-
Die Erfindung betrifft eine Rollenquetschmühle mit auf einer umlaufenden
Mahlschüssel abrollenden Mahlrollen, die auf je einer Achse drehbar gelagert sind,
deren Halterung sich nach oben ortsfest gegen einen Druckring abstützt.
-
Die Mahlrollen können entweder starr oder auch pendelnd am Druckring
abgestützt sein. In jedem Fall ergibt sich, je nach Stellung der Mahlrollen zur
Senkrechten, eine ungleichmäßige Abnutzung der mit dem Mahlbett der Mahlschüssel
zusammenwirkenden Umfangsfläche. Mit fortschreitender ungleichmäßiger Abnutzung
verschlechtert sich der Mahleffekt. Hat diese Verschlechterung des Mahleffektes
eine bestimmte Grenze überschritten, müssen die Mahlrollen ausgewechselt werden.
Dies bedeutet einmal einen nicht unerheblichen Aufwand an hochwertigen Werkstoffen,
da die Mahlrollen, zumindest im Bereich ihrer mit dem Mahlbett zusammenwirkenden
Oberflächenbereiche, aus hochverschleißfestem Material bestehen müssen. Des weiteren
bedeutet das Auswechseln der Mahlrollen eine Betriebsunterbrechung der Mühle von
erheblicher Dauer.
-
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Mittel und Wege
zu finden, wie die Einsatzdauer solcher Mahlrollen wesentlich verlängert werden
kann, so daß einerseits eine bessere Ausnutzung der hochwertigen und teueren Werkstoffe
möglich ist, zum anderen die Betriebsunterbrechungen der Mühle seltener und von
kürzerer Zeitdauer werden.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Rollenquetschmühle
der eingangs geschilderten Bauart dadurch, daß die Abstützstellen der Mahlrollen
am Druckring in Radialrichtung, bezogen auf die Mühlenachse, verschiebbar sind.
-
Bei einer Rollenquetschmühle einer anderen Gattung, bei weicher die
Mahlrollen zwischen der umlaufenden Mahlschüssel und einem ortsfesten Druckring
abrollen, so daß die Mahlrollen mit etwa halber Drehzahl der Mahlschüssel um die
Mühlenachse umlaufen, wurde schon die Möglichkeit vorgesehen, Mahlrollen an in Radialrichtung
unterschiedlich weit entfernten Stellen von der Mühlenachse an dem Druckring abzustützen.
Hierzu war es jedoch notwendig, einen entsprechend zweiteilig aus zwei konzentrischen
Ringen ausgebildeten Druckring vorzusehen und die Mahlrollen mit einseitig angesetzten
Ablaufflächen, mit welchen sie an den Druckringen anliegen, auszustatten. Dabei
war jedoch nicht an die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gedacht.
Es sollten lediglich die toten Zwischenräume zwischen den aufeinanderfolgenden Mahlrollen
verringert werden. Weder ist die vorbekannte Konstruktion auf die Gattung der Rollenquetschmühle
anwendbar, von welcher die vorliegende Erfindung ausgeht, noch könnte die erfindungsgemäße
Verstelleinrichtung bei der beschriebenen Mühlenkonstruktion angebracht werden.
Schließlich ist die Lage der Mahlrollen bei der bekannten Ausführungsform nur in
zwei Endstellungen möglich, aber nicht zwischen diesen veränderbar.
-
Durch die erfindungsgemäße Verschiebbarkeit der Abstützstelle kann
die von der Mahlrolle gegenüber der Senkrechten eingenommene Lage verändert werden.
Sie kann von der bis zu einem gewissen, durch den Bereich der Verstellbarkeit der
Abstützstelle vorgegebenen Winkel geneigt werden. Beginnt nun bei einer bestimmten
Stellung der Mahlrolle ein von dieser Stellung abhängiger Bereich des Umfanges der
Mahlrolle Abnutzungserscheingungen aufzuweisen, kann die Stellung der Mahlrolle
zur Senkrechten verändert werden, so daß der Abnutzungsbereich am Umfang der Mahlrolle
verlagert wird. Da die Mahlrolle in aller Regel mit einer leichten Neigung nach
oben innen betrieben wird, kann nach einer gewissen Betriebsdauer die Mahlrolle
einfach umgedreht werden, so daß nun der bisher abgenutzte Umfangsbereich nach außen
und der noch nicht in Anspruch genommene Umfangsbereich nach innen gelangt.
-
Eine Mahlrolle kann also unter Ausnutzung der erfindungsgemäßen vorgeschlagenen
Verstellbarkeit ihrer oberen Abstützstelle viel länger in Betrieb bleiben. Die notwendigen
Betriebsunterbrechungen dienen, mit Ausnahme der erst zu einem sehr viel späteren
Zeitpunkt notwendigen vollständigen Auswechslung der Mahlrollen, lediglich der Einstellung
der Abstützstelle oder nur einmal zwischen zwei vollständigen Auswechslungen der
Umdrehung der Mahlrolle. Die Betriebsunterbrechung fällt also gegenüber derjenigen,
die beim Auswechseln der Mahlrollen notwendig ist, kaum ins Gewicht.
-
Vorteilhafterweise kann je Abstützstelle der Mahlrollen ein Gleitstück
vorgesehen sein, das in einer an der Unterseite des Druckringes in radialer Richtung
sich erstreckenden Führung gleitend verstellbar ist.
-
Diese Führung für das Gleitstück besteht wiederum vorzugsweise aus
einer Ausnehmung an der Unterseite eines Druckringes.
-
Zur Verstellung des Gleitstückes in der Führung kann eine das Gleitstück
durchsetzende ortsfest drehbar gelagerte Gewindespindel vorgesehen sein.
-
Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes.
-
F i g. 1 zeigt den Umgebungsbereich einer Mahlrolle in einer Rollenquetschmühle
im senkrechten Schnitt, und in F i g. 2 ist der Umfangsbereich einer Mahlrolle in
vergrößertem Maßstab mit den Abnutzungszonen wiedergegeben.
-
Eine umlaufende Mahlschüssel 1 ist mit einem kreisförmigen Mahlbett
2 versehen, in welchem, gleichmäßig über den Umfang der Mahlschüssel verteilt, mehrere
Mahlrollen 3 umlaufen. Diese Mahlrollen 3 sind oben ortsfest gegen einen feststehenden
Druckring 4 abgestützt, der seinerseits wieder unter Zwischenschaltung von
Federn 5 am nicht dargestellten Gehäuse der Mühle abgestützt ist.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel läuft die Mahlrolle 3 in
einem Bügel 6. Das Kopfstück 7 dieses Bügels 6 ist unter Zwischenschaltung eines
Druckstückes 8 gegen ein in einer radialen Ausnehmung 10 an der Unterseite des Druckringes
4 gleitend verstellbares Gleitstück 9 abgestützt. Das Gleitstück 9
kann mittels
einer vom Außenumfang des Druckringes 4 einstellbaren Gewindespindel 11 in der Ausnehmung
10 verschoben werden.
-
In F i g.1 nimmt die Mahlrolle 3 eine senkrechte Stellung ein. Mit
Hilfe des Gleitstückes 9 kann die Stellung der Mahlrolle 3 zur Senkrechten verändert
werden. Diese Änderung der Mahlrollenstellung erfolgt in Abhängigkeit von der Abnutzung
der mit dem Mahlbett 2 zusammenwirkenden Umfangsfläche 12 der Mahlrolle. In F i
g. 2 ist der Umfangsbereich der Mahlrollen 3 in vergrößertem Maßstab
dargestellt.
Es sind rein schematisch drei Abnutzungszonen 13, 14 und 15 angedeutet. Diese Abnutzungszonen
können mit der Einstellbarkeit der Neigung -der Mahlrolle zur Senkrechten über die
ganze Breite der Umfangsfläche 12 der Mahlrolle 3 verschoben werden. Die Einsatzdauer
einer solchen Mahlrolle kann also innerhalb der Grenzen, in welchen sie noch einen
vernünftigen Mahlwirkungsgrad entfaltet, vervielfacht werden.