DE1527712C3

DE1527712C3 - Vielwalzen-Walzgerüst

Info

Publication number: DE1527712C3
Application number: DE1527712A
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl.-Ing. 4044 Kaarst Leifeld; Josef 4151 Osterrath Wochnik
Original assignee: Schloemann Siemag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1966-06-16
Filing date: 1966-06-16
Publication date: 1979-09-27
Also published as: SE330144B; DE1527712B2; ES341846A1; US3533263A; DE1527712A1; GB1178328A

Description

Die Erfindung betrifft ein Vielwalzen-Walzgerüst mit zwei angetriebenen Stützwalzen und von den Stützwalzen durch Reibungsantrieb mitgenommenen Arbeitswalzen, welche zu ihrer horizontalen Abstützung aus der senkrechten Achsebene der Stützwalzen verlagert sind und in der Richtung der Verlagerung durch Zwischenwalzen und an Stützbrücken gelagerten Stützrollen an ihren Ballen abgestützt und die Stützrollen relativ zum Ständer bewegbar angeordnet sind, wobei die Arbeitswalzenlager an der den Stützrollen abgewandten Seite an Klauen anliegen, welche an an den Einbaustücken befestigten Stützbökken geführt sind.

Bei einem bekannten Walzgerüst dieser Gattung (DE-PS 9 57 023) sind die Stützrollen an Trägern gelagert, die an den Stirnseiten von starr mit den Walzenständern verbundenen Stützbrücken in horizontaler Richtung abgestützt und durch Druckmittelzylinder über Hebel in vertikaler Richtung verschiebbar geführt sind. Entgegengesetzt zu den Stützrollen wirken an den Einbaustücken der Stützwalzen befestigte Andrückvorrichtungen auf die Lager der Arbeitswalzen.

Diese Anordnung hat zunächst den Nachteil, daß die Lage der Arbeitswalzen von den Durchmessern der übrigen Walzen abhängig ist und sich darum beim Abschliff verändert. Arbeitswalzen und Stützwalzen müssen parallel zueinander stehen. Diese Forderung muß um so genauer erfüllt werden, je dünner die

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Arbeitswalzen in bezug auf ihre Länge sind und je dünner das Walzgut ist. Da aber die Lage der Arbeitswalzen durch die Stützbrücke, die Lage der Stützwalzen jedoch durch die gegenüberliegende kraftschlüssige Anlage ihrer Einbaustücke im Ständerfenster bestimmt werden, ist es erforderlich, daß die genannten weit voneinander liegenden Anlageflächen an den Walzenständern und den Stützbrücken absolut parallel zueinander stehen. Dies ist aber nur durch eine aufwendige Bearbeitung zu erreichen.

Mit der Erfindung sollen die Nachteile des bekannten Vielwalzen-Walzgerüstes vermieden werden. Ihr Ziel ist insbesondere ein Vielwalzen-Walzgerüst, bei dem die Lage der Arbeitswalzen im Walzgerüst durch Nachschleifen der Walzen nicht verändert werden kann. Die Parallellage der Walzen zueinander soll unmittelbarer und damit konstruktiv einfacher gewährleistet sein. Weiterhin wird eine Verbesserung der Ausbau- und Wartungsbedingungen angestrebt.

Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Stützbrücken quer zur senkrechten Achsebene der Arbeitswalzen ausschwenkbar oder ausfahrbar angeordnet sind und daß die Klauen an den Stützböcken lediglich mit einem vertikalen Freiheitsgrad verschiebbar geführt sind.

Dadurch wird erreicht, daß die Lage der Arbeitswalzen in horizontaler Richtung unabhängig von dem durch Abschliff veränderlichen Durchmesser der übrigen Walzen stets konstant bleibt. Die Parallelität der Arbeits- und Stützwalzen ist über die Einbaustücke der Stützwalzen unmittelbarer und damit konstruktiv einfacher gewährleistet. Durch das Ausschwenken der Stützbrücken wird die Zugänglichkeit zu den Walzen und Stützrollen verbessert.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Stützbrücken an ihren Enden mit Tragarmen versehen, die auf in den Ständern angeordneten Exzenterbolzen drehbar gelagert sind, wobei die Stirnseiten der Stützbrücken als Zapfen ausgebildet sind, auf denen ein Ring mit einer Abflachung drehbar gelagert ist, welcher die geneigte Fläche eines vertikal am Ständer verschiebbar angeordneten Keiles zugeordnet ist. Auf diese Weise kann die Lage der Stützbrücken in vertikaler Richtung durch Drehung der Exzenterbolzen und in horizontaler Richtung durch Verstellung der Keile genau eingestellt werden.

Die Stützrollenachsen sind vorteilhaft an mit der Stützbrücke verbundenen Platten gelagert. Eine Vorrichtung zum In-Anlage-Halten der Stützrollen kann so entfallen. Zum Walzenwechsel oder für den Wartungsdienst werden die Zwischenwalzen und die Arbeitswalzen durch einfaches Ausschwenken der Stützbrücke frei zugänglich.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 den Teilquerschnitt eines Vielwalzen-Walzgerüstes und

Fig.2 einen horizontalen Schnitt durch das Vielwalzen-Walzgerüst.

Zwei Arbeitswalzen 1 eines Vielwalzen-Walzgerüstes sind an ihren Ballen senkrecht gegen je eine Stützwalze 2 und waagerecht über Zwischenwalzen 3 und 4 an Stützrollen 5 abgestützt, wobei sie in Richtung der Stützrollen 5 aus der gemeinsamen Achsebene der Stützwalzen 2 verlagert sind. Die Stützrollen 5 sind an mit einer oberen und einer unteren Stützbrücke 6, 6' verbundenen Stützplatten 7 gelagert. Jede Stützbrücke 6,6' ist an ihren Enden mit Tragarmen 8,9 versehen und

•mit deren Lagerauge 10 auf an den Ständern 11 angeordneten Exzenterbolzen 12 schwenkbar gelagert. Stirnseitig sind die Stützbrücken 6, 6' als Zapfen ausgebildet, auf denen ein im Durchmesser verstellbarer Ring 13 mit einer Anschlagfläche 14 drehbar gelagert ist. Der auf diese Weise gegen einen Widerstand in ihrer Neigung verstellbaren Anschlagfläche 14 ist ein am Ständer vertikal verschiebbarer Keil 15 zugeordnet, der über eine Stange 16 mit dem Kolben eines Verstellzylinders 17 verbunden ist. Durch Verschiebung der Keile 15 kann die Stützbrücke 6 bzw. 6' geschwenkt werden, wodurch der Walzenabschliff ausgleichbar ist. Dabei gleicht der Ring 13 die veränderte Neigung der Stützbrücke 6 bzw. 6' aus, so daß immer eine einwandfreie Anlage am Keil 15 gewährleistet ist. Durch Drehung des Exzenterbolzens 12 kann auch die vertikale Lage der Stützrollen 5 nachreguliert werden. Zum Walzenwechsel kann die Stützbrücke 6 bzw. 6' durch vollständiges Entfernen der Keile aus dem Schwenkbereich ausgeschwenkt werden, wobei die untere Stützbrücke 6' von den Keiloberkanten gehalten und die obere Stützbrücke 6 über je eine elastische Zuglasche 18 von den oberen Keilen mitgenommen werden.

Die Zwischenwalzen 3 sind in schwenkbaren Armen 19,19' gelagert, in denen auch die Zwischenwalzen 4 in einem verschiebbaren Gleitstein 20 gelagert sind. In den Armen 19 sind Preßluftzylinder 21 angeordnet, in welchen an der Rückseite als Kolben ausgebildete Stützgabeln 22, die zur Zentrierung der Arbeitswalzenlager zu den Zwischenwalzenlagern dienen, verschiebbar sind. Die oberen Arme 19 sind am oberen Einbaustück 23 durch eine Zugfeder 24 gehalten, wodurch verhindert wird, daß die Zwischenwalzen 3, 4 beim Ausschwenken der Stützbrücke herunterfallen.

ίο Zur Abstützung der Arbeitswalzenlager in entgegengesetzter Richtung dienen Klauen 25, die in an den Einbaustücken 23, 23' befestigten Stützböcken 26 vertikal verschiebbar geführt sind. In den Stützböcken sind Zylinder 27 angeordnet, deren Kolben 28 auf einen

is in den Stützböcken 26 gelagerten Übertragungshebel 29 eine horizontale Kraft ausüben, welche als vertikale gegen die Stützwalzen 2 gerichtete Kraft auf die Klauen 25 übertragen wird und damit die Arbeitswalzen 1 gegen die Stützwalzen 2 halten, wenn das Walzgut ausgelaufen ist.

Zwischen den oberen und unteren Armen 19 und 19' sind Druckmittelzylinder 30 angeordnet, welche die oberen Arme 19 abstützen und das Herunterfallen der Zwischenwalzen 3 und 4 beim Ausbau der Arbeitswalzen 1 verhindern.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vielwalzen-Walzgerüst mit zwei angetriebenen Stützwalzen und von den Stützwalzen durch Reibungsantrieb mitgenommenen Arbeitswalzen, welche zu ihrer horizontalen Abstützung aus der senkrechten Achsebene der Stützwalzen verlagert sind und in der Richtung der Verlagerung durch Zwischenwalzen und an Stützbrücken gelagerten Stützrollen an ihren Ballen abgestützt und die Stützrollen relativ zum Ständer bewegbar angeordnet sind, wobei die Arbeitswalzenlager an der den Stützrollen abgewandten Seite an Klauen anliegen, welche an an den Einbaustücken befestigten Stützböcken geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbrücken (6, 6') quer zur senkrechten Achsebene der Arbeitswalzen (1) ausschwenkbar oder ausfahrbar, angeordnet sind und daß die Klauen (25) an den Stützböcken (26) lediglich mit einem vertikalen Freiheitsgrad verschiebbar geführt sind.

2. Vielwalzen-Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützbrücken (6,6') an ihren Enden mit Tragarmen (8, 9) versehen sind, die auf in den Ständern (11) angeordneten Exzenterbolzen (12) drehbar gelagert sind, wobei die Stirnseiten der .Stützbrücken (6, 6') als Zapfen ausgebildet sind, auf denen ein Ring (13) mit einer Abflachung drehbar gelagert ist, welcher die geneigte Fläche eines vertikal am Ständer (11) verschiebbar angeordneten Keiles (15) zugeordnet ist.

3. Vielwalzen-Walzgerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützrollenachsen an mit der Stützbrücke (6, 6') verbundenen Platten (7) gelagert sind. ■ _: ;>