DE1560428B1 - Steuereinrichtung an einer automatischen Spulmaschine - Google Patents

Steuereinrichtung an einer automatischen Spulmaschine

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung an einer automatischen Spulmaschine mit einer Mehrzahl Spulstellen mit je einer Treibtrommel, wobei jede Treibtrommel über eine Kupplung mit einem gemeinsamen Antrieb für den Vorwärtslauf in Verbindung steht und wobei jede Kupplung über ein Schaltgestänge in Abhängigkeit der Fadenfühlerstellung der betreffenden Spulstelle von einer automatischen Störungsbehebungseinrichtung zur Behebung von Fadenbrüchen betätigbar ist.
  • Es ist schon eine automatische Spulmaschine (französische Patentschrift 1226 872) bekanntgeworden, bei welcher für den Antrieb der Treibtrommel in Vorwärts- und Rückwärtsdrehrichtung zwei getrennte, mit annähernd gleicher Drehzahl umlaufende Antriebswellen vorgesehen sind. Ein verschwenkbares Reibrad stellt dabei entsprechend seiner Schwenklage die Antriebsverbindung zwischen der Treibtrommel und der einen oder anderen Antriebswelle her. Die Verschwenkung des Reibrades aus der die Treibtrommel in Vorwärtsdrehrichtung antreibenden Lage erfolgt mittels eines beim Auftreten eines Fadenbruches von einem Fadenfühler betätigten Gestänges.
  • Nachteilig bei dieser bekannten Spulmaschine ist daß die Wickelspule nach Beendigung des Knotvorganges sofort wieder auf die volle Drehzahl gebracht wird, ehe das Wiedervorhandensein des Fadens festgestellt wird. Wie sich in der Praxis erwiesen hat, kann jedoch die Knotung mißlingen oder aber weist der Faden in unmittelbarer Nähe der Knotstelle Fehler auf, welche einen erneuten Fadenbruch verursachen. Durch die relativ lange Zeit vom Einschaltmoment auf die volle Drehzahl bis zur Feststellung des Fadenbruches und erneuter Stillsetzung der Spulstelle, was durch die Trägheit der mechanischen Auslösemittel und die abzubremsende große bewegte Masse hervorgerufen wird, bleibt nun aber die hohe Umfangsgeschwindigkeit der Wickelspule derart lang erhalten, daß das Fadenende leicht auf dieser eingewalkt wird, was dazu führen kann, daß die Saugkraft des Fadensaugers nicht mehr ausreicht, den Faden von der Spule abzuheben.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer Steuereinrichtung an einer automatischen Spulmaschine, welche die Nachteile der bekannten Einrichtung vermeidet. Dies wird erfindungsgemäß erreicht durch einen zwischen mindestens zwei Stellungen über eine Betätigungsstange von der automatischen Störungsbehebungseinrichtung verschwenkbaren Support, der mindestens ein motorisch angetriebenes Reibrad trägt, das zum Vorwärtsantrieb der Treibtrommel mit reduzierter Drehzahl mit der die Kupplung tragenden Kupplungswelle in einer der Stellungen des Supportes bei ausgerücktem Kupplungsglied in Antriebsverbindung steht, wobei im Schaltgestänge für das Kupplungsglied ein durch den das Wiedervorhandensein des Fadens feststellenden Fadenfühler betätigbarer Rasthebel für das Wiedereinrücken der Kupplung durch die Störungsbehebungseinrichtung vorgesehen ist.
  • Durch diese Ausbildung der Steuereinrichtung wird es nun möglich, die Einwalkgefahr des Fadenendes auf der Wickelspule wesentlich zu verringern, da die Wickelspule nach beendetem Knotvorgang zunächst mit reduzierter Drehzahl rotiert, und zwar so lange, bis der Fadenfühler das Wiedervorhandensein des Fadens festgestellt hat, worauf erst dann die Spul- stelle eingekuppelt und so wieder auf die Normaldrehzahl gebracht wird.
  • Zwar ist durch die britische Patentschrift 864 648 bereits eine Spulmaschine bekanntgeworden, bei welcher die Wickelspule mit reduzierter Drehzahl zu laufen imstande ist. Diese Drehzahlverminderung, die dort lediglich der Erzeugung einer Endwicklung dient, erfolgt aber im Turnus, ohne daß Mittel vorgesehen sind, die Umschaltung in Abhängigkeit eines vorgegebenen Betriebszustandes vorzunehmen.
  • Ebensowenig kann das Reibradgetriebe gemäß deutscher Patentschrift 831 667 eine befriedigende Lösung des vorliegenden Problems darstellen, da sich dort bestenfalls eine »schleichende« Geschwindigkeitszunahme ergibt, deren Zeitablauf unkontrollierbar zumindest mit dem Zustand der Reibungsflächen und der Belastung am Reibradgetriebe ändert.
  • Unzureichend ist aber auch die handbetätigbare Kupplung, gemäß schweizerischer Patentschrift 121 075, bei welcher der Langsamlauf durch Kupplungsschlupf erzielt wird, was von der Geschicklichkeit des Bedienungspersonals abhängt.
  • In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Darstellung einer Spulstelle an einer automatischen Kreuzspulenmaschine, und F i g. 2 bis 5 eine schematische Darstellung der Spulstelle gemäß Fig. 1 in verschiedenen Betriebsstellungen.
  • Einer Spulstelle 31 mit Wickelspule 32 und Treibtrommel 33 einer mehrere solche Spulstellen aufweisenden automatischen Kreuzspulmaschine ist eine Scheibenkupplung 34 zugeordnet, welche die Spulstelle 31 über Riemen 35 und 36 mit einer allen Spulstellen gemeinsamen Antriebswelle 37 auskuppelbar verbindet, wodurch die Spulstelle 31 antreibbar und ein der Wickelspule 32 zugeführter Faden 38 auf diese aufwickelbar ist Auf der Laufstrecke des Fadens 38 ist ein Fadenfühler 38 a angeordnet, welcher das Vorhandensein des Fadens prüft.
  • Die Scheibenkupplung 34 weist eine auf einer Kupplungswelle 39 angeordnete relativ zu dieser drehbare Antriebsscheibe 40 auf, welche über den Riemen 36 von der Antriebswelle 37 dauernd angetrieben wird. Für den Antrieb der Treibtrommel 33 bzw. der Kupplungswelle 39 mit der auf letzterer fest angeordneten Riemenscheibe 41 für den Riemen 35 ist ein auf der Kupplungswelle 39 axial verschiebbares, mit der Kupplungswelle 39 mitlaufendes Kupplungsglied 42 vorgesehen, welches mit seiner der Antriebsscheibe 40 zugewendeten Stirnseite in seiner in der Darstellung obersten Extremlage, welche den Normalbetrieb darstellt (Fig. 1 und 5), an diese ankuppelt und von dieser mitgenommen wird, so daß eine Rotation der Kupplungswelle 39 und somit auch der Treibtrommel 33 erfolgt. Wird das Kupplungsglied 42 hingegen in seine untere Extremlage verschoben, erfolgt ein Stillsetzen der Kupplungswelle 39, indem das nach unten verschobene Kupplungsglied 42 mit seiner unteren Stirnseite auf einer bezüglich der Kupplungswelle 39 ortsfesten Bremsscheibe43 zum Anliegen kommt (Fig. 2), so daß die mit dem Kupplungsglied 42 in Mitnahmeverbindung stehende Kupplungswelle 39 bis zum Stillstand abgebremst wird.
  • In einer Mittelstellung des Kupplungsgliedes42 auf der Kupplungswelle 39 zwischen der Bremsscheibe 43 und der Antriebsscheibe 40 ist die Kupplungswelle39 und somit auch die Treibtrommel 33 über ein Reibrad 44, welches am in der Darstellung unteren Ende der Kupplungswelle 39, fest mit dieser verbunden, angeordnet ist, durch auf einem um eine Achse 45 schwenkbaren Support 46 angeordnete Reibräder 48 oder 49 antreibbar. Der Support 46 weist einen Motor 47 auf, welcher ein Reibrad 48 für den Vorwärtslauf und ein Reibrad 49 für den Rückwärtslauf dauern antreibt, welche durch Verschwenken des Supports 46 mittels einer Betätigungsstange 50 abwechselnd mit dem Reibrad 44 in Wirkverbindung gebracht werden können, wie das nachfolgend noch näher erläutert wird.
  • Das Verschieben des Kupplungsgliedes 42 auf der Kupplungswelle 39 erfolgt über eine an einem Kupplungshebelsystem 51 angelenkte Gabel 52, wobei das Kupplungshebelsystem 51 seinerseits über ein an einem Steuerhebelsystem 53 angeordnetes Betätigungsorgan 54 betätigbar ist. Die Betätigung des Steuerhebelsystems 53 erfolgt einerseits durch einen mit dem Fadenfühler 38 a zusammenwirkenden Hebel 55 und andererseits durch einen mit einer Schaltstange 56 zusammenwirkenden Schaltnocken 57, wie das nachfolgend ebenfalls noch näher erläutert wird.
  • Die Betätigung der Betätigungsstange 50 und der Schaltstange 56 erfolgt durch eine einen Fadenbruch behebende Störungsbehebungseinrichtung (nicht dargestellt), beispielsweise mittels Betätigungsorganen, welche an einer, durch einen Automatikmotor antreibbaren, mechanische Bewegungselemente für den Knotvorgang aufweisenden Welle 62 angeordnet sind.
  • Wird nun während des Betriebes der Fadenlauf unterbrochen, so kippt der Fadenfühler 38 a, welcher bei vorhandenem Faden von unten her an diesem anliegt, um seine Schwenkachse herum im Uhrzeigersinn nach vorn, wie dies in F i g. 2 näher veranschaulicht ist. Dadurch wird der Hebel 55 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, wodurch das Steuerhebelsystem 53 und das Kupplungshebelsystem 51 so weit verschwenkt werden, daß das Kupplungsglied 42 der Scheibenkupplung 34 auf der Kupplungswelle 39 nach unten bewegt und zunächst von der Antriebsscheibe 40 abgekuppelt wird und anschließend auf der Bremsscheibe 43 zum Aufliegen kommt, so daß die Kupplungswelle 39 und über diese die Spulstelle 31 abgebremst und zum Stillstand gebracht wird.
  • Nach Stillsetzung der Spulstelle31 wird nun die Störungsbehebungseinrichtung eingeschaltet, wobei deren Welle 62 in eine Drehbewegung gebracht wird.
  • Bei dem somit eingeleiteten Knotvorgang wird zunächst von der Störungsbehebungseinrichtung der Fadenfühler 38 a in seine Normalstellung zurückgeschwenkt, wodurch der Hebel 55 ebenfalls zurückgeschwenkt wird und letzerer dabei einen schwenkbaren Rasthebel 59 am Steuerhebelsystem 53 so weit auslenkt, bis eine am Rasthebel 59 angeordnete Rast 60 auf einem Stift 61 des Schaltnockens 57 aufliegt, wie dies in Fig.3 näher veranschaulicht ist. Anschließend wird von der Welle 62 mittels des hierfür vorgesehenen Betätigungsorgans die Schaltstange 56 nach oben verschoben, bis diese mit ihrer einen Stirnseite am Schaltnocken 57 anschlägt und diesen so weit anhebt, daß das Kupplungsglied 42 der Scheibenkupplung 34 über das Steuerhebelsystem 53 und das Kupplungshebelsystem 51 aus seiner Bremsstellung heraus in die Zwischenstellung gebracht wird.
  • Daraufhin wird durch die Störungsbehebungseinrichtung die Betätigungsstange 50 des Supports 46 derart betätigt, daß letzterer um seine Achse 45 verschwenkt wird und das Reibrad 49 für den Rückwärtslauf mit dem Reibrad 44 der Kupplungswelle 39 zum Zusammenwirken kommt, wodurch der Spulstelle ein für den Knotvorgang notwendiger Rückwärtslauf erteilt wird, und zwar mit gegenüber der Normaldrehzahl reduzierter Drehzahl.
  • Nach Ablauf der vorbestimmten Rücklaufdauer wird der Support 46 zunächst wieder automatisch in seine unwirksame Normallage zurückgebracht, worauf dieser nach Beendigung des mechanischen Knotvorganges nochmals auf die gleiche Weise durch die Störungsbehebungseinrichtung verschwenkt wird, diesmal aber nach der anderen Seite hin, so daß das Reibrad 48 für den Vorwärtslauf mit dem Reibrad 44 zum Zusammenwirken kommt, wodurch der Spulstelle der gegenüber dem Normalvorlauf langsamere Vorlauf erteilt wird, wie Fig. 4 näher veranschaulicht.
  • Stellt nun der Fadenfühler 38 a das Wiedervorhandensein des Fadens 38 fest, so wird von der Störungsbehebungseinrichtung der Support 46 wieder in seine unwirksame Normallage zurückgeschwenkt und gleichzeitig die Schaltstange 56 noch weiter nach oben verschoben, bis der Schaltnocken57 in seine Normallage gelangt ist, wobei das Kupplungsglied 42 durch die Hebelsysteme 53 und 51 wieder einkuppelt, worauf die Wickelspule mit normaler Drehzahl den Faden aufwickelt, wie F i g. 5 näher veranschaulicht.
  • Ist hingegen die Verknotung der beiden Fadenenden mißlungen, so kippt der Fadenfühler 38 a wieder im Uhrzeigersinn nach vorn, worauf der Knotvorgang auf die vorstehend beschriebene Weise wiederholt wird.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Steuereinrichtung an einer automatischen Spulmaschine mit einer Mehrzahl Spulstellen mit je einer Treibtrommel, wobei jede Treibtrommel über eine Kupplung mit einem gemeinsamen Antrieb für den Vorwärtslauf in Verbindung steht und wobei jede Kupplung über ein Schaltgestänge in Abhängigkeit der Fadenfühlerstellung der betreffenden Spulstelle von einer automatischen Störungsbehebungseinrichtung zur Behebung von Fadenbrüchen betätigbar ist, g e k e n n z ei c h -n e t d u r c h einen zwischen mindestens zwei Stellungen über eine Betätigungsstange (50) von der automatischen Störungsbehebungseinrichtung verschwenkbaren Support (46), der mindestens ein motorisch angetriebenes Reibrad (48) trägt, das zum Vorwärts antrieb der Treibtrommel (33) mit reduzierter Drehzahl mit der die Kupplung (40, 42) tragenden Kupplungswelle (39) in einer der Stellungen des Supportes (46) bei ausgerücktem Kupplungsglied (52, 51, 53, 57, 56) für das Kupplungsglied (42) ein durch den das Wiedervorhandensein des Fadens feststellenden Fadenfühler (38 a) betätigbarer Rasthebel (59, 60) für das Wiedereinrücken der Kupplung (40, 42) durch die Störungsbehebungseinrichtung vorgesehen ist.
  2. 2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kupplungswelle (39) die mit dem gemeinsamen Antrieb für den Vorwärtslauf verbundene Antriebsscheibe (40) der Kupplung (40, 42) lose drehbar ist und daß das Kupplungsglied (42) der Kupplung (40, 42) auf der Kupplungswelle (39) axial verschiebbar und drehverbunden angeordnet ist.
  3. 3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß konzentrisch zur Kupplungswelle (39) eine ringförmige Bremsscheibe (43) stationär angeordnet ist und daß das axial bewegliche Kupplungsglied (42) zwischen der unwirksamen Stellung und einer Bremsstellung verschiebbar ist.
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