DE1527695A1

DE1527695A1 - Kontinuierlich arbeitende Draht- oder Feineisenstrasse

Info

Publication number: DE1527695A1
Application number: DE19661527695
Authority: DE
Inventors: Ewald Hein
Original assignee: Siemag Siegener Maschinenbau GmbH
Current assignee: Siemag Siegener Maschinenbau GmbH
Priority date: 1966-07-01
Filing date: 1966-07-01
Publication date: 1970-01-22

Description

Kontinuierlich arbeitende Draht- oder Feineisenstraße Die Erfindung betrifft eine ein- oder mehradrige kontinuierlich arbeitende Draht- oder Feineisenstraße mit hinter der Fet* tigstaffel angeordneten Vorrichtungen zur Wärmebehandlung des Walzgutes.
Es ist bekannt, das aus einer kontinuierlich arbeitenden Draht. oder Feineisenstraße kommende Walzgut unmittelbar nach seinem Austritt aus dem letzten Gerüst der Fertigstaffel, bspw. durch gezielte Abkühlung einer solchen Wärmebehandlung zu unterziehei daß das gehaspelte Fertigprodukt über seine gesamte Länge und ggf. auch über seinen Querschnitt eine möglichst homogene Struktur aufweist und seine metallurgischen Eigenschaften dem vorgesehenen Verwendungszweck entsprechen.
Bei den bekannten Walzwerksanlagen dieser Art ist hinter dem letzten Gerüst der Fertigstaffel für jede Walzader eine derartige Wärmebehandlungsvorrichtung vorgesehen. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Walzgutes durch die Wärmebehandlungsvorrichtung wird von der Austrittsgeschwindigkeit des Walzgutes aus dem letzten Gerüst der Fertigstaffel bestimmt. Da einerseits die Walzendgeschwindigkeiten moderner Draht- oder Feineisenstraßen sehr hoch sind und andererseits die Wärmobehandlung des Walzgutes eine bestimmte.nicht abkürzbare Zeit erfordert, werden die Durchlaufwege des Walzgutes durch die Wärmebehandlungsvorrichtung verhältnismäßig lang. Der bauliche Aufwand, den die Wärmebehandlungsvorrichtungen bedingen, ist deshalb hoch.
Es ergibt si.ch außerdem noch folgendes Problem. Nach dem Durchlaufen durch die Wärmebehandlungsvorrichtung muß das Walzgut zu Bunden gewickelt werden. Bei hohen Wickelgeschwindigkeiten lassen sich bekanntlich nur Edenbornhaspel verwenden, da Garretthaspel nur mit Wickelgeschwindigkeiten bis zu etwa 2o m/Sek. betrieben werden können. Dem Einsatz von Edenbornhaspeln steht jedoch entgegen, daß diese sich nur zum Wickeln warmen Walzgutes eignen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Möglichkeit zur Herabsetzung der Durchlaufgeschwindigkeit des Walzgutes durch die Wärmebehandlungsvorrichtung zu schaffen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß jeder Walzader mindestens zwei Wärmebehandlungsvorrichtunger zugeordnet sind und zwischen der Fertigstaffel und jeder Wärmebehandlungsvorrichtung jeweils ein Wickelspeicher vorgesehen ist, wobei diese Wickelspeicher wechselweise aus der Fertigstaffel beschickbar sind.
Bei einer Draht- oder Feineisenstraße mit diesen Merkmalen wird zwar die Gesamtlänge aller Wärmebehandlungsstrecken gegenüber den bekannten Ausführungen nicht verkürzt. Die Länge der einzelnen Wärmebehandlungsvorrichtung kann jedoch wesentlich kleiner gehalten werden, wodurch sich eine Einsparung an Hallenlän..i ge ergibt. Die notwendige Nebeneinanderanordnung mehrerer Wärmebehandlungsvorrichtungen fällt nicht Ins Gewicht.. weil diese Vorrichtungen normalerweise.schmal sind. Die Herabsetzung der Durchlaufgeschwindigkeit beseitigt außerdem das Haspelproblem, da Garretthaspel zum Einsatz kommen können.
Zweckmäßig sind die Wickelspeicher über eine Weiche wahlweise ansteuerbar, Ein besonderes Merkmal des Wickelapeichers besteht darin» daß seine Aufnahme- und seine Abgabegeschwindigkeit unterschiedlich sind und vorzugsweise in bestimmten Grenzen variiert werden kann.
An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.' In der Zeichnung sind von der Fertigstaffel A nur die letzten vier angedeutet. Der einfachen Darstellung wegen wird von einer einadrigen Straße ausgegangen. Hinter dem letzten Gerüst 1 ist eine Weiche 2 angeordnet» die das ankommende Walzgut abwechselnd auf die beiden Wickelspeicher 3.4.verteilt. Jedem Wickelspeicher folgt eine Wärmebehandlungsvorrichtung 5 bzw. 6 und ein Haspel 7 bzw. 8.
Die Wickelspeicher 3,4 sind so aufgebaut., daß Ihre Aufnahmegeschwindigkeit größer als ihre Abgabegeschwindigkeit sein kann. Wenn die Aufnahmegeschw.-g-,.-,-igkeit doppelt so hoch wie die Abgabe'-geschwindigkeit ist" kann das Walzgut mit halber Walzendgeschwindigkeit durch die Wärmebehandlungsvorrichtungen geschickt werden, Die Wärmebehandlungsvorrichtungen können auf verschiedenste Art ausgebildet sein und bspw. mit Wasser-und/oder Luttkühlung arbeiten. Ihre Aus M rung ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Die Arbeitsweise der erfindungegemäßen Straße ist folgende. Die Spitze des ersten Drahtes verläßt das letzte Fertiggerüst 1 und gelangt; über die Weiche 2 sowie den Wickelapeicher 3 zum Treibapparat 9. Die Rollen des Treibapparates 9 laufen nur mit der halben Umrangsgeschwindigkeit der Walzen des Gerüstes 1. Die Geschwindigkeitsdifferenzen führen zu einer Stauung des Drahtes im Wickelapeicher 3. Nachdem das Walzdrahtende die Weiche 2 passiert hat, wird diese umgelegt und der zweite Walzdraht dem Wikkelspeicher 4 zugeführt. Unterdessen fährt der Treibapparat 9 fort, den Im Wickelspeicher 3 befindlichen ersten Draht abzuziehen und der Wärmebehandlungsvorrichtung 5 zuzuleiten. Etwa zur gleichen Zeit ist das Leeren des Wickelspeichers 3 und das Füllen des Wickelspeichers 4 beendet. Die Weiche 2 wird wiederum umgelegt, und es beginnt erneut das Füllen des Wickelspeichers 3. Unmittelbar nach dem Ende des ersten Drahtes passiert die Spitze des dritten Drahtes den Treibapparat 9, so daß die Wärmebehandlungsvorrichtung 5 kontinuierlich beschickt wird. Das glel. ehe gitl entsprechend für die Wärmebehandlungsvorrichtung 6. Das die Wärmebehandlungsvorrichtungen 5,6 verlassende Walzgut wird durch die Haspel 7,8 zu Bunden gewickelt. Bei kontinuierlichem Betrieb der Wärmebehandlungsvorrichtungen 5,6 wird man jeder Voi?« richtung jeweils zwei Haspelanlagen zuordnen, die durch eine Weiche ansteuerbar sind.
Bei mehradrigen Fertigstaffeln werden für jede Walzader zwei Wickelspeicher und Wärmebehandlungsvorrichtungen vorgesehen. Das Walzgut jeder Walzader kann selbstverständlich auch auf drei oder vier Wärmebehandlungsvorrichtungen verteilt werden. Man erreicht dadurch eine weitere Verkürzung der gesamten Anlage.
Die Qualität des fertigen Walzgutes hängt im wesentlichen von einer unmittelbar nach dem Austritt des Walzgutes aus dem letzten Fertiggerüst einsetzenden Wärmebehandlung ab. Auf diese Weise wird eine unkontrollierte Abkühlung des Drahtes und eine Zunderbildung auf desen Oberfläche vermieden. Um zu verhindern, daß das Walzgut im Wickelspeicher 3,4 auÄühlt, kann dieser als Nachwärmofen ausgebildet sein. Es Ist auch möglich, im Wickelspeieher eine Schutzgasatmosphäre zu erzeugen, die u.a. die Zunderbildung unterbindet.
Als Wickelspeieher findet in einer erfindungsgemäßen Draht- oder Feineisenstraße vorzugsweise eine Speichervorrichtung Verwendung, wie sie in der gleichzeitig zur Einreichung gelangenden deutschen Patentanmeldung S eingehend beschrieben und unter Schutz gestellt ist,

Claims

Patentansprüche 1, Ein- oder mehradrige kontinuierlich arbeitende Draht- oder Feineisenstraße mit hinter der Fertigstaffel angeordneten Vorrichtungen zur Wärmebehandlung des Walzgutes, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t. daß jeder Walzader mindestens zwei Wärmebehandlungsvorrichtungen (5, 6) zugeordnet sind und zwischen der Fertigstaffel (1) und jeder Wärmebehandlungsvorrichtung (59 6) jeweils ein Wickelspeieher (3, 4) vorgesehen ist, wobei diese Wickelspeicher (3, 4) wechselweise aus der Fertigstaffel (1) beschickbar sind. .
2. Draht- oder Feineisenstraße nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t. daß die Wickelspeicher (3, 4) über eine Weiche (2) wahlweise ansteuerbar sind. 3. Draht- oder Feineisenstraße nach den Ansprüchen 1 und 2, d a d u r c h g e k e n n z e ic h n e t. daß die Aufnahme- und Abgabegeschwindigkeit der Wickelspeicher (39 4) verschieden, vorzugsweise in bestimmten Grenzen variierbar sind.