DE247146C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorwärmen und Reinigen des Speisewassers bei Lokomotiv-, Lokomobil- und ähnlichen Kesseln, bei welcher in bekannter Weise das Speisewasser in einem auf dem Kessel gelagerten, in seinem unteren Teil mit dem Kessel verbundenen Behälter in fein verteiltem Zustande auf langem Wege durch den den Behälter füllenden Dampf in den Kessel

ίο fällt. Die Erfindung besteht darin, daß zwischen dem oberen Behälterraum und dem Kesseldom eine Verbindung vorgesehen ist, so daß beim öffnen des Reglers für den Durchlaß des Dampfes zur Maschine ein Dampfdurchzug durch den Behälter im Gegenstrom zu dem fallenden Wasser erzeugt wird.

Die neue Vorrichtung ist in Fig. 1 und 2 in Verbindung mit dem Kessel im Längsund Querschnitt dargestellt.

ao Auf dem Langkessel 1 mit Dampfdom 2 ist in bekannter Weise ein Behälter 3 angebracht, der durch das Rohr 5 mit dem Kessel in Verbindung steht, so daß Kesseldampf durch das Rohr 5 in den Behälter 3 eintreten kann. In dem Behälter 3 sind in bekannter Weise Pfannen 7, 8, 9 und 10, welche zur Vermehrung der Reibungswiderstände noch durch Querwände 11 unterteilt sind, derart untereinander angeordnet, daß das durch ein mit siebartigen Löchern versehenes Speiserohr 6 dem Behälter in fein verteiltem Zustande zugeführte Speisewasser immer aus der oberen Pfanne in die darunter befindliche Pfanne fällt. Bei diesem Fall durch den vom Dampf erfüllten Raum des Behälters 3 erwärmt es sich immer mehr, je mehr es sich dem Abflußrohr 5 nähert.

Bei dieser bekannten Anordnung bildet der Vorwärmebehälter gewissermaßen nur eine mit stehendem Dampf angefüllte Vergrößerung des Lokomotivkessels. Da nun aber die Dampftemperatur des Behälters bei der Speisung durch das niederrieselnde Wasser stets beträchtlich unter der Kesseltemperatur gehalten wird und durch Wärmeausstrahlung noch weitere Herabminderung erfährt, so wird hierbei die Erwärmung des Speisewassers, namentlich bei längerem Speisen, nur noch eine geringfügige sein, infolgedessen die Reinigung des Speisewassers bei dieser Anordnung nur eine sehr unvollkommene bleibt. Hierzu kommt der Umstand, daß Gase, wie Kohlensäure und atm. Luft, zwar teilweise aus dem Wasser ausgeschieden, aber nicht aus dem Behälter entfernt werden.

Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der der bekannten Vorrichtung anhaftenden Mängel durch eine Einrichtung, mittels welcher ■ es möglich ist, beim Speisen den Behälter von einem Dampfstrom durchfließen zu lassen. Diese Einrichtung besteht in einer Verbindung 4 des oberen Behälterteils mit dem Dampfdom 2. Da nämlich im oberen Teil des Dampfdomes beim öffnen des Reglers für den Durchlaß des Dampfes zur Maschine immer ein wenn auch geringfügiger Unter-

druck gegenüber dem Kesseldruck vorhanden ist, der durch den zwischen beiden eingebauten Wasserabscheider verursacht wird, so bewirkt die zwischen dem Behälter und dem Dampfdom vorgesehene Verbindung 4 beim öffnen des Reglers einen Frischdampfdurchzug vom Kessel durch den Behälter in den Dampfdom, der im Behälter eine wesentliche Erhöhung der Temperatur

ίο bewirkt. Da außerdem die Richtung dieses Dampfstromes der Richtung des niederrieselnden Wassers entgegengesetzt ist, so gibt der Dampf um so mehr Wärme an das Wasser ab, wodurch eine lebhaftere Ausscheidung der Lösungen und Beimengungen bewirkt wird. Gleichzeitig werden durch diesen Dampfstrom die Gase aus dem Behälter und damit auch aus dem Kessel entfernt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Speisewasser-Vorwärmer und -Reiniger für Lokomotivkessel, bei welchem das Wasser in einem auf dem Kessel gelagerten, in seinem unteren Teil mit dem Kessel verbundenen Behälter in fein verteiltem Zustande auf langem Wege durch den den Behälter füllenden Dampf in den Kessel fällt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem oberen Behälterraum und dem Kesseldom eine Verbindung (4) vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.