DE1578991A1

DE1578991A1 - Sicherheits-Skibindung

Info

Publication number: DE1578991A1
Application number: DE19671578991
Authority: DE
Inventors: Heinrich Wunder
Original assignee: Heinrich Wunder GmbH and Co KG
Current assignee: Heinrich Wunder GmbH and Co KG
Priority date: 1967-06-15
Filing date: 1967-06-15
Publication date: 1971-07-15
Also published as: DE1603001A1; DE1603001C3; FR1569300A; DE1578991C3; DE1603001B2; AT290350B; DE1578991B2; US3528672A; JPS5033459B1; CH467081A

Description

Patentanwalt

MÖNCHEN 55, Wessobrunner Str.14 (N8he Waldfrtedhof) Tel. 742291

13. 6. 1967

N/B

Anmelder: Firma Heinrich Wunder K.G.,

-, Rothschwaige bei Dachau

" Sicherhe i t s-S£ibindung "

Bekannt sind Sicherheits-Skibindungen, die durch Überbeanspruchung den selbsttätigen Auslösevorgang entgegen einem eingestellten Federdruck bewirken. Es ist auch bekannt, den Auslösevorgang im Gefahrenfall durch den Skifahrer selbst, also durch dessen persönliche Entscheidung zu bewirken. Vorgeschlagen wurde zu diesem Zweck die elektrische Auslösung, wobei Batterien beispielsweise im Skistock vorgesehen sind. Da die elektrische Energie von Batterien durch Lagerung über eine längere Zeitdauer sowie durch Benutzung stetig abnimmt, tritt der Zeitpunkt ein, wo die in den Batterien noch vorhandene Energie so schwach ist, daß im Gefahrenfall keine ordnungsgemäße Auslösefunktion mehr gewährleistet ist. Außerdem genügt der Batteriestrom grundsätzlich nicht für Auslösevorrichtungen, die stark verriegelt sind und nur mit einer bestimmten Kraft ausgelöst werden können.

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Hier setzt nun die vorliegende Erfindung ein. Durch diese ist es möglich, mit dauernd gleicher Kraft, und zwar ohne Zuhilfenahme von elektrischen Batterien, eine zuverlässige Auslösung der Sicherheitseinrichtung zu erzielen.

Demgemäß besteht das Neue der Erfindung in der Hauptsache darin, daß die Auslösung von Skibindungsteilen mit durch Betätigung des Skifahrers gesteuerter Druckoder Saugluft erfolgt. Hierdurch wird der technische Fortschritt erzielt, daß bei Auslösung der Sicherheits-Skibindung durch menschliche Betätigung robuste Skibindungsteile angewendet werden können, welche zuverlässig verriegeln und zu deren Lösung es einer gewissen KraftaufWendung bedarf, damit die Auslösung im Gefahrenfalle mit absoluter Sicherheit erfolgt. Die Erfindung ist anhand dreier Ausftihrungsbeispiele erläutert. Diese sollen jedoch nur grundsätzlich Wege aufzeigen, die in mannigfachen Variationen in der Praxis beschritten werden können»

Fig. 1 der Zeichnung zeigt z. B. einen schematischen Längsschnitt durch eine Auslösevorrichtung,

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform,

Fig. 3 einen als Auslöseorgan ausgebildeten Handgriff eines Skistockes.

Die in Fig. 1 dargestellte, vorteilhafte Ausführungs-

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Möglichkeit der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung ist hinter dem Skistiefel auf dem Skiholz 1 aufmontiert. Der beispielsweise als Skibindungstejl dargestellte Auslösebacken 6 ist um ein im Gehäuse 2 angeordneten Lager 7 in Pfeilrichtung b verschwenkbar. Die Fig. 1 zeigt die Auslösevorrichtung in Gebrauchsstellung. Durch eine schematisch angedeutete Rückholfeder 19, die auch als Achsfeder, Blattfeder usw. ausgebildet sein kann, ist der Skibindung steil, im vorliegenden Falle der Fersen-Andrückbacken β z. E. dauernd in Richtung der Ruhestellung gezogen. Am Skibindungsteil (Andrückbacken 6) ist ein zweiarmiger Schalthebel 20 angelenkt, der mit einem verdrehbaren Steuerorgan 21 so in Verbindung steht, daß letzteres den Schalthebel 20 in der gezeichneten Gebrauchs- (Eingriffs-) Lage des Backens 6 selbsttätig verriegelt. Der Schalthebel 20 ist von der ursprünglichen Ruhestellung aus durch Niederdrücken am Handknopf 10 in die gezeichnete Gebrauchslage gebracht worden. Will sich der Skiläufer im Gefahrenfall aus der Skibindung lösen, so drückt er beispielsweise auf ein Luftkissen 9 in Pfeilrichtung c, so daß der Luftbehälter 5 aufgebläht wird und auf das Auslöseorgan 21 drückt, das dann z.B. ■ entgegen der V7irkung einer Druckfeder 23 in Entriegelungsstellung gedrückt wird, so daß der Schalthebel 20 samt Lacken 6 in Auslösestellung freigegeben wird.

Als besondere Ausführungsform ist vorgesehen, daß ein Auslöseorgan, z. B. das Steuerorgan 21 außer durch

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pneumatische Betätigung auch durch eine andere Impulsgebung, z. B. Druck auf einen Auslösedrücker 22 (Pfeilrichtung d) betätigt werden kann. Hierdurch ist außer der pneumatischen auch eine beliebige sonstige Auslösung möglich.

Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ebenfalls anhand einer Fersen-Auslösevorrichtung dargestellt. Die Auslösevorrichtung ist hier in Ruhe-(Auslöse-) Stellung gezeigt. Zwischen dem verschwenkbaren Backen 6 und einem Widerlager 11 ist z. B. eine Kniegelenk-Platte 3 lose eingelegt, unter der sich ein elastischer Luftbehälter 5 befindet. Beim Niederdrücken des Hand-Drückers 10 in Pfeilrichtunj a stützt sich die Kniegelenk-Platte 3 am Andrückbacken 6 und am Widerlager 11 ab. Gleichzeitig wird der Backen 6 in Pfeilrichtung b gegen den Skistiefel in Gebrauchsstellung gekippt, wobei der Luftbehälter 5 zufolge des Streckens der Kniegelenk-Platte 3 um das Gelenk 4 zusammengedrückt wird. Hierbei entweicht die Luft aus dem elastischen Eehälter 5, so daß dieser bei über den Totpunkt erfolgter Streckung der Kniegelenk-Platte 3 weitgehend plattgedrückt ist.

Im Gefahrenfall löst sich der Skifahrer selbst aus der Bindung, indem er das auf seinem Körper befindliche Auslöse-Luftkissen 9 zusammendrückt (Pfeilrichtunü c). Hierdurch wird der elastische Luftbehälter 5 über die am

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Körper verlaufende Schlauchleitung 16 plötzlich aufgebläht und demzufolge die Kniegelenk-Platte spontan in die in Fig. 2 gezeichnete Ruhelage zurückgedrückt, wobei gleichzeitig auch der Andrückbacken 6 gelöst wird, so daß er entgegen der Pfeilrichtung b in die gezeichnete Auslösestellung zurückkippt.

Gemäß der Erfindung ist auch vorgesehen, die Auslösung im Gefahrenfall anstatt mittels eines Luftkissens 9 durch eine im Skistock-Handgriff erzeugte Preßluft (bzw. Vakuum) zu bewirken. Zu diesem Zweck ist der zylindrische Skistock-Handgriff als Luftpumpe ausgebildet, wie in Fig. 3 schematisch dargestellt. Im Pumpenzylinder 9a ist der Kolben 12 entgegen einer Rückholfeder 13 geführt, der nach dem Ausziehen mittels des Handknopfes 18 in der gezeichneten Spannlage selbsttätig in eine Arretier-Vorrichtung 14 eingerastet ist, die vom Skifahrer im Gefahrenfall durch Drücken auf den Drücker 15 entsperrt werden kann. Hierbei wird die Arretiervorrichtung entgegen der Wirkung einer Druckfeder 17 außer Eingriff verschoben, so daß die Kolbenstange samt Kolben 12 schlagartig in Pfeilrichtung e schnellt, wodurch Luft über die elastische Leitung 16a zum Luftbehälter 5 gedrückt wird, so daß dieser plötzlich aufgebläht wird und die Lösung des Backens 6 in der bereits beschriebenen Weise erfolgt.

Außer den zeichnerisch dargestellten und beschriebenen

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Ausführungsmöglichkeiten sind beliebige weitere Ausführungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich. Schließlich kann anstatt der Eigenerzeugung von Druckluft bzw. Vakuum mit einem Luftkissen (9) oder mit einer Luftpumpe (9a) auch das Mitführen eines Preßluft- (oder Vakuum-) Behälters vorgesehen sein, dessen Ventil im Gefahrenfall vom Skifahrer zu betätigen ist. Bei allen Ausführungen kann der pneumatische Impuls durch einen sonstigen Impuls ersetzt werden. Es ist auch ohne weiteres möglich, die vorliegende Erfindung mit einer bekannten Sicherheits-Skibindung zu kombinieren, gleichgültig ob es sich um einen Vorderbacken oder um einen Fersenbacken oder dergleichen handelt.

Die Erfindung ist nicht auf irgendwelche Skibindungsteile (vordere Andrückbacken, Fersen-Andrückbacken) beschränkt, sondern kann an jeder Stelle einer Skibindung angewendet werden, sei es an den Andrückbacken, im Strammerkabel oder an sonstigen Elementen einer Sicherheits-Skibindung.

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Claims

Patentanwalt Dipl.-Ing. Nuber 1578991

MÖNCHEN 55, We$8obrunner Str.14 (N8he Waldfriedhof) Ta!. 742291

Anmelder: Firma Heinrich Vunder K.CJ.

13. 6. 1967 U/B

Patentansprüche

-Ί .- Durch menschliche Betätigung auszulösende Sicherheits-SIcibindung, gekennzeichnet durch die Auslösung von Skibindungsteilen mit durch Betätigung des Skifahrers gesteuerter Druck- oder Saugluft.
2. Sicherheits-Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem um ein horizontales Gelenk (7) in der Skilängsrichtung kippbaren Skibindungsteil (z. B. Andrtickbacken 6) ein zweiarmiger Schalthebel (20) angelenkt ist, der mit einem verdrehbaren Steuerorgan (21) in der Weise in Verbindung steht, daß beim Aufblähen des Luftbehälters (5) der mit dem zweiarmigen Schalthebel verbundene Skibindungsteil (z. E. Andrtickbacken 6) in die Auslösestelltmo kippt.
3. Sicherheits-Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem zweiarmigen Schalthebel (20) in Verbindung stehende Steuerorgan (21) ζ. Β.

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r.it einem zusätzlichen Betätigungsglied (22) für eine andere als pneunatische Impulsgebuny verbunden äst.
4. Sicherheits-Skibinf.nig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein um ein horizontales Gelenk (7) in der Skilängsrichtung kippbarer Skibindungsteil (z. E. Andrückbacken 6} in. der Weise mit einer sich auf ihn abstützenden, von einem elastischen, von außerhalb zu betätigenden Luftbehälter (5) beeinflußte Kniegalenk-Flatte (3) in Verbindung steht, daß bei über ihren Totpunkt durchgedrückter Kniegelenk-Platte der Andrückbacken od. dgl. in Oebrauchsstellung gedruckt ist und beim Aufblähen des Luftbehälters ein augenblickliches Hochdrücken der Kniegelenk-Platte und damit gleichzeitig ein selbsttätiges Zurückkippen des Andrückbackens od. dgl. in seine Auslösestellung erfolgt.
5. Sicherheits-Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Skistock für die Erzeugung und Steuerung der Druck- oder Saugluft verwendet ist.
6. Sicherheits-Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem als Luftpumpe (9a) ausgebildeten zylindrischen Handgriff eines Skistockes entgegen einer Rückholfeder ein Kolben geführt ist, der in der Spannlage selbsttätig in eine Arretiervorrichtung (14) einrastet, die vom Skifahrer im Gefahrenfall zum Zwecke der Erzeugung

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eines plötzlichen Luftdruckes (oder Vakuums) zu entsperren ist.
7. Sicherheits-Skibindung nach Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Luftbehälter (5) mit einem Preßluft- (Vakuum-) Behälter verbunden ist.

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