DE1535738C3 - Pneumatische Schußeintrag-Vorrichtung - Google Patents
Pneumatische Schußeintrag-VorrichtungInfo
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- DE1535738C3 DE1535738C3 DE19641535738 DE1535738A DE1535738C3 DE 1535738 C3 DE1535738 C3 DE 1535738C3 DE 19641535738 DE19641535738 DE 19641535738 DE 1535738 A DE1535738 A DE 1535738A DE 1535738 C3 DE1535738 C3 DE 1535738C3
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Description
Die Erfindung betrifft eine pneumatisch betätigte Schußeintragvorrichtung an Webmaschinen, bei welcher
der Schußfaden wechselweise von mindestens
1S zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Webmaschine
angeordneten ortsfesten Spulen abgezogen wird und der als Fadenführer ausgebildete Schützen eine axial
durchgehende Öffnung aufweis't, durch welche der
Faden ungehindert durchziehbarist,iund der Fadenführer wechselweise durch je eine, mittels einer Steuervorrichtung
betätigbare pneumatische Abschußvorrichtung durch das Webfach hindurch bewegbar ist.
Es ist bereits bekannt, einen hohlen rohrförmigen
*5 Schützen zu verwenden, in den der Schußfaden eingeblasen
wird. Dieser Schußfaden wird von einem außen liegenden Schußfadenvorrat in solcher Weise entnommen
und bemessen, daß es gerade für einen Einschuß genügt (französische Patentschrift 1328651),
oder aber auch, daß mehrere Einschüsse erfolgen können (britische Patentschrift 822 892). Auch werden
bei einer weiteren bekanntgewordenen pneumatisch betätigten Schußeintragvorrichtung Spulenschützen
verwendet, bei denen der Schützen unmittelbar aus seiner Kammer quer über den Webstuhl durch
ein Fach in eine gegenüberliegende Kammer getrieben wird, und zwar mittels Druckluft; die in das äußere
Ende der den Schützen aufnehmenden Kammer hinter den Schützen eingeführt wird (deutsche Patentschrift
806 658). Bei einem weiteren bekannten pneumatischen Antrieb von Greiferschützen wird das freie
Ende des Schußfadens erfaßt und der Schußfaden von ortsfesten Vorratsspulen abgezogen (USA.-Patentschrift
2 865404).
Ferner treten bei den bekannten Düsenwebmaschinen, bei denen der Schußeintrag entweder durch Luft
oder Wasser.erfolgt, im wesentlichen Nachteile auf, die vor allem die Webmaschinen in ihren Webbreiten
beschränken. Diese Tatsache ist die Folge einer nicht
50. eindeutigen und unruhigen Führung des Fadens durch
das Webfach. Im weiteren ist die Möglichkeit, den im fadentragenden Luftstrahl durch das Webfach beförderten
Schußfadenanfang bestimmt unter Kontrolle zu nehmen, nicht gegeben. Auch bildet die konstante
SS Erhaltung der Schußfadenspannung im freien Luftstrahl
ein bis jetzt noch nicht einwandfrei gelöstes Problem. Ein in einem Fadentragstrahl geförderter
Faden muß in seiner Ausrüstung besonders gut behandelt sein, weil sonst an nicht ausgerüsteten oder
leicht gedrehten Fäden durch die Reibung der Luft am Faden selbst die Tendenz besteht, daß der Faden
sich aufdreht. Diese Auswirkung ist für ein sauberes Gewebe in keinem Fall zuträglich.
Ein Fadentragluftstrahl, der frei aus einer Düse in das Webfach eingetragen wird, oder ein nach dem
Austritt aus der Düse noch zusätzlich gebündelter Fadentragluftstrahl, wie dies bei einer bekannten
Ausführung einer Webmaschine der Fall ist, erfordert
einen verhältnismäßig großen Energieaufwand. Um diesen großen Energieaufwand etwas zu reduzieren
und gleichzeitig die Webbreite zu erhöhen, wurde an einer bekannten Webmaschine ein Fadentragluftstrahl
und ein Bündelkamm in die Fachöffnung eingebaut. Dieser Bündelkamm weist, um wirklich einen
gewissen Erfolg zu bringen, sehr breite Kammstege auf. Die Anwendung eines solchen Bündelkammes
hat aber entschieden den Nachteil, daß die breiten Kammstege die einzelnen Kettfäden voneinander
schieben; dies wiederum hat zur Folge, daß die unter Spannung stehenden Kettfaden an den Kammstegen
anliegen. Wenn nun der Kamm beim Blattanschlag aus dem Webfach wegtaucht, so verleiht jeder einzelne
Kammsteg seinen an ihm anliegenden Kettfaden eine Drehung. Erfahrungsgemäß können diese Fadendrehungen
im Gewebe sichtbare Spuren hinterlassen.
Auch die bekannte Schußeintragung mit einer genau dosierten und beschleunigten Wassermenge weist
Nachteile auf, die an sich schon bei der Schußeintragung mit einem Fadentragluftstrahl bekannt sind. Den
größten Nachteil, den diese Anwendungsform mit dem Luftstrahleintragungssystem gemeinsam hat, ist
die beschränkte Webbreite. Weitere gemeinsame Nachteile ergeben sich in der Erhaltung der Schußfadenspannung,
und auch wiederum in der Kantenbildung. Schließlich können mit einer hydraulischen Düsenwebmaschine
nur Materialien verwoben werden, die nicht zu stark wasseraufnahmefähig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pneumatische Schußeintragvorrichtung für Webmaschinen
mit Entnahme des Schußfadens von ortsfesten Vorratsspulen dahingehend zu verbessern, daß unter
Aufrechterhaltung der Zwirnung des Schußfadens und bei Erzielung einer einwandfreien Gewebekante
die Webbreite keine Begrenzung erfährt. Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Schußeintragvorrichtung weist insbesondere gegenüber den bekannten mit Luft
oder Wasser betriebenen Düsenwebmaschinen den Vorteil auf, daß der Schußfaden durch eine den Faden
nicht tragende, strahllose Düse in das Webfach eingeschoben wird, wobei der Schußfadenanfang mit einem
mittels Druckluft abgeschossenen Fadenführer klemmfrei über eine uneingeschränkte Webbreite
hinweg durch das Webfach geführt wird. Im weiteren ist die erfindungsgemäße Schußeintragvorrichtung
dadurch gekennzeichnet, daß das Abziehen des Schußfadens von den außerhalb der Schußvorrichtungen
liegenden Spulen und das Vorschieben desselben durch das Webfach mittels mehrerer radial um die Fadenachse
geneigt angeordneter und stark gebündelter Luftstrahlen, die ihrerseits keinen Fadentragstrahl
aufweisen, erfolgt. Die Anwendungsform dieser druckluftsparenden Luftstrahlen werden in der vorliegenden
Erfindung auch als Schußfadenstopporgan eingesetzt. Die Fadenführung durch einen Fadenführer
durch das Webfach ergibt einerseits eine gut kontrollierbare Schußfadenspannung und andererseits ist
das vordere Ende des Schußfadens für die Kantenbildung leicht erfaßbar, und zudem sind mit dieser Art
von Schußeintragung große Webbreiten erzielbar.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels dargestellt. Es
zeigt
Fig. 1 einen im Maßstab 1:1 gehaltenen Querschnitt durch einen Fadenführer,
Fig. 2 eine im Querschnitt gezeichnete Abschußvorrichtung
samt Fadenführer,
Fi g. 3 denselben Querschnitt der Abschußvorrichtung
von Fig. 2 mit dem, aus der Abschußkammer austretenden Fadenführer,
Fi g. 4 die linke und rechte Abschußvorrichtung im Querschnitt, wobei die linke Vorrichtung schußbereit
ίο dargestellt ist,
Fig. 5 die beiden Querschnitte der einander gegenüberliegenden
Abschußvorrichtungen mit dem im Flug befindlichen Fadenführer,
Fi g. 6 die beiden Abschußvorrichtungen im Querschnitt
und den in der Endphase des Fluges befindlichen Fadenführer,
F i g. 7 die hintere Blattstellung mit den auf den Fadenführer einwirkenden Führungsschuhen, und die
ortsfeste Abschußvorrichtung/sowie den Antrieb des Webeblattes,
Fig. 8 die vordere Blattstellung mit den auf dem Blattrand aufgesteckten Führungsschuhen, und die
ortsfeste Abschußvorrichtung.
Der Fadenführer 1 der Schußeintragvorrichtung
»5 besteht aus einem rotationssymmetrischen Körper mit
einer zylindrischen Mittelpartie und zwei verjüngten Endpartien. Das Innere des rotationssymmetrischen
Fadenführers 1 ist ein an beiden Enden sich verjüngender längsaxialer zylindrischer Hohlraum. Die beiden
Hohlraumausgänge sind in ihrer Formgebung als Bestandteil einer Fadenvorschubdüse ausgelegt. Der
Hohlraum ist in seiner Längsachsmitte mittels einer Zwischenwand 3 in zwei Druckkammern 2 und 4 aufgeteilt.
In der Zwischenwand 3 selbst ist in deren Längsachse mittig ein Fadenführerrohr 5 eingesetzt,
das an seinen beiden Enden konisch ausgebildet ist. Die beiden konischen Fadenführrohrenden 7 bilden
ihrerseits wiederum einen Düsenbestandteil, denn die konischen Führungsrohrenden 7 ragen auf beiden
Seiten des Fadenführers in die als Venturirohr ausgebildeten Druckraumausgänge 6 hinein, so daß die
Druckraumausgänge 6 und die Fadenführrohrenden 7 zwei Fadenvorschubdüsen bilden, wobei aus
den beiden durch die Zwischenwand 3 getrennten Druckräumen 2 und 4 heraus, unabhängig jede dem
einen oder anderen Druckraum zugeordnete Düse wirksam werden kann. Die Speisung mit Druckluft
erfolgt über die in der Fadenführerwandung befindlichen Bohrungen 15.
Es ist ersichtlich, daß der Fadenführer 1 keine Schußspule trägt, sowie auch keinen Faden klemmen
öder den Faden 9 auf eine andere Art ins Schlepp nehmen kann. Dieser Fadenführer lhat lediglich eine
schußfadenführende Funktion, wobei die Spulen 8
SS gemäß Fig. 4 bis 6 stationär links und rechts an der
Schußeintragvorrichtung angebracht sind.
Zum Antrieb von Faden 9 und Fadenführer 1 sind auf beiden Seiten der Schußeintragvorrichtung pneumatische
Abschußvorrichtungen 34 vorgesehen, deren Ausbildung nachstehend beschrieben ist. Auf jeder
Seite des zu erzeugenden Gewebes befindet sich eine Abschußvorrichtung 34, dieses Aggregat setzt
sich aus verschiedenen Kontroll- und Verschiebungsorganen zusammen, wobei die einzelnen Stationen wie
folgt ausgebildet sind: Abschußkammer 13, Mehrstrahlvorschubdüse 35, Fadenspeicherkammer 24,
und die Fadenstoppvorrichtung 10. Die Abschußkammer 13 jeder Abschußvonichtung 34 ist so be-
messen, daß der Fadenführer 1 mit seiner ganzen Länge einlaufen kann. Die Zuführung und Dosierung
der Druckluft zu den einzelnen Kontroll- und Verschiebungsorganen geschieht beispielsweise durch
eine in Fig. 2 und 3 gezeigte Nockenwelle 136, die ihrerseits über die Nocken 127 bis 133 jedes einzelne,
in der zentralen Druckluftspeisekammer 134 befindlichen Ventil 27 bis 33 beeinflußt. Gemäß Fig. 7 ist
die Nockenwelle 136 von dem rein beispielsweise gezeigten Blattantrieb 142 bis 149 über zwei mit Kegelrädern
bestückte Wellen 139 und 140 synchron angetrieben, wobei die Steuerwelle 141 die linke und
rechte Abschußvorrichtungssteuerung miteinander synchron verbindet. Der ganze Bewegungsablauf, der
den Blattantrieb und die ganze Abschußsteuerung umfaßt, wird von einem Motor 142 angetrieben. Jedem
Ventil ist in der Druckluftkammer ein Ventilsitz 137 zugeordnet. Die Zuleitung der Druckluft zur
Druckluftspeisekammer 134 erfolgt über eine Rohrleitung 135 zwischen der Netzleitung 138 und der
Druckluftspeisekammer 134.
In der vorderen Abschußkammerzone sind zwischen zwei Lagerringen 17 einige Auspuffschlitze 16
angeordnet, die ihrerseits beim Heraustreten des Fadenführers 1 aus der Abschußkammer 13 die nachstoßende
Druckluft in einen nicht dargestellten Schalldämpfer entweichen lassen, bevor der Fadenführer
1 die Abschußkammer 13 und die gesamte Dichtungszone, bestehend aus den drei Lagerringen
17, verlassen hat. Diese Maßnahme verhindert, das durch die mit Schallgeschwindigkeit ins Freie ausströmende
Druckluft entstehende knallartige Abblasgeräusch.
Die Mehrstrahlvorschubdüse 35 jeder Abschußvorrichtung 34 ist unmittelbar hinter der Abschußkammer
13 koaxial angeordnet. Ihr Aufbau ist als eine Mehrstrahldüse mit mehreren sehr stärk bündelnden,
in den Diffusor 49 einmündenden Kanälen 12 gedacht, diese radial um die Längsachse des Diffusors
49 angeordneten Kanäle 12 sind gegenüber der Diffusorlängsachse derart geneigt, daß sich die aus den Kanälen
12 austretenden Luftstrahlen in einem ganz bestimmten Punkt auf der Längsachse des Diffusors 49
treffen. Der Kanalneigungswinkel ist sehr flach gehalten. In den unmittelbar hinter der Abschußkammer
13 angelegten Diffusor 49 mündet zu den radial angeordneten Kanälen 12 auch noch die zur Fadenrückzugkammer
24 führende Verbindungsbohrung 51 ein. Als ganzes gesehen, setzt sich diese Mehrstrahlvorschubdüse
35 aus drei Raumabschnitten zusammen, erstens ein Ringkanal, zweitens mehrere Kanäle 12
und drittens ein Diffusor 49.
Die eigentliche Fadenspeicherkammer 24 gliedert sich in zwei Teile, von denen der eine Teil als einfache
Strahldüse 11 ausgebildet ist, und der andere Teil, in den das zu speichernde Fadenende 9 eingelegt wird,
als Speicherkammer 24 gedacht ist. An der breitesten Stelle der Speicherkammer 24 sind Lamellen 25 angebracht,
an die sich, die aus dem Faden 9 bildende Fadenschlaufe 9a anlegt, ohne dabei aus der Fadenspeicherkammer
24 heraustreten zu können.
Um dem Faden 9 die richtige Einschußlänge zu geben, ist hinter der Fadenspeicherkammer 24 noch eine
Fadenstoppvorrichtung 10 angeordnet, die in ihrem Aufbau mit der Mehrstrahlvorschubdüse 35 identisch
ist, wobei aber die Wirkungsweise und Anordnung gegen den Fadenlauf gerichtet ist. Ein weiterer Unterschied
besteht darin, daß die Einwirkzeit dieser Fadenstoppdüse 10 gegenüber der Wirkungsdauer der
eigentlichen Mehrstrahlvorschubdüse 35, die je nach Webbreite in einigen Vioo Sek. liegt, nur einige
Viooo Sek. beträgt.
Die Laufbahn des Fadenführers 1 (Fig. 4.bis 7)
wird durch eine Anzahl Führungsschuhe 39 und 40 gebildet, die am Webeblattrand 36 in gewissen Abständen
42 voneinander angeordnet werden, die kleiner sind als die Länge des Fadenführers 1. Die Drei-
Punkt-Führungsbahn, bestehend aus den oberen Führungsschuhen 39, sowie den unteren Führungsschuhen 40 und das Webeblatt 38 kann je nach Fadenstärke
über die Gelenkarme 41 eingestellt werden. Gemäß Fig. 2 bis 8 ist an den Abschußkammer-
»5 ausgängen 55 je ein Injektorfadenrichtrohr 26 angeordnet,
dessen Innenraum sich in zwei Raumabschnitte aufteilt, wovon der eine Raum als Diffusorraum
18 und der andere Raum als Saugraum 53 ausgebildet ist, wobei in der Zone zwischen den beiden
Räumen eine einfache Luftstrahldüse 19 mit ihrer Düsenöffnung in den Diffusorraum 18 gerichtet eingebaut,
und mit der Leitung 32a an das Steuerventil 32 angeschlossen ist. Die Stellung des Injektorfadenrichtrohres
26 ist so, daß der zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt eingesogene Fadenanfang 9b immer in
seine vorgesehene Stelle 45 im Webfach 43 eingelegt werden kann (Fig. 7). Der zum Absaugen des Fadens
9 nötige Unterdruck im Saugraum 53 wird durch die im Injektorfadenrohr 26 koaxial über dem Diffusorraum
18 gehaltene einfache Luftstrahldüse 19 erreicht, die ihrerseits nur in ganz bestimmten Zeitabr
ständen in Aktion tritt. ,
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schußeintragvorrichtung ist wie folgt: Von den Vorratsspulen 8
auf beiden Seiten der Webmaschine verläuft der Fadendurch sämtliche in einer Abschußvorrichtung
34 befindlichen Kontroll- und Fadenverschiebungsorgane. In dieser Ausgangsposition liegt der in den
beiden Abschußvorrichtungen 34 verlaufende Faden 9 mit seinem vordersten Ende 96 in dem der
Mehrstrahldüse 35 zugeordneten Diffusor 49. Gemäß Fig. 2 befindet sich der Fadenführer 1 in der Abschußkammer
13 der linken Abschußvorrichtung 34 in Bereitschaft, um dann im gegebenen Moment den
Faden 9 durch sich hindurchziehen zu lassen und ihn fadenführend durchs Webfach 43 zu tragen. Aus dieser
Bereitschaftstellung heraus erfolgen stufenweise die Schußeintragungen. Als erstes wird infolge der
Beeinflussung des Nockens 131 das Steuerventil 31
von seinem Ventilsitz 137 abgehoben, durch den frei gewordenen Ventildurchlaßquerschnitt wird Druckluft
in die am äußeren Umfang der Abschußkammer 13 befindliche Ringkammer 14 eingelassen. Aus dieser
Ringkammer 14 heraus strömt die Druckluft durch die in der Fadenführerwand befindlichen Bohrungen
15 in den vor der im Fadenführerhohlraum liegenden Zwischenwand 3 linken Druckraum 4 hinein. Von
dort aus wird die Druckluft mit zunehmender Geschwindigkeit durch den als Düse ausgebildeten
Druckraumausgang 6 in die Atmosphäre austreten. Die austretende Luft erreicht am Druckausgang 6 nahezu
Schallgeschwindigkeit, dadurch entsteht im Fadenführrohr 5, das seinerseits koaxial im Fadenführer
1 liegt, ein kräftiger Unterdruck, der genügt, um den Faden 9 aus seiner bekannten Ausgangsstellung
heraus durch das Fadenführrohr 5 hindurchzuziehen und ihn zugleich ein ganz bestimmtes Stück weit vor
den noch immer in der Abschußkammer 13 befindli-
chen Fadenführer 1 treten zu lassen. Wenn nun das ■
der Ringkammer 14 zugeordnete Ventil 31 wieder schließt, so hört die Vorschubbewegung des Fadens 9
sofort auf.
Es ist nun aber so, daß das ebenfalls nöckengesteuerte
Ventil 32 eine sehr kurze Zeitspanne vor dem Schließpunkt des Ventils 31 geöffnet wird. Durch die
Öffnung dieses dem Injektorfadenrichtrohr 26 zugeordneten Ventils 32 wird über die Leitung 32a der
Luftstrahldüse 19 Druckluft zugeführt, die dann ihrerseits mit hoher Geschwindigkeit aus der zwischen
dem Diffusorraum 18 und dem Saugraum 53 stehenden Luftstrahldüse 19 austritt; dadurch entsteht im
Saugraum 53 über der Strahldüse 19 ein Unterdruck, der seinerseits den aus dem Druckraumausgang 6
vortretenden Faden 9b einsaugt und ihn gewissermaßen in richtungsweisender Reserve hält, bis der Fadenführer
1 auf den Weg durch das Webfach 43 geschickt wird.
Der eigentliche Abschuß des Fadenführers 1 erfolgt dann, wenn der aus dem Fadenführer 1 hervortretende
Faden 9b in seiner ganzen Länge im Injektorfadenrichtrohr 26 eingesogen ist. In den Abschußzeitpunkt
des Fadenführers 1 fällt auch das Einsetzen der eigentlichen Mehrstrahlfadenvorschubdüse 35,
die ihrerseits den Faden 9 von den Spulen 8 abzieht und ihn vorschiebt. Die beiden Fadensteuerorgane
werden in gleichzeitiger Betätigung der Ventile 29 und 30 mit Druckluft versorgt, wobei aber die Öffnungsdauer der beiden Ventile 29 und 30 sehr verschieden
ist. Das der Abschußkammer 13 zugeordnete Ventil 30 besitzt eine sehr kurze Öffnungsdauer, die an sich
in einer Größenordnung von einer Vi3o Sek. liegt, wobei das Ventil 29 aber.so lange geöffnet bleibt, bis
der Faden 9 die ganze Webbreite durchlaufen hat.
Unter Beeinflussung der aus dem Ventil 30 übeT die Vorkammer 48 austretenden Druckluft schießt
. nun der Fadenführer 1 aus seiner Abschußkammer 13 heraus, wobei der aus dem Fadenführer 1 hervortretende und im Injektorfadenrichtrohr 26 verschwindende
Faden 9b noch immer durch den Unterdruck im Saugraum 53 unter Spannung gehalten wird. Beim
Einfahren des Fadenführers 1 in das Webfach 43 legt sich nun der Faden 95, der immer noch im richtungsweisenden
Injektorfadenrichtrohr 26 gehalten wird, um die Austrittskante 44 des Fadenführers 1 herum.
Hierdurch wird der Schußfadenanfang 9b in eine genau
für ihn bestimmte Stelle 45 eingewiesen, die sich ihrerseits aus dem Webeblatt 38 und der unteren
Kettfachbahn 46 bildet. Dies ist nun der Moment, in dem der Unterdruck im Injektorfadenrichtrohr 26 zusammenfällt.
Wie vorgehend beschrieben, schiebt die Mehrstrahlvorschubdüse
13 den Faden 9 dem fliegenden Fadenführer 1 nach, dies hat zur Folge, daß das ganze
Schußfadenanfangsstück 9 b über den größten Teil der Webbreite an der Längsseite des Fadenführers 1
bleibt. Die Reibung zwischen dem Schußfadenanfangsstück 9b und den Kettfaden 46 oder den Zähnen
des Webeblattes 38 genügt, um ihn während des ganzen Fadenführerfluges sauber an seiner Seite zu halten.
Diese Reibung reicht aber nicht aus, um den Faden 9 mittels des Fadenführers 1 von den Spulen 8
abzuziehen und ihn schleppen zu lassen, diese sehr wichtige Aufgabe übernimmt, wie schon erwähnt, die
Mehrstrahlvorschubdüsc 35, die ihrerseits den Fa- \icn 9 von den außerhalb der Abschußvorrichtung 34
Spulen 8 ab/ich! und ihn gleichzeitig dem Fadenführer 1 nachschiebt.
Gemäß Fig. 5 fliegt nun der Fadenführer 1 mit dem Schußfadenstück 9b an seiner Seite, und dem
ihm nachgeschobenen Faden 9 durch das Webfach 43.
Im letzten Drittel der gesamten Webbreite wird in einem ganz bestimmten Zeitpunkt das der Mehrstrahldüse
35 zugeordnete Ventil 29 geschlossen, und das Ventil 27 für die Fadenstoppvorrichtung 10 geöffnet.
Von der Öffnung des der Fadenstoppvorrichtung 10 zugeordneten Ventils 27 bis zum eigentlichen Fadenstopp
vergeht eine sehr kurze Zeit, weil nur kleine Massen zu verzögern sind. Diese Tatsache ermöglicht
eine relativ genaue Bestimmung der Schußeintraglänge.
Der Faden 9 ist jetzt durch das Einsetzen der Fadenstoppvorrichtung
und das Aussetzen der Mehrstrahlvorschubdüse 35 stillgelegt und in seiner Stellung
gehalten, von diesem Bewegungsstopp unbeeinflußt bleibt aber der Flug des Fadenführers 1, er fliegt
ungehindert weiter, wobei das an seiner Seite liegende Schußfadenanfangsstück 9b jetzt gegenüber dem fliegenden
Fadenführer 1 eine rückläufige Relativbewegung ausführt. Der Schußfadenanfang. 9b zieht sich
nun im Gegensatz zur Startphase in den voreilenden Fadenführer 1 zurück. Wenn nun gemäß Fig. 6 die
Fadenführerspitze 44 die rechte Webekante erreicht hat, so tritt der Schußfadenanfang 9b nur noch 15 mm
aus dem Fadenführer 1 heraus, dieses Stück bildet nach dem Eintauchen des Fadenführers in die rechte
Abschußkammer 13 das eigentliche Kanteneinwebstück 54.
Wie schon vorgehend beschrieben, wird der Schußfaden in einem bestimmten Punkt von der Fadenstoppvorrichtung
10 gestoppt und zugleich gehalten,
?,5 bis die auf der Zeichnung nicht dargestellten auf beiden
Seiten der Gewebebahn angeordneten Kanteneinlegeapparate in Funktion treten. Von diesen Apparaten
wird auch jeweils das Nachspannen des Schußfadens 9 im Webfach 43 übernommen, und
zwar kann je nach Materialstärke die Nachspannung entsprechend gewählt werden.
Das Abbremsen des Fadenführers 1 erfolgt auf rein mechanischem Weg. Am Ausgang der Kammer 13
sind drei Lagerringe 17 angeordnet, die ihrerseits mittels
einer Dichtmanschette 50 in der ihr zugeordneten Ringkammer 52 im Durchmesser verkleinernd deformiert
werden, wobei die dafür erforderliche Energie in Form von Druckluft über das Druckluftventil 33
in die mit den Manschetten 50 verschlossenen Ringkammern 52 zugeführt wird. Die unter Beeinflussung
von Druckluft in ihrem Durchmesser kleiner werdenden Bremsringe 17 bremsen den in die Abschußkammer
13 eintretenden Fadenführer 1 durch Reibung kräftig ab.
Für einen einwandfreien und ruhigen Flug des Fadenführers 1 sorgen die auf der ganzen Blattbreite
verteilten, am oberen und unteren Blattrand 36 auf-■ gesteckten Führungsschuhe 39 und 40, die ihrerseits
je nach Kettfadenstärke mittels einer aus Gelenkarmen 41 ausgeführten Aufhängung eingestellt werden
können. Der Fadenführer 1 selbst gleitet auf seinem Weg durch das Webfach 43 nicht auf dem Führungsschuh
40, sondern auf den Kettfaden 46 oder 47, die immer zwischen dem Fadenführer 1 und den Führungsschuhen
39 und 40 zu liegen kommen.
In Fig. 5 und 6 sind verschiedene Phasen eines
Schußeimrages dargestellt, wobei die Abschußkammer 13 auf der rechten Seite so dargestellt ist, daß
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sie jederzeit einen Fadenführer 1 aufnehmen kann, das heißt, daß der Faden 9 nach dem Abschuß des
Fadenführers 1 und der beendenden· Kanteneinlegfunktion
des nicht dargestellten Kanteneinlegapparates gemäß Fi g. 4 noch in der Abschußkammer 13 liegen
bleibt, und dadurch noch etwa 1 cm des neu erstandenen Schußfadenanfanges 9b aus der Abschußkammer
13 hervortritt. Dieser Zustand würde beim Eintreffen des Fadenführers 1 von der linken
■ Seite in der rechten Abschußkammer 13 eine Verklemmung des Schußfadenanfanges 9 b durch den einfahrenden
Fadenführer 1 hervorrufen. Aus diesem Grund wird der Schußfadenanfang 9b, wie die Fig. 5
und 6 auf der rechten Seite zeigt, unter kurzzeitiger Beeinflussung des der Strahldüse 11 zugeordneten
Ventils 28 in die Fadenspeicherkammer 24 zurückgezogen und dort behalten bis der neue Schußvorgang
ausgelöst wird.
Die Fig. 7 zeigt die hintere Blattstellung mit den beiden Führungsschuhen 39 und 40, diese Stellung
bedeutet die eigentliche Durchschußstellung für den Fadenführer 1. Während der ganzen Durchschußzeit,
inklusive der Zeit, die für die unter Kontrollnahme der beiden Kanteneinwebenden links und rechts der Gewebebahn
durch den Kanteneinlegapparat aufgewendet werden, bleibt das Blatt 38, das seinerseits mittels
einer Ladenstütze 150 auf der Ladenwelle 147 gelagert ist, in dieser gezeichneten Stellung stehen.
Der Blattanschlag als letzte Bewegung eines Schußeintrages, ist in Fig. 8 dargestellt. Hieraus ist auch ersichtlich, daß die Führungsschuhe 39 und 40 in ihrer Lage gegenüber dem Blatt 38 unverändert bleiben. .
Der Blattanschlag als letzte Bewegung eines Schußeintrages, ist in Fig. 8 dargestellt. Hieraus ist auch ersichtlich, daß die Führungsschuhe 39 und 40 in ihrer Lage gegenüber dem Blatt 38 unverändert bleiben. .
Die beschriebene Schußeintragvorrichtung hat ge-
1S genüber den bekannten mit Luft oder Wasser betriebenen
Düsenwebmaschinen den Vorteil, daß mit einem kleinen Luftverbrauch oder Energieaufwand,
eine fadenverdrehungsfreie, längenunabhängige und fadenspannungsmäßig einwandfreie Schußeintragung
erreicht werden kann.
Hierzu.2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Pneumatisch betätigte Schußeintragvorrichtung an Webmaschinen, bei welchen der Schußfaden wechselweise von mindestens zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Webmaschine angeordneten ortsfesten Spulen abgezogen wird und der als Fadenführer ausgebildete Schützen eine axial durchgehende Öffnung aufweist, durch welche der Faden ungehindert durchziehbar ist, und der Fadenführer wechselweise durch je eine, mittels einer Steuervorrichtung betätigbare pneumatische Abschußvorrichtung durch das Webfach hindurch bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daßa) jede Abschußvorrichtung (34) in an sich bekannter Weise eine Kammer (13) aufweist,. die den Fadenführer (1) mit mindestens seiner ganzen Länge aufnehmen kann, und daß die Kammer (13) über ein Ventil (30), das seinerseits durch das mit dem Batterieantrieb synchron laufende Steuerorgan (130) betätigt wird, an ein Druckluftnetz anschließbar ist; .b) der Fadenführer (1) an seinen Enden je eine Venturidüse aufweist, die über einen in der Kammer (13) vorgesehenen Ringraum (14) an das Druckluftnetz anschließbar ist, wobei die Druckluftzufuhr zum Ringraum (14) über ein Ventil (31) erfolgt, welches mittels eines mit dem Blattantrieb synchron laufenden Steuerorgans (131) steuerbar ist;c) koaxial hinter der Kammer (13) eine Mehrstrahldüse (35) angeordnet ist, die über ein Ventil (29) mittels eines, mit dem Blattantrieb synchron laufenden Steuerorgans (129) steuerbar ist;d) die Mehrstrahldüse (35) aus mehreren, radial um die Längsachse eines Diffusors (49) liegenden Kanälen (12) besteht, die gegenüber der Längsachse des Diffusors (49) derart geneigt sind, daß sich die Kanallängsachsen auf einem Punkt in der Diffusorlängsachse schneiden;e) auf der spulenseitigen Fadeneinmündungsstelle der Abschußvorrichtung (34) eine mit der Mehrstrahlvorschubdüse (35) identische, jedoch entgegen der Fadenlaufrichtung wirkende Fadenstoppvorrichtung (10) angeordnet ist, die über ein Ventil (27) an das Druckluftnetz anschließbar ist, wobei das Ventil (27) mittels eines, mit dem Blattantrieb synchron laufenden Steuerorgans (127) steuerbar ist;f) unmittelbar neben der dem Webfach zugekehrten öffnung der Kammer (13) ein Injektorrohr (26) angebracht ist, dessen Innenraum sich in zwei Abschnitte aufteilt, wovon der eine Raum als Diffusorraum (18) und der andere Raum als Saugraum (53) ausgebildet ist, wobei in der Zone zwischen den beiden Räumen (18 und 53) eine Luftstrahldüse (19) mit ihrer Düsenöffnung in den Diffusorraum (18) gerichtet eingebaut, und mit einer Leitung (32a) an ein Steuerventil (32) angeschlossen ist; undg) in der dem Webfach zugekehrten Hälfte der Kammer (13) Lagerringe (17) eingebaut sind, die mittels einer Dichtmanschette (50) in der ihr zugeordneten Ringkammer (52) im Durchmesser verkleinernd deformiert werden, wobei zum Steuern der Druckluft ein Ventil (33) vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH918563A CH440161A (de) | 1963-07-22 | 1963-07-22 | Pneumatisch betätigte Schusseintragvorrichtung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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