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Die Erfindung betrifft eine Abbindung für mehrere auf einer Haspel
liegende Garnstränge mittels eines Fitzfadens, der die Stränge durch je eine Masche
in Gebinde unterteilt.
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Es ist eine derartige Abbindung für einzelne Stränge bekannt (deutsche
Patentschrift 233 456), zu deren Herstellung der Fitzfaden von einer Seite mittels
eines Fadeneinziehers über den Strang gezogen und um die Nadel geschlungen wird,
worauf die Nadel zwischen den einzelnen Gebinden den Faden zu Maschen schlingt.
Die Fadenenden werden dann verknotet.
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Bei diesem bekannten Verfahren kann jeweils nur ein Strang gefitzt
werden. Bei einem anderen bekannten Verfahren (österreichische Patentschrift 3222)
erfolgt die Maschenbildung zwischen den Gebinden einer Anzahl von auf der Haspel
liegenden Strängen fortlaufend, wobei zwischen jedem der Stränge das Fitzgarn zweimal
verknotet und dann zwischen den Knoten durchgetrennt wird. Bei dieser bekannten
Anordnung muß zwar nicht für jeden einzelnen Strang die Vorrichtung neu eingesetzt
werden, jedoch sind aufwendige Vorrichtungen zum Verknoten des Fitzgarnes erforderlich.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine Abbindung
der eingangs erwähnten Art sowie eine Vorrichtung zur Herstellung dieser Abbindung
zu schaffen, bei der alle auf einer Haspel liegenden Stränge in einem praktisch
einheitlichen Arbeitsgang ohne Bildung eines Knotens gefitzt werden können. Gemäß
der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Abbindung mittels mindestens dreier
Maschen zwischen den Strängen und durch mindestens je zwei Maschen am Anfang und
Ende der Fitzung erfolgt. Dabei entsprechen diese Maschen denen, mit denen jeder
Strang in einzelne Gebinde unterteilt wird.
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Eine vorzugsweise Vorrichtung zum Herstellen der Abbindung ist gekennzeichnet
durch eine am Haspelkorb angeordnete und innerhalb desselben verlaufende Einziehvorrichtung
für den fltzfaden durch einen in und außer Wirkstellung bewegbaren Schleifenzieher
zum Bilden jeweils der ersten Masche und durch eine an sich bekannte Zungennadel,
die in an sich bekannter Weise mittels einer Antriebsvorrichtung über den Strängen
verfahrbar und in einer senkrechten Ebene zu dieser Bewegung mittels eines Getriebes
zwecks Maschenbildung bewegbar ist.
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Dabei können das Getriebe für die Zungennadel und die Antriebsvorrichtung
für den Vorschub ein Zahnrad mit alternierender Verzahnung und einen Kurvenzylinder
aufweisen, wobei beide auf einer gemeinsamen Welle auf einem Wagen gelagert sind
und die Leitkurve des Kurvenzylinders mit einem am Maschinengestell festliegenden
Folgezapfen zusammenwirkt und in den Umfangsbereichen, in welchen das Zahnrad eine
Verzahnung aufweist, in Umfangsrichtung und in den anderen Abschnitten in einer
zur Längsachse schrägen Richtung verläuft und wobei das Zahnrad über ein Ritzel
eine Exzenterscheibe antreibt, an deren Exzenterzapfen der Schaft der Nadel liegt.
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Um den Fitzfaden in die zur Maschenbildung notwendige Lage zu bringen,
kann auf einfache Weise die Einziehvorrichtung für den Fitzfaden ein entlang eines
Holmes der Garnhaspel verlaufender endloser Kettenantrieb sein, an welchem ein Fadengreifer
für den Fitzfaden angebracht ist.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung kann ohne Unterbrechung durch
Zwischenknoten die Vorrichtung zur Maschenbildung über die aneinanderliegenden Stränge
bewegt werden.
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Anschließend können die einzelnen Stränge durch Zerschneiden jeweils
der mittleren der zwischen zwei Strängen gebildeten Maschen voneinander getrennt
werden, ohne daß die Fitzung eines Stranges aufgeht. Vielmehr ziehen sich die somit
entstandenen Endmaschen derart stark zusammen, daß der Strang bzw. die Gebinde die
anschließende Behandlung überstehen, ohne daß der Fitzfaden sich löst, obwohl kein
Knoten geknüpft ist.
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Die Erfindung ist an Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 schematisch eine Draufsicht auf
einen Garnstrangteil mit bekannter Abbindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Garnstrang
mit erfindungsgemäßer Abbindung: F i g. 3 a, 3 b, 3 c, 3 d zeigen je eine schematische
Darstellung, die die einzelnen Stufen beim Herstellen der erfindungsgemäßen Abbindung
zeigt; F i g. 4 zeigt eine der F i g. 3 b ähnliche Draufsicht, die ein Hilfsmittel
für die Schlingenbildung zeigt, Fig. 5 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum
Herstellen der erfindungsgemäßen Abbindung, F i g. 6 eine Schrägansicht auf ein
zusammengesetztes intermittierend känunendes Zahnrad, das bei der Vorrichtung nach
der F i g. 5 verwendet wird, F i g. 7 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführung
der Vorrichtung und F i g. 8 eine Teil-Schrägansicht der Vorrichtung zum Spannen
des Fitzfadens längs einer Haspel.
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Die F i g. 2 zeigt einen Fadenstrang 1, der mittels eines Fitzfadens
2 gefitzt werden soll. Der Fitzfaden 2 wird an den mit strichpunktierten Linien
A und B bezeichneten Stellen durchschnitten, um den Fadenstrang 1 von nicht dargestellten
benachbarten Fadensträngen zu trennen. Die F i g. 3 a und 3 b zeigen die einzelnen
Verfahrensschritte beim Fitzen.
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Ein Fitzfaden 2 wird über die gesamte Breite einer Haspelmaschine
an der Stelle gespannt, an der die Abbindung hergestellt werden soll. Der Fitzfaden
2 kann von einer Spule abgezogen werden. Soll an einem einzelnen Fadenstrang an
mehr als zwei Stellen ein Fitzen erfolgen, so kann die entsprechende Anzahl von
Fitzfäden an den gewünschten Stellen gespannt werden.
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Bevor mit dem Fitzen des Fadens begonnen wird, muß am Anfangsende
des Fitzfadens 2 eine Anfangsmasche 4 hergestellt werden (F i g. 3 a). Danach wird
(F i g. 3 b) eine Zungennadel 3 mit der Zunge nach unten durch die Masche 4 geführt
und der darunterliegende Fitzfaden 2 gefaßt. Hiernach wird die Zungennadel 3 nach
oben bewegt und eine neue Masche geformt (F i g. 3 c). Dies wird wiederholt, bis
an der Außenseite des ersten Fadenstranges auf der Haspel mindestens zwei Maschen
gebildet worden sind (Fig. 3 d). Danach wird die Nadel 3 in den Faden strang 1 eingestochen
und der beschriebene Arbeitsvorgang wiederholt, wobei die Gebinde des Stranges in
Maschen zusammengehalten werden.
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Nach dem oben beschriebenen Arbeitsvorgang sticht die Nadel 3 an der
entgegengesetzten Seite des Fadenstranges durch, wobei mehr als mindestens drei
Maschen hergestellt werden. Hiernach beginnt die Nadel 3 mit der Maschenbildung
für den nächsten
Fadenstrang 1. Die F i g. 2 zeigt das Ergebnis
der oben beschriebenen Arbeitsvorgänge, wobei der Fadenstrang 1 in zwei Gebinde
unterteilt worden ist.
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Um die Herstellung der ersten Masche4 zu erleichtern, kann gemäß
Fig. 4 ein hin und her bewegbarer Schleifenzieher 5 verwendet werden, der in der
dargestellten Weise mit dem Fitzfaden 2 zusammenwirkt.
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Die Erfindung betrifft also das Fitzen eines Fadenstranges mittels
mechanischer Einrichtungen, wobei ein oder mehrere Fitzfäden unter den Fadensträngen
gespannt gehalten werden und eine eine Zungennadel senkrecht hin und her bewegende
Einrichtung einer Vorrichtung zugeordnet ist, die eine intermittierende Bewegung
der Einrichtung in einer rechtwinklig zum Fadenstrang und längs des Fitzfadens verlaufenden
Richtung bewirkt.
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Die Abbindung gemäß der Erfindung kann auch zum Abbinden einer bestimmten
Anzahl auf den Kettenbaum eines Webstuhls aufgewickelter Garnwindungen angewendet
werden.
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Die F i g. 5 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung rechtwinklig zur
Ebene der Fadenstränge. Die Fadenstränge 1 sind in der Fig. 5 im Querschnitt dargestellt.
Unter den Fadensträngen 1 verläuft rechtwinklig zu diesen der gespannte Fitzfaden
2. Die Antriebswelle 6 wird von einem Elektromotor oder von Hand angetrieben. An
der Antriebswelle 6 ist ein zusammengesetztes Zahnrad 7 befestigt, das aus zwei
Zahnrädern 7a und 7b besteht, an denen die Verzahnung unterbrochen ist (F i g. 6),
d. h., die das Zahnrad 7 bildenden Zahnräder 7 a und 7 b sind so angeordnet, daß
ein mit Zähnen besetzter Teil des einen Zahnrades einem zahnlosen Teil des anderen
Zahnrades gegenübersteht, so daß die zahntragenden Teile abwechselnd an dem einen
und dem anderen der Zahnräder 7 a und 7 b liegen.
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Das Zahnrad 7 a steht mit einem Zahnrad 8 an einer Welle 9 im Eingriff
und dreht eine Kurbel 10.
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Die Zungennadel 3 liegt an der Kurbel 10 und ist in einer Führungsbuchse
11 axial verschiebbar, so daß bei einer Drehung der Kurbel 1() die Zungennadel 3
eine senkrechte und eine seitliche Bewegung um die Führnngshülse 11 ausführt. Die
Nadel 3 greift bei der Abwärtsbewegung und bei der seitlichen Bewegung mit dem Haken
in den Fitzfaden 2 ein und zieht den Fitzfaden bei der Aufwärtsbewegung unter Bildung
einer Masche nach oben. Der andere Zahnradteil 7 b des zusammengesetzten Zahnrades
7 steht mit einem Zahnrad 12 an einer Welle 13 im Eingriff, die über die Kegelzahnräder
14 ein Zahnrad 15 dreht, das mit einer Zahnstange 16 im Eingriff steht.
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Während die Nadel 3 den Fitzfaden nach oben zieht, wird das Zahnrad
12 nicht gedreht, so daß die Vorrichtung an einer bestimmten Stelle unbewegt bleibt.
Ist eine Masche durch die Nadel 3 gebildet. so wird das Zahnrad 12 gedreht, wobei
die Vorrichtung zur nächsten Mascheiibildungs-Stelle geschoben wird. Stehen die
Zahnräder 8 und 12 den zahnfreien Teilen der Zahnräder 7 a und 7b gegenüber, so
könnten diese Zahnräder sich unbehindert drehen. Um dies zu verhindern, sind an
den Wellen 9 und 13 Reibungsbremsen 17 vorgesehen. An Stelle des zusammengesetzten
Zahnrades 7 können auch herkömmliche Zahnräder verwendet werden, die abwechselnd
eine Bewegung der Nadel 3 und ein Vorrücken der Einrichtung bewirken, wobei die
Zahn-
räder 8 und 12 abwechselnd in das Zahnrad 7 eingerückt und aus diesem ausgerückt
werden können.
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Die Fig. 7 zeigt eine zweite Ausführung der Erfindung. Bei dieser
Vorrichtung sind wie bei der Vorrichtung nach den Fig. 5 und 6 eine Zungennadel3,
ein Zahnrad 7a mit intermittierender Verzahnung, eine Kurbel 10, eine die Nadel
3 verschwenkbar lagernde Führungshülse 11, ein Zahnrad 8, eine Welle 9 und eine
Antriebswelle 6 vorgesehen. Bei der zweiten Ausführung erfolgt das Verschieben der
Vorrichtung statt durch die Zahnrad-und Zahnstangenanordnung nach F i g. 5 mit Hilfe
eines an der Welle 6 befestigten Kurvenzylinders 18 mit einer Leitkurve 19. An einer
Schiene22 sind Folgezapfen 20 vorgesehen, die in die Leitkurve 19 des Zylinders
18 nacheinander eingreifen. Die Vorrichtung rollt auf Rädern 21 auf der Schiene
22 ab.
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Die Leitkurve 19 ist so ausgestaltet, daß der Folgezapfen 20 in den
zu den Stirnseiten des Kurvenzylinders 18 parallelen Teilen der Leitkurve 19 läuft,
während das Zahnrad 7 a mit dem Zahnrad 8 im Eingriff steht und in den schräg verlaufenden
Teilen der Leitkurve 19 läuft, während das Zahnrad 7 a mit dem Zahnrad 8 nicht im
Eingriff steht, so daß die Vorrichtung jeweils über eine bestimmte Strecke vorwärts
bewegt wird. Die erforderliche Bewegungsstrecke kann je nach der erforderlichen
Anzahl von Gebinden veränderlich sein.
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Die Fig. 8 zeigt die Vorrichtung, die den Fitzfaden 2 unterhalb eines
Fadenstranges 1 gespannt hält. An beiden Enden eines Holmers 23 ist je ein Lager
31 angeordnet, in dem ein Kettenrad24 gelagert ist. An der Welle des einen Kettenrades
24 ist ein Kupplungsteil 27 angebracht. Um die Kettenräder 24 ist eine Kette 30
geführt, die mit einer Klemme 26 zum Festklemmen des einen Endes eines Fitzfadens
2 versehen ist. Die Kettenräder 24, deren Lager 31, das Kupplungsteil 27, die Kette
30 und die Klemme 26 können an jedem, an jedem zweiten oder an jedem dritten Holm
der Haspel vorgesehen werden.
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Ein mit einem Handrad 29 verbundenes Kupplungsteil28 steht mit dem
Kupplungsteil 27 im Eingriff.
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Ferner ist eine Bremsvorrichtung 32 vorgesehen, die den Fitzfaden
2 gespannt hält. Nach dem Aufhaspeln des Fadenstranges 1 auf der Haspel wird der
Fitzfaden 2 in die Klemme 26 eingeklemmt und das Kupplungsteil 28 in das Kupplungsteil
27 eingekuppelt. Durch Drehen des Handrades29 wird der Fitzfaden 2 in F i g. 8 nach
links gespannt. In der Zeichnung ist die sich nach links bewegende und den eingeklemmten
Fitzfaden 2 spannende Klemme 26 mit A dargestellt. die sich nach Beendigung des
Ausziehens des Fitzfadens 2 in der StellungB befindet.
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Ist an einer Stelle des Fadenstranges 1 ein Fitzen beendet, so muß,
um den Fadenstrang an einer anderen Stelle zu fitzen, das Handrad 29 im entgegengesetzten
Sinne gedreht werden, damit die Klemme 26 in F i g. 8 nach rechts bewegt wird, bis
die Klemme 26 an der am weitesten rechts gelegenen Stelle steht.
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Danach wird der Fitzfaden 2, der in die Klemme 26 eingeklemmt ist,
aus dieser befreit, und das Kupplungsteil 28 wird Kupplungselement 27. Die Haspel
wird dann bis zu einer Stelle weitergedreht. an der eine weitere Abbindung angebracht
werden soll. Das Kupplungsteil 28 wird an dem neuen Haspelholm 23 mit dem Kupplungsteil
27 in Eingriff gebracht und wie oben bezeichnet verfahren.