DE149559C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der deutschen Patentschrift 57320, Kl. 40 ist ein Verfahren zur Gewinnung von Nickel
aus seinen Erzen beschrieben, bei dem das Erz zunächst zur Überführung in das Oxydul
geröstet, dann dieses Oxydul durch die Einwirkung reduzierender Gase reduziert und
das hierbei erhaltene Metall mit Kohlenoxyd behandelt wird, wobei eine gasförmige Verbindung,
die mit einem Überschuß von Kohlenoxyd vermischt ist, entsteht, die in der erwähnten Patentschrift als Nickelkohlenoxyd
bezeichnet wird, nunmehr aber allgemein als Nickelcarbonyl bekannt ist. Diese Substanz kann als Flüssigkeit abgeschieden
werden; sie verdampft beim Erhitzen unter Zersetzung, wobei das Kohlenoxyd frei wird
und reines Nickel als zusammenhängendes Metall sich niederschlägt.
Die Dämpfe des Nickelcarbonyle sind unter gewöhnlichem Drucke sehr unbeständig; sie
zerfallen leicht schon bei geringer Erhöhung der Temperatur unter Explosion in ihre
Komponenten, weshalb die Herstellung dieser Nickelcarbonyldämpfe bisher nur bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur,
wie etwa 50° C, geschah.
Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Entdeckung, daß die genannte Verbindung
unter einem beträchtlichen Drucke von etwa 2 bis 100 Atmosphären sowohl als
Dampf als auch als Flüssigkeit weit beständiger ist, und daß infolgedessen bei deren
Herstellung höhere Temperaturen angewendet werden können, wodurch das Herstellungsverfahren
bedeutend beschleunigt wird.
Die Anwendung dieser Entdeckung auf die Herstellung von Nickelcarbonyl und die
Gewinnung von metallischem Nickel aus diesem Nickelcarbonyl geschieht in der folgenden
Weise.
Das durch Reduktion des Oxydes erhaltene Nickel wird in einem starken Gefäße
der Einwirkung von Kohlenoxyd unterworfen, das auf 2 bis 100 Atmosphären je
nach der Temperatur komprimiert ist und der Inhalt des Gefäßes auf 50 bis 2500 C. gebracht.
Hierbei verbindet sich das Nickel schnell mit dem Kohlenoxyd unter Bildung
von Dämpfen aus Nickelcarbonyl.
Diese Dämpfe werden, wenn sie mit dem Überschuß an Kohlenoxyd, in dem sie,
solange sie noch unter Druck sind, verteilt sind, Röhren bei höherer Temperatur passieren,
dissoziiert, wobei sich metallisches Nickel niederschlägt, während die freigewordenen
und verdünnenden Kohlenoxydgase wieder aufgefangen und zur Behandlung neuer Mengen
schwammigen Nickels verwendet werden können.
Wenn die Dämpfe zusammen mit dem Überschuß an Kohlenoxyd, in dem sie, solange
der Druck anhält, verteilt sind, durch einen gekühlten Kondensator geschickt werden,
so scheidet sich das Nickelcarbonyl als Flüssigkeit ab, die zur Gewinnung von metallischem
Nickel auf die in der deutschen Patentschrift 57320, Kl. 40 erwähnte Art und
Weise oder für andere Zwecke dienen kann, während das noch unter Druck stehende Kohlen oxydgas zurückgeführt werden kann,
um neue Mengen schwammigen Nickels damit zu behandeln.
Hierzu wird bemerkt, daß die Konden- ,
sation des Nickelcarbonyle unter Druck an : '
sich nicht neu ist. Die hier beschriebene Arbeitsweise zeigt vielmehr nur den Vorteil,
daß das zu kondensierende Carbonyl nicht erst unter Druck gesetzt zu werden braucht,
sondern daß der vorhandene Druck einfach aufrecht erhalten wird.
In der beiliegenden Zeichnung ist schematisch eine Vorrichtung zur Gewinnung von
Nickelcarbonyl nach der vorliegenden Erfindung dargestellt.'
Mit Hilfe eines Kompressors B wird Wassergas oder irgend ein anderes geeignetes,
Wasserstoff enthaltendes Gas unter geeignetem Drucke in den Boden einer Retorte C, die in
einem Ofen C1 ruht, eingelassen. In der Retorte befindet sich Nickeloxyd, das bei
einer Temperatur' von ungefähr 3000 C. gehalten wird. Der Wasserstoff des Wassergases
oder des anderen eingelassenen Gases reduziert das Nickeloxyd, während die gebildeten
Wasserdämpfe und der Überschuß des angewendeten Gases am oberen Ende der Retorte durch ein in der Zeichnung nicht
dargestelltes Rohr entweichen.
Das reduzierte Nickeloxyd in der Retorte C wird nunmehr auf eine Temperatur von
ioo° C. abgekühlt. Alsdann läßt man auf
irgend einem Wege hergestelltes und auf ungefähr 15 Atmosphären durch den Kompressor
F komprimiertes Kohlenoxydgas durch die Retorte zirkulieren. Das Gas tritt
von dem Kohlenoxydk.anal H ein 'und bei dem Rohre D aus und durch das Regulierventil
J in den Nickelcarbonylkanal J, der das Gas weiter in die Staubkammer K führt.
Von hier tritt es in den Kühler L, passiert durch eine in Wasser getauchte Spirale in
den Kondensator M, der auf irgend eine geeignete Art gekühlt werden kann. Das kondensierte
Nickelcarbonyl fließt alsdann in die Vorlage N, aus der es durch einen Hahn η
abgezogen werden kann. Der Überschuß an Kohlenoxyd geht durch das Rohr O weiter zu
der Zirkulationspumpe P, die es in den Kohlenoxydkanal H führt, wo es wiederum wie bei
der ersten Operation zirkuliert. Da das Kohlenoxyd sich mit dem Nickel verbindet
und der Druck hierbei niedriger wird, so wird durch den Kompressor F eine neue
Menge Kohlenoxydgas eingeführt. Die Zirkulation des Kohlenoxydes wird so lange aufrecht
erhalten, als noch Nickelcarbonyl erzeugt wird.
Ist dies nicht mehr der Fall, so werden die Einlaß- und Auslaßventile IS und T an
der Retorte geschlossen und das in der Retorte befindliche Gas durch den Kompressor F
ausgepumpt, worauf die Retorte nach Entfernung des Deckels gesäubert und für eine
zweite Operation neu beschickt wird.
Die drei in der. Zeichnung dargestellten Retorten sind für fortlaufendes Arbeiten eingerichtet.
Während das Nickeloxyd in der ersten Retorte reduziert wird, findet in der
zweiten Retorte die Vergasung des Nickels statt und wird die dritte Retorte neu beschickt.
Die Retorten werden durch Gas erhitzt, dessen Zufuhr durch mit Zeigern versehene
Hähne geregelt wird. Auf der ganzen Umlaufstrecke werden . Regulierventile verteilt,
um die verschiedenen Operationen kontrollieren zu können.
Bei dem obigen Ausführungsbeispiel ist zur Erläuterung die Vergasungstemperatur des
Nickels zu ioo° C. und der Druck von 15 Atmosphären als vollauf hinreichend angenommen
worden. Hieraus folgert jedoch keineswegs, daß dies die einzig richtige
Temperatur oder den einzig vorteilhaften Druck darstellt. So hat sich bei i8o° C.
ein Druck von 80 Atmosphären ebenfalls als zureichend herausgestellt.
Es ist klar, daß, anstatt das Nickelcarbonyl zu kondensieren, auch das das Carbonyl enthaltende
Gas in eine Kammer geleitet werden kann, die auf eine genügend hohe Temperatur erhitzt worden ist, um das Nickelcarbonyl
zur Gewinnung des metallischen Nickels zu zersetzen. Die hierzu notwendige Temperatur
hängt davon ab, ob der Druck des Gases aufrecht erhalten wird oder fallen gelassen
wird.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, die Herstellung von Nickelcarbonyl und
die Gewinnung des Nickels aus den Erzen mit Hilfe von Kohlenoxydgas zu einem Verfahren
zu gestalten, nach dem man schneller, als es bisher möglich war, arbeiten kann und
bei dem man die bisher gebräuchlichen, ziemlich ausgedehnten Vorrichtungen vermindert,
und diese Vorteile werden durch das Arbeiten unter Druck bei einer verhältnismäßig hohen
Temperatur erreicht. Hierbei muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß der zur Ausführung
des Verfahrens geeignete Druck und die Temperatur notwendigerweise von dem Gehalt des angewendeten Gasgemenges an
Kohlenoxd abhängig sind. Daher ist es unmöglich, den zur Erlangung der besten Resultate in der Praxis notwendigen Druck und
die Temperatur in allgemeinen Ausdrücken in gegenseitige Beziehung zu bringen. Es ist
deshalb bei obigem Beispiele nur die beste Art der Herstellung für ein an Kohlenoxyd
verhältnismäßig reiches Gasgemenge, das beispielsweise über 90 Prozent C O enthält,
beschrieben worden. Bei einem ärmeren Gase muß der Druck entsprechend vergrößert werden,
damit der niedrigere Teildruck des Kohlenoxyds in der Mischung ausgeglichen wird, d.h. allgemein gesagt muß der Druck
umgekehrt proportional dem Teildruck des
O
Kohlenoxydes sein, so daß, wenn dieser Teildruck auf die Hälfte sinkt, der Druck des
Gases, mit dem gearbeitet wird, verdoppelt werden /muß.
Es ist klar, daß, wenn eine Mischung von Kohlenoxyd mit einem anderen Gase zur
Verwendung kommt, dieses andere Gas ein solches sein muß, das weder auf das Reaktionsmaterial
noch auf das Reaktionsprodukt ίο eine Wirkung ausübt.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:I. Verfahren zur Herstellung von Nickelcarbonyl und metallischem Nickel durch Überleiten von Kohlenoxyd allein oder in Mischung mit einem oder mehreren indifferenten Gasen über erhitztes metallisches Nickel, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenoxydgas oder dessen Gemenge mit anderen Gasen unter Druck zur Einwirkung gebracht wird, um die Bildung des Nickelcarbonyle zu beschleunigen.2'. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Kondensation des Nickelcarbonyle und bei der Rückleitung des Kohlenoxyds über das metallische Nickel der Druck aufrecht erhalten wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.Berlin. Cedruckt in der ,,Reichsdruckerei.
Publications (1)
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