilauf eine Stellungeänderung der einzelnen Flachgreifermagnete mit sich bringt,
wodurch eine sichere Haftwirkung nicht gegeben istt denn.nur bei satter Auflage
sind die erforderlichen Haftkräfte erreichbar# andernfalls bei größer werdendem
Luftspalt die Haftkraft schnell abnimmt. Um eine unveränderliche Stellung
der Flachgreifermagnete zu sichern, ist es erforderlichl diese auf eine eigensteife
Grundplatte fest anzuordnen und diese wiederum wird mit dem Ski an zwei Punkten
sicher verschraubtt so daß unabhängig von der wechselnden Skibelastung eine absolute
ebene Flächeneinheit erreicht wirdo Durch Bestückung der Schuhsohle mit Platten
aus Weicheisen oder niedrig gekohltem Stahl ist eine Haftverbindung zwischen Schuh
und Ski gegeben, wenn die Schuhe nur für den Skilauf benutzt werden, wie es bei
Rennläufern der Fall ist. Die überwiegende Zahl der Skiläufer benutzt jedoch die
Schuhe auch als Laufschuhe und müßte daher jeweils vor der Haftverbindung die Sohlenbestückung
säubern. Außerdem bekommen alte Schuhe mit zunehmendem Alter durchgebogene Sohlenflächen,
so daß die Gefahr besteht, daß die Haltekraft der Flachgreifermagnete nicht ausreicht,
um die Schuhaohle bei der Haftverbindung wieder in die ebene Lage zu spannen* Durch
eine zusätzliche, ebenfalls eigensteife Auslöseplatte, durch Aufhebung den Haftwirkung
lösbar angeordnet zwischen Grundplatte/Flachgreifermagnete und Schuh, hat die Beschaffenheit
und Verwendung der Schuhe auf die Funktion der Haftverbindung keinen Einfluß mehr,
denn beim Skilauf wird der Schuh zwischen einer starren Vorderbacke und einem Fersenbacken
mit einer Auslöseplatte unverrückbar fest eingespannt. Bei Transport oder Lagerung
der Ski bilden somit Grundplatte/Flachgreifermagnete und Ski zusammen mit der Auslöseplatte
eine Hafteinheit, die beim Skilauf dahingehend erweitert wird, daß nunmehr in diese
Einheit der Schuh mit einbezogen wird und die bei Sturz derart getrennt wird% daß
sich AuslÖseplatte/Schuh von der Skieinheit: Grundplatte/Flachgreifermagnete und
Ski durch Aufhebung der Haftwirkung wieder lösen*
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen Fige 1 einen teilweisen Längsschnitt und Grundriß von einer erfindungsgemäßen
Haft-Skibindung mit Haftverbindung Schuh-Flachgreifer-'magnete und Figo 2 und
3 ergänzen die Fige 1 durch Querschnitte entsprechend den Linien I-I
und II-II und Fige 4 einen teilweisen Längsschnitt und Grundriß von einer erfindungsgemäßen
Haft-Skibindung mit einer zusätzlichen Auslöseplatte und Fige 5 einen Querschnitt
der Fig.-4 entsprechend der Linie III-III und Fige 6 eine Einzelheitdarstellung
"X" der Fig. 5 in vergrößerten Maßstab und Figo 7 einen Querschnitt
durch den Ski, aus dem die für die Haftwirkung der Flachgreifermagnete ungünstigen
Krafteinwirkungen zu ersehen sind. Die in den Zeichnungen dargestellte und allgemein
mit 1 bezeichnete Grundplatte dient zur Aufnahme der Flachgreifermagnete
2 die durch Klebe-, Nietverbindung o. ä. fest miteinander verbunden sind*
Die Vorspannung im Ski 3, und die beim Skilauf wechselnde Durchfederung erlaubt
keine unmittelbare Verschraubung mit der Grundplatte 19 die nur bei bleibender
Planparallelität ihres umlaufendenl hochgestellten Randes ihre Funktion erfüllte
Die Befestigung mit dem Ski 3 erfolgt an zwei Punkten durch Distanzstücke
4 und Holzschrauben 5. Um die Haftwirkung der Flachgreifermagnete 2 auszunutzeng
wird der Skischuh 6 mit einer Zentrierplatte 7 aus ferromagnetischem
Werkstoff fest bestückt, so daß nur ein Lösen durch Sturz in jeder Richtung, oder
ein gewolltes Lösen durch einen Hebel erfolgen kann, Durch zusätzliche Anordnung
einer Auslöseplatte 8 ist der Zustand der Skischuhe auf die Funktion der
Haftverbindung ohne Bedeutung, Die Auslöseplatte 8 ist mit einem starren
Vorderbacken 9 und einem Schnellspannverschluß 10 bestücktg der eine
in der Höhe einstellbare Fersenbacke 11
besitztt die den
Schuh 6 unverrückbar fest gegen die Vorderbacke 9
spannte Bei Sturz
in jeder Richtung löst sich dann als fest verspannte Einheit der Schuh
6 und die Auslöseplatte 8 vom Ski 31 bzw* Grundplatte 1
und
Flachgreifermagnete 2. Eine Prägung 12, die den Rand eines Flachgreifermagneten
einzentriert, in der Oberfläche der Auslöseplatte 8
dient als Verschiebesicherung
in Längsrichtung. Die Auslöseplatte 8 ist derart eigensteit zu halten$ daß
sie bei der Schuhspannung absolut eben bleibt. Zu diesem Zweck dienen Prägungen
auf der Oberfläche sowie die Ausbildung des nach unten umlaufenden Randes (Fig.
6), der mit einem Auflaufradius, der einmal die Zentrierung zu den Flachgfeifermagneten
2 sichertt und zum anderen bei Sturz als Auflaufkante die Lösung der Haftverbindung
erleichtert. Der Umlaufrand der Auslöseplatte 8 ist weiterhin so ausgebildet,
daß bei Auftreten einer einseitigen Kraft p (Fige 7, beim Wedeln) das auftretende
Kippmoment kompensiert wird, und zwar wirkt dann der hochgezogene Rand der Grundplatte
1 als Gegenleiste, so daß die Haftkräfte der Flachgreifermagnete 2 in genau
senkrechter Richtung wirken. Der Luftspalt 5
soll maxt Otl mm nicht Überschreiten.
Der Umlaufrand von der Auslöseplatte 8 dient nach Fige 7 ferner noch
dazu$ die ungünstige Wirkung der Verschiebekraft pl abzufangeng die ja nicht der
Haftkraft der Flachgreifermatnete 2 bei senkrechtem Abriß entspricht» Die Verschiebekraft
p = Haftkraft x Reibungskoeffizient/4 , wobei man für14 in der Regel
Werte von 0,2 bis 0125 einsetzen kann. Die gleichen Verhältnisse treffen
auch bei der Ausbildung der Zentrierplatte 7
zu (Figo 1-3), wobei der
Unlaufrand auch in Längsrichtung als Verschiebesicherung dient.