DE1518541B - Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffe]! und Sulfonylsemicarbaziden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffe]! und Sulfonylsemicarbaziden

Info

Publication number
DE1518541B
DE1518541B DE1518541B DE 1518541 B DE1518541 B DE 1518541B DE 1518541 B DE1518541 B DE 1518541B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
melting point
sulfonylureas
urea
amine
hydrazine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dr. rer. nat. 6800 Mannheim Peschke (verstorben); Stach, Kurt, Dr.-Ing., 68OO Mannheim-Waldhof
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roche Diagnostics GmbH
Original Assignee
Boehringer Mannheim GmbH

Links

Description

Aus der Literatur sind bereits eine Reihe von Herstellungsverfahren für Sulfonylharnstoffe (vgl. zum Beispiel Chem. Rev., 50, S. 1 bis 44) bekannt, die im Prinzip auch für die Herstellung von Sulfonylsemicarbaziden brauchbar sind. So· ist-z.B. in den deutschen Auslegeschriften i 110 152 und 1 125 906 die Möglichkeit erwähnt, daß man Sulfonamide mit Chlorkohlensäureestern umsetzt und die erhaltenen Urethane anschließend aminiert; ein entsprechendes Beispiel ist dort aber nicht beschrieben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes und vereinfachtes Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffen und Sulfonylsemicarbaziden, welches dadurch .· gekennzeichnet' ist, daß man'die Alkali- oder Erdalkalisalze von SuIfonamiden in einem indifferenten Lösungsmittel·mit Pyrokohlensäureestern umsetzt und anschließend mit äquivalenten Mengen einer niedermolekularen Carbonsäure und eines Amins bzw. Hydrazins erhitzt: An Stelle der Carbonsäure und des Amins bzw. Hydrazins kann auch die äquivalente Menge des Amin- bzw. Hydrazinsalzes einer niedermolekularen Carbonsäure verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert ausgezeichnete Ausbeuten und ist auf breiter Basis anwendbar:
Sowohl aliphatische und alicyclische als auch aromatische und heterocyclische Sulfonamide, welche die verschiedenartigsten Substituenten tragen können, lassen sich verwenden.
Als Amin- bzw. Hydrazinkomponente kommen bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung Verbindungen der allgemeinen Formel
-R,
R,NH, bzw. NH2-N:
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die ; nachstehenden Beispiele erläutert.· : l ■ ■·
Beispiele 1. Ni-ip-Toluolsulfonyty-Nä-cyclohexyl-harnstoff
9,65 g p-Toluolsulfonamid-Natrium werden in 250 ml Toluol suspendiert und nach Zusatz von 8,25 g Pyrokohlensäure-diäthylester unter Rühren auf 8O0C erwärmt. Nach dem Aufhören der Kohlensäureentwicklung (etwa 45 Minuten) setzt man 3 g Eisessig (ver-■ dünnt mit' 10 ml Toluol) zu, rührt etwa 10 Minuten und versetzt mit einer Lösung von 5 g Cyclohexylamin in 10 ml Toluol. Anschließend erhitzt man unter Rühren 80 Minuten zum Sieden. Bei der für die Isolierung von Sulfonylharnstoffen üblichen Aufarbeitung erhält man den Ni-tp-ToluolsulfonyO-Na-cyclohexylharnstoff vom Schmelzpunkt 172 bis 173° C in einer Ausbeute von 87,8 % der Theorie. In analoger Weise erhält man unter Verwendung von n-Butylamin den
NHp-Toluolsulfonyty-Na^n-butyty-harnstoff
vom Schmelzpunkt 125 bis 1270C, und unter Verwendung von 1-Amino-hexamethylenimin das
4-(p-Toluolsulfonyl)-l,l-hexa'methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 164 bis 1660C.
2. N1-(4-Methoxy-benzplsulfony])-N2-(4-methylcyclohexyl)-harnstoff
35
in Frage, wobei R3 einen gegebenenfalls substituierten geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkyl-, Cycloalkyl- oder Bicycloalkylrest, der auch durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sein kann; öder: "einen gegebenenfalls substi- tuierten Aryl- oder Aralkylrest bedeutet und R4 und R5 Alkyl- bzw. Alkenylgruppen (die auch zusammen einen — gegebenenfalls substituierten — Alkylenring mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen bilden können) oder gegebenenfalls substituierte Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl- bzw. Bicycloalkylgruppen bedeuten, wobei R4 und R5 gleich oder verschieden sein-können.. .,.;. , ... .,-
Zur Durchführung ..des ' 'erfindungsgemäßen Ver-" fahrens erhitzt man die Alkali- oder Erdalkalisalze der "' Sulfonamide in Lösung (z. B. in Dimethylformamid) oder in Suspension (z.B. in Toluol) mit etwa äquivalenten Mengen eines Pyrokohlensäureesters (z. B.r, Pyrokohlensäure-diäthyfester) auf 50 bis 1000C, vor-' zugsweise 70 bis 9O0C, bis keine Kohlensäure mehr entweicht. In die so erhaltene Lösung bzw. Suspension gibt man unmittelbar die äquimolare Menge einer niederen Carbonsäure (z. B. Essigsäure) und die äquimolare Menge eines Amins oder Hydrazins bzw. das entsprechende Amin- oder Hydrazinsalz der Carbonsäure und erhitzt ungefähr 1 Stunde auf etwa 90 bis 1300C. Nach dem Abkühlen können die Sulfonylharnstoffe bzw. Sulfonylsemicarbazide in üblicher Weise aus der Lösung bzw. Suspension isoliert werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Sulfonylharnstoffe und Sulfonylsemicarbazide finden als Arzneimittel Verwendung.
-10,45 g 4-Methoxy-benzolsulfonamid-Natrium werden analog Beispiel 1 mit 8,25 g Pyrokohlensäure-diäthylester zur Umsetzung gebracht. Anschließend versetzt man mit einer frisch dargestellten Lösung von 8,6 g essigsaurem trans-4-Methyl-cyclohexylamin in 50 ml Toluol und erhitzt 1-Stuhde zum Sieden. Bei der üblichen Aufarbeitung erhält man den Nj-^-Methoxybenzolsulfonyl) -N2 -. (4 - methyl * cyclohexyl) - harnstoff vom Schmelzpunkt 165 bis 166°C in einer Ausbeute von 14,8 g (etwa 90°/0'der Theorie).
3. N^p-Chlor-benzolsulfonyl)-N2-cyclohexyI-ha'rnstoff
10,65 g p-Chlorbenzolsulfonamid-Natrium werden analog Beispiel 1 mit 8,25 g Pyrokohlensäure-diäthylester. zur Umsetzung gebracht. Nach Zusatz einer frisch dargestellten "Lösung von 8 g essigsaurem Cyclohexylamin in 50 ml Toluol erhitzt man 80 Minuten zum Sieden. Bei der üblichen Aufarbeitung erhält man den Nj - (p - Chlor - benzolsulf onyl) - N2 - cyclohexyl - hi rnstoff vom .Schmelzpunkt 157 bis 158°C in einer Ain-•beute;von 83,8%"der Theorie. "
Analog erhält man unter Verwendung von n-Prcpylamin den v; .;.·;_· ; .·..,;
Ni-(p-Chlorbenzolsulfonyl)-N2-n-propyl-harnstoff
vom Schmelzpunkt 129 bis 1300C, unter Verwendung von 1-Amino-hexamethylenimin das
4-(p-Chlor-benzolsulfonyl)-l,l-hexamethylensemicarbazid
vom Schmelzpunkt 197 bis 198 0C, unter Verwendung von N-Amino-piperidin das
4-(p-Chlor-benzolsulfonyl)-l,l-pentamethylensemicarbazid
vom Schmelzpunkt 213 bis 214° C und unter Verwendung von n-Butylamin und p-Nitro-benzolsulf onamid-Natrium den
vom Schmelzpunkt 160 bis 162° C.
4. N1- [p-(y-Benzoyl-propyl)-benzolsulfonyl]-N2-Q3-phenyl-äthyl)-harnstoff
9,75 g p-(y-Benzoyl-propyl)-benzolsulfonamid-Natrium werden analog Beispiel 1 mit 4,86 g Pyrokohlensäure-diäthylester umgesetzt. Nach Zusatz von 1,8 g Eisessig in 10 ml Toluol und 3,7 g /S-Phenyläthylamin in 10 ml Toluol erhitzt man 60 Minuten zum Sieden. Bei der üblichen Aufarbeitung erhält man den Ni-[p-(y-Benzoyl-propyl)-benzolsulfonyl]-N2-05-phenyl-äthyl)-harnstoff vom Schmelzpunkt 109 bis 1100C in einer Ausbeute von 90 % der Theorie.
In analoger Weise erhält man aus p-(y-Benzoylpropyl)-benzolsulfonamid-Natrium unter Verwendung von Cyclohexylamin den
N1-fp-(y-Benzoyl-propyl)-benzolsulfonyl]-N2-cyclohexyl-harnstoff
vom Schmelzpunkt 180 bis 1810C, unter Verwendung von trans-4-Methyl-cyclohexylamin den
Ni-[p-(y-Benzoyl-propyl)-benzolsulfonyl]-N2-(4-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 176 bis 177°C, unter Verwendung von 4-Methoxy-cyclohexylamin den
Ni-tp-fy-Benzoyl-propyty-benzolsulfonyl]-N2-(4-methoxy-cyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 1310C, unter Verwendung von 4-Isopropoxy-cyclohexylamin den
N1-[p-(y-Benzoyl-propyl)-benzolsulfonyl]-N2-(4-isopropoxy-cyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 119 bis 1200C und unter Verwendung von n-Butylamin den
N;r[p-(y-Benzoyl-propyr)-benzolsulfonyl]-N2-n-butyl-harnstoff
vom Schmelzpunkt 136 bis 137°C.
5. Ni-ip-i/i-Benzoylvinyty-benzolsulfonyl]-N2-cyclohexyl-harnstoff
15,45 g ρ-(ß-Benzoylvinyl)-benzolsulfonamid-Natrium werden in 300 ml Toluol suspendiert und nach Zusatz von 8,1 g Pyrokohlensäure-diäthylester unter Rühren auf 900C erwärmt. Die Kohlensäureentwicklung ist nach 1 Stunde beendet. Man versetzt dann nacheinander mit 3 g Eisessig und 5 g Cyclohexylamin und erhitzt 1 Stunde zum Sieden. Bei der üblichen Aufarbeitung erhält man 17,9 g (86,8 % der Theorie) N1 - [p - - Benzoylvinyl) - benzolsulfonyl] - N2 - cyclohexyl-harnstoff vom Schmelzpunkt 202° C.
In analoger Weise läßt sich unter Verwendung von trans-4-Methyl-cyclohexylamin der
Ni-[p-(i3-Benzoylvinyl)-benzolsulfonyl]-N2-(4-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt- 221 bis 222° C herstellen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffen und Sulfonylsemicarbaziden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkali- oder Erdalkalisalze von Sulfonamiden in einem indifferenten Lösungsmittel mit Pyrokohlensäureestern umsetzt und anschließend mit äquivalenten Mengen einer niedermolekularen Carbonsäure und eines Amins bzw. Hydrazins erhitzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle der Carbonsäure und des Amins bzw. Hydrazins die äquivalente Menge des Amin- bzw. Hydrazinsalzes einer niedermolekularen Carbonsäure verwendet.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1185180B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonylharnstoffen
DE1518541B (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffe]! und Sulfonylsemicarbaziden
DE2546096C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Alkyl- thiosemicarbaziden
DE1518541C (de)
DE1294957B (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrindensulfonylharnstoffen und -sulfonylsemicarbaziden
DE1302649B (de) Sulfensaeurederivate, ein verfahren zu deren herstellung und deren verwendung
DE2256979C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonylharnstoffen
DE1201337B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzol-sulfonylharnstoffen
DE1670770C3 (de) Arylsulfonylharnstoffe und Arylsulfonylthioharnstoffe
DE1246722B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffderivaten
DE1518541A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffen und Sulfonylsemicarbaziden
DE1670121A1 (de) Verfahren zur Herstellung neuer antidiabetisch wirksamer Benzolsulfonyl-semicarbazide
DE1198354B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzol-sulfonylharnstoffen
DE2021828C3 (de) Benzolsulfonylharnstoffe und deren pharmakologisch nicht giftige Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende blutzuckersenkende Mittel
CH578520A5 (en) Hypoglycaemic acylamino(alkyl)-benzenesulphonamides or - - sulphonylureas - by heating or irradiating the corresp nitrones
DE1618389C3 (de) Benzolsulfonylharnstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Präparate
DE974506C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Benzolsulfonylharnstoffen
DE1135891B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonylharnstoffen
DE2135805A1 (de) Blutzuckersenkende sulfonylharnstoffe und sulfonylsemicarbazide und verfahren zu deren herstellung
DE1618112A1 (de) Verfahren zur Herstellung von neuen antidiabetisch wirksamen Sulfonylharnstoffen und Sulfonylsemicarbaziden
DE1188078B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonylharnstoffen
DE1443878C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzol= sulfonylharnstoffen
AT228797B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Benzolsulfonylharnstoffen
AT236404B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Benzolsulfonyl-alkylen-semicarbaziden
DE963058C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffgruppen enthaltenden Sulfonamiden