DE1567674B2 - Wasserunlösliche Ammoniumpolyphosphate - Google Patents
Wasserunlösliche AmmoniumpolyphosphateInfo
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Description
(a) das Reaktionsprodukt einer kondensierten Phosphorsäure und eines kombinierten Ammonisierungs-
und Kondensationsmittels oder
(b) ein Ammoniumphosphat oder ein Ammoniumpyrophosphat in Gegenwart eines kombinierten Ammonisierungs-
und Kondensationsmittels oder
(c) Harnstoffphosphat
bei Temperaturen im Bereich von 210 bis 2400C
während eines Zeitraumes von 30 Minuten bis 1,5 Stunden wärmebehandelt hat und daß sie folgende
Röntgenstrahlenbeugungsdaten der 10 stärksten Cu-Ka-Linien in der Reihenfolge abnehmender Intensität
aufweisen:
40
45 Linie
d(A)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
2
3
4
5
6
7
8
9
10
6,06
5,47
3,83
3,50
3,24
3,42
2,30
3,59
2,82
2,75
3,83
3,50
3,24
3,42
2,30
3,59
2,82
2,75
Die vorstehend angeführten Röntgenstrahlenbeugungsdaten haben für alle erfindungsgemäßen, wasserunlöslichen
Ammoniumpolyphosphate gemäß Anspruch Gültigkeit.
Um dies zu demonstrieren, wurden nach dem Verfahren DE-PS 7 15 540 bei 170 bis 1800C hergestellte Reaktionsprodukte mit erfindungsgemäß erhaltenen,
wasserunlöslichen Ammoniumpolyphosphaten verglichen.
Bei dem Herstellungsverfahren nach der DE-PS 7 15 540 wurde das gewünschte Kondensationsprodukt
aus Harnstoff und polymerer Metaphosphorsäure unter für einen Gehalt von 88 Gewichtsprozent P2Os in dem
Endprodukt ausreichender P2O5-Zugabe hergestellt.
Nach dem anfänglichen Schmelzen der Reaktionsmasse begann bei etwa 120 bis 14O0C eine zunehmend lebhafte
Gasentwicklung, wobei zunächst Kohlendioxid und dann Ammoniak entwich. Das Erhitzen wurde bis zu
Temperaturen von 170 bis 18O0C fortgesetzt, wobei das Ende der Reaktion durch ein starkes Schäumen und
Verfestigung des Reaktionsgemisches zu einer weißen,
porösen Masse, die man dann pulverisierte, angezeigt wurde.
Das erhaltene Produkt war in erheblichem Maße, nämlich zu 81,2%, wasserlöslich, wobei die Löslichkeit in
gleicher Weise wie in der vorliegenden Anmeldung bestimmt wurde. Im Gegensatz hierzu wurde festgestellt,
daß das Produkt gemäß der vorliegenden Erfindung ein in hohem Maße unlösliches Material ist,
dessen Löslichkeit in Wasser lediglich 2,4 Gewichtsprozent
beträgt.
Ferner wurden von beiden Produkten die Röntgenstrahlenbeugungsdaten
unter Verwendung von Cu-Ka-Strahlung ermittelt. Hierbei wurde das Produkt gemäß
der DE-PS 715 540 dreimal abgetastet Für jede
Messung sind in der nachstehenden Tabelle die 10 stärksten Linien im Vergleich zu den Werten der
erfindungsgemäßen Produkte in der Reihenfolge abnehmender Intensität wiedergegeben.
Intensität | Produkt gemäß der | Produkt gemäß | DE-PS 7 15540 | : Abtastung 3 |
vorliegenden Erfin | ||||
dung | Abtastung 1 | Abtastung 2 | 6,02 | |
d{k) | d(k) | d(Ay ; :; | - 5,42 ■■'■■ | |
1 | 6,06 | 6,02 | 6,02 | 6,61 |
2 ' ■ ■ . "■ | " 5,47 | 5,42 | 5,42 | 3,49 |
3 ';ij ■■'■■' | 3,83 | 6,61 | 6,61 | 3,78 |
4 | 3^0 | 3,49 | 3,49 | 3,24 |
5 | 3,24 | 3,24 | 3,78 | 3,08 |
6 | 3,42 | 3,01 | 3,08 | 3,18 |
7 | 2,30 | 3,78 | 3,24 | 3,01 |
8 | 3,59 | 4,48 | 3,18 | 2,29 |
9 | 2,82 | 6,86 | 3,01 | |
10 | 2,75 | 2,29 | 4,48 | |
Aus den vorstehenden Röntgenstrahlenbeugungsdaten ist zu ersehen, daß sich die beiden Reaktionsprodukte
in ihrer Molekularstruktur deutlich unterscheiden. Die Unterschiede der erhaltenen Werte sind folgende:
I. Die nachstehenden Röntgenstrahlenbeugungslinien werden bei der Untersuchung des Reaktionsproduktes gemäß der DE-PS 7 15 540, nicht jedoch
bei der Untersuchung des Reaktionsproduktes gemäß der vorliegenden Erfindung gefunden:
6,61 d(A)
3,78 c/(Ä)
4,48 </(A)
3,78 c/(Ä)
4,48 </(A)
II. Die nachstehenden Röntgenstrahlenbeugungslinien werden bei der Untersuchung des Reaktionsproduktes gemäß der vorliegenden Erfindung, nicht
jedoch bei der Untersuchung des Reaktionsproduktes gemäß der DE-PS 7 15 540 festgestellt:
3,59 d(A)
3,42 </(Ä)
2,75 c/(Ä)
2,82 c/(Ä)
3,42 </(Ä)
2,75 c/(Ä)
2,82 c/(Ä)
Zusammenfassend ergibt sich somit aus den vorstehenden Untersuchungen, rlaß sie die beiden Produkte
nicht nur durch ihre erheblich differierende Löslichkeit, sondern auch durch ihre Röntgenstrahlenbeugungsdaten
unterscheiden. ■..,....
Im folgenden bedeutet der Ausdruck »ammoniakalischer Stickstoff« denjenigen Stickstoff, der in Form von
Ammoniumionen vorliegt und sich mit Hilfe der Η-Form eines starken Kationenaustauscherharzes, wie
z. B. der Η-Form, eines sulfonierten Polystyrolharzes, entfernen läßt. Der Ausdruck »nichtammoniakalischer
Stifstoff« oder »Kernstickstoff« bezieht sich auf solchen Stickstoff, der sich nicht in der Weise wie echter
Ammonium-Stickstoff entfernen läßt.
Die Wärmebehandlungsstufe sollte vorzugsweise unter praktisch wasserfreien Bedingungen durchgeführt
werden, wenn ein hoher Polymerisationsgrad gewünscht wird, da bei der Anwesenheit von Wasser
während der Wärmebehandlungsstufe die Neigung zu einer Erniedrigung des Konsationsgrades und damit des
Polymerisationsgrades besteht. ,
: Kondensierte Phosphorsäuren sind Phosphorsäuren, die beliebige Mengen von einer oder mehreren
Polyphosphorsäuren und/oder Metaphosphorsäuren enthalten. Erfindungsgimäß können sämtliche dieser
Säuren verwendet werden. Zu den Polyphosphorsäuren gehören Pyrophosphorsäure und andere Polymere von
TYi- bis zum Nonapolymeren und höher. Die Eigenschaften und Zusammensetzungen der kondensierten
Phosphorsäuren variieren mit ihrem P2CVGeImIt, wie
dies bei Van Wazer, »Phosphorus and Its Compounds«, Interscience Publishers, Inc., New York, N. Y, Band 1
(1958), Tabelle 12-1, Seite 748, erläutert wird. Obgleich
erfindungsgemäß im allgemeinen jede kondensierte Phosphorsäure als Säureausgangssubstanz geeignet ist,
gelangen vorzugsweise solche kondensierten Phosphorsäuren zur Anwendung, bei denen es sich um flüssige
Gemische handelt, die etwa 72 Gewichtsprozent P2O5, wovon etwa 89,4% auf Orthophosphorsäure und 10,6%
auf Pyrophosphorsäure entfallen, bis etwa 85 Gewichtsprozent P2O5 enthalten, wovon etwa 1,3% auf Orthophosphorsäure,
1,8% auf Pyrophosphorsäure, 2,4% auf Tripolyphosphorsäure und etwa 94% auf höhere
Polyphosphorsäurepolymere als Tripolyphosphorsäure entfallen.
Typische erfindungsgemäße Ammonisierungs- und Kondensationsmittel sind Verbindungen, die eine oder
mehrere Amidgruppen enthalten, d. h. Verbindungen,
die durch den Ersatz eines oder mehrerer Wasserstoffatome des Ammoniaks durch einwertige Säurereste
entstehen, insbesondere die primären Amide, und die die Elemente Kohlenstoff und/oder Schwefel, Stickstoff,
Sauerstoff und Wasserstoff aufweisen und keine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen enthalten. Vorzugsweise
haben die Verbindungen eine nichtcyclische Struktur, und es gibt — wenn überhaupt — nur wenige
Verbindungen mit 3 oder mehr Amidgruppen, die verwendet werden können. Besonders bevorzugt
werden niedermolekulare stickstoffhaltige Verbindungen, d. h. solche mit einem Molekulargewicht unterhalb
von etwa 200, die mindestens einen, jedoch nicht mehr als zwei Carbamyl-, Carbamin-, Sulfamino-, Sulfamyl-
und/oder Ureidreste aufweisen. Beispiele solcher Verbindungen sind Harnstoff, Ammoniumcarbamat,
Biuret, Sulamid, Sulfaminsäure, Ammoniumsulfamat, Guanylharnstoffe Methylharnstoff, Aminoharnstoff,
1,3-Diaminoharnstoff, Bisharnstoff u.dgl., wobei Harnstoff wegen seines verhältnismäßig geringen Preises
und seiner leichten Erhältlichkeit besonders bevorzugt wird. ' " ■
Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungen besteht in der Umsetzung
einer kondensierten Phosphorsäure mit dem kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittel und der
Wärmebehandlung des Reaktionsproduktes. Im allgemeinen ist es gewöhnlich lediglich erforderlich, das
kombinierte Ammonisierungs- und Kondensationsmittel zu der kondensierten Phosphorsäure zu geben, die
Reaktionspartner vorzugsweise zu vermischen und das Gemisch zur Durchführung der Reaktion zu erhitzen.
Gewöhnlich ist ein Verhältnis von kombiniertem Ammonisierungs- und Kondensationsmittel zu kondensierter
Phosphorsäure entsprechend einem Molverhältnis von Stickstoff zu Phosphor von etwa 1 bis 5 geeignet,
wobei ein Molverhältnis von etwa 1 bis 3,0 besonders bevorzugt wird. Da die Endprodukte, d. h. die Ammoniumpolyphosphate,
ein Molverhältnis von ammoniakalischem Stickstoff zu Phosphor von etwa 1 aufweisen,
< besteht bei der Verwendung eines großen Überschusses an ammoniakalischem Stickstoff die Neigung, daß sich
aus den kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmitteln Nebenprodukte bilden, wie z. B. Cyanursäure
u. dgl., wenn Harnstoff als Ammonisierungs- und Kondensationsmittel verwendet wird. In den meisten
Fällen verläuft die Reaktion bei einer Temperatur von etwa 120 bis 150° C exotherm, obgleich die Reaktion bei
kontinuierlichem Erhitzen über längere Zeiten, d.h. über etwa 1 bis 6 Stunden, auch bei Temperaturen von
nur 110°C durchgeführt werden kann. Es wird angenommen, daß als nicht beanspruchte Reaktionsprodukte
kurzkettige Ammoniumpolyphosphate mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von weniger als 10
entstehen, die verhältnismäßig wasserlöslich sind. '
Dieses Produkt wird dann im Rahmen der erfindungsgemäßen Bedingungen wärmebehandelt. Die erforderlichen
Zeiten und Temperaturen hängen u. a. von dem gewünschten Polymerisationsgrad sowie von den
Mengenverhältnissen und dem physikalischen Zustand, d.h. dem Unterteilungsgrad, der Gleichmäßigkeit der
Vermischung usw., und der Reaktionspartner, ab. Im allgemeinen hängen die zur Herstellung des gewünschten
Produktes erforderlichen Zeiten von den angewandten Temperaturen ab, wobei man bei höheren
Temperaturen mit kürzeren Wärmebehandlungszeiten auskommt. Es kann jedoch bisweilen vorteilhaft sein,
das Reaktionsprodukt ohne Erreichung einer praktisch vollständigen Umwandlung in die gewünschten Ammoniumpolyphosphate
wärmezubehandeln, wobei man dann verhältnismäßig niedrige Wärmebehandlungstemperaturen
für verhältnismäßig kurze Wärmebehandlungszeiten verwenden kann.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen besteht in der Umsetzung von Orthophosphorsäure mit einem kombinierten
Ammonisierungs- und Kondensationsmittel, wobei als Zwischenprodukt Ammoniumpyrophosphat en :steh t,
und der Wärmebehandlung des Reaktionsprodukti s in Gegenwart eines kombinierten Ammonisierungs- und
Kondensationsmittels. Im allgemeinen kann die Orthophosphorsäure jede beliebige Konzentration aufweisen,
obgleich eine Konzentration oberhalb von etwa 40 Gewichtsprozent bevorzugt und eine Konzentration
von 85% oder höher besonders bevorzugt wird. Im allgemeinen ist es lediglich erforderlich, das kombinierte
Ammonisierungs- und Kondensationsmittel zu der Orthophosphorsäure zuzugeben, die Reaktionspartner
vorzugsweise miteinander zu vermischen und das Gemisch zur Durchführung der Reaktion zu erhitzen.
Wie bei der oben beschriebenen Verwendung der kondensierten Phosphorsäure als Reaktionspartner
werden dabei die Reaktionspartner vorzugsweise in Mengen verwendet, die einem Molverhältnis von
Stickstoff zu Phosphor von etwa 0,7 bis 5 entsprechen. Da die Orthophosphorsäure Wasser enthalten kann und
das Wasser, wie oben bereits erwähnt, einen nachteiligen Einfluß auf das bei der Wärmebehandlung erhaltene
Produkt hat, kann es in einigen Fällen erforderlich sein, die Anwesenheit von Wasser im Reaktionsprodukt
auszuschalten bzw. auf ein Minimum herabzusetzen, indem man überschüssige Mengen des kombinierten
Ammonisierungs- und Kondensationsmittels verwendet, um das Wasser durch Hydrolyse zu beseitigen. In
den meisten Fällen wird die . Reaktion bei ■ einer Temperatur von etwa 110 bis 140°C stattfinden, wobei
die Temperatur ausreichend lange aufrechterhalten wird, um das Reaktionsprodukt zu erhalten. Gewöhnlich
beginnt die Reaktion, sobald die Temperatur erreicht ist, obgleich es in einigen Fällen erforderlich sein kann, die
Temperatur 1 Stunde oder sogar länger, d. h. bis zu etwa 3 Stunden, aufrechtzuerhalten. In Abhängigkeit von
dem Molverhältnis von Stickstoff zu Phosphor der verwendeten Reaktionspartner handelt es sich bei dem
gebildeten Reaktionsprodukt im allgemeinen um Ammoniumpyrophosphat oder Gemische von Ammoniumpyrophosphaten.
Zum Beispiel bildet sich bei Anwendung eines Mengenverhältnisses der Reaktionspartner
entsprechend einem Molverhältnis von Stickstoff zu Phosphor von etwa 1 das Diammoniumpyrophosphat.
Wenn ein Verhältnis von etwa 1,4 bis 1,75 angewendet wird, bildet sich ein nicht beanspruchtes Ammoniumpyrophosphat
mit der empirischen Formel
(NH4J27H13P2Or, ,
das ein charakteristisches Röntgenstrahlenbeugungsdiagramm liefert und verhältnismäßig wasserlöslich ist.
wenn ein Verhältnis von etwa 2,50 bis 4,0 verwendet wird, bildet sich ein nicht beanspruchtes Ammoniumpyrophosphat
mit der empirischen Formel - -,.-;.
das ebenfalls ein unterscheidungskräftiges Röntgenstrahlenbeugungsdiagramm
liefert und verhältnismäßig wasserlöslich ist. Bei anderen Molverhältnissen als oben
angegeben bilden sich Gemische verschiedener Ammo-
niumpyrophosphate. Das Produkt — bei dem es sich also um ein Ammoniumpyrophosphat oder ein Gemisch
von Ammoniumpyrophosphaten handelt — wird dann mit einem kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittel
bei Temperaturen und Zeiten gemäß Erfindung wärmebehandelt, um die wasserunlöslichen
Ammoniumpolyphosphatverbindungen der Erfindung
zu gewinnen. Gewöhnlich ist ein Mengenverhältnis von kombiniertem Ammonisierungs- und Kondensationsmittel zu Ammoniumpyrophosphat entsprechend einem
Molverhältnis von Stickstoff (von dem kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittel) zu Phosphor
(von den Ammoniumpyrophosphaten) von etwa 1 bis 7 geeignet, wobei ein Molverhältnis von etwa 1 bis 3
besonders bevorzugt wird.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen besteht in der Wärmebehandlung von Harnstoffphosphat, wobei es sich
wahrscheinlich um eine Additionsverbindung von Harnstoff und Phosphorsäure handelt, unter den
Bedingungen gemäß Erfindung. . / :
Noch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen besteht in der Umsetzung von
Ammoniumphosphaten, d. h. Monoammoniumorthophosphat, Diammoniumorthophosphat, Triammoniumphosphat
und Gemischen dieser Phosphate mit dem kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittel.
Im allgemeinen ist es lediglich erforderlich, die Ammoniumphosphate mit dem kombinierten Ammonisierungs-
und Kondensationsmittel zu vermischen und das Gemisch unter den obengenannten Bedingungen
wärmezubehandeln, um die erfindungsgemäßen Verbindungen herzustellen. Gewöhnlich ist ein Mengenverhältnis
von kombiniertem Ammonisierungs- und Kondensationsmittel zu Ammoniumphosphaten entsprechend
einem Molverhältnis von Stickstoff (von dem kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittel)
zu Phosphor (von dem Ammoniumorthophosphat) von etwa 1 bis 7 geeignet, wobei ein Molverhältnis von
etwa 1 bis 3 besonders bevorzugt wird. Im allgemeinen brauchen die Reaktionspartner lediglich auf eine
Temperatur erhitzt zu werden, die zur Bildung einer Schmelze ausreicht, wonach man die Schmelze für eine
Zeit wärmebehandelt, die zur Bildung der erfindungsgemäßen Verbindungen ausreicht. In den meisten Fällen
wird eine Temperatur von etwa 2100C für eine
Behandlungszeit von etwa 30 Minuten besonders bevorzugt. .
Die erfindungsgemäßen, wasserunlöslichen Ammoniumpolyphosphate sind zusätzlich zu ihrer Brauchbarkeit
als feuerhemmende Mittel in .den verschiedensten Anwendungsbereichen, wie z. B. Kunststoffen, Textilien
und Farben bzw. Ahstrichmassen, fih\ eine Anzahl
weiterer Anwendungszwecke brauchbar. So sind sie z. B. als Builder (Waschmittelverstärker) in synthetischen
Reinigungsmitteln brauchbar, insbesondere in Mitteln, die anionische oberflächenaktive Verbindungen,
nichtionische «oberflächenaktive '.Verbindungen
oder Gemische davon enthalten. Die Verbindungen sind weiterhin als Düngemittel brauchbar.
:; Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.. In den Beispielen sind alle Teile
Gewichtsteile, es sei denn, daß etwas anderes angegebenist. -Λ : ·■'· .;... . . .-'■ :.;· v:':;,
Es wurden mehrere Umsetzungen unter Verwendung von kondensierter Phosphorsäure (76 Gewichtsprozent
P2O5) und Harnstoff als Reaktionspartnern durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I
zusammengestellt. Die Umsetzungen wurden in der Weise durchgeführt, daß die kondensierte Phosphorsäu-.
re in das Reaktionsgefäß gegeben wurde, während man den Harnstoff unter.Rühren zusetzte. Die bei der
Durchführung der Umsetzungen angewendeten Mengenverhältnisse und Temperaturen sind in der Tabelle
angegeben. Die Umsetzungen verliefen exotherm und die nicht beanspruchten Reaktionsprodukte, bei denen
es sich um feste Massen handelt, die als kurzkettige, d. h. eine durchschnittliche Kettenlänge von weniger als 10
aufweisende Ammoniumpolyphosphate angesehen werden können, waren hygroskopisch und stark wasserlöslich.
Tabelle I | r N/P-Molverhältnis 'der Reaktions- ·■ partner ■■■■ ■'-■■·- |
Molverhältnis von - ammoniakalischem ·■-■"■:■ N zu P im Produkt |
Durchschnittslänge 1 -; der Phosphorketten |
Tempe ratur (C) |
.. ■ 1,25 .■■::::-i,46.,;;;;,;::/l 1,75 pv-2,0:.;r:.,:..^ |
■'■'■■"*' | 150 140 140 130 |
||
„ 0,93 ;■..,. V1 0,81 0,87 0,97 |
,4,8 4,8 3,7 <·* .-3,9 ■.■V. |
|||
(D;;,;:;;;;'; (2) (3) |
||||
In der folgenden Tabelle II sind die Ergebnisse der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung der Reaktionsprodukte
von Tabelle I bei den angegebenen Temperaturen und einer Behandlungszeit von etwa 1 Stunde
angegeben. Die Wärmebehandlung wurde in der Weise durchgeführt, daß die Proben in Form eines Festbettes
in einen Luftumwälzofen gebracht wurden. Es wurden 40-g-Proben mit einer Teilchengröße unterhalb 1,19 mm
lichter Siebmaschenweite verwendet.
909 547/5
9 | Temperatur CQ |
15 67 674 | 10 | Durchschnitts länge der Phosphorketten |
Löslichkeit (g/100 ml) bei 25' C |
|
Tabelle H | ; ' .;235; ;..;;.■ -■ ..^,,-235_-.:;;. : . - 225 .':·,.: .::.. -210 ;: -■■■· |
70; ."70..;. 110:: . 45 ■■ |
26 .,.,:., 2,6.,.,^,., 6,0 - :,.-·: 2,4-- ■■-■■■■■-■ |
|||
Molverhältnis von ammoniakalischem N zu P im Produkt |
||||||
(D \ (2) ;:,:...; (3) (4) |
. 0,75 0,82 ,.;;... 0,92 ..: ■:.:..■■ 0,87 ; |
Alle'Proben-der Tabelle II lieferten die oben
angegebenen Röntgenstrahlenbeugungsdaten. " Es ist bisweilen vorteilhaft, die erhaltenen Ammoniumpolyphosphate
mit Wasser auszulaugen, um etwa vorhandene wasserlösliche Substanzen, wie z. B. Ammoniumorthophosphate,
zu entfernen. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse angegeben, die bei der
Auslaugung mit Wasser im Hinblick auf die verschiedenen Eigenschaften erzielt werden.
Eigenschaft
Nicht ausgelaugt
%P | 30,73 - | ■·, 30,4 |
% Orthophosphat | 3,7 ■■■ | 2,25 |
Durchschnittliche | 168 | 201 |
Kettenlänge | ||
Verhältnis von ammo | . 0,85 | • 0,91 |
niakalischem Stickstoff | ||
zu Phosphor | ||
Löslichkeit (g/100 ml) | 2,04 | 0,62 |
bei 250C |
85%ige Orthophosphorsäure wurde in das Reaktionsgefäß gegeben und unter Rühren mit Harnstoff
versetzt. Das Mengenverhältnis der Reaktionspartner entsprach einem Molverhältnis von Stickstoff zu
Phosphor von etwa 3,25. Das Gemisch wurde auf etwa 123°C erhitzt. Bei dieser Temperatur begann eine
exotherme Reaktion. Die Temperatur wurde auf etwa 1300C gesteigert und etwa 45 Minuten lang auf diesem
Wert gehalten. Das nicht beanspruchte Produkt, eine wasserlösliche feste Masse mit der empirischen Formel
(NH4J3JHo17P2O7
liefert das folgende unterscheidungskräftige Röntgenstrahlenbeugungsdiagramm:
Röntgenstrahlenbeugungsdaten*) Tür das Produkt
Linie**)
1
2
3
4
5
2
3
4
5
3,32 5,47 3,25 5,71 5,03 Linie**)
d (A)
Ausgelaugt
.1
10
11
12
13
14
15
3,87 3,05 3,17 4,62 2,40 3,37 3,72
6,69 5,37 3,75
*) Cu-Ka-Strahlung.
**) Die 15 stärksten Linien in der Reihenfolge abnehmender Intensität.
Dieses Ammoniumpyrophosphat wurde dann erfindungsgemäß mit Harnstoff in einem Mengenverhältnis
entsprechend einem Molverhältnis von Stickstoff (aus dem Harnstoff) zu Phosphor (aus dem Ammoniumpyrophosphat)
von etwa 1 etwa 1 Stunde lang bei etwa 2100C wärmebehandelt, wobei ein Ammoniumpolyphosphat
mit den folgenden Analysenwerten erhalten wurde:
Molverhältnis von ammoniakalischem Stickstoff zu Phosphor
Löslichkeit (g/100 ml) bei 25° C
Durchschnittliche Kettenlänge
Löslichkeit (g/100 ml) bei 25° C
Durchschnittliche Kettenlänge
0,97 3,01 225
■ Es wurden die gleichen Reaktionspartner wie in
Beispiel 2 in einem Mengenverhältnis verwendet, das einem Molverhältnis von Stickstoff zu Phosphor von
etwa 1,6 entsprach. Das nicht beanspruchte Produkt, eine wasserlösliche feste Masse mit der empirischen
Formel
(ΗΝ4)2.7Η,,3Ρ2θ7
lieferte das folgende unterscheidungskräftige Röntgenstrahlenbeugungsdiagramm:
Röntgenstrahlenbeugungsdaten*) ffir(NH4)2,7H,,3P2O7
Linie**)
2
3
4
3
4
d (A)
5,40 4,90 3,23 3,20 6,28
11
Linie**)
d{k)
10
11
12
13
14
15
3,78 4,27 2,75 2,83 9,71 3,60 3,39 4,21
3,11 3,32
*) Cu-K^-Strahlung.
**) Die 15 stärksten Linien in der Reihenfolge abnehmender Intensität
10
15
20
Dieses Ammoniumpyrophosphat wurde dann erfindungsgemäß mit Harnstoff in einem solchen Mengenverhältnis,
daß ein Molverhältnis von Stickstoff (aus dem Harnstoff) zu Phosphor (aus dem Ammoniumpyrophosphat)
von etwa 1 vorlag, etwa 1 Stunde lang bei etwa 2100C wärmebehandelt, wobei ein Ammoniumpo-
lyphosphat mit den folgenden Analysendaten erhalten wurde:
Molverhältnis von ammoniaka-
lischem Stickstoff zu Phosphor 0,96
Durchschnittliche Kettenlänge 95
Das Produkt lieferte die gleichen Röntgenstrahlenbeugungsdaten wie das Produkt von Beispiel 1, Tabelle
Beispiel 4 o- ^
Harnstoffphosphat, eine durch gemeinsame Kristallisation
von kondensierter Phosphorsäure mit einem P2O5-Gehalt von 76 Gewichtsprozent und Harnstoff
hergestellte Additionsverbindung, wurde erfindungsgemäß bei etwa 2100C etwa 1 Stunde lang wärmebehandelt. Das als Produkt erhaltene Ammoniumpolyphosphat wies die folgenden Analysendaten auf: V
Molverhältnis von ammoniaka- . -';,.;-- .S. Z -:}'...::
lischem Stickstoff zu Phosphor 0,94
Durchschnittliche Länge der
Phosphorkette 47
Phosphorkette 47
Löslichkeit (g/100 ml) bei 250C 2,75
Dieses Produkt lieferte das gleiche Röntgenstrahlenbeugungsdiagramm
wie das Produkt von Beispiel 1, Tabelle!!.
Claims (1)
- Patentanspruch:Wasserunlösliche Ammoniumpolyphosphate, dadurch gekennzeichnet, daß man zu ihrer Herstellung(a) das Reaktionsprodukt einer kondensierten Phosphorsäure und eines kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittels oder(b) ein Ammoniumphosphat oder ein Ammoniumpyrophosphat in Gegenwart eines kombinierten Ammonisierungs- und Kondensationsmittelsoder . . . ■ :(c) Harnstoffphosphatbei Temperaturen im Bereich von 210 bis 24O0C während eines Zeitraumes von 30 Minuten bis 1,5 Stunden wärmebehandelt hat und daß sie folgende Röntgenstrahlenbeugungsdaten der 10 stärksten Cu-K«-Linien in der Reihenfolge abnehmender Intensität aufweisen:
Linie </(A) 1 6,06 2 5,47 3 3,83 4 3,50 5 3,24 6 3,42 7 2,30 8 3,59 9 2,82 10 2,75 Aus der DE-PS 7 15 540 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Stickstoffphosphorsäureverbindungen bekannt, wonach man solche Phosphorsäuren, die wasserärmer sind als Orthophosphorsäure, auf Harnstoff, vorzugsweise im Mengenverhältnis von Phosphorsäure : Harnstoff wie 1:1 bis 2:1, bei höheren Temperaturen, insbesondere bei solchen von 100 bis 1500C zur Einwirkung bringt und die Reaktionsmasse so lange erhitzt, bis die stürmische Reaktion nachläßt und wesentliche Mengen von Kohlensäuredämpfen nicht mehr auftreten. Diese so erhaltenen Reaktionsprodukte kann man gegebenenfalls nachträglich einer längeren Erhitzung, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 150 und 18O0C, unterwerfen. Man erhält auf diese Weise Polyphosphate, bei denen mit zunehmendem Erhitzungsgrad die Wasserlöslichkeit abnimmt. Diese Polyphosphate zeigen jedoch eine gute Wasserlöslichkeit und ein von den Produkten der vorliegenden Erfindung verschiedenes Röntgenstrahlenbeugungsdiagramm, wie weiter unten noch gezeigt wird. Diese Verfahrensprodukte können u. a. als Textilveredelungsmittel verwendet werden.Es ist bereits eine Reihe sogenannter feuerhemmender Farben bzw. Anstrichmassen auf dem Markt, die meistens Phosphatverbindungen, wie Monoammoniumorthophosphate, als feuerhemmenden Zusatz enthalten. Keine dieser Farben läßt sich jedoch mit hochqualitativen Standardfarbrezepturen in bezug auf Abwaschbarkeit, Farbvielseitigkeit, Leichtigkeit der1015202530 Aufbringung und Lagerbeständigkeit in zufriedenstellender Weise vergleichen. Weiterhin nehmen die feuerhemmenden Eigenschaften dieser Farben mit zunehmendem Alter des Anstrichs wegen der Witterungs- und Feuchtigkeitseinflüsse auf das verhältnismäßig wasserlösliche Phosphat ab. Ein feuerhemmendes Zusatzmittel für Farben bzw.-Anstriche auf Basis von Phosphatverbindungen sollte daher vorzugsweise eine nichtzerfließliche, wasserunlösliche Festsubstanz mit einem hohen Phosphatgehalt sein, die mit anderen Zusatzmitteln für Farbrezepturen verträglich ist. Es besteht daher ein Bedarf für Ammoniumphosphatverbindungen, die verhältnismäßig wasserunlöslich sind und die obengenannten Bedingungen für ein feuerhemmendes Zusatzmittel für Farbrezepturen erfüllen.Die erfindungsgemäßen, wasserunlöslichen Ammoniumpolyphosphate sind dadurch gekennzeichnet, daß man zu ihrer Herstellung
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