DE1577105B2 - Verfahren zur Herstellung eines metallischen Verbundkörpers mit einem Grundmetall aus Eisen oder einer Eisenlegierung und einem davon unterschiedlichen Plattiermetall - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines metallischen Verbundkörpers mit einem Grundmetall aus Eisen oder einer Eisenlegierung und einem davon unterschiedlichen PlattiermetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen Verbundkörpers aus einem
Grundmetall aus Eisen oder einer Eisenlegierung und mindestens einem davon unterschiedlichen Plattiermetall,
bei dem die Grenzfläche zwischen dem Grundmetall und dem Plattiermetall frei von atomarer
Interdiffusion und wellenförmig ausgebildet ist und eine um mindestens 20 °/o größere Kontaktfläche
als eine Ebene längs der Verbindung von Grundmetall und Plattiermetall bildet, durch Vorerhitzen des
Grundmetalls und Zusammenwalzen mit dem Plattiermetall unter beträchtlicher Stärkenreduzierung.
An Verbundkörpern dieser Art und damit an einem Verfahren zur Herstellung derartiger Verbundkörper
besteht ein großes Bedürfnis, da sich in ihnen die günstigen Eigenschaften des Grundmetalls
und des Plattiermetalls in vorteilhafter Weise kombinieren lassen. Bei einer einzigen Legierung können
häufig zahlreiche Eigenschaften, wie der Elastizitätsmodul, die Farbe, die Dichte und die Festigkeit in
Kombination mit hoher thermischer oder elektrischer Leitfähigkeit, durch Zulegieren oder thermische Behandlung
nicht wesentlich geändert werden. Im Fall von Verbundkörpern lassen sich jedoch bei Beibehaltung
der vorteilhaften Eigenschaften des Grundmetalls zusätzlich die vorteilhaften Eigenschaften des
Plattiermetalls zur Geltung bringen, wodurch in Kombination gegenüber einer einzigen Legierung
stark geänderte und erwünschte Eigenschaften entstehen.
Eisen oder Eisenlegierungen besitzen beispielsweise die Vorteile hoher Festigkeit und guter Kaltverformbarkeit.
Verbundkörper mit einem Grundmetall aus Eisen oder einer Eisenlegierung weisen also
weiterhin diese erwünschten Eigenschaften auf, während außerdem die Eigenschaften des Plattiermetalls,
beispielsweise Abriebbeständigkeit, Farbe, Beständigkeit gegen Oxydation bzw. Anlaufen, Leitfähigkeit
und feines Oberflächenaussehen, zur Geltung gebracht werden.
Bei der Herstellung von Verbundkörpern mit einem Grundwerkstoff aus Eisen ist es häufig schwierig,
eine feste Bindung zu erzielen, die den normalerweise zu erwartenden Anforderungen standhält. So
stellt man — beispielsweise bei mäßigen oder erhöhten Temperaturen — eine Neigung zur Ausbildung
einer Zwischenschicht aus spröden, intermetallischen Verbindungen an der Grenzfläche zwischen dem
Eisengrundmetall und dem Plattiermetall fest.
Diese Zwischenschicht kann beim Biegen des Verbundkörpers leicht brechen, wodurch die Brauchbarkeit
des Verbundkörpers begrenzt ist.
Eisen neigt weiterhin bei den zum Warmwalzen erforderlichen mäßigen oder erhöhten Temperaturen
zur Bildung haftender und schuppiger Oxide, die einer festen Bindung hinderlich sind. Diese Oxidschichten
tendieren häufig zu einem Aufbrechen beim Warmwalzen und verursachen daher schwerwiegende
Probleme.
Bei einem bekannten Verfahren der eingangs ge-
3 4
nannten Art (deutsche Patentschrift 589 298) wird außerdem sowohl für eine einseitige Plattierung als
ein Eisenband mit Kupfer, Nickel oder deren Legie- auch für eine beidseitige Plattierung eines Grundme-
rungen dadurch plattiert, daß das Eisenband vor dem tails einsetzbar.
Eintritt zwischen die Walzen auf eine Temperatur Grundmetall und Plattiermetall können in Form
von etwa 300 bis 500° C erwärmt und mit dem 5 von beispielsweise warmverformten Bändern oder
nichterwärmten Plattiermetall zusammengewalzt Blechen vorliegen.
wird, wobei die Verformung im ersten Walzstich Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß
etwa 60% beträgt und danach weitere Walzstiche das Plattiermetall erst mit der Walze in Berührung
vorgenommen werden. kommt, bevor es mit dem Grundmetall in Berührung
Dieses bekannte Verfahren führt erst nach mehre- io kommt. An der Vorderseite der Walzen, der Aufgaren
Walzstichen zu einem Verbundkörper endgültig beseite, bewegen sich das Plattiermetall und die WaI-göfestigter
Bindung. Außerdem ergibt sich offenbar zen mit unterschiedlichen linearen Geschwindigkeinur
bei den genannten Plattiermetallen Kupfer, Nik- ten. Dagegen bewegen sie sich an der Ausgangsseite
kel oder deren Legierungen ein Verbundkörper ho- mit der gleichen Geschwindigkeit auf Grund der Verher
Qualität, wobei bereits bei einer Nickelplattie- 15 ringerung der Stärke des Verbundkörpers. Der Unrung
das Aufwalzen einer Kupfer- oder Messingzwi- terschied in der Vorschubgeschwindigkeit zwischen
schenschicht zur Erhöhung der Bindungsfestigkeit ins dem Plattiermetall und den Walzen zusammen mit
Auge gefaßt wird. dem Vorkontakt zwischen dem Plattiermetall und
Es ist ferner bekannt (W. M a c h u : Metallische den Walzen erzeugt eine Scherbeanspruchung zwi-Überzüge,
Leipzig 1948, S. 107 bis 109), Stahlbänder 20 sehen dem Plattiermetall und den Walzen und ruft
mit Aluminium durch Kaltwalzen zu plattieren. Da- eine Scherkraft am Eingriffspunkt der Walzen zur
bei ist allerdings ein Aufrauhen der Verbindungs- Grenzfläche von Grundmetall und Plattiermetall herfläche
vor der Vereinigung erforderlich und eine wel- vor. Diese Scherbeanspruchung an der Grundmelenförmige
Grenzfläche zwischen dem Eisengrund- tall-Plattiermetallgrenzfläche ruft eine turbulente
metall und dem Alummiumplattiermetall kommt nur 25 Strömung von Metall an der Grenzfläche hervor, wodadurch
zustande, daß sich das weichere Aluminium durch eine innigere Bindung verursacht wird, indem
in die Unebenheiten des härteren Grundmetalls ein- die lineare Grenzflächenoberfläche des Verbundkördrückt.
pers um 20 % oder mehr erhöht wird. Es ergibt sich
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein also zwischen dem Grundmetall und dem Plattierme-Plattierverfahren
für ein Grundmetall aus Eisen oder 30 tall eine Kontaktoberfläche, die um mindestens 20 °/o
einer Eisenlegierung mit mindestens einem davon un- größer ist als die der ebenen Bleche,
terschiedlichen Plattiermetall zu schaffen, das beson- Bei der Erfindung kann jede Eisenlegierung als ders vielseitig anwendbar ist und mit einem Mini- Grundmetall verwendet werden, d. h. jede Legierung, mum an Bearbeitungsaufwand zu Verbundkörpern die eine überwiegende Menge an Eisen enthält. Beihoher Qualität führt. 35 spiele für typische Legierungen sind hochreines
terschiedlichen Plattiermetall zu schaffen, das beson- Bei der Erfindung kann jede Eisenlegierung als ders vielseitig anwendbar ist und mit einem Mini- Grundmetall verwendet werden, d. h. jede Legierung, mum an Bearbeitungsaufwand zu Verbundkörpern die eine überwiegende Menge an Eisen enthält. Beihoher Qualität führt. 35 spiele für typische Legierungen sind hochreines
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem gattungs- Eisen, Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, Eisengemäßen Verfahren vorgesehen, daß das Grundme- Chrom-Legierungen, Eisen-Mangan-Legierungen,
tall in einer Stärke von weniger als 12,7 mm und das Eisen-Nickel-Legierungen und Eisen-Nickel-Plattiermetall
in einer Stärke von weniger als Chrom-Legierungen. Typische Legierungsbestand-6,35mm
verwendet wird, daß in an sich bekannter 40 teile sind z.B. Kohlenstoff, Aluminium, Titan, SiIi-Weise
das Grundmetall mit dem kalten Plattiermetall ciuni) Blei, Phosphor, Schwefel, Chrom, Nickel, Zirerst
zwischen den Walzen zusammengeführt wird, kon und Zink.
daß die Vorerhitzung auf eine Temperatur zwischen Ais Plattiermetall kann irgendein von dem Grund-
149 und 732° C vorgenommen und der Einschluß- metall unterschiedliches Metall verwendet werden,
winkel zwischen Grund- und Plattiermetall größer 45 vorzugsweise eine andere Eisenlegierung, eine Kup-
als 5 und höchstens 22° gewählt wird, daß das Plat- ferlegierung, eine Bleilegierung, eine Silberlegierung,
tiermetall bereits vor der Berührung mit dem Grund- euie Nickellegierung, eine Zinklegierung, eine
metall in Anlage mit der entsprechenden Walze ge- Chromlegierung, eine Kobaltlegierung, eine Titanle-
bracht wird und daß mit einer Geschwindigkeit von gierung, eine Zinnlegierung oder eine Aluminiumle-
mehr als 30,5 m/Min, das Grundmetall und das Plat- 50 gierung. Als Plattiermetall kommt beispielsweise
tiermetall in einem Stich unter Verminderung der ^ auch irgendeine der obengenannten Eisenlegierungen
Ausgnagsstärke um 35 bis 75 °/o zum Verbundkörper ^ m Betracht, wenn nur das Plattiermetall nicht mit
gewalzt werden. jägj dem Grundmetall übereinstimmt, beispielsweise in-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders jg dem Eisenlegierungen mit unterschiedlichen Legie-
einfach und rasch in der Durchführung und erlaubt 55 rUngsbestandteilen oder auch die gleiche Legierung
die Herstellung von Verbundkörpern ausgezeichneter mjt unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften
physikalischer Eigenschaften, wie hoher Bindekraft verwendet werden. Als Beispiel sei die Plattierung
und hoher Festigkeit, die vielseitig verwendbar sind. von Flußstahl mit rostfreiem Stahl genannt.
Dabei stellt man keine atomare Interdiffusion zwi- Auch hochreines Kupfer, Zinn, Blei, Nickel, Zink,
sehen dem Grundmetall und dem Plattiermetall, bei- 60 Chrom, Kobalt, Titan, Silber oder Aluminium oder
spielsweise praktisch keine Diffusion von Kupferato- Legierungen, die diese Elemente enthalten, sind ge-
men in das Eisengrundmetall, fest, wodurch spröde eignet. Typische Legierungsbestandteile sind z.B. für
Verbindungen an der Grenzfläche gebildet werden Kupfer Zink, Zinn, Aluminium, Phosphor, Eisen und
könnten. Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Blei, für Blei Zinn, Arsen und Cadmium, für Zinn
diese überraschenden Vorteile auf einfachem Wege, 65 Arsen, Cadmium, Kupfer, Blei und Antimon, für
ohne daß teure Vorrichtungen oder aufwendige Ver- Nickel Chrom, Eisen, Kupfer, Titan, Aluminium,
fahrensmaßnahmen verwendet werden müßten, wie Vanadium, Wolfram und Kobalt, für Zink Kupfer,
das bisher häufig der Fall war. Das Verfahren ist Eisen, Aluminium und Magnesium, für Silber Kupfer
und Nickel, für Aluminium Magnesium, Kupfer, Zink, Mangan, Silicium, Eisen und Chrom usw.
Vorzugsweise beträgt der Einschlußwinkel zwischen Grundmetall und Plattiermetall beim Eintritt
in die Walzen mindestens 10°. Dadurch ist besonders zuverlässig sichergestellt, daß das Plattiermetall
und das Grundmetall nicht vor dem Walzeneingriff zusammenkommen. Man erhält nämlich schlechtere
Ergebnisse, wenn das Grundmetall und das Plattiermetall beim Eintritt in die Walzen keinen Winkel bilden
oder bereits vor dem Walzeneingriff zusammenkommen. Es wird eine möglichst große Querkraft
bzw. Scherkraft an der Grenzfläche zwischen dem Grundmetall und dem Plattiermetall angestrebt, wodurch
sich gegenüber dem ebenen Material eine um mindestens 20° vergrößerte Grenzfläche ergibt.
Diese wesentlich vergrößerte Berührungsfläche kann wellenförmig ausgebildet sein.
Die Vorerhitzungstemperatur des Grundmetalls beträgt vorzugsweise mindestens 260° C. Die Ausgangsdicke
der Plattierungspartner wird vorzugsweise um 50 bis 70 °/o reduziert.
Die niedrigste, noch gut handhabbare Dicke der Plattierungspartner beträgt jeweils in der Größenordnung
von 0,0254 mm. Die Plattierungspartner können in beliebigem Härtegrad oder Zustand, hart oder
weich, vorliegen.
Es ist bevorzugt, jedoch nicht notwendig, die bindenden Oberflächen sowohl des Grundmetalls als
auch des Plattiermetalls mechanisch aufzurauhen, um einen guten Oberflächenkontakt am Eingriffspunkt der Walzen zu haben. Beispielsweise können
die Oberflächen mit einer Drahtbürste abgeschliffen oder mit Schleifpapier abgerieben werden.
Oberflächliche Oxide sind im allgemeinen beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht störend. Dies ist
überraschend und ein beträchtlicher Vorzug, da bei den herkömmlichen Verfahren Oberflächenoxide vor
der Bildung des Verbundkörpers entfernt werden müssen. Bei der herkömmlichen Verarbeitung werden
häufig Verbundkörper in speziellen Atmosphären hergestellt, so daß sich keine Oberflächenoxide
vor der Bildung des Verbundkörpers bilden können. Diese besonderen Vorsichtsmaßnahmen sind im erfindungsgemäßen
Verfahren nicht notwendig.
Es ist jedoch sehr erwünscht, Schmutz oder anhaftendes Gleitmittel von der Oberfläche der Plattierungspartner
vor dem Zusammenwalzen zu entfernen, um einen guten Kontakt zwischen dem Grundmetall
und den Plattiermetallen sicherzustellen. Hierfür kann jedes Reinigungsverfahren angewandt werden,
z. B. kann man das Grundmetall und das bzw. die Plattiermetall(e) durch eine Seifenlösung oder
eine Netzmittellösung hindurchführen. Beispielsweise werden in solchen Reinigungsverfahren alkalische
Reiniger sowie Lösungsmittel verwendet, wie Tetrachlorkohlenstoff und Trichloräthylen.
Auch wenn das Grundmetall auf beiden Seiten plattiert wird, kommt das Plattiermetall eher mit der
Walze in Berührung als mit dem Grundmetall. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich das
Grundmetall auch auf beiden Seiten mit voneinander unterschiedlichen Plattiermetallen auf jeder Seite
plattieren.
Ein weiterer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß der Verbundkörper nach
dem Walzen nicht mehr diffusionsgeglüht werden muß. Bei herkömmlichen Verfahren ist häufig ein
Diffusionsglühen notwendig, um eine Bindung zwischen dem Grundmetall und dem Plattiermetall auszubilden.
Die Tatsache, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren kein Diffusionsglühen erforderlich ist,
ist besonders bedeutungsvoll, da durch das Diffusionsglühen auf Grund der erforderlichen langen Behandlungsdauer
und der gemeinsamen Diffusion von Gasen zur Grenzfläche zwischen dem Grundmetall
und dem Plattiermetall häufig Blasen od. dgl. auftreten.
Im Anschluß an das Walzen sind beim erfindungsgemäßen Verfahren keine Arbeitsgänge mehr erforderlich.
Die Verbundkörper sind bereits verwendungsfertig. Es kann natürlich erwünscht sein, herkömmliche
anschließende Arbeitsgänge für bestimmte Anwendungszwecke auszuführen, beispielsweise
kann man eine kurze thermische Behandlung zur Verminderung von Spannung oder zur Erzielung
erwünschter Eigenschaften anwenden, z. B. eine kurze Temperung oder Alterung, ein Walzen zur
Kontrolle der Abmessungen, eine zusätzliche Aushärtung usw.
Verbundkörper aus Eisen können für die verschiedensten Zwecke eingesetzt werden, beispielsweise für
Wärmetauscher, Metallwaren für elektrische und bautechnische Zwecke, Gebrauchsgegenstände,
Kraftfahrzeugteile, Schiffsbehälter und Verzierungen. Vorzugsweise findet das erfindungsgemäß Verfahren
Anwendung auf die Herstellung derartiger Gegenstände.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Als Grundmetall wird eine technisch reine Eisenlegierung mit etwa 0,10% Kohlenstoff in Bandform in
einer Stärke von 1,02 mm verwendet. Als Plattiermetall wird eine Kupferlegierung mit etwa 89 °/o Kupfer,
0,04 Blei und 10,96% Zink in einer Stärke von 0,25 mm verwendet. Die Verarbeitung erfolgt
unter Luftzutritt. Sowohl das Grundmetall als auch das Plattiermetall werden in einer alkalischen
Waschmittellösung gereinigt, mit warmen Wasser gespült und mit Warmluft getrocknet. Die Oberflächen
des Grundmetalls und des Plattiermetalls werden mit einer rotierenden Drahtbürste abgeschliffen. Nach
dem Reinigen und Abschleifen wird das Grundmetall in einen Ofen eingestellt und auf 427° C erhitzt. Das
Grundmetall und das Plattiermetall werden hierauf, unmittelbar nachdem das Grundmetall aus dem Ofen
entnommen wird, zusammen verwalzt. Das Plattiermetall wird kalt gewalzt und das Grundmetall auf
einer Seite plattiert. Die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen beträgt 45,7 m/Min. Die Werkstoffe werden
in einem Stichdurchgang um 65% der Ausgangsdicke heruntergewalzt. Der Winkel zwischen dem
Grundmetall und dem Plattiermetall beträgt 18°. Das Grundmetall und das Plattiermetall kommen
zum erstenmal am Eingriffspunkt der Walzen zusammen, wobei das Plattiermetall die Walze vor der Berührung
mit dem Grundmetall berührt.
Der erhaltene Verbundkörper ist 0,46 mm stark, stark gebunden und hat folgende Eigenschaften:
(1) Die mikroskopische Prüfung ergibt, daß keine
interatomare Diffusion zwischen dem Plattiermetall und dem Grundmetall vorliegt;
(2) die mikroskopische Prüfung ergibt ferner, daß an
der Grenzfläche eine um mindestens 25 % grö-
7 8
ßere Bindefläche vorliegt als bei den ebenen (beim Eintritt in die Walzen) plattiert. Für die andere
Materialien, wobei die Grenzfläche durch eine Seite wird technisches, 99,9prozentig reines Kupfer
wellenähnliche Gestalt gekennzeichnet ist. Die der gleichen Stärke verwendet.
Stärke des Plattiermetalls beträgt nach dem Die Eigenschaften der erhaltenen Verbundkörper
Walzen 0,0889 bis 0,102 mm, die des Grundme- 5 sind praktisch die gleichen wie in Beispiel 1.
tails 0,3556 bis 0,3683 mm. . . , r
Beispiel 2 Beispiel 1 wird wiederholt. Es werden zwei ge-Das
Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, je- trennte Verbundkörper hergestellt, die beide mit nieddoch
wird das Grundmetall auf beiden Seiten mit io rigschmelzenden Plattiermetallen plattiert werden,
dem gleichen Plattiermetall der gleichen Stärke wie Die Plattiermetalle haben vor dem Eintritt in die
in Beispiel 1 plattiert. Der Winkel zwischen den Plat- Walzen eine Stärke von 0,25000 mm. Das eine Plattiermetallen,
der durch das Grundmetall geschnitten tiermetall besteht aus Weichlot mit 60°/o Zinn und
wird, beträgt 36°. 40% Blei, während das andere aus einer Kupferle-Die Stärke des Schichtaufbaues beträgt vor dem 15 gierung besteht, die 3,5 bis 4,5% Zinn und 3,5 bis
Walzen 1,524 mm, und der erhaltene Verbundkörper 4,5 % Blei enthält.
hat eine Stärke von 0,5334 mm. Die Eigenschaften Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, je-
und die Schichtdickenverhältnisse des Verbundkör- doch wird für beide Verbundkörper das Grundmetall
pers sind praktisch die gleichen wie in Beispiel 1. Al- nur auf 149° C erhitzt.
lerdings ist das Grundmetall an beiden Seiten plat- 20 Die Eigenschaften der beiden Verbundkörper sind
tiert. praktisch die gleichen wie in Beispiel 1.
Beispiel 3 Beispiel 7
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird die ge- Beispiel 1 wird mit dem gleichen Grundmetall in
samte Verminderung der Ausgangsdicke auf 30 % 25 der gleichen Stärke wie in Beispiel 1 wiederholt, je-
eingestellt. Beim Austritt aus den Walzen kommen doch wird ein anderes Plattiermetall, nämlich ein
das Grundmetall und das Plattiermetall getrennt her- 0,2540 mm starkes Blech aus technisch reiner Alumi-
aus. Es hat keine Bindung stattgefunden. niumlegierung 1100 (1,0% Si + Fe; 0,20% Cu;
_, . . . . 0,05% Mn; 0,10% Zn; Rest im wesentlichen Al)
BeisPie14 30 verwendet.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch werden das Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, wo-Grundmetall
und das Plattiermetall bereits vor dem bei jedoch die Ausgangsdicke um 60 bis 65 % verrin-Eingriffspunkt
der Walzen zusammengebracht. Zwi- gert wird. Die Eigenschaften des erhaltenen Verschen
dem Grundmetall und dem Plattiermetall liegt bundkörpers sind praktisch die gleichen wie in Beialso
kein Winkel, und ein Vorkontakt zwischen der 35 spiel 1.
Walze und der Oberfläche des Plattiermetalls ist ver- Beispiel 8
mieden.
mieden.
Aus den Walzen tritt ein Verbundkörper aus, des- Beispiel 1 wird wiederholt mit dem gleichen
sen Bindekraft jedoch verhältnismäßig schwach ist. Grundmetall in der gleichen Stärke wie in Beispiel 1,
Die Plattiermetalle können von Hand leicht vom 40 jedoch mit einem anderen Plattiermetall. Als Plat-
Grundmetall getrennt werden. tiermetall wird 0,5080 mm starkes Blech aus einer
. -tr Kupfer-Nickel-Legierung mit 92 % Kupfer und 8 %
Beispiel 5 Nickel verwendet.
Beispiels 1 wird wiederholt, jedoch wird das Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, wo-
Grundmetall auf jeder Seite mit einer anderen Kup- 45 bei jedoch die Ausgangsdicke um 65 bis 75 % verrin-
ferlegierung plattiert. Eine Seite wird mit einem tech- gert wird.
nischen Messing mit einem Gehalt von etwa 90 % Die Eigenschaften des erhaltenen Verbundkörpers
Kupfer und 10 % Zink in einer Stärke von 0,254 mm sind praktisch die gleichen wie in Beispiel 1.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Verbundkörpers aus einem Grundmetall
aus Eisen oder einer Eisenlegierung und mindestens einem davon unterschiedlichen Plattiermetall,
bei dem die Grenzfläche zwischen dem Grundmetall und dem Plattiermetall frei von atomarer
Interdiffusion und wellenförmig ausgebildet
ist und eine um mindestens 2O°/o größere
Kontaktfläche als eine Ebene längs der Verbindung von Grundmetall und Plattiermetall bildet,
durch Vorerhitzen des Grundmetalls und Zusammenwalzen mit dem Plattiermetall unter beträchtlicher
Stärkenreduzierung, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmetall in
einer Stärke von weniger als 12,7 mm und das Plattiermetall in · einer Stärke von weniger als
6,35 mm verwendet wird, daß in an sich bekannter Weise das Grundmetall mit dem kalten Plattiermetall
erst zwischen den Walzen zusammengeführt wird, daß die Vorerhitzung auf eine Temperatur
zwischen 149 und 732° C vorgenommen und der Einschlußwinkel zwischen Grund- und
Plattiermetall größer als 5 und höchstens 22° gewählt wird, daß das Plattiermetall bereits vor der
Berührung mit dem Grundmetall in Anlage mit der entsprechenden Walze gebracht wird und daß
mit einer Geschwindigkeit von mehr als 30,5 m/ Min. das Grundmetall und das Plattiermetall in
einem Stich unter Verminderung der Ausgangsstärke um 35 bis 75 % zum Verbundkörper gewalzt
werden.
2. Verfahren iiach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Plattiermetall eine andere Eisenlegierung als das Grundmetall, eine Kupfer-,
Blei-, Silber-, Nickel-, Zink-, Zinn-, Chrom-, Kobalt-, Titan oder Aluminiumlegierung verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einschlußwinkel zwischen
Grundmetall und Plattiermetall beim Eintritt in den Walzen mindestens 10° beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmetall
auf eine Temperatur von mindestens 260° C vorerhitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
von Grundmetall und Plattiermetall um 50 bis 70 % reduziert wird.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf die Herstellung von Wärmetauschern.
·
7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf die Herstellung von Metallwaren
für elektrische Zwecke.
8. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf die Herstellung von Metallwaren
für bautechnische Zwecke.
9. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf die Herstellung von Kraftfahrzeugteilen.
10. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf die Herstellung von
Schiffsbehältern.
11. Anwendung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 auf die Herstellung von Verzierungen.
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