DE15162C - Neuerungen im Verfahren und in den Hülfsmitteln zur Herstellung punktirter Nadeln an Schnürriemen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE' 49: Mechanische Metallbearbeitung.

KÜHLER & STOCK in BARMEN.

Schnürriemen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. November 1880 ab.

Die Fabrikation und Befestigung gelochter (punktirter) Nadeln an Schnürriemen geschah bisher in der Weise, dafs die Nadeln von Blechstreifen abgeschnitten und gleichzeitig geprefst (gebogen) und dieses abgeschnittene Blechstreifchen um den Riemen gewickelt (angeklopft) wurde. Um nun dieses angeklopfte Blechstreifchen, genannt Nadel, in eine punktirte Nadel zu verwandeln, bedurfte es bisher noch einer dritten Operation, welche darin bestand, dafs man die Nadel mittelst kleiner Stempelchen von Hand durchlöcherte.

Diese Methode hat den Nachtheil, dafs diese Löcher unregelmäfsig an irgend einer Stelle des Umfanges dieser Nadel sitzen, also auch auf die Naht derselben fallen können, so dafs die beabsichtigte Wirkung der Befestigung nicht erzielt wird. Ferner büfst auch die Nadel an ihrer schönen Form, durch Plattdrücken derselben, ein.

Um nun diesen Uebelstand zu beseitigen, ist ein Verfahren in der Fabrikation und der Befestigung der punktirten Nadeln mit der unten näher beschriebenen verbesserten Scheere eingeschlagen worden. Durch dieselbe wird die oben beschriebene dritte Operation: das Durchlöchern (Punktiren) der Nadel, gleichzeitig mit der ersten Operation, das Abschneiden und Pressen des Bleches, vereinigt; dadurch fallen die Löcher stets in die Mitte des Bleches und können niemals auf die Naht fallen, aufserdem bleiben die Nadeln rund.

Nach der ersten Operation bei dem neuen Verfahren wird der Blechstreifen gleichzeitig abgeschnitten, gebogen und durchlöchert, während das Befestigen (Anschlagen) dieser Nadel an dem Riemen, wie bei dem alten und neuen Verfahren auf derselben Maschine geschieht; die letzte Operation fällt hier ganz weg.

Die Seheere ist in Fig. 1 bis 7 dargestellt, während die Neuerung in Fig. 8 und 9 herausgezeichnet ist.

Die Scheere besteht aus einem festen Rahmen i, welcher durch Bänder 2 und Schrauben 3 auf einen Holztisch 4 geschraubt wird. Auf dem Rahmen ist das feststehende, jedoch verstellbare Messer 5, sowie der um Zapfen 6 drehbare Unterstempel 7 angebracht. Ferner befindet sich an dem Rahmen 1 der Anschlag 8, welcher am Zapfen 9 mittelst Stellschraube 10 befestigt wird. Vermöge desselben kann man die Breite 11 des abzuschneidenden Blechstreifens 12 verändern. Zur Führung dieses Blechstreifens 12 dient noch der Bügel 13, Fig. 3, und der Stift 14.

In dem Rahmen 1 liegt, um Zapfen 15 drehbar, die Schiene 16 mit Handgriff 17 und Messer 18, welches gleichzeitig als Oberstempel dient, um das abgeschnittene Blech einzupressen.

Der Unterstempel ist nämlich durch die Lasche 19, welche sich um die Bolzen 20 und 21 scharnierartig bewegt, mit der Schiene verbunden, so dafs sich 7 durch die Drehung der Schiene um Bolzen 15, in der Richtung des Pfeiles 22, in der entgegengesetzten Richtung dreht.

Hierdurch kommen nun, wie leicht zu sehen, Messer und Pressen zur Wirkung; zunächst wird das Blech durch das Messer 18 auf dem Messer 5 abgeschnitten, dann kommen die beiden Pressen 7 und 18 zur Wirkung, indem dieselben das Blech in der aus Fig. 9 leicht ersichtlichen Weise zusammenpressen.

Hebt man nun die Schiene 16 wieder in die Höhe, so nehmen die einzelnen Theile die in Fig. ι gezeichnete Stellung zu einander an. Das geprefste Blech würde unter Umständen im Stempel stecken bleiben; dies verhindern die Stifte 23, welche durch die Feder 24 beeinflufst werden, so dafs, wie leicht zu ersehen, die Köpfe der Stifte auf 18 aufzuliegen kommen, Fig. ι und 8. Dadurch fällt das abgeschnittene Blechstreifchen aus 18 heraus.

Um nun bei dieser beschriebenen Bewegung von Schiene 16 auch die Löcher in der Nadel zu erhalten, sind in 18 kleine, runde, mit Spitzen versehene Stempelchen 25 angebracht, welche durch den Einschnitt 26 in 18 fest eingesetzt sind und durch den Keil 27 zur Sicherheit noch festgehalten werden.

Damit die Stempelchen nicht abgestofsen werden, sind im Unterstempel 7 entsprechende Einschnitte 28 angebracht. Die Anzahl der Stempelchen 25 kann natürlich verschieden sein, nur ist dann 7 mit entsprechenden Einschnitten zu versehen.

Man sieht leicht, dafs man durch etwas mehr oder weniger seitliche Stellung des Führungsstiftes 14 die erwähnten Oeffnungen in der Nadel, in der Mitte, oder mehr nach dem einen oder anderen Ende zu bringen kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Das Verfahren, die zu den Schnürriemen-Nadeln abgeschnittenen Blechstückchen unmittelbar nach dem Schnitt mittelst der Scheere zu biegen und zu punktiren, so dafs dieselben um die Enden der Riemen bereits punktirt gewickelt (angeklopft) werden können.

2. An der Scheere: a) die Feder 24, welche mittelst der Stifte 23 die bereits abgeschnittenen, gebogenen und punktirten Nadelbleche aus der Maschine stöfst; b) die in dem Messer 18 durch den Keil 27 befestigten Punktirstempelchen 25, welche in entsprechende Ausschnitte 28 des drehbaren Unterstempels 7 bei geschlossener Scheere eingreifen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.