DE149771C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Me 149771 KLASSE 63 £.

Die gebräuchlichen Pferdeschoner, welche aus an beiden Enden zu Haken geformten Spiralfedern bestehen, leiden an dem Nachteile, daß sie, weil die Federgänge meist auf Zug beansprucht werden, bei ungleicher Belastung leicht zerreißen, daß sie ferner allen Einflüssen der Witterung und hiermit einer baldigen Rostbildung und dem Schmutze der Straße stark unterworfen sind und nicht

ίο selten gestohlen werden, weil das Aushaken innerhalb weniger Sekunden erfolgen kann.

Nun sind zwar schon Vorschläge gemacht worden, Pferdeschoner der beschriebenen Art im Innern eines hohlen Ortscheites unterzubringen, indessen setzen solche die Benutzung einer ganz besonderen Ortscheitkonstruktion, nämlich eines um einen gemeinsamen Gelenkzapfen drehbaren, aus zwei durch Zugfedern zusammengehaltenen Hälften bestehenden Ortscheites voraus, so daß beim Anziehen unter Überwindung der Kraft der die beiden drehbaren Ortscheithälften zusammenhaltenden Federn eine Drehung und hiermit eine winklige Stellung der beiden Ortscheithälften zueinander eintreten muß.

Gemäß vorliegender Erfindung läßt sich die Schwerfälligkeit in der Bauart solcher mit Pferdeschonern versehenen Ortscheite vermeiden und ein einteiliges Ortscheit bei vorteilhafterer Beanspruchung der Federn in Anwendung bringen, wenn man die von der Ortscheitmitte gleichmäßig auf der linken und rechten Seite befestigten, aus Schraubenfedern bestehenden Pferdeschoner mit über Festpunkten, zweckmäßig Rollen, führenden Zugorganen versieht, die gemeinsam nach der Mitte des Ortscheites hin austreten und an dem Wagenzughaken befestigt sind.

Ein Ausführungsbeispiel eines derart eingerichteten Ortscheites ist in den Fig. 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnung im Längsschnitt, in der Seitenansicht sowie in verschiedenen Querschnitten dargestellt, und zwar besteht das Ortscheit α aus einem U-förmig zusammengebogenen Blechstreifen, dessen nach unten zu offene Seite durch ein Bodenstück b verschlossen wird, welches durch umgebogene Lappen oder Schenkel mittels Nietung oder besser noch durch Verchraubung mit dem Ortscheitkörper α verbunden werden kann.

Im Innern des hohlen Ortscheites α befinden sich die Pferdeschoner in Gestalt zweier Stahldrahtspiralfedern f, die an einer Verschiebung nach außen durch ein das Ende des Ortscheites abschließendes Kopfstück k aus Holz usw., durch welches gleichzeitig auch der Schaft des Zughakens e hindurchgehen kann, gehindert werden, während sie in ihrer Bewegung nach innen zu durch ein mit einer Aussparung s versehenes Widerlager h begrenzt sind, welches ein quer in die Höhlung des Ortscheites verlegtes und mit demselben vernietetes Eisenstück bildet. Die Beanspruchung der Federspiralen f erfolgt auf Druck, weshalb sich gegen das 6s äußere Ende derselben eine durch eine Mutter /, welche auf einen Schraubenbolzen q paßt, gehaltene Unterlagscheibe m stützt, während das in das Innere der Spiralfeder reichende Bolzenende mit einer Öse versehen ist, in

welche eine Kette η oder ein Drahtseil usw. eingreift. Damit der Zug auf die Kette oder das Drahtseil η bezw. der auf die Spiralfedern f ausgeübte Druck in genau axialer Richtung erfolgt, empfiehlt es sich, in das Ortscheit eine Leitrolle ο einzubauen, über welche die Kette oder das Drahtseil hinwegführt, bevor die Zugorgane an den mit dem Wagen zu verbindenden Ring angeschlossen werden.

Obgleich es auf der Hand liegt, daß die Beanspruchung der Federn auf Druck beim Anziehen eine wesentlich vorteilhaftere ist, steht natürlich auch nichts im Wege, im Innern des Ortscheites Zugfedern anzubringen, dessen äußeres Ende alsdann einfach um den Schaft der Zughaken gelegt werden könnte, während das innere, hakenförmig gebogene Ende der Federn entweder direkt oder ähnlieh wie bei der beschriebenen Ausführungsform unter Zwischenschaltung einer Kette oder eines Drahtseiles, die über Rollen zu führen wären, an dem Zugring ρ befestigt würde.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι. Ein im Innern eines hohlen einteiligen Ortscheites angebrachter Pferdeschoner, dadurch gekennzeichnet, daß zwei, von der Ortscheitmitte aus betrachtet, links und rechts angeordnete und mit dem Ortscheite einseitig befestigte Schraubenfedern ff) mit ihrem anderen freien Ende an die aus dem Ortscheite heraustretenden und mit dem Wagenzughaken befestigten Zugorgane angeschlossen sind.
2. 2. Eine Ausführungsform des mit Pferdeschonern ausgestatteten einteiligen Ortscheites nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Innern des Ortscheites untergebrachten Spiralfedern (f) dadurch auf Druck beansprucht werden, daß ihr eines Ende sich gegen ein Widerlager (h) stützt, während das andere durch ein durch die Federgänge gehendes und über Rollen führendes Zugorgan zusammengezogen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.