DE150222C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

^PATENTSCHRIFT

- JVl 150222 KLASSE 83 b.

EMIL KÜHNE in NÜRNBERG. Kontaktwerk zum Betriebe von elektrischen Nebenuhren.

Zusatz zum Patente 134730 vom 2. Juli igoi.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1903 ab. Längste Dauer: 1. Juli 1916.

Das in dem Haupt-Patente 134730 beschriebene Kontaktwerk zum Betriebe von elektrischen Nebenuhren läßt sich gemäß vorliegender Erfindung weiter ausgestalten, so daß es auch für eine Relaishauptuhr verwendet werden kann, welche als Unterstation an eine bestehende Uhrenanlage angeschlossen werden kann und ihrerseits mit einer Stromquelle eine Anzahl von Nebenuhren betreibt, wobei die Relaishauptuhr jede Minute durch den Strom einer Normaluhr genau eingestellt wird. Beispielsweise können eine oder mehrere Relaishauptuhren an den Minutenkontakt einer astronomischen Hauptuhr angeschlossen werden, wodurch dann sämtliche angeschlossene elektrische Uhren in übereinstimmendem Gang mit der astronomischen Hauptuhr bleiben.

Da solche Relaishauptuhren mit eigenem elektrischen Antrieb und Kontaktwerk nach dem Haupt-Patent ausgestattet sind, betreiben sie die elektrischen Nebenuhren auch dann noch weiter, wenn die Minutenregulierung ausbleibt. ·

Die minutenweise Einstellung erfolgt auch dann noch, vollständig genau, wenn die Relaishauptuhr derartig unregelmäßig geht, daß sie ohne Minutenregulierung täglich etwa eine Stunde Unterschied gegenüber der Normalzeit aufweisen würde.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht die neue Erfindung in ihrer Anwendung auf eine Relaishauptuhr, und zwar bedeutet Fig. 1 eine Ansicht, Fig. 2 eine Oberansicht und Fig. 3 das Stromlaufschema des Kontaktwerkes.

Die Anordnung und Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist hierbei wie folgt beschaffen: Das Steigrad α (Fig. 1) wird durch ein elektrisch betriebenes Pendel mit einem Sperrkegel in zwei Minuten einmal gedreht. Auf der Achse, des Steigrades sitzt der aus weichem Eisen hergestellte Anker i, dem beiderseits ein auf der Eisenplatte d befestigter Elektromagnet c gegenübersteht. Der aus zwei Teilen bestehende Nebenanker e ist auf einem dreiarmigen Hebel i angebracht, der sich um Punkt η dreht und beim Anzüge der Anker e durch den Stift k die Exzenterbremse m auslöst, welche das Steigrad gegen Rückgang sperrt. Ist während einer Minute die Relaishauptuhr einige Sekunden zurückgeblieben und ' nimmt der Anker b ungefähr die punktiert gezeichnete Stellung ein, dann wird er beim Kontakt der astronomischen Hauptuhr durch die Elektromagnete c in deren Mittellinie eingestellt; ist dagegen die Relaishauptuhr vorgelaufen, so wird durch den Nebenanker e die Sperrung m ausgelöst und der Anker mit der Achse zurückgestellt.

Der Kontakt für die angeschlossenen Nebenuhren erfolgt durch die Arme f und g mit den Lamellen h und I wie im Haupt-Patent angegeben. Die Kontaktgebung findet gewöhnlich fünf Sekunden später statt als bei

(2. Auflage, atisgegeben am 7. November

der astronomischen Uhr, jedoch kann dies beliebig eingestellt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .

   Kontaktwerk zum Betriebe von elektrischen Nebenuhren nach Patent 134730 für Relaishauptuhren, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse des Kontaktwerkes ein zwischen Elektromagneten (c) sich drehender Anker (b) angebracht und außerdem ein Nebenanker (e) zum Auslösen der Sperrung (m) des Rades (a) vorgesehen ist, zum Zwecke, das Kontaktwerk durch Stromschlüsse, welche zu bestimmten Zeiten von einer anderen Hauptuhr bewirkt werden, richtig zu stellen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.