DE1497393B2 - Entwicklungseinrichtung für fotografische Blattfilme - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Entwicklungseinrichtung für fotografische Blattfilme mit einer nach dem Sauganlegeverfahren wirkenden Vereinzelungs- und Eingabevorrichtung, bei der die Blattfilme einen Stapel bilden, dessen Blätter schwach gegen die Senkrechte geneigt sind und dessen Auflagefläche in Richtung der Stapelneigung zu einer Anschlagleiste hin abfällt und bei der ein Saugnapf auf einer Hubvorrichtung so angeordnet ist, daß er jeweils bei einem Arbeitsspiel das unterste Blatt des Stapels erfaßt, etwa parallel zu seiner Ebene über die Anschlagleiste

ίο hinweghebt und nach unten führt, worauf es von wenigstens einem Antriebsrollenpaar erfaßbar ist, und bei der zur Zuführung von Blattfilmen zu dem Stapel ein etwa horizontal und annähernd parallel zur Ebene des Stapels laufender Schieber vorgesehen ist nach Patent 14 97 378.

Derartige Einrichtungen sind bekannt und haben sich gut bewährt. Das Auflegen der Blattfilme auf den Stapel erfolgt dabei im Dunkeln, der Stapel selbst ist jedoch gegen Licht geschützt. Bei einer Einführung der Blattfilme in das den Stapel umgebende Gehäuse mittels des von Hand betätigten Schiebers können jedoch Bedienungsfehler auftreten insofern, als bei zu großer Einführgeschwindigkeit des Schiebers mit dem Blattfilm in das Gehäuse dieser über den Griffbereich des Saugnapfes hinausbefördert werden kann, wenn es sich um Filme handelt, die nicht die ganze Maschinenbreite ausfüllen.

Um diese Bedienungsfehler unmöglich zu machen, sind gemäß der Erfindung Mittel vorgesehen, die die Geschwindigkeit des Schiebers begrenzen.

Dadurch ist ein Schleudern des Schiebers mit einer Geschwindigkeit, die kleinere Blattfilme über den Griffbereich des Saugnapfes hinausbefördern würde, nicht mehr möglich. Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die an Hand von Figuren eingehend erläutert sind. Es zeigt

Fig. 1 eine Gesamtansicht der Blattfilmeingabeeinrichtung,

F i g. 2 eine Rückansicht eines Teiles der Eingabeeinrichtung mit einem elektromotorischen Schieberantrieb,

F i g. 3 eine Einrichtung zur geschwindigkeitsabhängigen Bremsung des Schiebers.

In Fig. 1 ist die Blatteingabevorrichtung gezeigt. In dem mit 101 bezeichneten Gehäuse ist der Stapel der Blattfilme angeordnet. An dem Gehäuse sind nach rechts verlaufende Führungen 102, 103 befestigt, auf denen ein Schieber 104 läuft. Der Schieber dient dazu, an die Vorderfläche der Führungen 103 angelehnte Blattfilme in das Innere des Gehäuses 101 auf den in der Figur nicht sichtbaren Stapel zu befördern.

In Fig. 2 ist eine Rückansicht der aus dem Gehäuse 101 hervorragenden Führungen 102, 103 gezeigt. Von dem Schieber 104 sind nur die über die Führungsteile 102 hinausragenden Teile 104 α sichtbar.

An der Rückwand der Führungsteile 102,103 ist ein Elektromotor 105 befestigt, der entweder sehr langsam laufend oder mit einem Untersetzungsgetriebe versehen ist, so daß eine an der Abtriebswelle befestigte Kurbel 106 eines Hebelgetriebes ungefähr mit dreißig Umdrehungen pro Minute umläuft. An der Kurbel 106 ist eine Koppel 107 angelenkt, welche mit einer im Maschinengestell drehbar gelagerten Schwinge 108 verbunden ist. Die Schwinge 108 ist im

wesentlichen als mittig gelagerte kreisförmige Scheibe ausgebildet, die zwei um 180° gegeneinander versetzte Bohrungen auf gleichem Radius aufweist. Koaxial mit der Schwinge ist ein Hebel 109 gelagert, in dem federbelastete Kugeln 110, 111 sitzen, die bei entsprechender Stellung in die Bohrungen der Schwinge 108 einfallen und so eine Rastkupplung bilden.

Mit den Teilen 104 a des Schiebers ist eine vertikale Gleitführung 112 verbunden, auf der ein an dem Hebel 109 befestigtes Gleitlager 113 läuft. Eine Schwenkbewegung des Hebels 109 hat deshalb eine Vorschubbewegung des Schiebers 104 zur Folge.

An dem Schieber 104 sitzt außerdem ein Anschlag 115, der einen Umschalter 116 betätigt. Der Umschalter 116 ist federbelastet und wird in der Ruhestellung des Schiebers 104 entgegen der Federkraft gehalten. In dieser Stellung, die der in der Figur gezeigten entspricht, wird die Motorwicklung des Motors 105 kurzgeschlossen. In der Ruhestellung des Umschalters 116, wenn dieser nicht vom Anschlag 115 am Schieber 104 gegen die Federkraft gehalten wird, liegt der Mittenkontakt des Umschalters 116, der mit der Motorwicklung in Verbindung steht, an einer Stromquelle an, so daß der Motor unter Spannung ist.

Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 2 ist nun folgende:

Im Ruhezustand nehmen alle Teile die gezeichnete Stellung ein. Wird nun ein Blattfilm auf die Führungsteile 102, 103 aufgelegt und der Schieber 104 von Hand um einen geringen Weg in Vorschubrichtung betätigt, die dem Pfeil 117 entspricht, so geht der Umschalter 116 in seine Ruhestellung über und schließt den Motor 105 an die Stromquelle an. Durch die Drehbewegung des Motors 105 läuft der Schieber 104 bis in seine vorderste Einstellung und kehrt dann noch während der einen Umdrehung der Kurbel 106 in seine Ausgangsstellung zurück. Bei Erreichen dieser Stellung wird der Umschalter 116 betätigt, d.h. die Wicklung des Motors 105 wird von der Stromquelle abgetrennt und kurzgeschlossen, so daß eine augenblickliche Abbremsung eintritt. Die durch die federnde Nachgiebigkeit der Rastkupplung 108,109, 110, 111 ermöglichte Anfangsbewegung des Schiebers 104 reicht bei richtiger Justierung des Schalters 116 zum Betätigen des Umschalters.

Die von den Bohrungen in der Schwinge 108 und den federbelasteten Kugeln 110, 111 gebildete Rastkupplung zwischen Schwinge 108 und Hebel 109 hat die Aufgabe, bei Verklemmen des Schiebers und bei

ίο unvorsichtiger Handhabung eine Beschädigung von Filmen oder Einrichtungen oder Verletzungen zu vermeiden. Bei Überschreiten eines gewissen Momentes werden die Kugeln 110 und 111 aus den Bohrungen gedrückt, die Schwinge 108 setzt ihre Bewegung fort, während der Hebel 109 zurückbleibt. Auf dem Rückweg führt die Schwinge 108 den Hebel 109 in die Ausgangsstellung zurück.

In F i g. 3 ist eine Luftbremsung für den Schieber 104 bei Handbetrieb dargestellt. Mit dem Schieber 104 fest verbunden ist eine Stange 118, die einen Kolben 119 trägt. Der Kolben ist als von Luftpumpen bekannte Manschette mit Ventilwirkung ausgebildet. Diese läuft in einem zylindrischen Rohr 120, das an seinem rechten Ende offen ist und an seinem linken Ende nur eine kleinere öffnung 121 aufweist. Das zylindrische Rohr 120 ist in dem Gehäuse 101 befestigt.

Bei einer langsamen Vorschubbewegung des Schiebers 104 verdrängt der Kolben 119 die Luft aus dem Rohr 120 durch die Öffnung 121. Der Widerstand, den dabei der Kolben 119 findet, ist von der Vorschubgeschwindigkeit abhängig; je schneller die Bewegung, desto größer wird der Widerstand. Auf diese Weise ist es praktisch ausgeschlossen, dem Schieber 104 mit normalem Kraftaufwand eine Geschwindigkeit zu verleihen, die dazu ausreicht, kleinere Blattfilme über den Griffbereich des Saugnapfes hinauszubefördern. Der Schieberrücklauf wird dagegen auf Grund der Manschettenform kaum gebremst.

Diese Ausführung einer Bremseinrichtung hat den Vorteil, daß sie mit besonders wenigen und einfachen Bauteilen zu verwirklichen ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Entwicklungseinrichtung für fotografische Blattrilme mit einer nach dem Sauganlegeverfahren wirkenden Vereinzelungs- und Eingabevorrichtung, bei der die Blattfilme einen Stapel bilden, dessen Blätter schwach gegen die Senkrechte geneigt sind und dessen Auflagefläche in Richtung der Stapelneigung zu einer Anschlagleiste hin abfällt und bei der ein Saugnapf auf einer Hubvorrichtung so angeordnet ist, daß er jeweils bei einem Arbeitsspiel das unterste Blatt des Stapels erfaßt, etwa parallel zu seiner Ebene über die Anschlagleiste hinweghebt und nach unten führt, worauf es von wenigstens einem Antriebsrollcnpaar erfaßbar ist, und bei der zur Zuführung von Blattfilmen zu. dem Stapel ein etwa horizontal und annähernd parallel zur Ebene des Stapels laufender Schieber vorgesehen ist nach Patent 14 97 378, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Schiebers (104) begrenzende Mittel (105, 119) vorgesehen sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (104) elektromotorisch angetrieben ist, wobei der Motor (105) über ein Hebelgetriebe (106, 107, 108) mit dem Schieber so verbunden ist, daß dieser nach einer Umdrehung der Kurbel (106) in die Ausgangslage zurückkehrt.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (104) über einen federbelasteten Umschalter (116) in der Ruhestellung des Schalters mit einer Stromquelle verbunden ist, welcher Umschalter von dem Schieber (104) in der Ausgangsstellung in seiner Arbeitsstellung gehalten wird und dabei die Motorwicklung kurzschließt.

4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (104) mit der Schwinge (108) des Hebelgetriebes über eine Rastkupplung (110, 111) in Mitnahmeverbindung steht.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge

(108) als im Gestell drehbar gelagerte Scheibe ausgebildet ist, mit wenigstens einer Rastbohrung, in die eine federbelastete Kugel (110, 111) einfällt, welche in einem koaxial zur Schwinge (108) drehbar gelagerten, mit dem Schieber (104) über ein Gleitlager (112, 113) verbundenen Hebel

(109) sitzt.

6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur geschwindigkeitsabhängigen Bremsung des Schiebers (104) bei Handantrieb eine Luftbremse vorgesehen ist.

7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (104) über eine Stange (118) mit einem Kolben, vorzugsweise einer Manschette (119), verbunden ist, der bei Bewegung des Schiebers in einem am Maschinengestell sitzenden, mit einer gegenüber dem Zylinderquerschnitt kleinen öffnung versehenen Zylinder (120) läuft.