DE1547894A1 - Verfahren zur Herstellung von Silberhalogenid-Dispersionen fuer fotografische Zwecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Silberhalogenid-Dispersionen fuer fotografische ZweckeInfo
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Description
DR. JUR. DIPL-CHEM. WALTER BEIL
ALFRED HOEPPENER
DR. JUR. DIPL-CHEM. H.-l, WOLFF
DR. JUR. HANS CHR. BEIL
623 FRANKFURT AM MAIN-HÖCHST
unsere ir. 12166 2 6
General Aniline & PiIm Corporation New York, N.Y. , V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von Silberhalogenid-Dispersionen fur fotografische Zwecke.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von SiIberhalogenid-Dispersionen in
einem wasserdurchlässigen Material, welches Schutz kolloideigenschaften
hat.-
Das herkömmliche Verfahren zur Herstellung von
Silberhalogenid-Dispersionen, in einem Schutzkolloid
besteht im wesentlichen darin, daß man ein wasserlös Hohes
Silbersalz, wie Silbernitrat, mit mindestens einem wasserlöslichen Halogenid, wie Kalium- oder Na-triumbromid,
vorzugsweise' zusammen mit Kalium- oder Natriumiodid, in einer wässrigen Lösung eines aus kolloidaler
Gelatine bestehenden Peptisierungsmittels umsetzt. Die entstandene Dispersion aus Silberhalogenid
enthält wasserlösliche Salze als Nebenprodukt der doppelten
Umsetzung, dazu einen niehtumgesetzten Überschuß
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jeder der beiden ursprünglichen Salze. Den Verfahren, bei denen Gelatine als Peptisierungsmittel verwendet
wird, waren bisher durch die der Gelatine innewohnen den physikalischen Eigenschaften Grenzen' gesetzt. Wegen
dieser physikalischen Eigenschaften -waren Konzentrationen
an Silberhalogenid und Gelatine erforderlich, welchenicht
den für fotografische Produkte vorteilhaftesten entsprachen. Beispielsweise haben sich Emulsionen mit
hohen Konzentrationen an Silberhalogenid als schwierig herzustellen erwiesen. Weiteren Beschränkungen unter liegt
dieses Verfahren hinsichtlich der Bedingungen bei der Verdünnung während der Emulsionen, da Emulsionen von.
sehr hohem Wassergehalt sehr schwierig aufzutragen und zu trocknen sind. Man ist oft gezwungen, in der Waschstufe,
in der lösliche Salze entfernt werden, die Mindestkonzentration an Gelatine einzuschränken.
Im Falle der fotografischen Emulsionen, insbeson dere
derjenigen, die auf wasserundurchdringlichen Trägern, wie Blankfilmen aufgetragen werden, ist es er wünscht,
die Konzentration der in der Emulsion ent haltenen löslichen Salze herabzusetzen. Bisher bestand
die Praxis darin, daß man, wenn Gelatine als Schutz kolloid verwendet wurde, die löslichen Salze hieraus
entfernte, indem man die Geldispersion durch Abschrecken erstarren ließ, die erstarrte Dispersion-zu
Nudeln preßte und die Nudeln in kaltem Wasser wusch. Unter solchen Bedingungen ist eine Gelatine-Mindest —
konzentration von etwa 3-4 fi erforderlich, und dieses Erfordernis hat die Herstellung von Emulsionen nach diesem Verfahren stark beeinträchtigt. Außerdem hat diese
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Methode den großen Nachteil, daß das Erstarrungs-, Nudelbildungs- und Waschverfahren sehr viel Zeit ■beansprucht. Außerdem müssen diese Operationen in Gegen wart
einer Menge an Bindemittel vorgenommen werden, die nicht auf das gewünschte Maß beschränkt werden kann.
In einigen Fällen, beispielsweise bei der Herstellung von fotografischen Emulsionen für die Röntgenstrahlen-Fotografie,
muß eine relativ große Menge an licht empfindlichem Silbersalz pro beschichtete Oberflächeneinheit
vorhanden sein. In dem Versuch, die vorstehend beschriebene Situation zu verbessern, wurden die Emulsionskonzentrationen durch Austreiben von Wasser, beispielsweise
durch Verdampfen, verändert, Bei dieser
Methode bleibt jedoch das Verhältnis von Bindemittel
zu lichtempfindlichem Salz unverändert. Infolgedessen wird eine konzentriertere Emulsion nur auf Kosten einer
hohen Viskosität erhalten, welche das Auftragen der Emulsionen derart erschweren kann, daß spezielle Auftragverfahren erforderlich werden.
Neuere Versuche zur Überwindung oder Abschwächung der oben beschriebenen Nachteile zielten darauf hin,
bei der Silberhalogenid-Ausfällung die Nudelbildung und "die übermäßigen Waschstufen auszuschalten. Bei diesen
neueren Methoden werden zur Entfernung der über schüssigen
Salze die Emulsionen durch Zugabe eines Ausfällungsmittels
coaguliert und das Coagulat wird von der überstehenden wässrigen Lösung, die die Salze in
gelöster Form enthält, abgetrennt, mit Wasser gewä sehen
und nach Zusatz weiterer Gelatinelösung häufig
erneut dispergiert, indem der pH-Wert auf den ursprüng-
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lichen Wert zurückgeführt wird. Auf diese Weise war es möglich, das Spülen,auszuschalten und damit be trächtlichen
Zeitgewinn zu erzielen. Außerdem können die Emulsionseigenschaften stark variiert und Ver besserungen
der fotografischen Eigenschaften erreicht werden. Die zunehmende Bedeutung dieses Ausflockungs Verfahrens
spiegelt sich in der Vielzahl der Verfahrensvarianten, die in jüngerer Zeit bekannt wurden. Jedoch
leiden die bisher vorgeschlagenen Ausflockungs- oder Ausfällungsverfahren unter mehreren Nachteilen, die
ihre Gesamtwirksamkeit beeinträchtigen. Beispielsweise bedürfen die zur Zeit weit verbreiteten Verfahren relativ
großer Mengen an Ausfällungsmittel, um Silber halogenid / Gelatine-Dispersionen von der erforderlichen
fotografischen Qualität zu erzielen. Diese Tatsache ist umso bedeutungsvoller, als viele der in großen
Mengen verwendeten Ausfällungsmittel teuer und in vielen MIlen entflammbar sind und damit zahlreiche Probleme
bei der Lagerung, Handhabung usw. mit sich bringen.
Außerdem bereiten diese Verfahren beträchtliche Schwierigkeiten hinsichtlieh der Reifungs- und Waschoperationen.
Die letzteren erfordern gewöhnlich reichliche Mengen an Wasser, während die ersteren dem Emulsionsansatz
unerwünschte physikalische Eigenschaften verleihen. Infolgedessen mußte man zu gewissen Hilfs- ;;
maßnahmen greifen, beispielsweise zu Korrekturen in der Emulsionsrezeptur. Das geht wiederum auf Kosten der
Eigenschaften, die für das Endprodukt erwünscht, wenn nicht sogar notwendig sind. Außerdem ist das physikalische
Reifen von Gelantinhydrolysaten auch deswegen
nicht völlig zufriedenstellend, weil solche Hydrolysate
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ein ungenügendes Tragevermögen haben können und daher eine unerwünschte Abscheidung von Silberhalogenid auftreten
kann. Aus diesen Gründen und wegen der großen in den Waschstufen erforderlichen Wassermengen ist die
Herstellung von Silberhalogenid-Emulsionen mit erwünschtem SiIberhalogenidgehalt so schwierig.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein Ver fahren zur Herstellung von Silberhalogenid-Dispersionen
für fotografische Zwecke, bei welchem die Menge des erforderlichen Ausfällungsmittels stark vermindert wird
und bei welchem Emulsionen mit beträchtlich höherem Silbergehalt erhalten werden. Dieses Verfahren zur Herstellung
von Silberhalogenid-Dispersionen in einem Schutzkolloid-Bindemittel, und die dabei erhaltenen
Produkte weisen nicht die oben genannten Nachteile auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionen für fotografische
Zwecke ist gekennzeichnet durch eine hervor ragende Verbesserung des Silberhalogenid/Kolloid-Verhältnisses.
Die zur Bildung der SiIberhaiogenid-Dispersion
erforderliche Menge an Ausfällungsmittel wird stark vermindert.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man ein wasserlösliches Silbersalz und mindestens
ein wasserlösliches Halogenid in Gegenwart eines Gelatinederivats mischt, das das Umsetzungsprodukt von
Gelatine mit einem Alkyl enoxyd in wechselnden Mengen ist, wobei eine Dispersion von Silberhalogenid und
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polyoxyalkylenierter Gelatine gebildet wird, worauf man die gebildete Dispersion coaguliert und gewinnt.
Es ist höchst wichtig, daß die Coagulation, d.h. das Reifen und die Ausfällung, der Silberhalogenid-Körner
in Gegenwart des Gelatine-Alkyl enoxyd-Adduktes durchgeführt
wird; hierin besteht das entscheidende Merkmal der Erfindung.
Der hier verwendete Ausdruck " Gelatine " ent spricht
der in der Fachwelt üblichen Bezeichnung für fotografische Kolloid-Bindemittel, die vom Collagen
stammen und aus proteinhaltiger Substanz bestehen. Hierunter fallen auch andere ähnliche Produkte, die bei spielsweise
synthetisch hergestellt sein können. Gelatine, deren genaue Struktur nicht bekannt ist, findet
sich in Knochen, Fellen, Häuten und Sehnen und kann aus der Muttersubstanz Collagen leicht durch herkömmliche
Methoden, wie Zerkleinern im Falle von Knochen, Kälken und Ansäuern im Falle von Häuten und Sehnen als das in
der Kochstufe verwendete Rohmaterial gewonnen werden. Das derart behandelte Rohmaterial wird durch Erhitzen in
Wasser zu Gelatine hydrolysiert, wobei eine Lösung erhalten wird, die durch Vakuumverdampfung eingeengt und
danach zu einem Gelatineprodukt sprüh- oder trommel ge trocknet wird, das in Form von Platten, Flocken, Pulver
oder Perlen anfällt, je nach dem Gewinnungsverfahren.
Jede Art von Gelatine erscheint zur Bildung der wasserlöslichen Oxyd-Addukte geeignet, die erfindungs gemäß
zur Herstellung der Silberhalogenid-Dispersionen
verwendet werden.
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Der Ausdruck "polyoxyalkylenierte Gelatine" soll
solche Oxydaddukte umfaßen, die durch Umsetzung von Gelatine
mit einem Alkylenoxyd entstehen, wobei das letztere vorzugsweise in Mengen von 0,8 bis 5 Teilen pro Teil
Gelatine verwendet wird. Diese Oxydaddukte können leicht hergestellt werden, indem man die Gelatine mit
dem betreffenden Alkylenoxyd auf Temperaturen von 50
bis 209 C in Gegenwart eines geeigneten Katalysators erwärmt.
Geeignete Katalysatoren sind die Alkoxyde und Hydroxyde von Lithium, Kalium, Natrium, Calzium, Zink
und Blei. Jedoch sind die Alkalimetallhydroxyde, wie Natrium- und Kaliumhydroxyd besonders brauchbar. Das
Zusammenbringen des Alkylenoxyds mit der Gelatine kann
einfach so erfolgen, daß man einen Strom des Alkylen oxyds durch eine wässrige Lösung der Gelatine bei den
angegebenen Temperaturen leitet.
Die Alkylenoxyde, die zur Herstellung der gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzten wasserlöslichen
polvoxyalkylenierten Gelatinederivate Verwendung finden, sind vorzugsweise vizinale Epoxyde der allgemeinen
Formel ,-
R ~~~ CH ~"-~" CHp
in welcher R Wasserstoff, ein Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Alkalyl- oder ähnlicher Rest sein kann. Als
Beispiele seien Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Butylenoxyd, Styroloxyd, Cyclohexenoxyd und Gemische aus zwei oder
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mehreren der beschriebenen Alkylenoxyde genannt.
Der hier verwendete Ausdruck "Coagulierung" soll
alle Schritte umfassen, die üblicherweise zur Bildung von Silberhalogenid-Dispersionen unternommen werden,
einschließlich der Maßnahmen zur Regulierung der Korngröße, Korngrößenverteilung und Kornempfindlichkeit
der gebildeten Silberhaiogenidkristalle.
Dementsprechend umfaßt der Ausdruck "Coagulie rung" auch das "Reifen" der Silberhalogenid-Dispersion.
Der letztere Ausdruck bezeichnet einen in der Fachwelt bekannten Vorgang, der darin besteht, daß man im Falle
der vorliegenden Erfindung die Silberhalogenid/Polyoxyalkylen-Gelatin-Dispersion
unter kontrollierten Bedingungen von Zeit und Temperatur erwärmt. Diese Reifungsstufe
kann auch in Gegenwart weiterer Zusätze, wie Reifungsmitteln oder Stabilisatoren vorgenommen werden.
Das Ausfällen oder Ausflocken der polyoxyalkylenierten
Gelatine-Silberhalogenid-Dispersion kann mit herkömm liehen
und bekannten Mitteln erfolgen. Als Beispiele für Flockungsmittel seien langkettige Älkylsulfon säuren
mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe und organische polymere Materialien, wie Polymere und
Mischpolymere von Styrolsulfonsäure genannt. Im allgemeinen
Sinne soll der Ausdruck Ausfällung oder Aus flockung jeden Vorgang umfassen, der in einer Erniedrigung
des pH-Wertes der polyoxyalkylenierten Gelatine Dispersion besteht, solange die erwünschten Eigenschaften
des endgültigen Emulsionsproduktes nicht nachteilig beeinflußt werden. Beispielsweise werden gute Ergeb -
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nisse erzielt, wenn der pH-Wert durch Zugabe solcher
Substanzen, wie saurem Ammoniumsulfat eingestellt wird.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß Silberhalogenid-Dispersionen, bei denen die
Ausfällung des Silberhaiogenids in Gegenwart eines GeIatine-Alkylenoxyd-Adduktes
der vorstehend beschriebenen Art vorgenommen worden ist, sehr gut zur Herstellung von
fotografischen Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionen von bedeutend erhöhtem Silbergehalt bei außerordentlichen
Silberhalogenid-Gelatine-Verhältnissen geeignet sind. Hinsichtlich der tatsächlichen Silberhalogenid-Aus fällungsstufe
wurde weiterhin gefunden, daß die Anwesenheit des vorstehend beschriebenen polyoxyalkylenierten
Gelatinederivate die Menge an Ausfällungsmittel stark vermindert, die normalerweise zur Erzielung der erforderlichen
Silberhalogenid-Ausfällung erforderlich wäre. Das macht natürlich das erfindungsgemäße Verfahren aus
den weiter oben angegebenen Gründen äußerst wirtschaftlich. Darüberhinaus kann von der Verwendung eines Ausfällungs-
oder Flockungsmittels sogar völlig abgesehen werden, denn bei Verwendung der Gelatine-Polyoxyalkylen-Addukte
kann die Ausfällung des Silberhaiogenids schon
durch Ändern des pH-Werts der Dispersion, d.h. durch Ansäuern erreicht werden.
Die derart gebildete Dispersion ist, wie bereits erwähnt wurde, zur Herstellung fotografischer Emulsionen
geeignet. Gewünschtenfalls kann nach der Ausfällung die
Dispersion gewaschen werden, vorzugsweise bei saurem pH-Wert und kann dann in einem geeigneten organischen
Schutzkolloid, wie nichtmodifizierter Gelatine erneut
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dispergiert werden. Die Waschoperation kann sooft wiederholt werden, wie es erforderlich erscheint, jedoch
wurde gefunden, daß mehr als drei oder vier Waschungen zur Erzielung bester Ergebnisse kaum notwendig sind.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung wird das Silberhalogenid in einer wässrigen Lösung von polyoxyalkylenierter
Gelatine als Peptisierungsmittel zu bereitet. Das Silberhalogenid kann nach irgend einer
der Methoden hergestellt werden, die zur Zubereitung von Silberhaiogenid-Dispersionen üblich sind, beispielsweise
durch Einlaufenlassen einer wässrigen Lösung von Silbernitrat und einer wässrigen Lösung mindestens eines
Alkalimetallhalogenids, vorzugsweise Kaliumbromid und Kaliumiodid, in eine ständig gerührte Lösung eines Peptisierungsmittel
s. Jedoch kann auch die Lösung der polyoxyalkylenierten Gelatine mit einem der Reaktionspartner, z.Bsp. dem Nitrat oder Halogenid, vereinigt
und der andere Reaktionspartner unter Rühren hinzuge geben werden. Nach der Silberhalogenid-Ausfällung können
beliebige Reifungsoperationen durchgeführt werden. Die
Silberhalogenid-Dispersion wird dann durch Erniedrigen des pH-Wertes der Lösung auf unter 6 und vorzugsweise
auf einen Wert zwischen 2 und 4 und/oder durch Zusatz eines Ausflockungsmittels der oben beschriebenen Art coaguliert.
Die Dispersion aus Silberhalogenid und polyoxyalkylene
ert er Gelatine bildet Körner und scheidet sich schnell vom flüssigen Teil der Masse ab. Das Goagulat
kann von der Flüssigkeit durch irgend eine Methode abgetrennt werden, beispielsweise durch Entfernung der
überstehenden Mutterlauge aus dem Behälter mittels eines Siphons oder durch Dekantieren. Für viele Typen
von Emulsionen kann das Coagulat ohne weitere Behandlung
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verwendet werden. Wenn es jedoch erwünscht ist, den Gehalt an den anwesenden löslichen Salzen weiter zu
vermindern, kann hierfür irgend ein Verfahren ver wendet werden. Beispielsweise kann das Coagulat mit kaltem
Wasser gewaschen werden, dessen pH-Wert Vorzugs weise auf den isoelektrischen Punkt der polyoxyalkylenierten
Gelatine eingestellt wurde, oder das Coagulat kann bei erhöhten Temperaturen in leicht alkalischem Wasser
redispergiert werden; die Lösung wird dann gerührt, bis völlige Redispergierung erzielt ist, worauf die
Silberhaiogenid-Polyoxyalkylengelatine-Dispersion erneut
durch Zusatz von soviel Säure, daß der pH-Wert den Coagulationspunkt des Gelatinederivats unterschreitet,
ausgefällt wird. Dieses Verfahren der Redispergierung und Coagulierung kann sooft wiederholt werden, wie notwendig
erscheint. Andererseits kann das Waschen so durchgeführt werden, daß man den pH-Wert unter etwa 2
senkt, worauf die erneute Coagulierung durch Zusatz eines geeigneten alkalischen Mittels, wie Natrium- oder
Ammoniumhydroxyd bewirkt wird.
Das Coagulat, aus welchem die wasserlöslichen Salze durch Dekantieren oder durch eine der anderen
beschriebenen Methoden entfernt worden sind, kann dann in einem geeigneten organischen Schutzkolloid, wie modifizierter
oder riichtmodifizierter Gelatine zu einem Material redispergiert werden, das als fotografische
Emulsion verwendet werden kann. Die für die Coagulie rung
und Redispergierung erforderlichen pH-Werte hängen zum Teil von den Dissoziationskonstanten der in der SiI-berhalogenid-Dispersion
enthaltenen ionischen Substanzen ab und können natürlich in weitem Bereich schwanken.
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In manchen Fällen tritt bei jedem pH-Wert eine Sedimentation ein, obwohl die Redispergierung beispielsweise
durch Zugabe eines wasserdurchlässigen organischen kolloidalen Bindemittels erzielt werden kann.
Zentrifugieren ist weder notwendig, noch erwünscht, weil die Sedimentation so schnell verläuft;-in der
Tat könnten hierbei durch die Bildung schwer redispergierbarer
Agglomerate nur nachteilige Effekte auftre ten. " ""' " :- "-U-Jy-..-
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können auf verschiedene
Typen von,starren und biegsamen Unterlagen
aufgetragen werden, z.Bsp. auf Glas, Papier, Metall, Filme aus synthetischem und natürlichem polymerem Material.
Besonders geeignete Materialien sind Papier, Aluminium, Polymethacrylsäuremethyl- und äthylester,
Vinylchloridpolymere, Polyvinylacetale, Polyamide, wie Nylon, Polyester, wie Athylenglycolterephthalsäure
und Cellulosederivate, wie Celluloseacetat, -triacetat,-nitrat, -propionat, -butyrat, -acetatpropionat oder acetatbutyrat.
Das lichtempfindliche Material der fotografischen Emulsionen besteht aus einer Silberverbindung,
beispielsweise einem oder mehreren der Silberhalogenide,
wie Silberchlorid, Silberbromid und Silberjodid. Die bevorzugte Silberhalogenid-Emulsion ist eine Silberjodobromid-Emulsion.
Es können Silberhalogenid-Emulsionen mit wechselnden Halogenidkonzentrationen mit Vorteil
angewendet werden.
Einer der entscheidenden Vorteile der vorlie-
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genden Erfindung besteht darin, daß die Ausfällung der
Silberhalogenide in Gegenwart der polyoxyalkylenierteh
Gelatine das Abschrecken und Nudeln der Emulsion vor der Entfernung der wasserlöslichen Salze durch Auswaschung
überflüssig macht. Diese herkömmliche Methode des Abschreckens, Nudeins und Waschens erfordert große
Wassermehgen. Es gibt mindestens drei bedeutsame Vorbehalte
gegenüber einem solchen Verfahren. Zunächst muß das verwendete Wasser sehr rein und frei von Verunreinigungen
sein, was umständliche und teure Filterier operationen erforderlich macht. Zweitens nehmen die
Nudeln betrachtliche Wassermengen auf und erfordern höhere Konzentrationen an Gelatine als normalerweise
notwendig wären, wenn dieses Wasser nicht absorbiert würde. Darum müssen bei den herkömmlichen Waschverfahren
die Emulsionen mindestens 4 fi Gelatine enthalten, während
das vorliegende Verfahren beträchtlich weniger Gelatine, z.Bsp. nur 1,5 bis 2,5 $ erfordert. Bei großtechnischen
Herstellungsverfahren bedeutet das beträchtliche Einsparung. Der dritte Nachteil besteht darin, daß der
hohe Wassergehalt der in herkömmlicher Weise gewaschenen Emulsionen die Anwendung hoher Auftragsgeschwindigkeiten
erschwert und raschere Trocknungsmethoden erforderlich macht. Ein weiterer Nachteil des herkömm liehen
Emulsionsherstellungsverfahrens ist die Tatsache, daß die Silbernitratlösungen nur bei begrenzten Konzentrationen
angewendet werden können, d.h. das Lösungs volumen muß unter Rücksieht auf den Gelatinegehalt klein
gehalten werden, während bei dem vorliegenden Verfahren größere Volumina und weniger konzentrierte Lösung,verwendet
werden, da die ganze Flüssigkeit bei der Aus -
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fällung entfernt wird. Diese größere Freiheit bei der
Wahl der Lösungsvolumina erlaubt eine bessere Regu lierung der fotografischen Merkmale, d.h. der Korngröße.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie die Herstellung von Gelatine-Emulsionen mit
niedrigem G-elatinegehalt gestattet, da im wesentlichen
das gesamte zur Herstellung der Emulsionen verwendete Wasser aus der ausgefällten Emulsion entfernt wird. Da
praktisch kein Lösungsmittel für die Redispergierung erforderlich ist, kann die Gelatinekonzentration für
den Auftrag leicht durch Zugabe von Wasser reguliert werden. Wenn genudelte Emulsionen nach dem herkömmlichen
Verfahren gewaschen werden, dann beträgt die erforderliche Mindestkonzentration für das ordentliche
Absetzen der Emulsion etwa 4 #. Um diese Konzentration
und das für den fertigen Film erforderliche Silberhaiogenid/Gelatine-Verhältnis
einzuhalten, müssen die Rezepturen und Verfahren häufig schweren Beschränkungen unterworfen
werden. Während der herkömmlichen Waschstufen steigt der Wassergehalt der Emulsion, während durch Ausfällung
fast das gesamte Wasser entfernt werden kann. Daraus ergibt sich eine einfache Methode zur Erhöhung
des Feststoffgehaltes der Emulsion nach deren Zubereitung. Man kann auf diese Weise Emulsionen erhalten,
die ein höheres Silberhalogenid/Gelatine-Verhältnis aufweisen,
als die Emulsionen, die nach herkömmlichen Verfahren gewaschen wurden.
Die Emulsionen der vorliegenden Erfindung können nach beliebigen anerkannten Methoden ehemisch sensibill- -
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siert werden. Beispielsweise kann die Emulsion mit natürlich
aktiver Gelatine gereift werden, oder Schwefelverbindungen können zugesetzt werden. Eine chemische
Sensibiliaierung kann auch durch Verwendung von Edelmetallsalzen, Reduktionsmitteln und dergleichen be wirkt
werden. Optische Sensibilisierung kann durch Cyanin- und Merocyanin-Farbstoffe erfolgen.
Andere herkömmliche Zusätze* wie .Beschleuniger,
Schleienrerhütungsmittel, Verzögerer, Konservierungsmittel.
Auftragshilfsmittel und/oder Stabilisatoren können ebenfalls den erfihdungsgemäßen Emulsionen zugesetzt werden.
Die nachfolgenden Beispiele, welche typische Emulsionszubereitungen
beschreiben, erläutern die Erfindung im einzelnen.
900 g Silbernitrat werden in 5400 ml wässriger ammoniakalischer Lösung aufgelöst und in einem Zeitraum
von 35 Minuten einer wässrigen Lösung von 22 g Kaliumiodid,
680 g Annoniumbromid und 40 g eines Propylen r-.,
oxyd/Gelatine-Reaktionsproduktes zugesetzt. Etwa 35 ml
einer 15 ^t-igen Lösung von Polysulfostyrol werden zugegeben
und nach einer etwa 5 mi nut igen Reifungsperiode wird der pH-Wert durch Säurezugabe erniedrigt, um Coagulation
der Dispersion zu bewirken. Das erhaltene Coagulat wird vier mal bei niedrigem pH-Wert gewaschen und 500 g
nichtmodifizierte Gelatine in Lösung werden unter Rühren
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zugesetzt. Sobald der Niederschlag dispergiert ist, wird die Lösung durch Zugabe von Gelatine wieder auf das alte
Volumen zurückgebracht. Konservierungsmittel werden zugegeben und die Masse wird bei 61 C unter Rühren reifen
gelassen, wobei die notwendigen Reifungs- und Stabilisierungsmittel zugesetzt werden. Die Emulsion wird
dann wie üblich verarbeitet und aufgetragen. Die nach diesem Verfahren erzielbaren Vorteile sind daran zu erkennen,
daß nur ein Drittel der Polysulfostyrolmenge notwendig ist, die bei herkömmlichen Emulsionsherstellungsverfahren
zur Ausfällung der Silberhalogenid-Dispersion erforderlich ist. Außerdem sind die fotografischen Artikel, die mit der Emulsion dieses Beispiels präpariert
werden, durch einen stark verbesserten Silberhalogenidgehalt, verglichen mit herkömmlichen fotografischen
Bnulsionspräparaten, gekennzeichnet.
600 g Silbernitrat in 470 ml destilliertem Wasser werden in einem Zeitraum von 20 Minuten zu 1250 ml einer
vorher zubereiteten Lösung von 440 g Kaliumbromid, 24 g Kaliumjodid und 67 g eines Butylenoxyd-Gelatine-Reak tionsproduktes
zugegeben. Nach 3-minütigem Reifen bei 670G wird der pH-Wert durch Säurezusatz erniedrigt und
80 ml einer 11 #-igen Lösung von Polysulfostyrol werden
als Ausfällungsmittel zugesetzt. Nachdem Coagulation erfolgt ist, wird der Niederschlag vier mal gewaschen und
in Gelatine redispergiert. Diese Lösung wird durch Gelatinezusatz wieder auf das alte Volumen gebracht und reifen
gelassen, wobei die erforderlichen Reifungs-, Stabilisie-
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rungs- und Konservierungsmittel zugesetzt werden. Es
werden hinsichtlich der erforderlichen Menge an Ausfällung
smittel und hinsichtlich des Silberhalogenid-G-elatine-Verhältnisses
die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 1 erzielt.
Eine Emulsion wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise zubereitet, mit der Ausnahme, daß ein
Äthylenoxyd-Gelatine-Reaktionsprodukt verwendet wird.
Die Ausfällung wird auch hier durch eine minimale Menge an Ausfällungsmittel bewirkt. Die Ergebnisse sind
ähnlich denen der vorhergehenden Beispiele.
Eine "Emulsion wird in der in Beispiel 1 beschriebenen
Weise zubereitet, mit der Ausnahme, daß nach der Reifungsperiode Ammoniumsulfat als Ausfällungsmittel
zugesetzt wird. Die Ergebnisse sind ähnlich denen der vorhergehenden Beispiele. '
Ähnliche Ergebnisse werden auch erhalten, wenn das Verfahren unter Verwendung von Material durchgeführt
wird, das durch Umsetzung von Gelatine mit Äthylenoxyd, Styroloxyd und Gyclohexenoxyd erhalten wurde,-d.h.
auch hier wird die Ausfällung mit wesentlich geringeren Mengen ah Ausfällungsmittel bewirkt und ha-
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ben die Silberhalogenid-Dispersionen hervorragende fotografische
Eigenschaften und außerordentlich verbesser te Silbergehalte.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Silberhalogenid-Dispersionen
für fotografische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserlösliches Silbersalz und
mindestens ein wasserlösliches Halogenid in Gegenwart eines polyoxyalkylenierten Gelatinederivats mischt und
dadurch eine Dispersion aus einem Silberhalogenid und diesem polyoxyalkylenierten Gelatinederivat bildet, worauf
man die gebildete Dispersion coaguliert und gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Coagulation durch Erniedrigen des pH-Wertes der Silberhaiogenid-Dispersion auf unter
6 oder durch Zusatz von Polysulfostyrol oder saurem Ammoniumsulfat zu der Silberhalogenid-Dispersion bewirkt.
Pur General Aniline ft Film Corporation
Dr. H. J. WoIfF
Rechtsanwalt
9 O 9 8 5 O / UiO 6
Neue Unterlaufen (Art 711 Ab* 2 Nr. I Satz 3 des Xnderangsges. v. 4.9.
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