DE1520742A1 - Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridhomo- und -copolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridhomo- und -copolymerenInfo
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Description
TBL. 367428 UND 30 4110
TKLEGR. NEGEDAPATENT HAMBURG
MÜNCHEN 15 ■ MOZARTSTR. 23 P 15 20 742.8
TBLEGR. NEGEOiFlIENI MÜNCHEN
Societa Edison
Hamburg, ?_. Jeptember 1969
Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridhomo- und -copolymeren
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Vinylchloridhomo- und -copolymeren
in Gegenwart einer metallorganischen Verbindung des Bors in Form eines Komplexes als Katalysator.
j3s ist bekannt, daß der elektronisch ungesättigte Charakter des Boratoms die Bildung von Koordinationskomplexen
zwischen seinen Verbindungen und anderen organischen oder anorganischen Molekülen, die elektronenabgebende
Atome besitzen (z. B. Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Phosphor, Arsen, Atimon, etc.), begünstigt.
Bs ist ebenfalls bekannt, daß bei der Bildung dieser Koordinationskoinplexe die Wertigkeitserhöhung des Bors
und der elektronenabgebenden Atome zu einer Auflockerung der Valenzketten und zur Vergrößerung der Entfernungen
- 2 9 0-9 8 84/ 157 2
zwischen den Atomen führt. Die organischen Moleküle sind
daher in diesen Komplexen stark aktiviert und befinden sich somit in einem erregten und sehr reaktionsfähigen
Zustand. (A.V. Topchiev, S.V. Zavgorodnii, Ya M. Paushkin-Bor-Pluorid
und seine Verbindungen als Katalysatoren Inorganic Chemistry - Seite 47, Pergamon Press, 1959).
Im Falle organischer Borverbindungen mit der IOrmel
BRj (R=Alkyl oder Aryl), ist die Bildung von Komplexen
mit elektronenabgebenden Substanzen in zahlreichen Artikeln beschrieben. (Chem. and Ind. 1956, 219? Ze Anorg. Chem.
279» 38-58 (1955); J. Inorg. Nuclear Chem. 3, 164 (1956)
J.A.C.S. 22» 2464-7 (1951)J J.A.C.S. 69., 1332 (1947)»
J.A.C.S. 6χ, 1452 (1945)i J.A.C.S. 62, 374 (1945)?
J.A.C.S. 6£, 325 (1942)? J.A.C.S. Sg, 1143 (1940).
Im allgemeinen ist das Molverhältnis der BR*-Verbindungen
(R = Alkyl oder Aryl) zu den elektronenabgebenden Verbindungen gleich 1, und die Stabilität der resultierenden
Verbindungen hangt von deren Art ab. Zum Beispiel sind die Komplexe aus Bortrimethyl und den normalen primären
aliphatischen Aminen bei Raumtemperatur im allgemeinen flüssig und unterliegen der Zersetzung bei Erhöhung der
Temperatur. (J.A.C.S., 22, 2464-7 (1951). Die Bor-Iriäthylammoniumkomplexe
sind ebenfalls in hohem Maße flüchtige
- 3 909884/1572
Flüssigkeiten, welche zwischen -11 0C und + 10 0C ein
festes weißes Kristall bilden. (Ann. 124, 129 (1962). In der gleichen Weise gibt Bor-Tri-Isobutyl mit Ammoniak
eine flüssige Verbindung, die bei - 80 0C in einen glasartigen
Zustand übergeht. Die Komplexe, welche Boralkyle und -aryle mit Äthern, Thioäthern und den Derivaten von
Phosphor, Selen, Arsen, Antimon und Wismut bilden, sind in Iren Eigenschaften ebenfalls ähnlich den Komplexen mit
Pyridin- und Aminobasen.
Es wurde schon vorgeschlagen, BlU-Verbindungen (R * Alkyl
oder Aryl) als Katalysatoren für die Polymerisation von Vinyl- oder Vinyliden-Monomeren vorzugsweise in Gegenwart
von Sauerstoff oder sauerstoffabgebender Substanzen zu verwenden.
Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei welchem ungesättigte Verbindungen, mit oder ohne Lösungsmittel, in Gegenwart
einer metallorganischen Verbindung des Bors in Form eines stickstoffhaltigen Koordinationskomplexes als Katalysator
polymerisiert werden. Diese Katalysatoren sind zwar bei Saumtemperatur aktiv, verlieren aber mit abnehmender
Temperatur sehr schnell ihre Aktivität. So ist z. B. das
System B(C2H5J^.NH^ bei + 20 0C katalytisch wirksam, bei
- 40 0C dagegen vollkommen inaktiv. Die Polymerisation
mit den bekannten Katalysatoren muß daher im Temperatur-
909 8 84/1572 _ 4 _
bereich zwischen + 5 und + 20 0C ausgeführt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde» ein Verfahren zum Herstellen Vinylchlorid-Homo- und
-Copolymeren unter Verwendung eines borhaltigen Komplexes
zu schaffen, das bei tieferen Temperaturen als bisher üblich ausgeführt werden kann. Sie Polymerisation soll
rasch ablaufen,und das Polymerisat soll in hohen Ausbeuten anfallen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung,
von Vinylchloridhomo- und -copolymeren, bei welchem man Vinylchlorid allein oder in Mischung mit anderen Vinylmonomeren, wie Vinylacetat, Acrylnitril, Styrol, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, vorzugsweise in einem
Lösungsmittel, in Gegenwart einer metallorganischen Verbindung des Bors in Form eines Komplexes als Katalysator
polymerisiert, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Katalysator einen Koordinationskomplex, bestehend
aus
a) Bortrialkyl, Bortriaryl oder gteeiechtem Boralkyl-aryl
und
b) JLthern oder Tetrahydrofuran
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verwendet. In einer* besonderen Ausführungsform der Erfindung verwendet man als Katalysator einen
Koordinationskomplex, "bestehend aus einem Trialkylbor,
vorzugsweise Triäthylbor und Diäthylather.
Ss ist nämlich Überraschenderweise gefunden worden,
daß Koordinationskomplexe aus Bortrialkyl, Bortriaiyl
oder gemischtem Boralkyl-Aryl und Äther oder Tetrahydrofuran
im Gegensatz zu den stickstoffhaltigen organischen Koordinationskomplexen des Bors auch bei
tiefen Temperaturen, bis zu -100 0C auserordentlich
wirksam sind. Gegenüber den bekannten Bor-Katalysatoren, die nicht in komplexer Form vorliegen, sind die Borkomplexe
dieser Erfindung wesentlich aktiver und beständiger, verkürzen die Polymerisationszeit und führen
zu besseren Ausbeuten. Durch die Anwesenheit bewegliche Wasserstoffatome tragender, Elektronen abgebender Verbindungen
werden diese Borkomplexe noch aktiviert.
Nach dem vorgeschlagenen Verfahren können Monomere der
nachstehenden allgemeinen formel polymerisiert oder copolymerisiert werden«
^C = C
E2
E2
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wobei E1, Eg» E, und E* gleich oder verschieden voneinander
sein können und bedeutens Wasserstoff, gesättigte oder
ungesättigte Kohlenwasserstoffreste, Halogen, Nitril,
Carbonsäurerest, Carboxyesterrest oder ein anderer
Acyl enthaltender Best. Besonders geeignet ist das vorgeschlagene
Verfahren für die Polymerisation von Vinyl- und Vinylden-Monomeren.
Der als Katalysator eingesetzte Komplex kann durch die Gegenwart einer Verbindung, die ein Element mit
elektronenabgebendem Charakter und ein bewetliches Wasserstoff atom enthält, aktiviert werden. Als aktivierend
wirkende Verbindung kann Wasser, ein Alkohol, ein ShIo-*
alkohol, Ammoniak, ein Phosphin, ein Stibin, ein Arsin,
Schwefelwasserstoff und Selen-Wasserstoff eingesetzt werden. Die Aktivität der in dieser Erfindung als
Katalysator verwendeten Komplexe ist in gewissem Grade von der Art ihrer Herstellung, ihrer Anwendung und
den gegebenen Polymerisationsbedingungen abhängig, wobei man die besten Eesultate in der Weise erzielt, daß man
die Monomeren in Gegenwart von luft dem vorher in inerter
Atmosphäre bereiteten Koordinationskomplex zugibt.
Die Polymerisationstemperatur kann zwischen-100 0C bis
+ 150 0C liegen, die besten Polymerisationsbedingungen
. 7 -909884/1572
liegen im Bereich τοη * 60 0C. bis + 60 0C. Das entBtandeae Polymere wird dabei im allgerneinen einen hohen SohmelB-punkt aufweisen, neben einem hohen Molekulargewicht - über
40.000-, außerdem wird es fast -vollständig frei τοη lache
sein ,und snrar auf Grund der großen Reaktionsfreudigkeit des
Katalysatorkomplexee, welcher in manchen Fällen nor in Sparen angewendet werden kann.
Wenn zum Beispiel die Polymerisation mit Hilfe einee nicht
komplex gebundenen Bortrialkyl als Katalysator und in wasserfreiem Benzin durchgeführt wird, fällt das Polymerisat
nur in geringen Mengen an, während bei Durchführung des PolymerisationsprozesBeB mit dem Komplex ΒΕ,.0·Η5) ^0,wobei B Alkyl oder Aryl bedeutet, die Aktirität τοη 200 - 300
g. polymeren Produktes je g. zugeeetiten Katalysatorkomplexes anfallen, wobei die Polymerisation entweder in polaren
oder inerten Lösungsmitteln, oder in Hasse durchgeführt wird.
Bei der Polymerisation in einer Masse τοη Vinylchlorid,
durchgeführt mit einem Katalysator gemäß dieser Erfindung bei Baumtemperatur und einem Gewichtsrerhältnis Monomer/
Katalysatorkomplex τοη ungefähr 500 : 1 wird normalerweise die BeaktiOBBaasse Tolletändig feet, die Umeetstung rerläuft 100
Pur ein.?· dieser Katalyeatorkomplexe, die in der Erfindung Verwendung finden, wurde der Mnfluß dee elektronenabgebenenden AktiTators innerhalb dieses Katalysatorkomple
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xoa geechotEt.
In der folgenden Tabelle sind dl« wichtigsten loooßLnationekomplexe, welche nach der rorliegenden Erfindung ale Katalysatorkoapleie bei der Polymerisation Verwendung finden
können, wieder gegeben, wobei die'polymerisation in den In
der gleichen tabelle angeführten Lösungen τοη Vinylchlorid,
Vinylacetat, Akrylonitril, Methylnethakrylat und Styrol
durchgeführt wird.
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- 9 -!DlBlLLE
Katalysator Komplex (R = Alkyl oder Aryl)
Elektronen- Lösungsmittelrnspender
substanz heptan od. mit "beweglichem
'./asserstoffatom
'./asserstoffatom
Äther od. Azeton od. Ί/asser od.
iithylaz et at
1) | BR5 | .R2O | > | 2) |
2) | BR5 | .G^Hg | 2) | |
D | bzw. | 2) | ||
1) | bzw. | 2) | ||
1) | bzw. | 2) | ||
Ό | bzw. | |||
D | bzw. | |||
BE2. 0
6) BE7.AsH-
ROH
3
HoO-NH-
HoO-NH-
Nachfolgend werden nur einige praktische Beispiele zur Durchführung der vorliegenden Erfindung angeführt:
Beis .iel 1:
In einen 20 ecm fassenden Testbehälter wurde 1 g Bortriäthyl
in stickstoffatmosphäre.eingeführt. Das Bortriäthyl wurde
- 10 -
909884/1572 BAD ORiGiNAU
- ίο -
dann auf - 600C abgekühlt und in Stickstoffatmosphäre
tropfenweise 0,8 g Diäthyläther zugegeben· Die Mischung wurde langsam auf Haumtemperatur gebracht und man erhielt
eine ölig intensiv gel,b gefärbte Flüssigkeit. Nach mehreren Stunden wurden 0,5 g des so erhaltenen B (Aet)-,.(Cn
H5)p0-Komplexes abgefangen und in einen Polymerisationsbehälter eingeführt. Dazu gab man 6 ecm n-Heptan und 10 ecm
Vinylchlorid zu. Der Behälter wurde unter Benutzung einer Flamme verschlossen und -der Inhalt durchgeschüttelt. Nach
5 Stunden wurden 8 g trockenes Polyvinylchlorid erhalten.
In einem 30 ecm fassenden Behälter wurden unter Stickstoff
0,25 g von Bortriäthyl in 25 %-iger n-Heptanlösung eingeführt
.
Der Behälter wurde ins Trockeneis gestellt und dort belassen, bis eine Temperatur von -80 G erreicht war.
Noch immer in Stickstoffatmosphäre v/urden die folgenden
Reagenzien in der angeführten !Reihenfolge zubegeben: 0,2
g Diäthyläther, 6 ecm wasserfreien n-Heptans und zuletzt,
indem man in Luft arbeitet, 10 ecm Vinylchlorid, ϊ-er Behälter
wurde unter Benutzung einer flamme verschlossen und der Inhalt unter Schütteln auf eine Temperatur von + LO 0
gebracht. Nach 3 Stunden Schütteln wurden 6,5 β trockenen
Polyvinylchlorids erhalten.
- 11 -
909884/1572 .
- 11 -.
In einem Schüttelautoklaven von ca. 200 ecm Fassungsvermögen
wurde in eine auf -50 0C gekühlte Stickstoffatmosphäre,
0,25 6 Bortriisobutyi, 0,25 g Diäthylather, 20 ecm η - Heptan
und 15Ο ecm Vinylchlorid gegeben. Der Äfcoklav wurde verschlossen
und $ann in einem auf -50 0G mit Trockeneis gekühlten
Bad aus Trichloroäthylen bewegt. Nach 3 Stunden wurde
das Polymerisationsprodukt dem Autoklaven entnommen^jUswog
nach dem Trocknen 100 g.
/en In einen 200 ecm fassenden Autoklav7wurden O1V G Bortriäthyl
in 25 ^iger Heptanlösung eingeführt, ferner 20 ecm wasserfreies
n-Heptans, 0,6 ecm ietrahydrofuran und 15Ü ecm Vinylchlorid.
Wach vierstündiger Polymerisationsdauer "bei 20 0G
wurden 90 g Polymerisationsprodukt erhalten.
- 12 -
90988Λ/1572
BADORIGiNAL ;;
BADORIGiNAL ;;
Claims (2)
1. Verfahr ν"-η zur Herstellung von Vinylcliloridliomo- und
-copolymeren, bei v/elchem man Vinylchlorid allein oder
in Mischung mit anderen Vinylnonomerezo, './ie Vinylacetat,
Acrylnitril, Styrol, .acrylsäureester, Liethacrylsäure ,-ester,
vorzugsweise in einem Lösungsmit-cel, in Ger;enwart
einer metallorganischen Verbindung des ;;ors in
Form eines Komplexes als Katalysator polymerisiert, dadurch gekennzeichnet, daß man als katalysator einen Koordinationskomplex,
bestehend aus
a) Bortrialkyl, Bortriaryl oder gemischter: -•■-.ralkyl-aryl
und
b) ethern cder retrahydrofuran
verwendet.
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator einen Koordinationskomple:;,
bestehend aus
a) einem jrialkylbor, vorzugsweise rJriäthylbor und
b) Diäthylather
verwendet.
909884/1572
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT1899360 | 1960-11-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1520742A1 true DE1520742A1 (de) | 1970-01-22 |
Family
ID=11153719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19611520742 Pending DE1520742A1 (de) | 1960-11-03 | 1961-11-02 | Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridhomo- und -copolymeren |
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---|---|
BE (1) | BE609856A (de) |
DE (1) | DE1520742A1 (de) |
GB (1) | GB1007717A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
KR100886263B1 (ko) * | 2005-03-09 | 2009-02-27 | 죤 게스트 인터내셔널 리미티드 | 튜브 결합구 또는 그에 관한 향상 |
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0
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1961
- 1961-10-30 GB GB3875461A patent/GB1007717A/en not_active Expired
- 1961-11-02 DE DE19611520742 patent/DE1520742A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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KR100886263B1 (ko) * | 2005-03-09 | 2009-02-27 | 죤 게스트 인터내셔널 리미티드 | 튜브 결합구 또는 그에 관한 향상 |
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GB1007717A (en) | 1965-10-22 |
BE609856A (de) |
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