DE15185C

DE15185C - Stoffzuschneidemaschine

Info

Publication number: DE15185C
Application number: DENDAT15185D
Authority: DE
Original assignee: j. STORZ in Dessau

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

JULIUS STORZ in DESSAU. Stoffzuschneiclemaschine.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. December 1880 ab.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, durch eine Art Stanzwerk die Kleidertheile (Schnittmuster) gleichzeitig aus fünf bis zehn Lagen Stoff mit einem Druck auszuschneiden, dadurch bedeutende Zeitersparnifs herbeizuführen und durch die eigene Schwere der Platten, welche auch noch durch Gewichte etc. beschwert werden können, eine besondere körperliche Anstrengung bei dem Betriebe der Maschine zu vermeiden.

Die Fig. 1 stellt die Maschine in der Längenansicht, unter Fortlassung der oberen Schnuroder Ketten-Uebertragung, dar.

Fig. 2 ist eine Unteransicht der Schneideplatte.

Fig. 3 ist eine Oberansicht der Maschine.

Fig. 4 ist eine Seitenansicht der vollständidigen, aus zwei gleichen Theilen bestehenden Maschine.

In einem Tische A von entsprechender Länge und Breite (derart, dafs z. B. sämmtliche Theile eines Anzugs einmal in jeder Stofflage vorhanden sind; zu einem vollständigen Anzüge wurden also, da jeder Theil zweimal gleichmäfsig vorhanden ist, zwei Stofflagen gehören), welcher an den Langseiten mit hochstehenden Banden versehen ist, wird eine Platte B von der schmalen Seite aus eingeschoben, nachdem vorher auf diese Platte die gewünschte Anzahl Lagen Tuch aufgespannt oder gelegt sind. Zur bequemeren Handhabung sind unten an B an beiden schmalen Seiten je zwei Rollen b und ein Griff P angebracht. Wird die Platte von links eingeschoben, so gleitet sie auf den Rollen am entgegengesetzten Ende, bis diese in Vertiefungen am Ende des Tisches einfallen; alsdann befindet sich die Platte in richtiger Lage. Zur vollständigen Sicherung kann an einem Ende noch eine Stellschraube angebracht werden.

Von dem Tische A aus erheben sich nach der Decke des Zimmers Säulen E, auf welchen die Messerplatte C geführt wird; letztere wird getragen durch Stricke oder Ketten F F¹, welche über Rollen, Fig. 4, laufen, die an der Decke befestigt sind; von da gehen die Stricke nach der anderen Seite zu einem zweiten, ebensolchen Apparat.

Ist die Platte B in den Tisch A eingeschoben, so ziehen zwei Mann die Messerplatte C, an Bügel c angreifend, herab und schnellen sie auf den Tisch herab. Durch die Schwere der auf C ruhenden Gewichte (die andere Platte C ist entlastet) und die Kraft des Stofses stanzen die an der unteren Fläche von C angeschraubten Messer D die Theile aus dem Stoff heraus.

Die Messer sind entweder für jeden Schnitt, nach beliebigem Mafs, vollständig in einem Stück, aus Stahl gegossen, oder sie werden in einzelnen Theilen gegossen und man kann dann verschiedene Muster nach Belieben, durch Fortlassen oder Hinzusetzen, Zusammen- oder Auseinanderschieben einzelner Theile, auf einer Platte zusammensetzen. Die Platte wird für solche Modificationen von vornherein durch Anordnung verschiedener Löcher für die zur Befestigung der Messer dienenden Schraubenbolzen, von denen jeder Messertheil dann mindestens zwei haben mufs, eingerichtet.

Nachdem der Stoff auf der Platte B so zugeschnitten ist, wird die Platte C entlastet und

Claims

die zweite Platte C, am Neben tisch, belastet; dieser zweite Tisch ist inzwischen entleert und mit neuem Stoff versehen, und es wird nun durch Herabziehen der Platte C des zweiten Tisches die Platte C des ersten Tisches wieder gehoben.

Etwa zwischen den Messern haftende Stofftheile werden durch in der Platte C bequem angebrachte Löcher herausgestofsen. Die Platte B wird mit den einzelnen Theilen herausgezogen und eine neue, frisch bezogene oder belegte hineingeschoben, so dafs sofort die Arbeit, abwechselnd auf beiden Tischen, weiter fortgesetzt werden kann.

P at ent- An s ρru ch :

Die Construction einer Stoffzuschneidemaschine aus einem oder zwei in Verbindung mit einander arbeitenden Tischen A, den Stoffplatten B und den Messerplatten C, welche auf Säulen geführt und mittelst 'Seilen oder Ketten auf- und niederbewegt werden, und welche mit den aii der Unterseite befestigten Messern D die Schnittmuster aus dem Stoffe ausstanzen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.