DE1518355A1 - Verfahren zur Herstellung von Methionin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methionin

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DE1518355A1
DE1518355A1 DE19651518355 DE1518355A DE1518355A1 DE 1518355 A1 DE1518355 A1 DE 1518355A1 DE 19651518355 DE19651518355 DE 19651518355 DE 1518355 A DE1518355 A DE 1518355A DE 1518355 A1 DE1518355 A1 DE 1518355A1
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ammonia
aminonitrile
methionine
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DE19651518355
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Thoma Jozef Aloys
Gielkens Johannes Wilhelminus
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Stamicarbon BV
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Stamicarbon BV
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C319/00Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides
    • C07C319/14Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides of sulfides
    • C07C319/20Preparation of thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides of sulfides by reactions not involving the formation of sulfide groups

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Methionin durch einstufige Umsetzung von β-Methylmercaptopropionaldehyd mit Hilfe eines Cyanids zusammen mit Ammoniak bzw. einem geeigneten Ammoniumsalz in y-Methylmercapto- CC-aminobutyronitril und darauffolgende Hydrolyse des Aminonitrile. Unter "Cyanid" ist Cyanwasserstoff mitbegriffen.
Für die Durchführung des genannten Verfahrens sind mehrere Methoden bekannt.
Nach einem bekannten Verfahren (Siehe britische Patentschrift 867.966) wird das β-Methylmercaptopropionaldehyd mit einem Alkalycyanid und Ammoniumchlorid in wasserfreiem flüssigem Ammoniak bei Temperaturen zwischen -10 und 50 C in das Aminonitril umgesetzt. Durch die Anwendung flüssigen Ammoniaks als Lösungsmittel muss die Umsetzung, in Anbetracht der Temperaturen, bei denen sie stattfindet, unter erhöhtem Druck durchgeführt werden. Dieses Verfahren, ist demzufolge in energetischer Hinsicht und auch wegen der notwendigen Ruckgewinnung grosser Mengen Ammoniak kostspielig.
Nach einem andern bekannten Verfahren (Siehe britische Patent-
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schrift 892.755) wird fi -methylmercaptopropionaldehyd mit Cyanwasserstoff und einem Ubermass Ammoniak in das Aminonitril umgesetzt und zwar in einer alkoholischen Lösung, welche nicht mehr als 5 Gew.% des umzusetzenden Aldehyds enthalten darf. Mit diesem Verfahren ist der Nachteil verbunden, dass der benutzte ammoniakhaltige Alkohol aufgearbeitet werden muss, was infolge der notwendigen niedrigen Aldehydkonzentration mit einer im Verhältnis zum anfallenden Aminonitril erheblichen Menge geschehen ist, Ausserdem kann auch bei diesem Verfahren der Druck bis zu 40 at. ansteigen.
Die Erfindung verschafft ein Verfahren, mit dessen Hilfe die obengenannten Nachteile behoben werden. Dieses Verfahren wird dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung des β -Methylmercaptopropionaldehyds in y-Methylmercapto- OC-aminobutyronitril in einem wässrigen Reaktionsmedium durchgeführt wird, welches Reaktionsmedium während der ganzen Dauer der Umsetzung mit Ammoniak gesättigt gehalten wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann, sowohl kontinuierlich wie diskontinuierlich, bei normalen Drucken und bei hohen Aldehydkonzentrationen, z.B. bei einer Konzentration von mehr als 100 g Aldehyd je 100 g Wasser, durchgeführt werden.
Gewöhnlich erfolgt die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen
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0 und 75 C. Vorzugsweise aber wird die Temperatur zwischen 45 und 55 C gewählt, weil in diesem Falle - in bezug auf die Reaktionsgeschwindigkeit und den Wirkungsgrad - optimale Ergebnisse erzielt werden.
Vorzugsweise wird für die Umsetzung in das Aminonitril Cyanwasserstoff in gasförmigem, flüssigem oder gelöstem Zustand angewandt. Es liegt jedoch auch die Möglichkeit vor, statt Cyanwasserstoff Ammoniumcyanid oder ein anderes, mit einem geeigneten. Ammoniumsalz, z,B, Ammoniumchlorid gemischtes Cyanid zu verwenden.
90 9830/13,7-5 , %, , , ,
Die Sättigung des Reaktionsmediums rait Ammoniak während der Umsetzung kann auf einfache Weise durch Hineinleiten von gasförmigem Ammoniak bewirkt werden.
Auf die beendete Umsetzung des Aldehyds ins Aminonitril folgt die Hydrolyse des Aminonitrile, wozu die ganze ReaktionsflUssigkeit mit einem Hydrolysiermittel behandelt werden kann.
Nach der Erfindung wird aber vorzugsweise die ReaktionsflUssigkeit zuerst durch Kühlung auf z.B. 20 C in eine aminonitrilreiche Schicht und eine wasserreiche Schicht getrennt, ansehliessend die aminonitrilreiche Schicht hydrolysiert und die wasserreiche Schicht dem Reaktionsvorgang wieder zugeführt. Die wasserreiche Schicht ist nämlich ammoniakgesättigt, wodurch man bei Ruckleitung dieser Schicht in das Reaktionsmedium für die Umsetzung in das Aminonitril weniger Ammoniak für die Sättigung braucht und ausserdem bei Hydrolyse in einem sauren Medium weniger Säure erforderlich ist. Die Ammoniumsalzmenge, welche in diesem Falle als Nebenprodukt anfällt, ist je Gewichtsmenge Methionin dann beträchtlich niedriger als wenn die vollständige Reaktionsfltissigkeit einer Hydrolyse unterzogen wird.
Meistens,wird die Hydrolyse in einem sauren Medium durchgeführt und zwar mit Hilfe von Salzsäure oder Schwefelsäure. Die Anwendung von Schwefelsäure hat jedoch den Vorzug, weil hiermit ein höherer Wirkungsgrad erzielt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in den folgenden Beispielen näher erläutert werden; sie stellen jedoch keine Einschränkung der Erfindung dar.
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Beispiel 1
In einem mit einem Rührer versehenen Reaktionsgefäss werden 125 ml ammoniakgesättigtes Wasser und 15 g Cyanwasserstoff zusammengebracht. Unter Hineinleiten gasförmigen Ammoniaks wird das Gemisch auf etwa 45 C erhitzt. Anschliessend werden bei dieser Temperatur 52 g yJ-Methylmercaptopropionaldehyd beigegeben und wird das erhaltene Gemisch während 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Durch Einleiten gasförmigen Ammoniaks sorgt man dafür, dass dabei das Reaktionsgemisch stets ammoniakgesättigt ist. Nach Kühlung wird das gesamte Reaktionsgemisch, gleichzeitig met 215 g Schwefelsäure von 98 Gew.%, langsam einer 80 g grossen Schwefelsäuremenge von 60 Gew.% zugesetzt, wobei die Temperatur immer unterhalb 30 C gehalten wird. Anschliessend wird Bas Gemisch während 2 Stunden unter Rückfluss erhitzt, wonach gekühlt und durch Zusatzt von Ammoniak der p„-Wert auf etwa 5,5 erhöht wird. Nach
Kühlung wird das dabei auskristallisierte Methionin und Ammoniumsulfat filtriert und mit Mutterlauge einer vorhergehenden Methioninkristallisation ausgewaschen. Die ausgewaschenen Methioninkristalle werden darauf zur Entfärbung in einer weiteren Menge der genannten Mutterlauge gelöst und mit aktiver Kohle gekocht. Die Kohle wird heiss abfiltriert und das Filtrat gekühlt. Dabei kristallisiert Methionin aus und fällt Mutterlauge an, welche zum Auswaschen und Entfärben des Rohmethionins mit aktiver Kohle bei einer darauffolgenden Herstellung benutzt wird. Die Ausbeute beträgt 65,5 g Methionin mit einer Reinheit von 99,3 %, was bezogen auf β -Methylmercaptopropionaldehyd, einem Wirkungsgrad von 87 % entspricht. Es fallen hierbei 5,37 g (NH4)2SO4 pro g Methionin an.
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Beispiel 2
In einem mit einem Rührer versehenen Reaktionsgefäss werden 250 ml ammoniakgesättigtes Wasser und 30 g Cyanwasserstoff zusammengebracht . Unter Hineinleiten gasförmigen Ammoniaks wird das Gemisch auf etwa 50 C erwärmt. Anschliessend werden bei dieser Temperatur 104 g β -Methylmercaptopropionaldehyd zugesetzt und wird das erhaltene Gemisch während 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Durch Einleiten gasförmigen Ammoniaks wird daftlr gesorgt, dass dabei das Reaktionsgemisch stets ammoniakgesättigt ist.
Durch Kühlung auf 25 C wird das Reaktionsgemisch anschliessend in zwei FlUssigkeitsschichten getrennt.
Die wasserreiche Oberschicht, in der 56 g des gebildeten Aminonitrile vorhanden sind, wird von der unteren Schicht, welche 74 g des Aminonitrile enthält, getrennt und als Reaktionsmedium für eine darauffolgende Umsetzung von β -Methylmercaptopropionaldehyd verwendet.
Die untere Schicht wird anschliessend, gleichzeitig mit 60 g Schwefelsäure von 98 Gew.%, langsam einer 240 g grossen Schwefelsäuremenge von 50 Gew.% zugesetzt, wobei die Temperatur stets unterhalb 30 C gehalten wird. Darauf wird das Gemisch während 1 Stunde unter Ruckfluss erhitzt und anschliessend auf dieselbe Weise wie im Beispiel 1 weiter behandelt. Die Ausbeute beträgt 74,5 g Methionin mit einer Reinheit von 99,1 %,was, bezogen auf das β -Methylmercaptopropionaldehyd, aus dem Aminonitril in der unteren Schicht quantitativ gebildet war, einem Wirkungsgrad von 87 % gleichkommt. Es fallen hierbei nur 3,27 g (NH.) SO pro g Methionin an.
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Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Herstellung von Methionin durch einstufige Umsetzung von β -Methylmercaptopropionaldehyd mit Hilfe eines Cyanids zusammen mit Ammoniak bzw. einem geeigneten Ammoniumsalz in y-Methylmercapto-OC -aminobutyronitril und darauffolgende Hydrolyse des Aminonitrile, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung des β -Methylmercaptopropionaldehyds in y-Methylmercapto-a-aminobutyronitril in einem wässrigen Reaktionsmedium durchgeführt wird, welches Reaktionsmedium wahrend der ganzen Dauer der Umsetzung mit Ammoniak gesättigt gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 0 und 75 C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 45 und 55 C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass nach beendeter Umsetzung in y-Methylmercapto- OC -aminobutyronitril die ReaktionsflUssigkeit durch Kühlung in eine aminonitrilreiche Schicht und eine wasserreiche Schicht getrennt wird, und anschliessend die aminonitrilreiche Schicht hydrolysiert und die wasserreiche Schicht dem Reaktionsvorgang wieder zugeleitet wird.
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DE19651518355 1964-07-04 1965-06-29 Verfahren zur Herstellung von Methionin Pending DE1518355A1 (de)

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BR6570980D0 (pt) 1973-08-16
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ES314905A1 (es) 1966-03-01
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