DE1546695C3 - Verfahren zur Herstellung von Raney-Palladium enthaltenden Brennstoffelektroden für Brennstoffzellen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Raney-Palladium enthaltenden Brennstoffelektroden für BrennstoffzellenInfo
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Description
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40
Die Erfindung betrifft Brennstoffelektroden mit einem Raney-Palladium enthaltenden Katalysator
zur Verwendung in Brennstoffzellen für Wasserstoff oder gelöste Brennstoffe.
Elektroden für Brennstoffzellen mit Raney-Katalysator sind bekannt. So wird z. B. eine sogenannte
Doppelskelett-Katalysatorelektrode aus einer Raney-Nickel-Aluminium-Legierung hergestellt. Diese wird
in Pulverform mit Nickelpulver gemischt; die Mischung wird zu einer Scheibe gepreßt, die dann
gesintert wird. Danach wird das Aluminium in Natriumhydroxidlösung herausgelöst, wodurch der
Raney-Nickel-Katalysator in den Poren des Nickelgerüstes
entsteht. Die Elektrode eignet sich gut als Wasserstoffelektrode. Als Methanolelektrode ist sie
jedoch nicht brauchbar, da schon bei einer Polarisation von 150 mV das Raney-Nickel anodisch
oxydiert wird und somit seine katalytische Wirksamkeit verliert.
Palladium und auch Palladium-Legierungen sind seit langem als Katalysatoren bekannt und auch in
Brennstoffelementen z. B. für die elektrochemische Verbrennung von Methanol angewendet worden.
Beispielsweise kann man Palladium auf einem Elektrodenkörper aus Graphit kathodisch abscheiden.
Auch ein Raney-Palladium-Katalysator ist
schon für Brennstoffzellenelektroden verwendet worden.
Wenn man nun aber versucht, eine Raney-Palladium-Aluminium-Legierung
mit Nickelpulver entsprechend der genannten Doppelskelett-Katalysatorelektrode zu sintern, so erhält man Elektroden, die
beim Betrieb, beispielsweise mit Methanol inKaliumhydroxidlösung, im Verlauf von einigen Stunden
zunehmend stärker polarisieren und schließlich ganz versagen. Wegen des relativ ■ niedrigen Schmelzpunktes
der Raney-Palladium-Legierung hat beim Sintern schon bei 550° C eine Reaktion des Aluminiums
dieser Legierung mit dem Nickelpulver stattgefunden, so daß eine Nickel-Aluminium-Legierung
entstanden ist. Abgesehen davon, daß durch diese Reaktion die mechanische Stabilität der Elektrode
gelitten hat, ist bei dem Herauslösen des Aluminiums Raney-Nickel entstanden, welches das Palladium
umschließt und beim Betrieb anodisch oxydiert wird, so daß die Elektrode ihre Aktivität verliert.
Das gleiche gilt selbstverständlich auch dann, wenn die gemäß dem nachstehenden Beispiel 2 als
Ausgangswerkstoff verwendete Raney-Legierung bereits Nickel neben dem Palladium enthält. Auch
in diesem Fall ist die Reaktion des Aluminiums der Legierung mit dem umgebenden Nickelpulver sehr
nachteilig, weil der Raney-Legierung dadurch Aluminimum entzogen wird (wodurch sie schwerer aktivierbar
und weniger stabil wird) und weil in der Umgebung des Katalysatorkerns reines Raney-Nickel
entsteht, das den palladiumhaltigen Katalysator blockiert, wenn es — im Gegensatz zu dem Katalysatormaterial
— im Betrieb oxydiert wird.
Man könnte nun reines Silber als Gerüstmaterial verwenden. Dadurch wird die Elektrode aber einerseits
sehr teuer und andererseits mechanisch nicht sehr stabil.
Es wurde nun im Verlauf der Versuche überraschenderweise gefunden, daß ein Gehalt von Silber
in feinst verteilter Form, wie es durch Zersetzung von Silbercarbonat bei etwa 600° C erhalten wird,
mit dem Nickelpulver innig gemischt die Reaktion des Nickels mit der Raney-Palladium-Aluminium-Legierung
verhindert und zu aktiven und dauerhaften Elektroden führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung solcher Elektroden ist dadurch gekennzeichnet, daß
ein Raney-Palladium-Legierungspulver mit einem
innigen Gemisch aus Nickelpulver und Silbercarbonat im Volumenverhältnis von etwa 1:1 bis 1:2 lose
vermischt, unter hohem Druck gepreßt, der Preßling gesintert und darauf die lösliche Raney-Legierungskomponente
in an sich bekannter Weise herausgelöst wird.
Es ist überraschend, daß das aus dem Silbercarbonat bei der thermischen Zersetzung erzeugte
Silber die Raney-Legierungskörner von dem sie umgebenden Nickel abschirmt und damit ermöglicht,
eine elektrochemisch hervorragende Elektrode zu erhalten, die — anders als Raney-Nickel-Elektroden
— zudem noch luftbeständig ist und getrockne! werden kann.
Zur Erhöhung der Porosität setzt man de:
Mischung einen bekannten Porenbildner zu, vorzugsweise Ammoniumhydrogencarbonat, Natriumhydro
gencarbonat oder Natriumcarbonat. Als Raney Legierung läßt sich PdAl3 oder PdAl4 verwenden
Ebenso eignen sich Palladium-Mischkatalysatoren
beispielsweise mit Zusätzen von Silber, Nickel oder reversible Wasserstoffelektrode in demselben Elek-Mangan.
trolyten.
Die erfindungsgemäß hergestellten Elektroden
eignen sich als Gaselektrode für die elektrochemische B e i s ρ i e 1 2
Verbrennung von Wasserstoff oder als immergierte 5 .
Elektroden für den Umsatz von gelösten Brenn- Bei einer Wasserstoffelektrode soll die Elektrode
stoffen, wie Methanol oder Glykol. Da sie ein großes auf der Elektrolytseite mit einer feinporösen Schicht
Speichervermögen für Wasserstoff besitzen, sind sie versehen sein, damit sie als gasdichte Elektrode
auch in Sekundärzellen verwendbar. betrieben werden kann, d. h. also, daß kein Wasser-
Die folgenden Ausführungsbeispiele sollen die io stoff durch sie hindurch ungenutzt in den Elektroerfindungsgemäße
Herstellung der Elektroden näher lyten perlen kann. Diese Schicht hat die Zusammenkennzeichnen:
setzung: 60 Volumprozent Silbercarbonat und 40 Volumprozent Carbonylnickel und wird in einer Menge
. . von 26 g als erste in eine 90 mm Preßform gefüllt.
Beispiel). l5 Darüber wird die aktive Schicht verteilt. Als Raney-
Katalysator soll sie einen Palladium-Nickel-Misch-
Zur Herstellung einer Immersions-Elektrode wird katalysator enthalten. Dieser wird aus Palladiumzunächst
die Raney-Legierung hergestellt. Palla- pulver, Nickelpulver und Aluminiumpulver im
diumpulver wird mit Aluminiumpulver im Atom- Atomverhältnis 0,6:0,4:4, wie in Beispiel 1 beverhältnis
1 :4 gemischt; aus der Mischung wird ein 20 schrieben, hergestellt. Das Gemisch für die aktive
Preßling geformt; dieser wird in Argon oder Wasser- Schicht besteht aus 30 Volumprozent der Raneystoff
auf etwa 1000° C erhitzt. Hierbei tritt Reaktion Legierung, 20 Volumprozent Ammoniumhydrogenein.
Nach dem Abkühlen kann die Raney-Legierung carbonat, 25 Volumprozent Silbercarbonat und
zerkleinert und gesiebt werden. Nur die Fraktion 25 Volumprozent Carbonylnickel. Von diesem Gemit
der Teilchen-Korngröße von 25 ... 40 μΐη wird 25 misch werden 13g verwendet. Als letzte Schicht
verwendet. Die aktive Schicht wird z. B. aus einem wird eine Stützschicht von 65 g eingefüllt. Sie besteht
Pulver mit folgender Zusammensetzung hergestellt: aus 70 Volumprozent Carbonylnickel und 30 Vo-35
Volumprozent Raney-Paliadium-Aluminium-Le- lumprozent Ammoniumhydrogencarbonat der Korngierung
(PdAl4), 20 Volumprozent Natriumcarbonat größe unter 100 μπι.
der Korngröße unter 60 μπι, 25 Volumprozent Silber- 30 Das Pressen und das Sintern sowie das Herauscarbonat
und 20 Volumprozent Nickel (Carbonyl- lösen des Aluminiums geschieht entsprechend Beinickel).
Silbercarbonat und Carbonylnickelpulver spiel 1; beim Sintern darf die Temperatur aber nur
werden zunächst für sich innig gemischt; diese langsam gesteigert werden, damit das Ammonium-Mischung
wird danach mit den übrigen Kompo- hydrogencarbonat nicht zu stürmisch absublimiert.
nenten locker vermengt, damit diese nicht weiter 35 Die Elektrode muß mit einem Halter für die Wasserzerkleinert
werden. 20 g dieser Mischung werden stoffzufuhr versehen werden (vgl. Schemazeichnung),
in eine zylindrische Preßform mit 90 mm Durch- Hierzu wird die Elektrode 1, die aus 'einporöser
messer eingefüllt. Nach leichtem Anpressen wird Deckschicht 2, aktiver Schicht 3 und o ibporöser
eine weitere Mischung als Stützschicht eingefüllt, Stützschicht 4 besteht, zunächst mit einem Epoxid-
und zwar 33 g einer Mischung von 60 Volumprozent 40 harz 5 in einen Ring 6 aus Kunstharzglas eingeklebt.
Carbonylnickel und 40 Volumprozent Natrium- Dieser wird dann auf die mit dem Dichtungsring 7
carbonat. In diese Schicht wird ein Nickeldraht mit versehene Rückwand 8 aufgefianscht, die mit den
eingelegt, der später als Stromableitung dient. Zwi- Rohren 9 für den Wasserstoffanschluß und 10 zum
sehen dieser Stützschicht und der aktiven Schicht Spülen versehen ist. 11 ist der Stromabnehmer aus
kann man noch eine Zwischenschicht einbringen, 45 Nickel-Kupfer.
die das Nickel als Stützschicht von der Raney- Die Elektrode benötigt einen Wasserstoffdruck
Legierung vollständig abschirmt. Sie braucht nur von etwa 0,5 atü. Ihre elektrochemische Aktivität
sehr dünn zu sein und muß etwa die Zusammen- wird in einer Halbzellenanordnung ermittelt. In 5 η
setzung haben: 30 Volumprozent Natriumcarbonat, Kalilauge bei 70° C stellt sich ein Potential von
35 Volumprozent Silbercarbonat und 35 Volum- 50 250 mV gegen die reversible Wasserstoffelektrode
prozent Carbonylnickel. in demselben Elektrolyten ein, wenn sie mit einer
Die Schichten werden gemeinsam mit einer Preß- Stromdichte von 200 mA/cm2 dauernd betrieben
kraft von etwa 130Mp verpreßt. Der Preßling wird wird. Die Palladiummenge in der Elektrode beträgt
dann unter Belastung mit etwa 700 ρ — damit er 10 mg/cm2,
sich nicht verzieht — in Wasserstoff oder Argon 55
sich nicht verzieht — in Wasserstoff oder Argon 55
bei 600° C 1 Stunde gesintert. Danach wird der B e i s ρ i e 1 3
Elektrodenrohling in verdünnte Natriumhydroxidlösung getaucht, um das Aluminium aufzulösen. Die Es soll eine Immersions-Elektrode auf einem
Lösung wird nach und nach auf eine Konzentration Träger hergestellt werden. Der Träger besteht aus
von 6 η gebracht und dann so lange auf 90° erwärmt, 60 einem dünnen Nickelblech, auf dem ein Nickeldrahtbis
die Wasserstoffentwicklung beendet ist. gewebe mit einer Maschendichte von etwa 200/cm2
Die Elektrode ist damit schon betriebsbereit, weil beispielsweise durch Punktschweißen befestigt worsie
als immergierte Elektrode verwendet werden den ist. Der Träger wird mit dem Gewebe nach
soll. In einer Halbzellenanordnung kann ihre oben in eine Preßform gelegt. Darauf wird die aktive
Leistung gemessen werden. Sie hat bei Verwendung 65 Schicht ausgebreitet, die sich dann also zum Teil
von Glykol als Brennstoff, das in Kaliumhydroxid auch zwischen den Maschen befindet. Die aktive
gelöst ist, bei einer Stromdichte von 200 mA/cm2 Schicht besteht aus einem Gemisch von 35 Volum-
und 70° C ein Potential von 300 mV gegen die prozent der Raney-Legierung (Pd0 5Ag05Al3), 15 Vo-
lumprozent Ammoniumhydrogencarbonat, 30 Volumprozent
Silbercarbonat und 20 Volumprozent Carbonylnickel.
Pressen, Sintern und Herauslösen des Aluminiums werden wie vorher beschrieben vorgenommen,
worauf die Elektrode als immergierte Elektrode betriebsbereit ist. Als Methanol-Elektrode ergibt s;
in 6 η Kaliumhydroxidlösung bei 70° C eine Daue: stromdichte von 200 mA/cm2 bei einem Potenti;
von 350 mV gegen die reversible Wasserstoffelek trode in demselben Elektrolyten. Das Methanol wir
dabei vollständig zu Carbonat oxydiert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Raney-Palladium enthaltenden Brennstoffelektroden für
Brennstoffzellen, dadurch gekennzeichnet, daß palladiumhaltiges Raney-Legierungspulver
mit einem innigen Gemisch von Nickelpulver und Silbercarbonat im Volumenverhältnis
1 : 1 bis 1 :2 lose vermischt, unter hohem Druck gepreßt, der Preßling gesintert und darauf die
lösliche Raney-Legierungskomponente in an sich bekannter Weise herausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht aus Nickelpulver
und Porenbildner mitverpreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßling mit einer Mittelschicht
aus Silbercarbonat und Nickelpulver versehen wird. ao
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung auf ein Nickelblech,
auf dessen Oberfläche ein Nickeldrahtgewebe angebracht ist, aufgepreßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Raney-Palladium-Mischkatalysator,
vorzugsweise Palladium-Silber, verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung ein Porenbildner,
vorzugsweise Ammoniumhydrogencarbonat, Natriumhydrogencarbonat oder Natriumcarbonat
zugesetzt wird.
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