DE1269002B

DE1269002B - Vorrichtung zum Nachschleifen unrund gewordener Laufringe von Drehtrommeln aller Art

Info

Publication number: DE1269002B
Application number: DE19651269002
Authority: DE
Inventors: Hermann Hillbrecht
Original assignee: Polysius AG
Current assignee: ThyssenKrupp Industrial Solutions AG
Priority date: 1965-09-22
Filing date: 1965-09-22
Publication date: 1968-05-22

Description

Vorrichtung zum Nachschleifen unrund gewordener Laufringe von Drehtrommeln aller Art Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachschleifen unrund gewordener Laufringe von Drehtrommeln aller Art, bei der das Schleiforgan von einer schwenkbaren Halterung getragen wird und sich am Laufring über zwei in Umfangsrichtung versetzte Stützelemente abstützt, zwischen denen das Schleiforgan angeordnet ist.
Bedingt durch die hohen Beanspruchungen, denen die Laufringe großer Drehtrommeln, beispielsweise großer Drehrohröfen der Zementindustrie, im Betrieb ausgesetzt sind sowie mit Rückischt auf die Durchbiegung, die bei großen Drehtrommeln im Hinblick auf ihr Eigengewicht sowie das Gewicht des Gutes auftreten, werden die Laufringe im Laufe der Betriebszeit unrund und müssen daher nachgeschliffen werden, um größere Schäden zu vermeiden und einen möglichst ruhigen Lauf der Drehtrommel zu gewährleisten.
Zum Schleifen von Rotationskörpern mit geraden Mantellinien ist bereits eine Vorrichtung bekannt, bei der das Schleiforgan von einer Halterung getragen wird, die um eine etwa senkrecht zur Längsachse des Rotationskörpers verlaufende Achse schwenkbar ist. Das Schleiforgan stützt sich hierbei am Umfang des Rotationskörpers über zwei in Umfangsrichtung versetzte Stützelemente ab, zwischen denen das Schleiforgan angeordnet ist. Die schwenkbare Lagerung der Schleiforganhalterung dient bei dieser bekannten Vorrichtung dem Zweck, eine hin- und hergehende Bewegung des Schleiforgans auf dem Umfang des Rotationskörpers zu erzielen.
Eine derartige Vorrichtung ist jedoch zum Nachschleifen unrund gewordener Laufringe von Drehtrommeln nicht geeignet. Hierbei taucht nämlich die Schwierigkeit auf, daß die Längsachse der Drehtrommel bei der Drehbewegung der Trommel in horizontaler und/oder in vertikaler Richtung auswandert, d. h. nicht im Raume stillsteht. Eine der Ursachen hierfür liegt in der unrunden Form des Laufringes, über den sich die Drehtrommel auf ortsfesten Laufrollen abstützt. Mit einem Schleiforgan, dessen radiale Lage gegenüber der Laufringachse praktisch unveränderlich ist (wie bei der bekannten Ausführung), läßt sich daher - wie theoretische überlegungen zeigen und praktische Versuche bestätigen - ein einwandfreies Nachschleifen unrund gewordener Laufringe nicht durchführen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahin weiterzuentwickeln, daß ein exaktes Nachschleifen unrund gewordener Laufringe von Drehtrommeln ,auch dann ermöglicht wird, wenn die Längsachse der Drehtrommel während des Schleifvorganges in beliebiger Richtung auswandert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkachse der Halterung parallel zur Längsachse der Drehtrommel verläuft und die beiden Stützelemente um eine gleichfalls parallel zur Längsachse der Drehtrommel liegende Achse gegenüber der Halterung gemeinsam schwenkbar sind.
Durch diese beiden Schwenkachsen wird erreicht, daß das Schleiforgan auch bei einer beliebigen Auswanderung der Drehtrommelachse in horizontaler und/oder vertikaler Richtung dem Laufring folgt und in gleichbleibender Relativlage in Berührung mit dem Laufring bleibt.
Einzelheiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles hervor. Es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, F i g. 2 eine teilweise geschnittene Aufsicht auf die Vorrichtung, F i g. 3 eine Schemadarstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise.
Die dargestellte Vorrichtung 1 dient zum Nachschleifen eines unrund gewordenen Laufringes 2 einer Drehtrommel 3, die sich über den Laufring 2 auf Laufrollen 4 abstützt. Die Vorrichtung enthält ein Schleiforgan 5, das von einer Halterung 6 getragen wird, die um eine parallel zur Längsachse 7 der Drehtrommel 3 liegende Achse 8 schwenkbar ist und sich über zwei Stützrollen 9, 10 am Laufring 2 abstützt.
Die Halterung 6 besteht im wesentlichen aus einem etwa vertikal angeordneten, in seiner Höhe einstellbaren Rahmen 11, einem entsprechend der Ofenneigung geneigten Gerüst 12 sowie einem die Stützrollen 9 und 10 tragenden Bügelpaar 13, das über parallel zur Drehtrommelachse 7 verlaufende Achsen 13 a schwenkbar in Ausleger 12 a des Gerüstes 12 eingehängt ist.
Die Stützrollen 9 und 10 sind mit dem Bügelpaar 13 über Arme 14 a, 14 b verbunden, die gegenüber dem Bügelpaar 13 schwenkbar und in der gewünschten Schwenkstellung arretierbar sind. Auf diese Weise kann durch die Einstellung der Stützrollen 9, 10 der Krümmungsradius des von diesen beiden Stützrollen 9, 10 und dem dazwischen angeordneten Schleiforgan 5 bestimmten Kreisbogens dem Durchmesser des Laufringes 2 angepaßt werden.
Das Schleiforgan 5 ist mittels einer Schraubspindel 15 parallel zur Längsachse der Drehtrommel 3 gegenüber der Halterung 6 verstellbar. Zur Verstellung dient ein Motor 16 mit einem Untersetzungsgetriebe 17. Die hin- und hergehende Bewegung des das Schleiforgan 5 tragenden Schlittens 19 längs der Schraubenspindel 15 wird durch ortsfeste Endschalter gesteuert, die zur Anpassung an unterschiedliche Laufringbreiten in ihrer Lage zweckmäßig einstellbar sind. Der Antrieb des Schleiforgans 5 erfolgt über einen gleichfalls vom Gerüst 12 der Halterung 6 getragenen Motor 18. Die Halterung stützt sich durch ihr Eigengewicht sowie durch das Gewicht der von ihr getragenen Teile mit den Rollen 9 und 10 am Laufring 2 ab.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung sei an Hand von F i g. 3 im einzelnen erläutert. Die möglicherweise auftretenden räumlichen Verlagerungen der Drehtrommelachse sind in F i g. 3 aus Gründen der Deutlichkeit stark übertrieben veranschaulicht.
In der Normallage der Drehtrommelachse 7 nehmen die Stützrollen 9 und 10, das Schleiforgan 5 und die Halterung 6 die in F i g. 3 mit voll ausgezogenen Linien dargestellte Lage ein. Das Schleiforgan 5 befindet sich dabei in Berührung mit dem Laufring 2.
Wandert nun die Achse 7 der Drehtrommel in horizontaler Richtung in die Lage 7' aus, so folgt die Halterung 6 automatisch und bewegt sich in die Lage 6', wobei die Stützrollen 9', 10' und das Schleif-. organ 5' weiterhin in Berührung mit dem Laufring 2' bleiben. Wandert die Achse der Drehtrommel in vertikaler Richtung in die Lage 7" aus, so wird das die Stützrollen 9, 10 tragende Bügelpaar 13 etwas um seine Lagerachsen 13 a geschwenkt, so daß beide Stützrollen und damit auch das Schleiforgan in Berührung mit dem Laufring bleiben. Die Halterung 6 wird in diesem Falle nur wenig geschwenkt. Die Stellung der einzelnen Elemente ist mit 2", 5", 6", 9", 10" bezeichnet.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Nachschleifen unrund gewordener Laufringe von Drehtrommeln aller Art, bei der das Schleiforgan von einer schwenkbaren Halterung getragen wird und sich am Laufring über zwei in Umfangsrichtung versetzte Stützelemente abstützt, zwischen denen das Schleiforgan angeordnet ist, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Schwenkachse (8) der Halterung (6) parallel zur Längsachse (7) der Drehtrommel (3) verläuft und die beiden Stützelemente (9, 10) um eine gleichfalls parallel zur Längsachse der Drehtrommel liegende Achse (13 a) gegenüber der Halterung gemeinsam schwenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius des von den beiden Stützelementen (9, 10) und dem Schleiforgan (5) bestimmten Kreisbogens durch Einstellung der Stützelemente veränderlich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan (5) mittels einer Schraubspindel (15) parallel zur Längsachse (7) der Drehtrommel (3) gegenüber der Halterung (6) verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Halterung (6) zugleich die Antriebs- und Verstelleinrichtungen (16, 17, 18) des Schleiforgans (5) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan (5) durch Änderung der Höhe der Halterung (6) auf die horizontale Mittelebene der Drehtrommel (3) einstellbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 468 863.