-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaftmaschine für Webstühle,
bei der zwei Messer mit um 180' versetzter hin- und hergehender Bewegung
auf Hakenpaare einwirken, deren Haken an den Enden eines gemeinsamen Schwinghebels
angelenkt sind, der seinerseits in der Mitte mit einem weiteren Hebel gelenkig verbunden
ist der an einen Schaftrahmen angeschlossen ist, wobei die Haken wahlweise angehoben
werden, um von den Messern freizukommen, während bei einem vom Messer erfaßten Haken
der Schwingliebel sich mit dem gegenüberliegenden Ende gegen einen von zwei Anschlägen
abstätzt.
-
Es ist bekannt, bei diesen Schaftmaschinen die Stangen, Ketten, Riemen
oder Seile, die die Schaftrahmen betätigen, an Schwinghebeln anzubringen. An den
Enden der Schwinghebel ist je ein Haken angelenkt, dessen Höhenlage durch
einen Stößel eingestellt wird, der durch einen beliebigen Auswahlmechanismus betätigt
wird. Unter der Wirkung der Rückstellfeder des Schaftrahmens wird jeder Schwinghebel
gegen zwei Anschläge angelegt, die ihn in bestimmter Lage und Richtung halten. Wenn
sich einer der beiden Haken in der unteren Stellung befindet, während der andere
angehoben ist, wird der erste Haken von einem hin- und hergehenden Messer erfaßt,
das ihn mitnimmt, so daß der Schwinghebel um einen seiner Anschläge verschwenkt
wird. Dies bewirkt das Anheben des entsprechenden Schaftrahmens.
-
Eine Schaftmaschine dieser Art arbeitet in vollkornmener Weise, jedoch
liegt der Nachteil vor, daß eine schnelle Abnutzung an den Anschlägen und insbesondere
an den Messern eintritt. Die Rückstellkräfte der Federn der Schaftrahmen sind nämlich
ziemlich hoch. Außerdem sind die durch die Massenkräfte bedingten Beanspruchungen
zu berücksichtigen, insbesondere bei schnell laufenden modernen Webstühlen. Die
auftretenden Kräfte können also sehr beträchtlich sein. Wenn nun ein Haken vom zugehörigen
Messer mitgenommen wird, überträgt sich die Kraft von der Messerkante auf die Innenfläche
des Hakens, während die Reaktionskraft beim Verschwenken des Schwinghebels von dem
dem Haken gegenüberliegenden Ende des Schwinghebels und dem zugehörigen Anschlag
aufgenommen wird. Die Messerkante kann praktisch als eine zylindrische Fläche mit
sehr kleinem Radius angesehen werden, die sich an der Innenseite des Hakens unter
einem sehr hohen spezifischen Flächendruck mit einer durchaus nicht vernachlässigbaren
Gleitbewegung abwälzt, weil sich das Messer nicht parallel zum Haken bewegt. Die
Enden des Schwinghebels sind zylindrische Teile von sehr geringer Stärke, die sich
auf den Anschlägen abwälzen und auf diesen gleiten. Da es praktisch nicht möglich
ist, eine Fettschicht an diesen beiden Stellen der Schaftmaschine aufrechtzuerhalten,
ergibt sich eine trockene Reibung und eine demgemäß sehr starke Abnutzung.
-
Andererseits muß die Einstellung der Schaftmaschine ziemlich genau
sein. Wesentliches Spiel kann nicht zugelassen werden, weil dann Betriebsfehler
auftreten können. Es ist daher nötig, die erwähnten Teile öfter auszuwechseln, damit
die richtigen Maßverhältnisse beibehalten werden. Das Auswechseln erhöht die Stillstandszeiten
des Webstuhls und bedeutet einen finanziellen Aufwand.
-
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, diese Nachteile zu vermeiden
und eine Ausführung der Schaftmaschinen zu schaffen, bei der die Abnutzung beträchtlich
vermindert ist.
-
Ferner wird gemäß der Erfindung angestrebt, Schaftmaschinen zu schaffen,
bei denen sich die Ab-
nutzung auf Spezialteile beschränkt, die zu diesem
Zweck von geringem Wert sind und leicht auswechselbar vorgesehen werden.
-
Gemäß der Erfindung ist der Teil des Hakens, der die Einkerbung zur
Aufnahme des Messers enthält, in Form eines Einsatzes ausgebildet, der im Haken
um einen kleinen Winkel schwenkbar gelagert ist, so daß er während des Eingriffes
mit dem Messer gegenüber diesem eine unveränderliche Stellung beibehält.
-
Der Einsatz ist als kreisrundes Plättchen ausgebildet und mit einer
Einkerbung versehen, deren Spitze etwa im Mittelpunkt des Plättchens liegt, und
in einem kreisbogenförmigen Ausschnitt des Hakens schwenkbar eingesetzt.
-
Es ist vorteilhaft, wenn die Einkerbung des Einsatzes so ausgebildet
ist, daß sich die Kante des Messers im wesentlichen ohne Spiel einlegt.
-
Ferner hat der Einsatz vorzugsweise Flansche, die sich gegen Seitenflächen
des Hakens legen und den Einsatz axial festlegen, wobei ein Flansch einen Einschnitt
hat, in den ein Zapfen hineinragt, der am Haken befestigt ist.
-
Außerdem ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Anschläge für
den Schwinghebel je durch einen Gleitschuh aus Kunststoff gebildet sind, der eine
konkave Vorderfläche zur Aufnahme des entsprechenden, gerundeten Endes des Schwinghebels
aufweist, dessen Enden einen auswechselbaren Beschlag tragen, und daß die ebene
Rückseite des Gleitschuhs senkrecht an einer Traverse verschiebbar ist, an der der
Gleitschuh durch Anhaken angebracht ist.
-
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der CD
Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Schema des Aufbaues einer Schaftmaschine,
F i g. 2 eine Seitenansicht eines Schwinghebels mit Haken und weiteren benachbarten
Teilen, teilweise im Schnitt, in größerem Maßstab, F i g. 3 eine Rückansicht
des Schwinghebels nach Fig. 2, F i g. 4 eine Seitenansicht eines Gleitschuhs
in größerem Maßstab, F i g. 5 eine Ansicht eines Hakenendes mit dem eingreifenden
Messer im Schnitt, F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in F i 1-.
5,
F i g. 7 einen mittleren Längsschnitt durch den Schlitten
zur Führung der Messer, F i g. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII in
F i g. 7,
F i g. 9 eine Aufsicht auf den Schlitten.
-
Aus F i g. 1 ist der Schaftrahmen 1 ersichtlich, der
in seiner unteren Stellung durch eine Feder 2 gehalten wird. Der Rahmen
1 ist durch eine Kette oder einen Riemen 3 mit einem Winkelhebel 4
verbunden, von dem ein weiterer Riemen oder eine Stange 5
zu einem der Steuerhebel
6 der Schaftmaschine führt. Der Steuerhebel 6 ist an einem Festpunkt
7 angelenkt und ist andererseits bei 8 in der Mitte eines Schwinghebels
9 angebracht, dessen Enden 10 und 11 im Ruhezustand gegen Anschläge
12 und 13 an-C liegen, an denen sie durch das Gewicht des Rahmens
1 und die Zugkraft der Feder 2 gehalten werden. Die Hebelenden
10 und 11 sind mit je em"em
nach unten weisenden
waagerecht liegenden Haken 14 und 15 gelenkig verbunden, die in senkrechter
Richtung durch Stößel 16 betätigt werden. Die Stößel 16 selbst können
in beliebiger Weise bewegt werden, beispielsweise mit Hilfe von Hubschienen
17,
die eine Aufundabbewegung ausführen. Die Auswahl des jeweils betätigten
Hakens erfolgt durch Nadeln 18, die mit einer Karte 19 zusammenwirken.
-
Unterhalb der Haken bewegen sich etwa horizontal zwei Messer 20 und
21, deren Hin- und Hergang um 1800 phasenverschoben sind.
-
Wenn ein Haken 14 oder 15 vom zu-eordneten Stößel
16 nicht angehoben ist, kommt er auf seinem Messer 20 oder 21 in dem Augenblick
zur Auflage, #vo sich dieses in der Rückwärtslage befindet (rechts in F i
g. 1). Wenn eines der Messer wieder vorgeht und der zugehörige Haken vom
Stößel 16 angehoben ist, wird er vom Messer nicht erfaßt, so daß der Schaftrahmen
1 stehenbleibt. Wenn dagegen ein Haken, beispielsweise der Haken14, von seinem
Stößel 16 nicht angehoben ist, wird er vom Messer 20 beim Vorgehen desselben
mitgenommen, so daß der Schwinghebe19 um den Anschlag13 schwingt, wobei er den Hebel
6 mitnimmt und der Schaftrahmen 1 angehoben wird.
-
Wie bereits bemerkt, enthält eine Schaftmaschine zwei Stellen, wo
sich eine besonders ausgeprägte Ab-
nutzung einstellt. Die erste Stelle ist
die Eingriffstelle zwischen der Messerkante, z. B. des Messers 20, und der Innenfläche
z. B., des Hakens 14. Die Messerkante ist eine zylindrische Fläche mit einem sehr
geringen Radius, die sich gegen die Innenfläche des Hakens mit einem sehr hohen
spezifischen Flächendruck legt. Andererseits erfolgt das Erfassen des Hakens stoßartig.
Ferner ändert sich die relative La 'ge des Hakens gegenüber dem Messer, so daß sich
die Messerkante unter Verschieben von der Innenfläche des Hakens verschwenkt. Die
zweite Ab-
nutzungsstelle ist die Berührungsstelle zwischen den Enden
10 und 11 des Schwingliebels 9 und den Anschlägen 12 und
13. Wenn z. B. der Haken 14 vom Messer 20 mitgenommen wird, gleitet das andere
Ende 11 des Schwinghebels 9 zwangläufig auf dem zugehörigen Anschlag
13, denn dieser deckt sich nicht mit dem Gelenk 7 des Hebels
6. Auch hier ist der spezifische Flächendruck sehr hoch, denn der Schwinghebel
muß notwendigerweise sehr dünn ausgeführt werden. Eine Schmierung erweist sich als
erfolglos.
-
Gemäß einem ersten Merkmal der Erfindung (F i g. 2) werden die Anschäge
für den Schwinghebel 9 nicht in einfacher Form durch eine Traverse gebildet,
wie dies bisher üblich ist, sondern durch einen ]deinen Gleitschuh 12,
13 der verschiebbar auf einer Traverse 22 bzw. 23 des Gestells der
Schaftmaschine sitzt. Die beiden Gleitschuhe 12, 13 haben oben an der Rückseite
eine Art Nase 12 a bzw. 13 a,
die in eine Nut 22 a bzw. 23 a
der zugehörigen Traverse eingesetzt ist. Wenn die Enden 10 oder
11
des Schwinghebels 9 von den Gleitschuhen 12 und 13
abgehoben
sind, hängen diese also an den Traversen 22 und 23, sie können sich aber
etwas nach oben verschieben, ohne daß die Nase 12 a bzw. 13 a aus den Nuten
22 a bzw. 23 a aushakt.
-
Die Vorderseite der Gleitschuhe 12, 13 enthält eine Ausnehmung
12 b bzw. 13 b von kreisförmigem Querschnitt. In diesen Ausnehmungen
zentriert sich das entsprechende Ende 10 bzw. 11 des Schwinghebels
9.
Andererseits sind diese Enden 10, 11 des Schwinghebels
9 mit einem Beschlag 24 bzw. 25 versehen, der durch eine Schraube
26 bzw. 27 befestigt ist. Wie aus F i g. 3 hervorgeht, ergibt
dieser Beschlag eine kontinuierliche Stützfläche. Infolgedessen ist es moglich,
den Schwinghebel 9 aus zwei dünnen Platten zusammenzusetzen, ohne daß der
spezifische Flächendruck übermäßig hoch wird.
-
Die Beschläge 24, 25 sind identisch und leicht auswechselbar.
Sie können aus vergütetem Stahl großer Härte bestehen. Die Gleitschuhe 12 und
13 sind ebenfalls identisch und auswechselbar, sie bestehen vorzugsweise
aus einem Stoff mit geringem Reibungskoeffizienten, der sehr widerstandsfähig gegen
Abnutzung ist, beispielsweise aus Superpolyamid.
-
Hinsichtlich der Wirkungsweise der Gleitschuhe 12 und 13 ist
zu beachten, daß, wenn ein Haken 14 oder 15 vom Messer 20, 21 mitgenommen
wird, der andere Haken unbeweglich bleibt und das andere Ende 11 bzw.
10 des Schwinghebels 9 sich gering-fügig anhebt oder absenkt,
wobei es sich auf dem Gleitschuh 13 bzw. 12 verschwenkt. Infolge der Anordnung
der Ausnehmungen 13 b oder 12 b nimmt das darin befindliche Ende des
Hebels 9 den Gleitschuh mit, der also auf der Traverse 22 oder
23
gleitet. Die Größe dieser senkrechten Gleitbewegungen ist gering, so daß
die Nase 13 a oder 12 a nicht aus der Nut der Traverse aushaken bzw.
nicht gegen den Boden der Nut stoßen kann. Bei der Bewegung in umgekehrter Richtung
geht der Gleitschuh mit dem entsprechenden Ende des Schwinghebels nach unten oder
oben. Wenn ein Ende des Schwinghebels durch den vom Messer mitgenommenen Haken abgehoben
ist, kann der Gleitschuh auf der Traverse frei in die unterste Stellung rutschen.
Bei Wiederanlage des Schwinghebels findet aber durch die Ausnehrmingen von neuem
eine Zentrierung des Gleitschuhs statt, wie in F i g. 4 dargestellt ist.
Aus dieser Figur ist ersichtlich, wie der Beschlag 24 am Ende 10 des Schwinghebels
sich gegen den Gleitschuh 1-2 legen will, Der nach unten gerutschte Gleitschuh 12
wird beim Einlegen des Beschlags 24 in die Ausnehmung 12 b etwas angehoben.
-
Die Enden des Schwinghebels verschwenken sich also immer auf den Gleitschuhen
bzw. in deren Ausnehmungen, ohne daß eine senkrechte Verschiebung zwischen den Hebelenden
und den Gleitschuhen stattfindet.
-
Andererseits ist die Innenfläche der Haken 14, 15
durch
einen Einsatz 28 in Form eines Plättchens gebildet (F i g. 5 und
6). Dieser Einsatz hat einen kreisbogenförmigen Umfang von etwas mehr als
180' und ist etwas schwenkbar in einer runden Aussparun" 14 a
des Hakens
gelagert (F i g. 6). Der Einsatz 28 hat seitlich vorspringende Flansche
28 a, die ihn axial *in der Aussparung 14a festlegen. Der eine Flansch hat
einen Einschnitt 28 b (F i g. 5), in den ein kleiner Zapfen
29 eingreift, der in den Haken 14 eingetrieben ist.
-
Wenn das Messer 20 den Haken 14 erfaßt, legt es sich an die Einkerbung
des Einsatzes 28, und da diese Einkerbung dem Kantenwinkel des Messers angepaßt
ist, zentriert sich das Messer praktisch ohne Spiel, indem es den Einsatz
28 so weit schwenkt, wie es jeweils die sich ändernde relative Lage des Messers
20 gegenüber dem Haken 14 erfordert. Diese Schwenkbewegung findet also nicht an
der Messerkante, sondern am Umfang des Einsatzes 28 statt,
d.
h. zwischen verhältnismäßig großen Flächen, also unter geringem spezifischem Flächendruck.
-
Die Messer 20, 21 sind nicht auf Schwenkarmen befestigt, sondern auf
Schlitten, die eine geradlinige Bewegung ausführen und an geeigneter Stelle angeordnet
sind. Bei der Ausführungsform nach F i g. 7
bis 9 sind die beiden Enden
des Messers 20 mittels einer Schraube 30 an einer Stange 31 befestigt,
deren zylindrische Endteile zwischen Rollenpaare 32 laufen, die eine Diaboloform
haben und sich auf Achsen 33
am Gestell der Schaftmaschine drehen. Wenn die
Achsen in bestimmter Weise angeordnet sind, kann dem Messer 20 ein Laufweg gegeben
werden, der im wesentlichen dem Weg parallel ist, auf dem sich die Innenseite des
Hakens 14 bewegt, wenn er vom Messer mitgenommen wird. Hierdurch wird die
relative Drehbewegung zwischen Messer und Haken erheblich vermindert, und damit
verringert sich auch die durch diese Bewegung verursachte Abnutzung.
-
Zu bemerken ist, daß die Führung der Messer ihren Antrieb in keiner
Weise behindert, denn die Verbindung mit der Antriebsvorrichtung wird in der üblichen
Weise vorgenommen, nämlich mittels Schubstangen 34, die auf Zapfen 20
a der Messer aufgesetzt sind. Diese Zapfen 20a liegen infolge einer Verlängerung
der Messer 20 außerhalb des Bereichs der Stangen 31. Die Schubstangen 34
werden durch die Nockeneinrichtung der Schaftmaschine angetrieben.