DE1520622A1 - Verfahren zur Polymerisation von Formaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von FormaldehydInfo
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Description
Dr. Expl.
Es ist bekannt, dass weitgehend wasserfreier Formaldehyd zu makromolekularen Verbindungen
polymerisiert werden kann. Über diese Reaktion hat erstmals otaudinger ausführlich berichtet
("Die hochmolekularejaforganischen Verbindungen",
1932, Seite 224 bis 287)» Ausser den bereits von Staudinger gefundeif^atalysatoren, vornehmlich
tertiären Aminen, ist in der Zwischenzeit eine grosse Anzahl von die Polymerisation beschleunigenden
Substanzen beschrieben worden, z.B. LI et all carbonyle der VIII0 Gruppe des Periodischen Systems, metallorganische
Verbindungen von ein- bis vierwertigen Metallen, organische Phosphine, Arsine und Stibine.
Bs sind auch bereits besclileunigende bzw.
regelnde Systeme vorgeschlagen worden, in denen gelöste quaternäre Ammonium-, Phosphonium- und
SuIfoniumsalze enthalten sinde
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung polymeren Formaldehyds
mit Molekulargewichten über 15 ooo, mit besonderem Vorteil über 25 ooo unter Verwendung von festem
in einer inerten Flüssigkeit oder in einem inerten Gas dispergierten Salz als Katalysator,, Für den
Chemismus der offenbar an einer festen Salz- bzw. Kristalloberfläche ablaufenden Umsetzung kann
eine befriedigende Deutung bisher nicht gegeben werden.
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RÖHM&HAAS
O. m. b. H. CHEMISCHE FABRIK
DARMSTADT
Es hat sich gezeigt, dass die Polymerisation dann unter Erhalt der gewünschten hochmolekularen
Polymerisate und mit grosser Reaktionsgeschwindigkeit abläuft, wenn in dem Umsetzungsgemisch V/asser
in sehr geringen Hengen, z.B. o,oo1 bis o,o1 C/O
zugegen ist. Diese i.lai3gabe steht nicht in Widerspruch zu der allgemein bekannten Änderung, die
Polymerisation von Formaldehyd "in Abwesenheit von '.fesser11 ablaufen zu lassen. Vielmehr enthält emn
z.B. durch partielle Vorpolyuerisation gereinigter Formaldehyd einen in der gleichen G-rößenordung
liegenden Wasseranteil.
Die unter der Einwirkung eines fetrüen Falzes als
Katalysator ablaufende Polymoriaation kann innerhalb
weiterer Teiaperaturgrenzen, beispielsweise
zwischen -80 und +7o° durchgeführt werden.
Calciumnitrat
Von den im Sinne vorliegender Erfindung zu verwendenden
Salzen seien tert, Hatriumphosphat, *
Kaliumsulfat, Calciumbronid, L.agnesiumchlorid und
insbesondere Alkalihalogenide genannt. Ausser dem Vorteil einer hohen katalytischen Wirksamkeit lassen
sich diese Verbindungen einfach und vollständig vom Reaktionsprodukt durch Auswaschen mit Wasser abtrennen.
Die Polymerisation kann in einer inerten Flüssigkeit,
z.B. in Äther, mit besonderem Vorteil jedoch in Kohlenwasserstoffen, z.B. Gyclohexan, Heptan oder
Octan, beim Polymerisieren bei tiefenTemperatüren '
auch in Butan durchgeführt werden. Als Lösungsbzw. Verteilungsmittel können auch Gemische verschiedener
Kohlenwasserstoffe verwendet v/erden. -
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COPY ORIGINAL INSPECTED
RÖHM&HAAS
O. m. b. H.
DARMSTADT
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Die Polymerisation von Formaldehyd unter einem inerten Gas, z,B, unter Stickstoff, ist bekannt
und von Stadinger bereits beschrieben worden. Das vorliegende Verfahren kann so ausgestaltet
v/erden, dass man aus einem inerten Gas und dem in feiner Verteilung vorliegenden Katalysator
ein Wirbelbett erzeugt und in dieses Formaldehyd einleitet. Es ist auch möglich, den Katalysator
durch unter Druck eingeblasenen Formaldehyd in der Schwebe zu halten. Auch bei diesem Vorgehen
hat sich die Anwesenheit von Wasser als Cokatalysator als besonders zweckvoll erwiesen»
Die auf die beschriebene Y/eise hergestellten Polymerisate zeichnen sich gegenüber den mit
Hilfe bereits vorgeschlagener Beschleuniger he rge s L* ell ten Produkten durch eine Reihe von Vorteilen
aus. Im Gegensatz zu den mit den in der
Praxis am häufigsten verwendeten tertiären Aminen
läßt hergestellten Polymerisaten i-swse-e«. sich aus den
gem. der vorliegenden Erfindung erzeugten Produkten der Katalysator leicht und vollständig
auswaschen; tertiäre Amine werden bekanntlich von dem in voluminöser Form anfallenden PoIyformaldehyd
adsorptiv gebunden und sind deshalb nur mit einem grossen Aufwand vollständig aus dem
Polymerisat zu entfernen. Dieses Verhalten der Amine wirkt sich deshalb besonders nachteilig aus,
weil sie nicht nur die Polymerisation, sondern auch die Depolymerisation beschleunigen.
Die mit Hilfe des neuen Verfahrens entstehenden Produkte fallen im Gegensatz zu den mit ZnB0
tert. Aminen hergestellten Produkten in kompakter Form an und sind z.B. bei der V/eiterverarbeitung
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COPY
RÖHM&HAAS
O. m.
b. H.
DARMSTADT
gegen Luftsauerstoff weniger empfindlich als die nacli dem bisher "bekannten Verfahren hergestellten
Polymerisate.
Mr die Weiterverarbeitung der naoh der Erfindung hergestellten Produkte auf technisch verwertbare
Kunststoffe können die zum Stand der Technik gehörenden Maßnahmen, vornehmlich die Blockierung
der endständigen OH-Gruppen, der Zusatz von Alterungsschutzmitteln und die Einverleibung von
Formaldehyd :rAkteptoren, wie niedermolekulare^und
makromolekularei?Säureamidef durchgeführt werden.
Stabilisiert man beispielsweise den nach Beispiel 2 hergestellten Polyformaldehyd durch Acetylierung
der Endgruppen, so erhält man ein Produkt von ausgezeichneter thermischer Stabilität; bei 222°
beträgt der Gewichtsverlust pro Minute ±0,1-" o,2 Gew.-#.
Die erfindungsgemäss hergestellten und mit Hilfe
an sich bekannter Haßnahmen stabilisierten Polymerisate sind thermoplastische Kunststoffe, die sich
nach den üblichen' Verfahren, vornehmlich durch Pressen, Spritzen und Strangpressen verarbeitenlassen.
Die Erfindung soll nicht auf die in folgenden Beispielen
gegebenen Ausführungsformen beschränkt bleiben, vielmehr soll dazu jede Herstellung polymeren
Formaldehyde gehören, bei der die Polymerisation des Monomeren in Berührung mit einem festen Salz
erfolgt»
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RÖHM&HAAS
DARMSTADT
8o g technisches Natriumchlorid wer?lnf ein gepulvert
und in 1,8 kg handelsüblichem Gyclohexan aufgeschlämmt. Dann wird im Verlauf von 35 Minuten
75 g monomerer, gasförmiger Formaldehyd unter lebhaftem Rühren eingeleitet. (Der monomere
Formaldehyd wird in bekannter Weise durch Depolymerisation und partielle Vorpolymerisation des
gebildeten G-ases erhalten.) Die Polymerisationstemperatur beträgt 5 - 1o°.
Nachdem das gesamte Monomere eingeleitet ist, wird das Polymerisat zusammen mit dem Kochsalz abfiltriert
und der Filterrückstand so lange mit Wasser gewaschen, bis im Piltrat kein Chlorid mehr nachgewiesen
werden kann. Anschliessend wird noch mit Methanol gewaschen und dann im Vakuum getrocknet·
Bie Ausbeute besteht aus 18 g eines Polyoxymethylendihydrates
vom Molekulargewicht 2oooo.
Mit einer Dispersion von 8o g Hatriumfluorid in 1 kg handelsüblichem Cyclohexan wird der im Beispiel 1
beschriebene Versuch wiederholt. Die Polymerisationstemperatur beträgt 5 - 15°. Die Aufarbeitung erfolgt
ebenfalls wie im Beispiel 1 beschrieben. Bs wird ein POlyoxymefhylendiliydrat vom Molekulargewicht
3oooo erhalten. Die Ausbeute beträgt 92 $6 der !Theorie.
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β, ^ fc. η. ι ο έ U ο 11
DARMSTADT
8ο g Lithiumbroniid werden in 1 kg Qyclohexan
aufgeschlämmt. In diesel Aufschlämmung werden
im Verlauf von 35 Minuten 5ο g monomerer wasserfreier
Formaldehyd eingeleitet. Zu Beginn des Einleitens beträgt die Temperatur 1o°, sie
steigt allmäglich auf 2o an. Der aus -bromid und Polyoxymefhylen bestehende Niederschlag
wird abfiltriert, mit Wasser- bromidfrei gewaschen
' ο trocknet; und im Vakuum bei 4o ge^wenn^ die Ausbeute ist
quantitativ. Das Reaktionsprodukt ist ein PoIyoxymethylendihydrat
vom Molekulargewicht 25 ooo
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Claims (1)
- RÖHM&HAASθ. μ. b. H. CHEMISCHE FABRIKDARMSTADTPatentansprüche: lO2ü622Verfahren zur Herstellung polymeren Formaldehyds, dadurch gekennzeichnet,dass Formaldehyd mit der Dispersion eines festen tJalzes in einer inerten Flüssigkeit oder in einem inerten Gas in Berührung gebracht wird.2o) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerisation in Gegenwart einer geringen Y/assermenge abläuft.3.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerisation "bei Temperaturen zwischen -8o und +7o° durchgeführt wird.4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass Alkalihalogenide als Katalysatoren Verwendung finden.5.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch i gekennzeichnet, dass die Polymerisation in einem aus einem anorganischen Salz und einem inerten Gas gebildeten Wirbelbett durchgeführt wird.6.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des erhaltenen Polymerisats rom Salzkatalysator durch Auswaschen des letzteren erfolgt.909829/1/. 19
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