DE1520098B2 - Verfahren zur Herstellung von faden- und filmbildenden Polyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von faden- und filmbildenden PolyesternInfo
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Description
Zur Herstellung von linearen faden- und filmbildenden Polyestern, wie beispielsweise Polyäthylenterephthalat,
sind viele Katalysatoren bekannt, sowohl für die anfängliche Umesterungs- als auch für die
spätere Polykondensationsstufe.
Unter den vielen Katalysatoren, die bekannt sind, werden die getrennte Verwendung von Germanium,
Antimon und Titan, sowie Verbindungen von diesen drei Metallen genannt.
Beispielsweise beschreibt die USA.-Patentschrift 2 578 660 die Verwendung von Germanium und
Germaniumdioxyd.
Die Verwendung von Titanverbindungen als Katalysatoren für die Herstellung von faserbildenden Polyestern
ist in den britischen Patentschriften 775 316, 777 216, 793111, 851061 und den USA.-Patentschriften
2 727 881 und 2 822 348 genannt. In vielen Fällen können diese Titanverbindungen sowohl für
die Umesterungs- als auch Polykondensationsstufe benutzt werden.
Aus der belgischen Patentschrift 543 309 ist es bekannt, bei der Polykondensation von Bis-((5-hydroxyn-butyl)-terephthalat
Germaniumdioxyd zu verwenden, wobei gleichzeitig in der Masse Titandioxyd als Entglänzungsmittel zugegen ist.
Weiterhin ist Gegenstand des deutschen Patents 1 216 544 Germaniumalkoxyd als Polykondensationskatalysator
für Bis-(hydroxyalkyl)-terephthalat zu verwenden, wobei ebenfalls Titandioxyd als Entglänzungsmittel
zugegen ist.
Erfindungsgemäß erhält man eine wesentliche Verbesserung hinsichtlich des Polyesterproduktes.
Wenn es sich auch gezeigt hat, daß die Germaniumverbindungen allein Polyester mit ausgezeichneter
Färbung oder Weißgrad liefern, so geben sie doch keine sehr hohe Polykondensationsgeschwindigkeit.
Obgleich andererseits Titanverbindungen eine sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeit bei der Polykondensationsstufe
bewirken, und die Gesamtzeit des Arbeitsganges vermindern, so führen sie doch zur Bildung
von Polyestern, welche eine deutliche Gelbfärbung aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei Verwendung einer Germaniumverbindung zusammen
mit einem Titanalkoxyd dieser Nachteil der Gelbfärbung in dem entstehenden Polyester vermieden
werden kann, während gleichzeitig der Vorteil vorhanden ist, daß durch das Titanalkoxyd eine hohe
Polykondensationsgeschwindigkeit im wesentlichen aufrechterhalten wird.
Bei der Herstellung von Polyäthylenterephthalat wird im allgemeinen als Polykondensationskatalysator
eine Antimonverbindung verwendet. Im Hinblick auf die Überlegenheit von Antimonverbindungen gegenüber
Verbindungen von anderen Metallen ist es überraschend, daß die Kombination einer Germaniumverbindung
mit Titanalkoxyd bessere Ergebnisse zeigt
ίο als die Kombination von Antimon mit Titanalkoxyd.
Die Erfindung betrifft nunmehr ein Verfahren zur
Herstellung von faden- und filmbildenden Polyestern durch Umesterung von Äthylenglykol mit einem Ester
der Terephthalsäure und Polykondensation des erhaltenen Diolterephthalats, wobei mindestens während
der Polykondensationsstufe ein Gemisch aus einer Titan- und einer Germaniumverbindung zugegen ist,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Katalysator ein Gemisch aus Titanalkoxyd und einer
Germaniumverbindung verwendet.
Vorzugsweise sollen die Titanalkoxyde und die Germaniumverbindungen in dem Reaktionsgemisch
löslich sein, und die bevorzugten Verbindungen dieser beiden Metalle sind Titantetraisopropoxyd, Titantetrabutoxyd
und Germaniumtetraäthoxyd. Gegebenenfalls kann die Umesterung in Gegenwart eines
zusätzlichen Umesterungskatalysators erfolgen und die dabei bevorzugten Umesterungskatalysatoren sind
Calciumverbindungen, insbesondere das Acetat. Es ist oft erwünscht, das Umesterungskatalysatormetall
zu inaktivieren, bevor die Polykondensation beginnt, und eine übliche Methode dafür bildet der Zusatz
einer Phosphorverbindung, beispielsweise von Triphenylphosphit oder Phosphorsäure.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung; alle Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das
Gewicht.
In allen Beispielen beziehen sich die Prozentangaben auf das Gewicht des angewandten Dimethylterephthalats
und in jedem Fall wurde 0,07 °/0 Calciumacetat als Umesterungskatalysator zugesetzt. Im Vergleichsbeispiel
A und Beispiel 1 wurden 120 g Dimethylterephthalat angewandt, während in den folgenden
Versuchen 1552 g benutzt wurden und in jedem Versuch dieser Diester bei 160 bis 2100C mit 2,5 Mol
Äthylenglykol je Mol Diester umgeestert wurde. Nachdem die Umesterung beendet war, wie durch
kein weiteres Freiwerden von Methanol angezeigt wird, wurden die Titan- (0,02%), Germanium-(0,035
°/0) oder Antimon- (0,057%) und Phosphorverbindungen dem Umesterungsreaktionsgemisch in
der in folgender Tabelle zugegebenen Weise zugesetzt. Die Polykondensation wurde dann in jedem Falle bei
einer Temperatur von 285°C und einem Druck von weniger als 0,3 mm Quecksilber durchgeführt, bis die
angegebene grundmolare Viskositätszahl (Gr. V) erreicht war. Die grundmolare Viskositätszahl wurde in
Orthochlorphenol bei l%iger Konzentration (1 g Polyester in 100 ecm Orthochlorbenzol) bei 25° C
gemessen.
Bei den im kleinen Maßstabe durchgeführten Vergleichsbeispiel
A und Beispiel 1 wurden die optischen Dichten in Lösung (O. D. i. Lsg.) unter Verwendung
einer 6,5gewichtsprozentigen Lösung des Polymeren in Dichloressigsäure bestimmt. Die angegebenen Werte
sind die optischen Dichten unter Verwendung einer 1-cm-Zelle bei 400 ηιμ mit reiner Dichloressigsäure als
Bezugsstoff.
Beispiel | Ti-Verbindung | 2. katalytische Verbindung |
Phosphor verbindung |
Polykonden- sations- arbeitsgang (Minuten) |
Gr. V. | L | G | L-G | Optische Dichten in Lösung |
Vergleichs | Ti(OC3H7), | keine | T. P. P. | 130 | 0,650 | _ | 0,312 | ||
beispiel A | (0,111%) | ||||||||
Beispiel 1 | Ti(OC3H7), | Ge(OC2Hs)1 | T. P. P. | 141 | 0,622 | —· | — | — | 0,055 |
Vergleichs | Ti(OC4IP)4 | keine | H3PO3 ° | 58 | 0,673 | 74 | 38 | 36 | — |
beispiel B | (0,035%) | ||||||||
Beispiel 2 | Ti(OC4H9), | Ge(OC2H5), | T. P. P. (0,111%) T. P. P. |
71 | 0,686 | 74 | 16 | 58 | — |
Vergleichs | keine | Ge(OC2H5)4 | (0,136%) | 140 | 0,734 | 77 | 7 | 70 | — |
beispiel C | T. P. P. | ||||||||
Vergleichs | Ti(OC3H7), | keine | (0,111%) | 47 | 0,684 | 70 | 38 | 32 | — |
beispiel D | T. P. P. | ||||||||
Vergleichs | Ti(OC3H7), | Antimonsäure | (0,111%) | 54 | 0,683 | 68 | 36 | 32 | — |
beispiel E | T. P. P. | ||||||||
Vergleichs | keine | Antimonsäure | (0,111%) | 95 | 0,677 | 67 | 9 | 58 | — |
beispiel F |
T. P. P. = Triphenylphosphit.
Bei den folgenden Versuchen, worin während der Herstellung des Polymeren 0,5% Titandioxyd als
Mattierungsmittel zugesetzt war, wurden Leuchtkraft-(L) und der Gelbwert (G) der entstehenden Polyester
bestimmt unter Verwendung eines »Colormastor«, welcher die Handelsbezeichnung für das von der
Manufacturers Engineering and Equipment Corporation hergestellte Differenzialkolorimeter ist.
Die Leuchtkraft ist ein Maß für die Menge des reflektierten einfallenden Lichts und der Gelbwert
ein Maß, welches nach C. I. E. (Conference Internationale d'Eclairage) auf Farbkoordinaten basiert
für die Trennung des durch den Farbwert des Polymeren dargestellten Punktes von dem den Leuchtmittelstandard
»0« darstellenden Punkt, wobei positive Werte in der Richtung einer vorherrschenden Wellenlänge
von 580 bis 590 ηιμ und negative Werte in der
Richtung einer vorherrschenden Wellenlänge von 470 bis 490 ηαμ gemessen wurden.
Verhältnismäßig geringe Abweichungen von den Leuchtkraft- und Gelbwerten der für Faden- und
Filmendzwecke hergestellten Polyester können erhebliche Bedeutung haben für die Entscheidung des
Wertes derartiger Polyester für gewerbliche Zwecke, es ist somit wesentlich, besonders für Fadenendzwecke,
daß solche Polyester hohe Leuchtkraftgrade zusammen mit niedrigen Gelbwerten haben.
Es wurde nun gefunden, daß, wenn der Gelbwert nicht wesentlich geringer als 0 ist und bei Verwendung
einer Germanium- oaer Antimonverbindung als Polykondensationskatalysator ein brauchbares Farbkriterium
durch Subtrahieren des Gelbwertes von dem der Leuchtkraft erhalten wird. Die beste Farbe wird
erhalten, wenn der Leuchtwert minus Gelbwert bei einem Maximum liegt. Doch ist es für einen anzustellenden
derartigen Vergleich wesentlich, daß die Polyester in den zu vergleichenden Beispielen unter
identischen Bedingungen, beispielsweise in demselben Betrieb und in derselben Apparatur sowie unter
Verwendung desselben Umesterungskatalysators benutzt werden, wo eine andere Verbindung als eine
Titahverbindung für diesen Zweck Verwendung findet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von faden- und filmbildenden Polyestern durch Umesterung von Äthylenglykol mit einem Ester der Terephthalsäure und Polykondensation des erhaltenen Diolterephthalats, wobei mindestens während der Polykondensationsstufe ein Gemisch aus einer Titan- und einer Germaniumverbindung zugegen ist, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator ein Gemisch aus Titanalkoxyd und einer Germaniumverbindung verwendet.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8671/61A GB949085A (en) | 1961-03-09 | 1961-03-09 | Catalyst system for use in the manufacture of linear fibre and film-forming polyesters |
GB867161 | 1961-03-09 | ||
DEJ0021401 | 1962-03-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1520098A1 DE1520098A1 (de) | 1970-02-05 |
DE1520098B2 true DE1520098B2 (de) | 1973-01-04 |
DE1520098C DE1520098C (de) | 1973-07-26 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0047608A1 (de) * | 1980-09-08 | 1982-03-17 | Rohm And Haas Company | Polyäthylenterephthalat und Verfahren zu seiner Herstellung |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0047608A1 (de) * | 1980-09-08 | 1982-03-17 | Rohm And Haas Company | Polyäthylenterephthalat und Verfahren zu seiner Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES275290A1 (es) | 1962-05-01 |
BE614859A (de) | |
DE1520098A1 (de) | 1970-02-05 |
NL275693A (de) | |
US3346541A (en) | 1967-10-10 |
GB949085A (en) | 1964-02-12 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |