DE405683C - Differenzrelais - Google Patents

Description

Es ist heute eine allgemein anerkannte Forderung, daß in elektrischen Leitungsnetzen bei unsymmetrischer Belastung die Schalter auslösen sollen. Man verwendet hierzu die bekannten Differenzrelais, bei welchen zwei Spulen gleicher Amperewindungszahl, aber in entgegengesetzter Magnetisierungsrichtung angeordnet sind. Im normalen Betriebszustande heben sich die beiden magnetischen Flüsse auf, so daß keine Zugkraft vorhanden ist. Ändert sich nun in einem Zweige entweder der Strom oder die Spannung, so wird die Symmetrie gestört, und der Differenznuß kann dazu benutzt werden, den Auslösestromkreis des Schalters zu schließen. Die Verstärkung des magnetischen Zuges durch Zu- oder Umschaltung ist an sich bekannt. Infolge der geringen magnetischen Zugkraft ist aber ein Hilfsstromkreis notwendig. Dies bedeutet eine Komplikation und damit Verteuerung der Anlage.

In der Erfindung ist dieser Nachteil dadurch vermieden, daß bei Auftreten einer Unsymmetrie durch deg Differenzfluß ein spezieller Anker betätigt wird. Durch die Bewegung dieses Zusatzankers wird nun die eine der beiden Spulen des Differenzrelais kommutiert, wodurch sich ein neuer Fluß einstellt, der der Summe der Amperewindungen der zwei Spulen entspricht. Dieser Umstand bewirkt eine verstärkte magnetische Zugkraft, welche zur direkten Auslösung eines Schalters benutzt werden kann. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, zur Erzielung einer größeren Empfindlichkeit neben dem hauptmagnetisehen Kreis einen zusätzlichen magnetischen Kreis anzuordnen, in welchem sich der zweite Anker befindet. Die Einstellung auf eine bestimmte Größe der Unsymmetrie kann in bekannter Weise entweder durch Spannung einer Feder am Zusatzanker erfolgen oder durch Anbringung eines einstellbaren magnetischen Nebenschlusses. In vielen Fällen wird es angezeigt sein, beide Einstellvorrichtungen nebeneinander anzuordnen.

Bei Schaltern, die zur Auslösung große ma-

gnetische Zugkraft benötigen, wird es zweckmäßig sein, neben der !Commutation auch noch eine Parallelschaltung der beiden Spulen vorzunehmen.

In der Abbildung ist eine Ausführungsform eines solchen Differenzrelais beispielsweise zur Darstellung gebracht.

Abb. ι stellt ein Schaltungsschema dar, Abb. 2 eine Ausführungsform.
ίο Es bedeuten in Abb. 2:

α den Anker des Hauptmagnetkreises,
b¹ und b² die beiden im Ruhezustande gegeneinander geschalteten Spulen,

c den Hilfsanker,
d die Einstellvorrichtung,

e den magnetischen Nebenschluß zum Hilfsajker,

f das Hemmwerk,

g die Betätigungsstange zur Auslösung des Schalters.

Bei einer der Einstellung entsprechenden Unsymmetrie dreht sich der Anker c um einen bestimmten Winkel, wodurch die in der Zeichnung nicht sichtbaren Zuleitungen zu der einen der beiden Spulen vertauscht werden. Die Stromzuführung ist ersichtlich aus Abb. 1, in welcher beispielsweise b² kommutiert. Der nun entstehende große Fluß zieht den Anker a an, welcher nach. Ablauf des Hemmwerkes / nach einer ebenfalls einstellbaren Zeitspanne ■den Schalter zur Auslösung bringt.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Differenzrelais mit zwei auf gleichem Kern befindlichen Spulen, die bei elektrischer Symmetrie des Netzes gegensinnig wirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen unmittelbar an Hochspannung liegen und bei Unsymmetrie des Netzes durch eine von dem dann auftretenden Kraftfluß betätigte besondere Vorrichtung auf gleichsinnige Wirkung umgeschaltet werden.

2. Differenzrelais gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Umschaltung der Spulen erforderliche Stromdifferenz mechanisch oder magnetisch einstellbar ist.

3. Differenzrelais gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Hauptanker, dessen Bewegung durch ein einstellbares Hemmwerk verzögert wird, ein nicht gehemmter Zusatzanker angeordnet ist, welcher bei der eingestellten Unsymmetrie anspricht und dadurch die Umschaltung der Spulen bewirkt.

Abb.