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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschußvorrichtung für raketengetriebene
Geschosse od. dgl., bestehend aus einem Stauraum mit einer diesen abschließenden
Abdeckplatte, die um eine Achse schwenkbar ist, die parallel zur hinteren Schmalseite
der Abdeckplatte hinter der abzuschießenden Rakete und unter deren Längsachse angeordnet
ist, wobei die Abdeckplatte an ihrer Unterseite Einrichtungen zur Halterung und
zum Abschuß des Geschosses aufweist und mit einer Schwenkantriebsvorrichtung ausgerüstet
ist.
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Aus der USA.-Patentschrift 2 568 455 ist eine Abschußvorrichtung für
raketengetriebene Geschosse bekannt mit einem Kasten zur Aufnahme und zum Transport
der Geschosse, mit einem Trägergestell in dem Kasten, auf dem die Geschosse gehalten
und zum Abschuß in Schießstellung hochgeschwenkt werden, mit einem abnehmbaren Deckel
und einer am hinteren Ende des Kastens an dessen Boden aasgelenkten Rückwand. Zur
Vorbereitung des Schusses muß daher der Deckel abgenommen und auf die Seite gelegt
werden, die Rückwand ist herunterzuklappen und das die Geschosse haltende Trägergestell
muß hochgeschwenkt werden. Diese Vorgänge erfordern einen bestimmten Zeitaufwand.
Die bekannte Abschußvorrichtung ist weiter ein in sich abgeschlossenes Gerät, das
sich nicht integral in ein Land- oder Seefahrzeug einbauen läßt, wie es aus Kosten-
und Raumgründen zweckmäßig wäre.
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In diese Richtung geht ein Vorschlag gemäß deutscher Auslegeschrift
1299 541, nach dem die Abschußvorrichtung aus einem Stauraum mit einer diesen
abschließenden Abdeckplatte besteht, die um eine Achse schwenkbar ist, die parallel
zur hinteren Schmalseite der Abdeckplatte hinter der abzuschießenden Rakete und
unter deren Längsachse angeordnet ist, wobei die Abdeckplatte an ihrer Unterseite
Einrichtungen zur Halterung sowie zum Abschuß für das Geschoß aufweist und mit einer
Schwenk-Antriebsvorrichtung ausgerüstet ist.
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Diese Abschußvorrichtung ist als Teil eines Stauraumes in einem solchen
angeordnet. Die Abdeckplatte erfüllt ihre übliche Abdeckfunktion und schließt den
Stauraum und die Geschosse bei Nichtgebrauch nach außen ab. Zur Vorbereitung des
Schusses wird sie hochgeschwenkt. Dabei werden gleichzeitig die an der Unterseite
der Abdeckplatte gehaltenen Geschosse in Abschußstellung gebracht.
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Im Vergleich zu der erstgenannten bekannten Abschußvorrichtung erfordert
diese Abschußvorrichtung weniger zusätzlichen Raum und hat kurze Bedienungszeiten.
Sie erfordert jedoch, daß sie in die Konstruktion des mit ihr zu bestückenden Land-oder
Seefahrzeuges von Beginn an integral eingeplant wird oder ein bereits vorhandenes
Fahrzeug umgebaut wird. Die Abdeckplatte muß sich in den Boden, das Deck oder eine
andere Fläche des Fahrzeuges einordnen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abschußvorrichtung
dieser Art so auszubilden, daß sie ohne Umbau eines Schiffes oder sonstigen Fahrzeuges
auf diesem angeordnet werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung
vor, daß die Abdeckplatte den Deckel eines wasserdichten Transportbehälters bildet
und daß die Achse zum Verschwenken des Deckels im Bereich der an den Deckel aasgelenkten
Hinterwand des Transportbehälters angeordnet ist. Hiermit wird die Möglichkeit geschaffen,
daß die Abschußvorrichtung als in sich abgeschlossene und insbesondere für die Anordnung
auf Schiffen wasserdichte Einheit auf Fahrzeuge aufgesetzt werden kann, ohne daß
diese umgebaut werden müssen.
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Der erfindungsgemäße Transportbehälter wird auf die Ladefläche oder
das Deck eines Fahrzeuges aufgesetzt und z. B. durch Verschrauben befestigt. Auf
dem Fahrzeug muß lediglich eine dem Grundriß des Transportbehälters entsprechende
freie Fläche vorhanden sein. Weder zur Aufnahme und zum Befestigen dieses Transportbehälters
noch für den Betrieb der Abschußvorrichtung, z. B. um die Geschosse in Schußrichtung
hochzuschwenken, muß das Fahrzeug in irgendeiner Weise umgebaut werden. Somit können
ältere Fahrzeuge mit geringem Kostenaufwand mit der Abschußvorrichtung bestückt
oder für andere Zwecke bestimmte Fahrzeuge mit dem gleichen geringen Kostenaufwand
auf Raketen umgerüstet werden.
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Durch die Ausbildung als wasserdichter Transportbehälter eignet sich
die erfindungsgemäße Abschußvorrichtung insbesondere zum Einbau auf kleinen Schiffen,
z. B. Schnellbooten, die bei hoher Fahrt und rauhem Wetter ständig von Wasser überspült
werden.
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Die Anordnung der Schwenkachse des Deckels im Bereich der an diesen
aasgelenkten Hinterwand des Transportbehälters stellt sicher, daß die Geschosse
beim Hochschwenken des Deckels genügend weit angehoben und ihre Schußbahn über Aufbauten
angehoben wird, die sich vor der Abschußvorrichtung auf dem Fahrzeug befinden können.
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In zweckmäßiger Weiterbildung sieht die Erfindung vor, daß der Deckel
sich über etwa die Hälfte der Länge des Transportbehälters erstreckt, während die
andere Hälfte mit zusätzlichen, beweglichen Deckelteilen versehen ist. Diese zusätzlichen,
beweglichen Deckelteile können vor dem Hochschwenken abgenommen werden, so daß sich
die Geschosse von oben überprüfen lassen. Ebenso werden damit Deckelteile aus dem
Bereich der heißen Abgase des Raketenantriebes herausgenommen.
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Die Erfindung sieht weiter vor, daß zwei zusätzliche, bewegliche Deckelteile
vorgesehen sind, die an gegenüberliegenden Längsseiten des Transportbehälters schwenkbar
aasgelenkt sind. Dies ermöglicht ein Freilegen der Seiten der Geschosse. Die Vorteile
sind entsprechend, wie sie vorstehend für die zusätzlichen, beweglichen Deckelteile
geschildert wurden.
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Schließlich sieht die Erfindung noch vor, daß der Deckel vom Transportbehälter
ablösbar ist und auf seiner Oberseite mit Hubringen oder anderen geeigneten Vorrichtungen
zum Tragen versehen ist. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, den Deckel und
die an dessen Unterseite befestigten Einrichtungen zur Halterung der Geschosse aus
dem beengten Raum des Transportbehälters herauszubringen. Dies ist vorteilhaft für
die Nachladung und eine Wartung und überprüfung der Abschuß-Einrichtungen.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden eine Ausführungsform
im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf ein Fahrzeug, in der eine auf
dem Fahrzeug montierte Ausführungsform
der Erfindung in Einsatz-
und in Ruhestellung dargestellt ist, F i g. 2 eine Seitenansicht des in F i g. 1
dargestellten Fahrzeuges, F i g. 3 eine Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung
in Einsatzstellung, F i g. 4 eine Ansicht nach der Linie 4-4 in F i g. 3 und F i
g. 5 eine Ansicht nach der Linie 5-5 in F i g. 3. Allgemein betrachtet, bezieht
sich die Erfindung auf einen Geschoßkasten, der auf Land- und Wasserfahrzeugen anwendbar
ist. Im einzelnen besteht der Startkasten aus einem wasserdichten Deckel, wobei
entlang der inneren Oberseite dieses Deckels eine Schiene befestigt ist; diese Schiene
wird zur Befestigung eines abschußbereiten Geschosses benutzt. Im Betrieb wird der
Startkasten, bei dem das hintere Ende des das Geschoß tragenden Deckels in der vorliegenden
Darstellung schwenkbar nahe dem hinteren Ende des Fahrzeuges montiert ist, durch
diesem zugeordnete Betätigungsvorrichtungen auf den gewünschten Angriffswinkel angehoben,
so daß das Geschoß hinsichtlich des Fahrzeuges, auf dem es montiert ist, nach vorne
gerichtet wird.
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Die F i g. 1 und 2 zeigen ein Wasserfahrzeug 10,
das von beliebiger
Art oder Größe sein kann. Das Fahrzeug 10 ist mit einem allgemein mit
11 bezeichneten Aufbau versehen, der in herkömmlicher Weise die Steuervorrichtung
aufnimmt. Auf dem Aufbau 11 ist eine Radaranlage 12 angeordnet, die
in herkömmlicher Weise arbeitet. Auf dem Vorder- und Achterdeck sind Kanonen 13
und 14 angeordnet.
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Auf dem Achterdeck des Fahrzeuges 10 sind zwei wasserdichte
Abschußvorrichtungen 15 und 16 gemäß der Erfindung angeordnet, wobei
die Abschußvorrichtung 15 in der Darstellung auf der Backbordseite und in
Schließstellung dargestellt ist, während die andere 16 auf der Steuerbordseite sich
in Öffnungs- oder Einsatzstellung befindet.
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Die Abschußvorrichtungen 15 und 16 sind untereinander identisch und
bestehen grundsätzlich aus einem Transportbehälter 17 mit drei Deckelteilen
18,
19 und 20. Die Deckelteile 18 und 19 bedecken
etwa die vordere Hälfte des Transportbehälters 17 und sind (s. F i g. 1) um Scharniere
21 schwenkbar, die gemäß der Darstellung in den F i g. 3 und 5 am oberen Teil des
Transportbehälters 17 befestigt sind. Der Deckel 20 ist über die Hinterwand 22 gegenüber
dem Transportbehälter 17 nach oben und hinten schwenkbar, wobei die Hinterwand
22 am Deckel 20 befestigt oder mit diesem einstückig ist und um eine
Achse 23 eines Lagers 24 schwenkbar ist, welches mit Bolzen 25 am Deck des
Fahrzeuges 10 befestigt ist. Wenn sich der Deckel 20 gemäß der Darstellung
bei 15 in F i g. 1 in seiner Schließstellung befindet, liegt die Hinterwand 22 gegen
die Rückseite des Transportbehälters 17 an, der desgleichen am Deck des Fahrzeuges
10 über Laschen und Bolzen 26 od. dgl. befestigt ist. Der Transportbehälter
17 ist mit mehreren Verschluß- oder Klammergliedern 27 versehen (von denen nur zwei
dargestellt sind), die zur Befestigung des Deckels 20 am Transportbehälter
17 dienen. Auch die Deckelteile 18 und 19 können nach Belieben mit
Mitteln zur Befestigung derselben in der Schließstellung versehen sein. Gemäß der
Darstellung in den F i g. 3 und 5 erstrecken sich mehrere Aussteifungsglieder
28 vom Transportbehälter 17 zu bestimmten Laschen 26. Der Deckel 20
ist auf seiner Unterseite mit einer schienenartigen Startanordnung versehen, die
allgemein mit 29 bezeichnet ist. Die Startanordnung 29 weist Glieder 30 und 31 auf,
die zur Halterung des auf ihnen montierten Geschosses 32 in Wirkverbindung stehen.
Die besonderen Einzelheiten der Startanordnung bilden keinen Teil der vorliegenden
Erfindung und eine ins einzelne gehende Beschreibung derselben erscheint daher nicht
nötig, mit Ausnahme der Tatsache, daß die Anordnung 29 mit dem Deckel 20 zum Transport,
zur Lagerung und zum Start des Geschosses 32 zusammenwirkt.
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Zwei hydraulische Schwenk-Antriebsvorrichtungen 33 sind mit einem
Ende schwenkbar am Deck des Fahrzeuges 10 über Lager 34 befestigt, während
das gegenüberliegende Ende derselben am Deckel 20 über Lager 35 angreift. Die Schwenk-Antriebsvorrichtungen
werden von einer (nicht dargestellten) Quelle über einen (nicht dargestellten) Steuermechanismus
mit Druckfluidum gespeist, um durch geeignete Handhabung des hydraulischen Steuermechanismus
den Deckel 20 und das diesem zugeordnete Geschoß 32 in die gewünschte Stellung anzuheben
oder den Deckel und das Geschoß abzusenken. Nicht dargestellt ist, daß die Deckelteile
18 und 19 mit Betätigungsmitteln zum Öffnen und Schließen derselben
versehen sind, wobei diese Betätigungsmittel hydraulischer, mechanischer oder elektrischer
Art sein oder aus einer Kombination dieser Arten bestehen können. Nach Belieben
kann man die Deckelteile 18 und 19 auch von Hand öffnen und schließen. Die Schwenk-Antriebsvorrichtung
33 sind nur zur Erläuterung dargestellt und können verschiedener Art oder an verschiedenen
Stellen der Abschußvorrichtungen 15 und 16 montiert sein, um den Deckel 20 anzuheben
und abzusenken. Statt der dargestellten hydraulischen Vorrichtung können auch mechanische
oder elektrische verwendet werden.
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Der Deckel 20 ist mit mehreren Hubringen 36 versehen, die an
der Oberseite (s. F i g. 3 und 4) derselben befestigt sind, um die Handhabung des
Deckels und des diesem zugeordneten Geschosses 32 während des Transportes und der
Anordnung im Transportbehälter 17 zu erleichtern.
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Das Geschoß 32 ist auf der Einrichtung 29 des Deckels 20 zum
Transport des Geschosses von einem abgelegenen Lagerplatz zur Abschußvorrichtung
15 oder 16 gebrauchsfertig montiert, wobei der Deckel 20 von einem Kran oder
einem anderen Hubfahrzeug mittels der Hubringe 36 getragen wird. Der Deckel 20 wird
mit dem Transportbehälter 17 derart zum Fluchten gebracht, daß die Hinterwand 22
schwenkbar am Lager 24 befestigt werden kann und daß die Schwenk-Antriebsvorrichtungen
33 am Lager 35 befestigt werden können. Die Verbindungsmittel des Hubfahrzeuges
mit den Hubringen 36 werden dann entfernt, und der Deckel 20 und das Geschoß
32 werden bei geöffneten vorderen Deckelteilen 18 und 19
mittels der
Schwenk-Antriebsvorrichtungen 33 abgesenkt, bis der Deckel 20 auf den Transportbehälter
17 stößt, woraufhin die Deckelteile 18 und 19 geschlossen werden;
auf diese Weise wird ein wasserdichter Transportbehälter für das Geschoß 32 geschaffen.
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Auf ein Kommando hin werden die Deckelteile 18 und 19 geöffnet, und
der Deckel 20 verschwenkt sich um den Zapfen 23, um das Geschoß 32 in seine Feuerstellung
anzuheben, wie in F i g. 3 dargestellt.
Die Abfeuerung des Geschosses
32 erfolgt mit Mitteln, die keinen Teil der vorliegenden Erfindung bilden und daher
nicht dargestellt und beschrieben sind, wobei der Decke120 zurückbleibt und nach
Belieben zur Aufnahme eines anderen Geschosses bereit ist oder vom Transportbehälter
17 abgenommen werden kann.
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Die Starteinrichtung 29 wurde hier als schienenartige Starteinrichtung
dargestellt; es sind jedoch auch andere Arten von Abschußvorrichtungen verwendbar.
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Die beschriebene Vorrichtung bildet eine einfache und dennoch wirksame
Einrichtung zum Transportieren, Lagern und Starten eines Geschosses. Die besondere
Ausbildung des Deckels und der Deckelteile hängt von der Art des verwendeten Geschosses
und den besonderen Anforderungen im einzelnen Anwendungsfalle ab.