Um die.@prakrtische Anwendbarkeit dieses Verfahrens zu gewährleisten,
wurden mehrere Bänder der AISI-Qualität 316 ("Schwierige" Edelstahlqualität) mit
Oxydschichten kontinuierlich durch eine wässrige Lösung von Kaliumhydroxyd mit verschiedenen-Geschwindigkeiten
bei unterschiedlichen elektrischen Stromstärken kontinuierlioh hindurchgeführt,
wobei jede Probe nach der Behandlung mit
Kaliumhydroxvd in Schwefelsäure
und/ oder Salpetersäure eingetaucht wurde. Der elektrische Strom wurde@durch ein
bipolares System zugeführt, in welchem der Tank mit wässriger Kaliumhydroxydlösung
in zwei Kammern unterteilt war. Das Band gelangte in die erste Kammer, in welcher
positive Elektroden (Anoden) angeordnet waren, und dann in die zweite Kammer, in
welcher negative Elektroden (Kathoden) angeordnet waren. Dieser bipolare Typ wurde
zur Gewährleistung übereinstimmender Ergebnisse verwandt und
wird einem einzigen
Bad vorgezogen, bei dem eine positive Walze das Band berührt und negative Gitter
in dem Bad angeordnet sind. Mit der das Band in dem gesamten Bad positiv haltenden
Berührungswalze ergibt sich eine bessere Entzunderung, während eine Bogenbildung
an der Walze eine Schwierigkeit bei Walzen mit kleinerem Durchmesser und bei Bändern
mit größeren Querschnittsabmessungen darstellen kann, insbesondere bei höheren Stromdichten,
weshalb das bipolare Bad vorgezogen wird. -Tabelle III zeigt die Behandlungsarten
und die erzielten Er-1 gebnisse. Die Beizbehandlung war dieselbe wie bei A) in Tabelle
I und II.
Tabelle
111
Kontinuierliche Entzunderung
von Stahl der Qualität 316
Säurebehandlung ,Band- Ent_ |
ge- zu n- |
SChwiIl- |
KOII d e - |
Bad: Schwefelsäure 1i~05 + IIF die- |
Bad: rungs- |
(m/min@ ergeb- |
Strom- % Konzen- Temp. Strom- ;`o Konzen , Temp.Strom-
hisse |
dicht tration o dieiitg tratien @00@ Dichte |
(A/CM @) 112s0, C E : (A/cm ) I20- IIF (A/CM |
f |
i |
t |
_ 15 60 - j7 2 (),6196 keine |
E |
- 15 60 0,0775 17 2 i- - o,6196 keine |
;. I |
5 55 0,155 17 2 i7 - o,6196 keine |
_ 5 60 (1,0775 110 0 55 0,0775
(1,y)62 keine |
j |
0,03375 5 35 11,03b75: 7 2 52 - 0,3q62 VE |
0,05875 5 37 0,0j.-751 keine 013q62 VE |
t |
0,038755 5 55 _ ° 7 2 _ 72 _ 0,3962 VE |
0,03875 5 3)5 - keine 0,3962 VE |
i |
0,03875 5 35 - `keine 0,6196 VE |
0,03s75 5 i5 - keine 0,9144 VE |
pr,,lü 5 35- - ! keine u, -#9_ 62 VE . |
' Ober- |
fläche |
voliert |
Die in Tabelle 5 dargestellten Ergebnisse zeigen klar die Überlegenheit der
elektrolytischen Kaliumhydroaydbehandlun2 gegen-
über eitler entsprechenden
nichtelektrolytischen Behandlung, die kontinuierlich durch das Bad gezogenes bandförmiges
:Material .erfährt. Die Tabelle zeigt, daß eine elektrolytische Behandlung hinreichend
schnell ist, um für praktische Zecke in Verbindung mit
einem kontinuierlichen
Anlassofen verwendbar zu sein,, und da" selbst "schwierige" Legierungen bei der.g:ewünsch-ten
hohen Durchsatzgeschwindigkeit vollständig entzundert werden. Bei einer Prüfunis
der Tabellen II und III ergibt sich ferner, das .die üblehe duale Säurebehandlung
nach der Kaliumhydroxydbehandung entfalle:, kann, und date eine enz.ae Behandlung
in 5-öiger wässriger Schwefelsäure ausreicht, Flecken von der Oberfläche des Bandmaterials
zu entfernen. Ferner ist es nicht erforderlich, Strom durch das Schwefelsäurebad
hindurchzuleiten, wie dies bei bekannten-Verfahren bisher der Fall war. Tabelle
IV zeigt die Entzunderungsergebni-sse bei vereehiedenen Konzentrationen von Kaliumhydroxyd
und Kaliumhydroxyd-Kaliumnitratbädern beim Entzundern von Edelstahl mit der Qualität
316. Zum Vergleich sind i'erner uatriumhydroxyd und Natriumhydroxyd-Natriumnitratbäder
anmegeb:en. Jede Probe erhielt eine 2 Minuten :andauernde Behandlung in dem betreffenden
Bad bei der angegebenen 7emperatuT und Stromdichte, wonach ein Abspülen in einer
>%-igtn wdssrigen Schwefelsäurelds.ung erfolgte. -Oie :Ergebnisis=e zeigen ;die
ntzun@d@a'un in Prozent und den (bestimmet dur.ch Messsteg -dvs p..ell-exion:svermögen.s
mit Hilfe eiue.o Glanzmes:uers Mn4@e21 Nr. büffl ;und einer _Auf.z.eichnungse#nh-eit
Nr. 67.90 "der :Firma phoovolt Corporation, \-ew Y-crK, -l.'rS.A...
Aus Tabelle IV ist ersichtlich, daß zur Erzielung einer 100-igen
Ent-zunderung in zwei Minuten, was aus wirtschaftlichen Gründen die längste zulässige
Zeit ist, ein wässriges Kaliumhydroxydbad ohne Nitratzusätze mindestens eine 60%-ige
Konzentration von Kaliumhydroxyd haben muß, während bei der Anwesenheit von Kaliumnitrat
in dem Bad mindestens 60% Kaliumhydroxyd vorhanden sein müssen, wobei der vereinigte
Prozentsatz von Kaliumhydroxyd und Kaliumnitrat mindestens 9t)e betragen muß. Es
ist ferner aus der Tabelle Ix ersichtlich, daß wässrige Natriumhydroxydbäder und
Natriumhydroxyd-Natriumnitratbäder in irgend einer Konzentration nicht geeignet
sind, 100% des Zunders in 2 Minuten zu entfernen. Ein anderer Vorteil, der von der
elektrolytischen Entzunderung in den Bädern gemäß der Erfindung abgeleitet werden
kann, ist eine Elektropolitur der Oberfläche des Stahls zusätzlich zu der Entzunderung.
Dies ist aus Tabelle IV ersichtlich, in welcher Glanzmessungen von sogar 36 bei
dem Edelstahl erhalten wurden. Dies ist ein beträchtliches Ausmaß der Politur, da
der anfängliche Oberflächenglanz des Materials vor der Entzunderung weniger als
etwa 10 betrug. Es ist ferner zu bemerken, daß keine beträchtliche Elektropolitur
auftritt, wenn der Kaliumhydroxydgehalt unter 70% liegt, wenn also beispielsweise
60% Kaliumhydroxyd und
30% Kaliumnitrat vorhanden sind. Selbst bei 70% Kaliumhydroxyd
und 20% Kaliumnitrat steigt der Oberflächenglanz nicht über 20 bis die Stromdichte
mindestens 0,465 Ampere pro 2 cm beträgt. Es wurde festgestellt, daß mindestens
5% Wasser in dem Bad vorhanden sein muß, damit das Bad geeignet elektrolytisch leitet.
Ferner sollte die Badtemperatur etwa 260°C nicht überschreiten, da sonst das Wasser
verdampft wirde und das Bad wasserfrei und für die Zweej_e der Erfindung ungeeignet
würde.
Vorzugsweise ist .das -bandförmige Material anodisc.h oder
positiv während mindestens eines Teils der Behandlung, so daß der Zunder nicht nur
gelockert wird, sondern auch zu einer Form oxydiert wird, die sich ohne weiteres
von der Oberfläche des :Materials trennt und in das kaliumhydroxydbad gelangt, Bei
der beschriebenen Einrichtung mit 2 Tanks muß ,jedoch das Bandmaterial während mindestens
eines Teils des
Verfahrens kathodisch
sein. Dieser Teil, bei dem
das
Bandmaterial kathodisch ist, sollte auf einem Minimum gehalten werden, weil dies
nicht so wirksam für eine Entzunderung ist und
weil eine Elektropolitur nicht
auftritt, wenn das Bandmaterial kathodisch ist. Bei der Ausbildung des Tanks mit
zwei Abteilunzen
und in der
oben beschriebenen
Weise wird das
Bandmaterial
in dem
ersten Abteil kathodisch und in dem zweiten Abteil anodisch
gehalten. Patentansprüche