DE157502C - - Google Patents

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DE157502C
DE157502C DE1902157502D DE157502DD DE157502C DE 157502 C DE157502 C DE 157502C DE 1902157502 D DE1902157502 D DE 1902157502D DE 157502D D DE157502D D DE 157502DD DE 157502 C DE157502 C DE 157502C
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DE
Germany
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retort
retorts
distillation
tubes
heating
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Expired
Application number
DE1902157502D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

14iiifep;i.;;v0c"ir.oa;;iiii:^j:,;i
PATENTSCHRIFT
157502 KLASSE 12r.
ETTORE RAY in TURIN.
Destillationsanlage für Teer u.dgl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1902 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine kontinuierlich arbeitende Destillationsanlage zur Verarbeitung von Teer u. dgl., z. B. Teerölen. Diese Anlage ist aus einer Anzahl von röhrenförmigen Retorten zusammengesetzt, von denen jede mit den benachbarten verbunden ist. Sie unterscheidet sich von den bisher bekannten Anlagen ähnlicher Art, bei welchen entweder wagerecht gelagerte
ίο Retorten von großem Durchmesser nebeneinander oder röhrenförmige, schräg gelagerte Retorten übereinander angeordnet waren, dadurch, daß ihre röhrenförmigen Retorten sämtlich von einer wagerechten Ebene geschnitten werden, eine jede Retorte aber entgegengesetzt zu der ihr benachbarten geneigt ist, wobei das Destillationsmaterial am höchsten Punkte ein- und am tiefsten abfließt. Die hieraus sich ergebenden Vorteile gegenüber den älteren Anordnungen werden weiter unten dargelegt werden.
Bei vorliegender Anlage ist ferner die früher allgemein benutzte Einführung von Dampf in jede Retorte vermieden, um eine Blasenbildung innerhalb der Retortenfüllung zu verhindern. Nur bei der letzten Retorte, in welcher das Material bereits von allen leicht verflüchtigenden Bestandteilen befreit ist und eine große Konsistenz besitzt, ist in üblicher Weise eine Vorrichtung zur Einführung von überhitztem Dampf vorgesehen, um ein Anbacken des Retorteninhalts zu verhindern.
Die Heizung der nebeneinander gelagerten und miteinander in Verbindung stehenden Retorten wird ferner von einer einzigen Feuerstelle aus derart bewirkt, daß der Weg der Feuergase demjenigen des Destillationsmaterials entgegengesetzt ist. Diese Anordnung ist zwar bei übereinander liegenden, treppenförmig angeordneten Retorten schon angewendet worden. Durch ihre Übertragung auf eine aus nebeneinander liegenden Retorten gebildete Destillationsanlage, deren einzelne Retorten geneigt und in ihrer Neigung gegeneinander versetzt sind, ergeben sich jedoch neue, einer solchen Anlage eigentümliche technische Vorteile, welche gleichfalls weiter unten dargelegt werden sollen.
Auf beiliegender Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
Fig. ι eine Vorderansicht,
Fig. 2 einen Querschnitt und endlich
Fig. 3 einen Grundriß der Anlage.
Fig. 4 ist ein Querschnitt durch die Feuerstelle nach Linie A-A der Fig. 5,
Fig. 5 ein Horizontallängsschnitt.
Bei der gezeichneten Anlage, die unter Benutzung des vorhandenen Mauerwerks und Schornsteins aus einer Batterie mit voneinander unabhängigen Retorten umgebaut wurde, sind die rechten drei Retortenpaare, welche je einen gemeinschaftlichen Heizkanal besitzen, paarweise gekuppelt, während in dem letzten Feuerzug eine Retorte und eine Schlange zum Überhitzen von Dampf angeordnet sind.
Bei einer Neuanlage wird die Anordnung selbstverständlich derart zu treffen sein, daß alle Retorten derartig miteinander verbunden sind, daß die eine in die andere mündet und
daß jede Retorte entgegengesetzt geneigt ist zu den beiden benachbarten, wobei alle Retorten in verschiedenen Zügen einer einzigen Feuerungsanlage untergebracht sind. Die gezeichnete Feuerungsanlage hat nur einen einzigen Feuerraum, in welchem die letzte Retorte und der Dampfüberhitzer liegen; Züge gehen von diesem Feuerraum aus unter den Retorten hin von der letzten zur ersten, derartig, daß die Heizgase die Retorten von unten nach oben ihrer Neigung entsprechend bespülen; mit anderen Worten, der Weg der Feuergase ist entgegengesetzt gerichtet zu demjenigen der Destillationsprodukte in den Retorten. Ein Schornstein λ^οη genügender Höhe und passendem Querschnitt dient zur Hervorbringung des nötigen Zuges.
Bei der gezeichneten Einrichtung fließt das zu destillierende Material (z. B. Teer) von einem an beliebiger Stelle, aber genügend hoch gelegenen Reservoir durch das Rohr 1 nach dem Abzweigstück 2, von dem aus es langsam und durch die Ventile 3 gleichmäßig geregelt nach den Trichtern 4 gelangt, die durch U-förmig gebogene Rohre 5 in das hoch gelegene Ende der Retorten A1 Ä2 einmünden. Bei einfacher Anordnung der Retorten findet das Zufließen selbstverständlich auch nur durch einen einzigen Trichter statt.
Von dem tief gelegenen Ende der Retorten A1 A2 gelangt das zu destillierende Produkt durch die Rohrleitungen 6 nach dem oberen Ende der Retorte A3, deren Neigung natürlich entgegengesetzt ist zu derjenigen der beiden ersten Retorten. Vom Unterende von ΑΆ führt eine Rohrleitung 7 die Flüssigkeit nach dem Oberende der Retorte A1, von wo sie weiter durch 8 nach B' und dann durch 9 nach B2 gelangt; schließlich tritt sie durch das Rohr 10 in die Retorte C Aus dieser findet die Entfernung der Rückstände durch das Rohr 11 statt, welches die Form eines umgekehrten Hebers hat. Die Rückstände gelangen dann durch das Rohr 12 nach dem Sammelbehälter 13.
Die Rohre 6 bis 10 steigen von einer Retorte leicht an und haben an ihrem tiefsten Punkt einen Hahn 14. Dieser dient dazu, etwaige Verstopfungen zu beseitigen und im Bedarfsfalle eine Retorte zu entleeren, ohne daß deren Inhalt in die nächstfolgende übertreten kann.
Am tiefsten Punkt jeder Retorte ist ein Rückschlagventil 15 vorgesehen, welches die Einmündungen der Rohre 6 bis 10 verschließt und dazu dient, die Bewegungen der Destillationsprodukte von einer Retorte zur anderen zu regeln. Gleichzeitig verhindert das Rückschlagventil ein durch irgendwelche abnormen Verhältnisse herbeigeführtes zu schnelles Durchströmen der Massen, derartig, daß das Pech bis zum Ende der Batterie genügend erhitzt ist, so daß alle Destillationsprodukte daraus entfernt sind.
Die Ventile 15 in Verbindung mit den Ventilen 3, die den Zufluß des Teers regeln, ermöglichen es auch, Pech von verschiedenen Konzentrationsgraden, d. h. breiig, dickflüssig oder fest herzustellen. Weiterhin dienen sie dazu, einzelne der Rohre 6 bis 10 zum Zwecke der Reinigung auszuschalten.
Die Destillationsprodukte werden in folgender Weise gewonnen:
In den Retorten A1 bis A* entwickeln sich leichte Öle und Ammoniakwasser, die durch die senkrechten Rohre 16 bezw. 17, 18 und 19 und durch die wagerechten Rohre 20, 21, 22 nach einem Sammelbehälter gelangen, von wo sie den bekannten Apparaten zur weiteren Verarbeitung zugeführt werden. In den Retorten B1 und B'2 scheiden sich die mittelschweren Öle und Naphthalin ab, die durch die senkrechten Rohre 24, 25 und die wagerechten Rohre 26, 27 bezw. 28, 29 einem Sammler zugeführt werden, von dem aus sie zur beliebigen weiteren Verarbeitung gelangen. In der Retorte C scheiden sich endlich die schweren Öle und das Anthracen ab, die durch die Rohrleitungen 31, 32, 33 ihrer weiteren Verarbeitung zugeführt werden. .
Der durch das Rohr 34, dessen Durchfluß-Öffnung durch ein auf der Zeichnung nicht dargestelltes Ventil verändert werden kann, zugeführte Dampf tritt in die Schlange 35 ein, in der er überhitzt wird; er wird dann in die Retorte C eingeblasen, zu dem bekannten Zwecke, die Bildung der an der Luft explodierenden roten Dämpfe zu verhindern.
Die aus der vorbeschriebenen Anordnung der Retorten zueinander bezw. ihrer Beheizung von einer einzigen Feuerstelle aus durch dem Wege des Destillationsmaterials entgegenziehende Heizgase entspringenden Vorteile sind folgende: Bei richtiger Regelung des Zuflusses von neuem Material zur ersten Retorte wird stets nur die tiefer liegende Hälfte einer jeden Retorte mit flüssigem Destillations^- material gefüllt sein, die Wände des höher liegenden Teiles aber unbedeckt bleiben und infolgedessen eine erheblich höhere Temperatur aufweisen, als die von der Flüssigkeitsmenge bedeckten Wände des tieferen Teiles. Da nun das aus der Leitung bezw. aus der vorhergehenden Retorte eintretende neue Destillationsmaterial erst in dünner Schicht über die stark erhitzten Wände des höher gelegenen Retortenteiles fließen muß, bevor es sich mit der großen Masse der Retortenfüllung vereinigt, ist das zu destillierende Material einer außerordentlich viel schnelleren Destillation unterworfen, als wenn es, wie dies z. B. in wagerecht liegenden Retorten
der Fall ist, direkt in die die Retorte anfüllende Flüssigkeit hinein gelangte. Ist so die Destillation des frisch in die Retorte hineingelangenden Materials eine schnellere, so wird andererseits die Erhitzung der den unteren Teil einer jeden Retorte anfüllenden Flüssigkeit dadurch verstärkt, daß die Feuergase''"'dem Flüssigkeitsstrom entgegengeführt sind und infolgedessen stets unter dem tiefer
ίο liegenden Teil der Retorte eintreten, dort also eine höhere Temperatur aufweisen, als wenn sie bereits die ganze Retorte bestrichen und hierbei Wärme an die Retorte abgegeben hätten.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, bei der Destillationsanlage die Retortenköpfe zu beiden Seiten außerhalb des Ofenmauerwerks anzuordnen und jegliche Rohrverbindung innerhalb des Ofens zu vermeiden. Sowohl beide Retortenmündungen als auch sämtliche Verbindungsröhren liegen frei und sind in jedem Augenblick leicht zugänglich, so daß eine schnelle Ausschaltung der einen oder der anderen Retorte bezw. eine Umschaltung der einen auf eine andere ohne Mühe und Zeitverlust ermöglicht ist. Die Reinigung der Anlage kann infolgedessen leicht bewirkt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Destillationsanlage für Teer u. dgl., bei welcher röhrenförmige Retorten nebeneinander gelagert und eine jede Retorte mit der ihr benachbarten verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Retorten eine wagerechte Ebene schneiden und derart geneigt gelagert sind, daß das Einlaufende einer jeden Retorte höher liegt als das Ablaufende.
2. Ausführungsform der Destillationsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Heizstelle am Ende der Anlage angeordnet ist, von welcher aus fortlaufende Züge unter den Retorten derart entlang geführt sind, daß der Weg der Heizgase demjenigen des Destillationsmaterials entgegengesetzt ist und die Heizgase unter dem Ablaufende einer jeden Retorte eintreten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1902157502D 1902-09-16 1902-09-16 Expired DE157502C (de)

Applications Claiming Priority (1)

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DE157502T 1902-09-16

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ID=34484412

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