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Fadenspule Zusatz zu Patent ........... (Patentanmeldung P 33 118
VIIa/52a) Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenpackung, insbesondere auf eine
Packung, die eine Spule oder Rolle mit einem darauf aufgewickelten Faden oder Band
bzw. einer darauf aufgewickelten Leine od.dgl. umfasst nach Hauptpatent (Patentanmeldung
P 33 118 VIIa/52a).
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Bei den üblichen Fadenpackungen zum Aufwickeln des Fadens wird eine
Spule verwendet, die gewöhnlich aus Holz durch Drehen zu einer zylindrischen Trommel
mit ringförmigen Scheiben am oberen und unteren Ende ausgeformt wird. Zum Schluss
wird durch die Trommel und die Scheiben eine zentrale, axial verlaufende Öffnung
gebohrt. Es ist ohne weiteres einzusehen, dass ein
so vielfältiger
Arbeitsgang zeitraubend und teuer ist. Ausserdem sind derartige hölzerne Spulen
im Verhältnis zu dem Gewicht des darauf aufgewundenen Fadens schwer und werden gewöhnlich
in einer beträchtlichen Entfernung von der Fadenfabrik hergestellt und dann dorthin
verschickt, wo der Faden darauf aufgewickelt wird, um die Fadenpackung fertigzustellen.
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Die Versandkosten für die leeren Spulen sind ziemlich gross, ebenso
wie diejenigen für die fertigen Packungen, in denen diese relativ schweren Holz
spulen verwendet sind, denn die Frachtpreise sind recht hoch.
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Ausserdem werden Spulen dieses Typs aus verschiedenen Holzarten gefertigt,
die die verschiedensten Porositätsgrade aufweisen. Dieser Umstand führt zu Problemen
bei der Befestigung von Etiketten auf den Spulenenden, da die Etikettiermaschinen
normalerweise so eingestellt sind, dass sie eine vorbestimmte Menge an Klebstoff
auf die Etiketten aufbringen, bevor diese auf den Spulenenden befestigt werden.
Diese vorbestimmte Klebstoffmenge reicht meist nicht aus, um die Etiketten auf Spulen
mit so verschiedenem Porositätsgrad in flachem, nicht gerunzeltem Zustand zu halten.
Ein flaches Etikett ohne Wellungen und Runzeln ist jedoch nicht nur im Hinblick
auf das Aussehen wichtig, sondern auch deshalb, weil wellige oder gerunzelte Etiketten
manchmal von der Spule abfallen.
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Weiterhin ist es üblich, während des Aufwindens des Fadens auf die
Spule einen Schlitz zum Festhalten des Fadens in eine
der Endscheiben
der Spulen einzuschneiden, in den das freie Ende des Fadens eingeklemmt wird, nachdem
die gewünschte Fadenlänge auf die Spule aufgewickelt ist, um zu verhindern, dass
sich der Faden von der Spule abwickelt. Dieser Schlitz wird normalerweise in einem
spitzen Winkel zu dem Radius der Spule dingeschnitten und häufig bricht der Teil
der Spule zwischen dem Fadenhaltungsschlitz und der Peripherie der Scheibe ab, der
Faden wird lose und die Fadenpackung dadurch unverwendbar. Dieser Fadenhaltungsschlitz
ist die einzige Einrichtung an den üblichen Spulen, durch welche das freie Ende
des Fadens festgehalten wird, um das Abwickeln von einer teilweise verbrauchten
Fadenpackung zu verhindern. Die Näherin muss daher den Schlitz in der Scheibe erst
finden und das freie Ende des Fadens darin einklemmen. Das Auffinden des Schlitzes
und das Einführen des Fadens nimmt beträchtliche Zeit in Anspruch und bedeutet ein
umständliches Hantieren mit der Spule, da lediglich in einer der Endscheiben der
Spule ein Schlitz ausgebildet ist. Es ist ohne weiteres einzusehen dass, wenn der
Teil der Scheibe zwischen dem Schlitz und der Peripherie wie oben beschrieben weggebrochen
ist, keine Möglichkeit besteht, das freie Ende des Fadens an der Spule zu befestigen,
so dass sich der Faden von der Spule abwickelt und verwickelt bzw. verwirrt wird
oder reisst.
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Ausserdem ist es beim Gebrauch derartiger Fadenpackungen für den
Benützer, z. B. eine Näherin, üblich, dass sie den Wunsch hat, zusammen mit einer
bestimmten Fadenpackung auch
eine bestimmte Nadel aufzubewahren.
Bisher ist keine Spule bekannt, deren Material ein leichtes Eindringen der Nadel
gestattet, derart dass die Spule eine Kombination aus einem Nadelkissen und einem
Fadenhalter darstellen würde. Es war bisher üblich, die Nadel mit der Fadenpackung
zusammen so aufzubewahren, dass man die Nadel unter einige Windungen der Aussenschicht(en)
des auf der Spule verbleibenden Fadens einsteckte. Dieses Einstecken der Nadel führt
jedoch häufig zum Reissen oder Fasern des Fadens.
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Der Stand der Technik ist zwar überhaupt mit einer Vielzahl von Fadenspulen
besonderer Konstruktion oder mit zusätzlichen Einrichtungen, um das freie Ende des
Fadens gegen das Abwickeln zu schützen und eine Nadel im Verein mit der Spule aufzubewahren,
jedoch hat sich keine dieser Einrichtungen oder Spezialkonstruktionen von Spulen
als annehmbare Lösung des Problems erwiesen, und zwar hauptsächlich wegen der damit
verbundenen Kosten.
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Die Erfindung ist daher auf eine Fadenpackung gerichtet, die in einer
neuartigen Spule besteht, bei welcher die erwähnten Mängel der üblichen Spulen vermieden
sind, die eine Kombination von Nadelkissen und Fadenhalter darstellt und bei welcher
das freie Ende des Fadens oder der Schnur, des Bandes oder dergleichen abnehmbar
an jeder gewünschten Stelle des Scheibenrandes befestigt werden kann.
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Insbesondere wird durch die Erfindung eine neuartige Spule für eine
Fadenpackung geschaffen, die ein leichtes Gewicht aurweist
und
in einem einzigen Formungsprozess hergestellt werden kann sowie eine Kombination
aus Nadelkissen und Fadenhalter darstellt und bei welcher das freie Ende des darauf
aufgewickelten Fadens bzw. der Schnur abnehmbar an einem beliebigen Punkt des Scheibenrandes
befestigt werden kann, indem man unter Kraftanwendung den Faden oder die Schnur
gegen den Rand drückt, so dass er bzw. sie in die Scheibe einschneidet.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine erfindungsgemässe Fadenspule
oder -rolle.
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Fig. 2 zeigt in ebenfalls perspektivischer Ansicht das Einkerben
einer der Scheiben der Spule durch einen unter Kraftanwendung darüber gezogenen
Faden.
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Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht der Spule nach Fig. 2 und
zeigt eine daran angebrachte Nadel, deren Spitze in der unteren Scheibe steckt.
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Fig. 4 ist ein vergrösserter Querschnitt entlang der Linie 4-4 in
Fig. 3.
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Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemässe Fadenpackung lo.
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Die Packung 10 ist als Nähfadenrolle oder-spule dargestellt,
kann
jedoch selbstverständlich ebenso gut für beliebige strangförmige Gebilde wie ein
Garn, Band, eine Leine, eine Schnur, z.B. eine Angelschnur, und dgl. benutzt werden.
Der Ausdruck "Faden" soll alle derartigen stragförmigen Stoffe umfassen.
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Die Fadenpackung besteht gemäss Fig. 1 aus einer Spule oder Rolle
11, die eine vorzugsweise zylindrische Trommel 12 und zwei vorzugsweise ringförmige
Scheiben 15 umfasst, die mit den beiden Enden der Trommel 12 starr verbunden sind
oder ein einziges Stück bilden. Die Trommel 12 und die Scheiben 13 weisen eine sich
axial oder in Längsrichtung durch diese erstreckende Bohrung 14 und einen Halteschlitz
15 auf, der an einer der Scheiben 13 angeordnet ist, gewöhnlich an der Stelle, wo
der Aufwickelvorgang endet, durch den der Faden 16 auf die Spule 11 aufgebracht
wird.
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Der Faden 16 wird in spiralwindungen odr - läufen auf die Trommel
12 zwischen den Scheiben 15 derart aufgewickelt, dass er eine Mehrzahl von übereinander
liegenden Fadenschichten bildet, deren äusserste noch innerhalb der Peripherie der
Scheiben 15 liegt, so dass die Scheiben den Faden auf der Trommel 12 festhalten.
Der Faden 16 endet in einem freien Endstück 16a, das normalerweise am Ende des Aufwickelns,
durch das der Faden 16 auf die Spule 11 aufgebracht wird, in den Schlitz 15 eingeklemmt
wird. In der Zeichnung ist dieses Ende herausgenommen und wird benutzt, um auf eine
noch zu beschreibende Weise einen anderen Schlitz zu bilden. Dies vervollständigt
die Fadenpackung lo, die dann fertig zum Etikettieren, Verpacken und Verschicken
ist.
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Die Spule 11 ist aus einem porigen zellenförmigen Kunststoff aufgebaut,
der in einer vorzugsweise einstufigen Verformung in einer erhitzten Form zu der
gewünschten Gestalt ausgeformt wird und an der Aussenseite der Spule eine glatte,
sehr dünne Deckschicht oder Schale bildet. Der Zellkunststoff (Schaumstoff) der
Spule 11 ist von einer Dichte im Bereich von O,oG bis 0,2 g/cm) (= 4 bis 13 pounds
per cubic foot), da sich aus Versuchen ergab, dass Spulen, deren Dichte unterhalb
dieses Bereiches liegt, normalerweise zu weich sind, um beim Normalverbrauch ihre
Gestalt zu behalten und dass sie leicht verletzlich sind. Auch haben Versuche gezeigt,
dass Spulen mit einer Dichte ausserhalb dieses Bereichs nicht die gewünschten Eigenschaften
des Einkerbens durch einen unter Kraftaufwendung darüber gezogenen Faden aufweisen,
da bei einer Dichte unterhalb dieses Bereiches die Spule zu weich ist und das Material
nur zusammengedrückt und nicht geschlitzt wird, während bei einer Dichte oberhalb
dieses Bereiches die Spule zu hart ist und der Faden nicht darin eindringen kann.
Anhand von neuerdings hergestellten Versuchsspulen wurde festgestellt, dass Spulen
aus starrem Schaumstoff bzw. Zellkunststoff von einer Dichte von ungefähr 0,1 bis
0,18 g/cm) (= 6 bis 11 pounds per square foot) ihre Gestalt am besten aufrecht erhalten
und ausserdem wirtschaftlich tragbar sind und die besten Fadenschlitzeigenschaften
aufweisen. Unter den verschiedenen zellenförmigen oder porigen Kunststoffen ist
verschäumtes Polystyrol besonders vorteilhaft, da es sich erwiesen hat, dass dieses
Material sowohl wirtschaftlich ist als auch der Spule 11 die gewünschten
Eigenschaften
verleiht.
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In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, dass die Scheiben 13
eine grössere Dichte haben als das Trommelstück 12, da die Scheiben 13 diejenigen
Teile der Spule sind, die normalerweise beansprucht werden. Normalerweise deckt
der Faden 16. die Trommel 12 ab und verleiht ihr einen gewissen Schutz und daher
sind beim normalen Gebrauch der Spule 11 die Scheiben 15 am empfindlichsten gegen
Deformation und Bruch.
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Es ist bemerkenswert, dass der Zellkunststoff der obigen Dichte ohne
weiteres das Eindringen eines spitzen Gegenstandes, wie einer Nadel 17 od.dgl.,
gestattet (siehe Fig. 3 und 4), so dass die Spule 11 gleichzeitig als Nadelkissen
und Fadenhalter dient oder dass, falls sie zum Aufwickeln einer Angelschnur benützt
wird, der Angelhaken dort befestigt werden kann. Es ist ferner bemerkenswert, dass
der Zellkunststoff gut im Wasser schwimmt und daher gewissermassen eine Boje darstellt,
so dass die Spule als Halter für eine Angelschnur besonders geeignet ist.
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Ausserdem erlaubt der Zellkunststoff der erwähnten Dichte ohne weiteres
das Einschneiden eines Fadens in das Material der Scheibe 13, wenn dieser kräftig
dagegen gedrückt oder quer darüber gezogen wird, wie dies bei 18 in den Figuren
2 bis 4 dargestellt ist, so dass der Faden mindestens teilweise in die Scheibe eingebettet
werden kann. Durch dieses Merkmal wird es möglich, das freie Fadenende 16a abnehmbar
an jeder gewünschten
Stelle an einer der Scheiben 13 einfach dadurch
zu befestigen, dass der Benutzer unter Kraftaufwand den Faden gegen die Scheibe
13 bewegt.
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Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass durch die Erfindung eine neue
Fadenpackung geschaffen wurde, die eine neuartige Spule beinhaltet, welche- gleichzeitig
als Nadelkissen und/Oder Fadenhalter dient und worin das freie Ende des Fadens abnehmbar
an einer beliebigen Stelle am Umfang der Scheiben der Spule befestigt werden kann,
indem man lediglich den Faden unter Kraftaufwand gegen den Scheibenrand bewegt,
so dass mindestens ein tilweises Eindringen des Fadens in das Scheibenmaterial bewirkt
wird.
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Ansprüche