DE1505028C3 - Gürtelreifen - Google Patents

Gürtelreifen

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DE1505028C3 DE1965F0047439 DEF0047439A DE1505028C3 DE 1505028 C3 DE1505028 C3 DE 1505028C3 DE 1965F0047439 DE1965F0047439 DE 1965F0047439 DE F0047439 A DEF0047439 A DE F0047439A DE 1505028 C3 DE1505028 C3 DE 1505028C3
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Description

Gegenstand der Erfindung sind Gürtelreifen für Fahrzeuge mit cordloser Karkasse, Alle bekannten Fahrzeugluftreifen enthalten zur Aufnahme des Luftinnendrucks und der beim Lauf auftretenden Fliehkräfte Gewebeverstärkungen um die Reifendimension stabil zu halten. Wie bekannt, unterscheidet sich der Gürtelreifen von konventionellen Diagonalreifen dadurch, daß die in der Karkasse radial (d. h. von Fuß zu Fuß des Reifens) verlaufenden Cordflächen die radial wirkenden Kräfte aufnehmen, während die unter der Lauffläche befindliche Bandage die in der Umfangsrichtungdes Reifens wirkenden Kräfte aufnehmen.
Eine wesentliche Vereinfachung im Aufbau einer Reifenkarkasse ließe sich erreichen, wenn man zur Herstellung von Reifenkarkassen Elastomere verwenden könnte, deren Kraftdehnungscharakteristik ausreicht, um die auftretenden Kräfte ohne merkliche Dehnung aufzunehmen. Eine solche Reifenkarkasse könnte ohne Kanfektionsarbeit durch einfache Preßvulkanisation hergestellt werden. Es zeigt sich jedoch, daß Elastomere mit für diesen Zweck ausreichender Formbeständigkeit so hart eingestellt sein müssen, daß eine aus ihnen hergestellte Karkasse sehr schnell Ermüdungsrisse zeigt und den nötigen Laufkomfort verliert
Die US-Patentschrift 30 52 247 benutzt als Material zur Herstellung des Reifens ein Elastomer, in dem kurze Stahldrähte ungeordnet durcheinander liegen (vergl. Spalte 2, Zeile 36). In der US-Patentschrift 30 77 915 wird ein Reifen beschrieben, der zwar Teile enthält aus mit gerichteten Fasern verstärktem Kautschuk, der aber dennoch in der Radialrichtung und in der Umfangsrichtung des Reifens mit Stahldrähten verstärkt ist Es handelt sich also um einen normalen Stahlgürtelreifen, der zusatzlich an einigen Stellen noch faserverstärkten Kautschuk enthält Die französische Patentschrift 5 28 503 benutzt eine Mischung, in der mindestens 20% Fasern und höchstens 40% Kautschuk enthalten sind, d. h„ auf 100 Gew.-Teile Kautschuk sind mindestens 50 Gew.-% Fasern vorhanden.
Auch die französische Patentschrift 13 27 8t 1 beschreibt cordhaliige Karkassen. In den dort beschriebenen Reifen ist unter der Gürtelschicht (in den Figuren mit A bezeichnet) eine Kautschukschicht angeordnet, die Stapelfasern enthält. Diese Schicht kann auch ganz oder teilweise im Inneren der Karkasse weitergeführt werden, sogar bis zum Reifenfluß (T). Aus der Beschreibung ergibt sich, daß diese Karkasse trotzdem
Cordfäden enthält
Gegenstand der Erfindung sind Gürtelreifen mit einer mit Stapelfasern verstärkten cordfreien Karkasse, in der die Bindung zwischen Stapelfasern und dem Kautschuk durch einen haftverbessernden Zusatz aus einer Formaldehyd abgebenden Verbindung, Resorcin und einem feindispersen Kieselsäure-Verstärkerfüllstoff bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aus natürlichen und/oder synthetischen Kautschuk bestehende Karkasse 1 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf Kautschuk, nicht imprägnierter Stapelfasern eine Länge von 0,1 bis 40 mm enthält, wobei die Stapelfasern radial ausgerichtet sind.
Diese neuen Gürtelreifen unterscheiden sich von der bisher bekannten lediglich durch den Aufbau der Karkasse. Es ist also ohne weiteres möglich, die neuen Reifen mit einer abnehmbaren oder mit einer festvulkanisierten Lauffläche zu versehen.
Man mischt den Rohmischungen dieser Kautschuke vor der Vulkanisation Stapelfasern zu. Dies erfolgt zweckmäßig mit den in der Gummiindustrie üblichen Methoden, z. B. in einem Innenmischer in dem eine besonders homogene Verteilung ermöglicht wird. Es ist erforderlich, nicht imprägnierte oder nicht vorbehandelte Fasern zu verwenden, um eine völlig homogene Verteilung zu erreichen.
Die nicht vorbehandelten Fasern sind nicht verklebt und besitzen eine größere Flexibilität, wodurch sie sich bei dynamischer Beanspruchung besser den Verformungsvorgängen der Elastomeren anpassen und die Grenzfläche zwischen Elastomeren und Fasern weniger beansprucht wird.
Nicht vorbehandelte Fasern verbinden sich im allgemeinen nicht ausreichend mit dem Elastomeren, deshalb ist es erforderlich, eine ausreichende Verbindung durch besondere Mischungszusätze herbeizuführen.
Gemäß einem älteren Vorschlag (DE-PS 1301 475), kann man eine sehr wesentliche Erhöhung der Haftfestigkeit zwischen Gummi und Textilien erreichen, wenn man der auf die Textilien aufzubringenden vulkanisationsfähigen Kautschukmischung, die anschließend* vulkanisiert wird, neben einerseits Verbindungen, die beim Erhitzen, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser, Formaldehyd abspalten können, und andererseits m-substituierten Benzolderivaien, die durch Amino- oder gegebenenfalls verätSierte oder veresterte Hydroxygruppen substituiert sind, oder 1,5-Dihydroxynaphthalin oder deren Kondensaten mit Dialkylketonen oder Alkyl- bzw. Arylaldehyden, zusätzlich noch feindisperse Kieselsäurefüllstoffe zusetzt. Statt der vorstehend genannten Benzolderivate können auch vorkondensierte, aber noch nicht auskondensierte Resorcin-Formaldehyd-Harze verwendet werden. Das durch den Kieselsäurefüllstoff-Zusatz erzielbare Haftfestigkeitsniveau ist naturgemäß nicht bei allen Formaldehyd abspaltenden Produkten gleich hoch; die Haftungsverbesserutig ist aber bei manchen »Abspaltern« so groß, daß bei nicht vorbehandelten Textilien, Haftungen erreicht werden, wie sie nach dem bisherigen Stand der Technik nur durch Vorbehandlung der Textilien erhalten wurden. Nach der Erfindung ist daher für viele Einsatzgebiete die bisher unumgängliche spezielle Vorbehandlung der Textilien überflüssig.
Unter Formaldehyd abspaltenden Verbindungen sind sofche Substanzen /.u verstehen, die beim Erhitzen, z. B. bf.i Temperaturen im Bereich von 40° bis 200°C, insbesondere unter Vulkanisationsbedingungen, gege-
benenfalls in Gegenwart von Wasser, Formaldehyd abspalten können. Bei Verwendung von Methyloläthem oder Methylolestern können auch Kondensationsreaktionen unter Abspaltung von Alkoholen oder Sauren eintreten. Im folgenden sollen diese Produkte kurz als »Formaldehyd-Abspalter« bezeichnet werden.
Als Beispiele der Formaldehyd-Abspalter seien folgende genannt:
Trimeres Methylenamino-acetonitril,
pj
pj
Oxazolidine, Bis-(l,3-oxazolidino)methan,
Octahydro-l^-benzoxazoI.Tetrahydro-i^oxazin, Dialkylamino-methyl-alkyl-äther,
Diallylamino-methyl-alkyl-äther(vgl.z. B. BE-PS
6 21 923), wie z. B. 4,4-DimethyI-l,3-oxazoIidin, Bis-{4,4-diniethyl-lI3-oxazolidino)-methan,
N-n-ButyI-5(6)-cyanooctahydro-13-benzoxazol,
3-n-ButyI-tetrahydro-l,3-oxazin,
Diisopropyl-aminomethyl-äthyläther,
Diallyl-amino-inethyl-ätnyl-äther, Hexa-melamin (methoxymethyQ.N-MethyloI-carbonsäure-amide, wie z. B. N-MetÄylol-acetamid.
N-Methylol-butyramid.N-Methylol-acrylamid,
N-Methylol-methycrylamid,
N-Methylol-succinimid,
N-Methylol-maleinsäureimid. Beispiele weiterer
Formaldehydabspalter sind:
13-Di-(methylenamino)-p-menthan oder
Azomethine, wie z. B.
Λ-Λ-DimethyI-benzyl-azo-methin (vgl. US-PS 25 12 128),oderCyclotrimethylentriamine1wiez.B. N JH',N", Trime'hyl-cyclotrimethylentriamin oder Ν,Ν',Ν''-Triäthyl-cyclo-trimethylentriamin, an den beiden N-Atomen di-subsutuierte
Di aminomelhane, wie z. B.
Bis-{di-{cyanomethyl)-amino]-meth 11 oder
Bis-(diallylamino)-methan, an den beiden
N-Atomen substituierte Imidazolidine, wie z. B.
N,N'-Diphenyl-imidazolin oder
N.N'-Dibenzyl-imidazolin, oder an den beiden N-Atomen substituierte Hexahydropyrimidine, wie z. B. Ν,Ν'-Di-n-hexyl-hexahydropyrimidin (vgl.
BE-PS6 24 519).
Weitere erfindungsgemäß verwendete Formaldehydabspalter sind Methylolmelamine, wie Hexamethylolmelamin, dessen Hydroxylgruppen gegebenenfalls alle oder teilweise veräthert oder verestert sind Das verwendete Hexamethylolmelamin braucht nicht in reiner Form vorzuliegen, sondern es können auch Produkte verwendet werden, die einen etwas geringeren Gehalt an Formaldehyd besitzen oder die einen Gehalt an höhermolekularen Kondensationsprodukten aufweisen. Die Herstellung des Hexamethylolmelamins kann in bekannter Weise erfolgen, z. B. durch Umsatz von ungefähr I Mol Melamin mit ungefähr 6 Mol 5s wäßriger Formaldehydlösung (vgl. »Hevetica chimica acta«,24.Seite315 E1CH-PS197 486und Houben W e y I, »Methoden der organischen Chemie«, Band 8, Seite 242).
Anstelle des Hexamethylolmelamins können auch, wie bereits erwähnt, dessen Ester oder Äther, die als verkappte Methylölvefbindüngen anzusehen sind, eingesetzt werden. Geeignet sind im vorliegenden Falle, wie auch in den nachfolgend angegebenen Fällen der Verwendung von Äthern oder Estern, insbesondere die 6j niederen Alkyläther, wie beispielsweise Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl- und Allyläther. wobei I bis 6 Hydroxylgruppen veräthert sein können. Als Ester seien insbesondere die niederen aliphatischen Carbonsäureester, wie Acetate und Propionate, erwähnt Beispiele derartiger Verbindungen sind Hexamethylolmelaminacetat, Hexameihylobnelamin-propionat Weiterhin können natürlich auch Methylolmelamine verwendet werden, die pro Mol höchstens 5, verzugsweise 3 bis 5 Methylolgruppen enthalten, wobei die Methylolgruppen alle oder teilweise veräthert oder verestert sein können. Die Herstellung der Verbindungen erfolgt nach an sich bekannten Methoden durch Umsetzung von Melamin mit der jeweils gewünschten Formaldehyd-Menge und gegebenenfalls durch Veretherung bzw. Veresterung der so erhaltenen Methylolverbindungen (vgl. Houben —Weyl, »Methoden der organischen Chemie«, Band 8, Seite 358). Im allgemeinen werden bei diesen Verfahren nicht chemisch einheitliche Verbindungen erhalten, sondern Gemische verschiedenartiger Methylol-Verbindungen, die ebenfalls verwendet werden können. FDr die Ester und Äther gilt analog das für das Hexamethylolmelamin Gesagte. Beispiele derartiger Verbindungen sind: Pantamethylolmelamin-acetat, Pantamethylolmelamin-propionat
Verwendet werden können weiterhin Tetramethylolhydrazodicarbonamid, dessen Hydroxylgruppen gegebenenfalls alle oder teilweise veräthert oder verestert sind. Vorzugsweise wird das Tetramethylol-hydrazodicarbonamid, das durch Umsetzung von Hydrazodicarbonamid mit 4 MrJ Formaldehyd erhalten wird (vgl. Houben — Weyl, »Methoden der organischen Chemie«, Band 14/2, Seite 352), in kristallisierter Form angewandt Anstelle der reinen Verbindung (F. 149°C) können jedoch auch harzartige Kondensationsprodukte, die mehr oder weniger Formaldehyd enthalten, verwandt werden. Beispiele der Ester und Äther sind: Tetramethylolhydrazodicarbon-amid-acetat und -propionat
Außerdem können folgende Verbindungen als Formaldehydabspalter verwendet werden: Tetramethylol-acetylen-diharnstoff, dessen Hydroxylgruppen gegebenenfalls alle oder teilweise veräthert oder verestert sind. Der Tetramethylol-acetylen-diharnstoff braucht nicht in reiner Form vorzuliegen, sondern es können auch Produkte verwendet werden, die einen etwas geringeren Gehalt an Formaldehyd besitzen oder die einen Gehalt an höhermolekularen Kondensationsprodukten aufweisen. Die Herstellung des Tetramethylolacetylen-diharnstoffes kann in bekannter Weise erfolgen, z. B. nach Houben — Weyl, »Makromolekulare Chemie« 2, Seite 353. Beispiele der Ester und Äther sind: Tetramethylol-atetylen-diharnstoff-tetramethyläther.Tetramethylol-acetylen-diharnstoff-tetraacetat.
Formaldehyd abspaltende Methylolverbindungen, insbesondere N-Methylolverbindungen, sowie deren Derivate, in denen die Hydroxylgruppen gegebenenfalls alle oder teilweise veräthert oder verestert sind, wie z.B.
N.N'-Dimethylol-harnstoff, Dimethylol-harnstoff-dimethyläther,
Ν,Ν'-Dimethylol-urondimethyläther,
Methylen-bis-(methylol-harnstotf-methyläther), Dimethylol-harnstoff-di-n-butyläther.
N-sUbstituiefte 133·Dioxazine, die am Stickstoffatom durch gerade oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylreste substituiert sein können, wobei d<?r Substituent auch weitere Dioxazin-Ringe enthalten kam·, können ebenfalls verwendet werden. Beispiele derartiger Verbindungen sind:
N-Allyl-l^-dioxaain, N- Butyl-1 ^-dioxazin, N- lsobutyl-1,3,5-dioxazin, N- Cyclohexyl-1,3 ^-dioxazin, N-Phenyl-l^^-dioicazin, N-^-Hydroxyäthyl)-1,3,5-dioxazin, N-Essigsäure-ithylester-13,5-dioxazin oder
NJM'-Äthylen-bis-( 134-dioxazin).
Die Dioxazine können ζ. B. in bekannter Weise durch Umsetzung der betreffenden Amine mit einem Oberschuß von Formaldehyd hergestellt werden. Anstelle der reinen Verbindungen können auch die bei einer derartigen Herstellung anfallenden Gemische mit Kondensationsprodukten, die mehr oder weniger Formaldehyd enthalten,, verwandt werden. ι s
Auch Paraformaldehyd kann verwendet werden. Besonders hohe Haftungen wurden bei Verwendung von Kautschukmischungen mit dem erfindungsgemäßen Zusatz von Kieselsäurefüllstoffen dann erhalten, wenn in Kombination mit Resorcin folgende Verbindungen zugemischt wurden:
Hexanthylolmelamin, Hexanthylolmelamin-pentamethyläther, Gemisch von Hexamethylolmelamin-tetra-
methyläther und -trimethyläther,
Pentamethylolmelamin-trimethyläther, Tetramethylolhydrazo-dicarbonamid, Tetramethylol-acetylen-di-hamstoff,
Ν,Ν'-Dimethylol-harnstoff,
N-Methylol-dicyandiamid, Methylenamino-acetonitril, N-Allyl-dioxazin, N-Phenyl-dioxazin,
l-Aza-3,7-dioxa-bis-cyclo-[33,0]octan.
Wie bereits erwähnt, werden die Fonnaldehydabspalter gemeinsam mit Resorcin verwendet
Auch vorkondensierte, aber noch nicht auskondensierte Resorcin-Formaldehyd-Harze können als Zusätze zur Mischung verwendet werden.
Wesentlich für die erfindungsgemäße ungewöhnliche Erhöhung der Haftfestigkeit ist die Verwendung von feindispersen Kieselsäure-Verstärkerfüllstoffen in der Kautschukmischung. Unter feindispersen Kieselsäure-Verstärkerfüllstoffen sind dabei Substanzen zu verstehen mit einem Kieselsäuregehalt von mehr als 80 Gew.-% auf trockenen Füllstoff gerechnet und einer spezifischen Oberfläche, durch Stickstoffadsorbtion nach BET(S. Brunauer.P.H. Emmet.ETeller, Journal of the American Chemical Society 60, 309 [1938J gemessen, von etwa 70 bis 400 mVg, vorzugsweise 80 bis etwa 200 m2/g entsprechend einer mittleren Primärteilchengröße von etwa 0,007 bis 0,04 μ, vorzugsweise mit einer mittleren Primärteilchengröße von etwa 0,013 bis etwa 0,035 μ. Die Herstellung derartiger Kieselsäurefüllstoffe kann z. B. durch Fällung aus Silikat-Lösungen erfolgen oder durch Hydrolyse von Siliciumhalogeniden in der Gasphase oder durch Verflüchtigung, über Siliciummonoxid als Zwischenstufe, bei hohen Temperaturen. Erfindungsgemäß werden Kieselsäurefüllstoffe vorgezogen, die durch Fällung hergestellt sind. Die Kieselsäurefüllstoffe können gegebenenfalls Silikate, wie beispielsweise Calcium- und/oder Aluminium-Silikate, enthalten.
Es hat sich gezeigt, daß eine Erhöhung der Stearinsäure-Dosierung über das übliche Niveau hinaus, d. h. Stearinsäuregehalte von 1 bis 5 Gew.-%, Vorzugsweise 2 bis J Gew.-%, bezogen auf den Kautschuk, den Hafteffekt noch weiter erhöht.
In die für das Aufbringen auf die Textilien vorgesehene Kautschukmischung werden 3 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 70 Gew,-%, der aktiven Kieselsäurefüllstof's, sowie 0,2 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 04 bis 5 Gew.-%, Formaldehydabspalter eingemischt (Prozentangaben bezogen auf Kautschuk). Durch Zusatz von hinsichtlich des Formaldehydabspalters etwa gleicher, vorzugsweise zwischen dem O^fachen und dem 2fachen liegender Mengen von Resorcin wird die haftungsverbessernde Wirkung erheblich gesteigert Beim Einmischen von Resorcin sollte die Mischungstemperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Resorcins (oberhalb ca. 115° C) liegen.
Als Kautschuktypen kommen sowohl natürlicher als auch synthetischer Kautschuk wie Mischpolymerisate aus Butadien-Styrol, Butadien-Acrylnitril, Isobutylen-Isopren, Äthylen-Propylen (meist mit einer 3. Komponente, wie z. B. Dicyclopentadien, 1,4-Hexadien), ferner Polyisopren, Polybutadien, Polychlorbutadien, sowie deren Verschnitte, in Frage.
AIv Textilien sind Fäden (insbesondere Cordfäden), sowie Gewebe und Gewirke aius allen Faserarten, wie Reyon, Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril, Baumwolle und Glas geeignet
Die obengenannten Textilien werden in Form von Stapelfasern in Mengen von vorzugsweise 7,5—20 Gewichtsprozent, bezogen auf Kautschuk, eingearbeitet Bei der Einarbeitung ist es wesentlich, vor dem Vulkanisieren eine Ausrichtung der Stapelfasern zu erreichen. Dies erfolgt z. B., indem man die Mischung nach dem sog. transfer moulding- oder Injektion-moulding-Prozeß verarbeitet, wobei der Anguß mit Hilfe einer Ringschlitzdüse in vorteilhafter Weise an der Reifenschulter erfolgt Die dadurch erreichte Ausrichtung der Stapelfaser ergibt eine spezifische Verstärkung in Radial-Richtung, d.h., sie wirkt entsprechend der sonst üblichen Cordeinlage. Die erwünschte leichtere Dehnbarkeit des Reifens in Umfangsrichtung, die vor allem bei Reifen mit abnehmbarer Lauffläche für eine gute Preßhaftung erforderlich ist, bleibt dabei erhalten.
Man verwendet die Stapelfasern vorzugsweise in einer Länge von 1 — 15 mm.
Beispiel
Hergestellt wurde ein Reifen dessen Karkassenelastomeres nach folgender Rezeptur aufgebaut ist:
Gew.-Teile
Naturkautschuk 100,00
Sehr hoch abriebfester Ofenruß 25,00
Kieselsäure 20,00
Resorcin 2,50
Zinkoxid 5.C0
Stearinsäure 3,00
N-Phenyl-N'-isopropyl-p-phenylendiamin 1,00
Phenyl-a-naphthylamin 1,50
Sek. Amin 2,00
2-Benzthiazyl-N-cycIohexyl-sulfenamid 1,OU
Schwefel 2,50
Dieser Mischung wurden im Innenmischer 15%, berechnet auf 100 Gewiehtsteile Kautschuk einer Reyon-Stapelfaser des Titers Td. 100/j, mit einer Stapellänge von 1 mm zugemischt. Nach Abkühlung der Mischung auf unter 90°C wurden der Mischung 2j Gewiehtsteile Mexamethylolmelamin-pentamethyläther zugemischt.
Die Herstellung der cordlosen Karkasse erfolgt mit Hilfe einer soh. transfer moulding-Form. Die Wulstringe
waren durch eine spezielle Vorrichtung in dieser Form fixiert.
Zur Gewährleistung eines einwandfreien Verlaufens in der Form wurde die Mischung auf 6O0C vorgewärmt in die i00"C warme Form eingelegt und mit einem spezifischen Preßdruck von ilOkg'rm2 verpreOt. Der an der Reifenschulter befindliche Anguü wird nach dem Entformen entfernt.
Die Prüfung der Karkasse erfolgte auf dem Reifenprüfstand unter Zuhilfenahme einer aufgelegten gewebeverstärkten Laufflache. Der Reifendruck betrug 1,5 atü, der Anpreßdruck 400 kg und die Laufgeschwin-
digkeil 80 km/h. Die Findruektiefc des Reifens lag mi J4 mm dal"ei weit über der Norm.
Unter diesen Bedingungen wurden Laufweiten vo über 70Of/ km cmell.
Die Dehnung der Karkasse wurde durch di Kontrolle der Reifenbreite gemessen Nach der Aufpumpen de', Reifens betrug die Reifenbreit' 175 min.
F.in weiteres Wachstum erfolgte lediglich bei dci ersten hundert Kilometern, dann blieb die Breite de Reifens mit I 77 mm konstant. 7v> ischen Lauffliichenrinj und Karkasse erfolgte keinerlei Schlupf.
030 239/2

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Gürtelreifen mit einer mit Stapelfasern verstärkten cordfreien Karkasse, in der die Bindung zwischen Stapelfasern und dem Kautschuk durch einen haftverbessernden Zusatz aus einer Formaldehyd abgebenden Verbindung, Resorcin und einem feindispersen Kieselsäure-Verstärkerfüllstoff bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die aus natürlichen und/oder synthetischen Kautschuk bestehende Karkasse 1 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf Kautschuk, nicht imprägnierter Stapelfasern eine Länge von 0,1 bis 40 mm enthält, wobei die Stapelfasern radial ausgerichtet sind.
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