DE1495132A1 - Alkalilactamatloesungen fuer Polymerisationszwecke - Google Patents
Alkalilactamatloesungen fuer PolymerisationszweckeInfo
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Description
BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG n _ _ ~
Unsere Zeichen: O.Z. 22 542 Buc/Sh
Ludwigshafen/Rhein, den 16.7.1965
21.5.1968
Alkali1actamatlösungen für Polymerisationszwecke
Die anionische Polymerisation von Lactamen, die im Gegensatz
zur Polykondensation nicht über die entsprechende o-Aminocarbonsäure sondern über das Anion des Lactams verläuft,
wird in Gegenwart von alkalischen Katalysatoren durchgeführt. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform werden
neben den Katalysatoren noch Aktivatoren, wie Säurechloride, N-Cyanolactame, Isocyanate, substituierte Harnstoffe,
Urethane oder Guanidine verwendet. Die Polymerisation von Lactamen in Gegenwart von Katalysatoren und Aktivatoren
ist allgemein als aktivierte anionische Polymerisation bekannt.
Als Katalysatoren sind auch AlkaliIactamate, beispielsweise
Natrium- oder Kaliumcaprolactamat, geeignet, jedoch ist die Herstellung derartiger auch in größeren Mengen lagerfähiger
Verbindungen noch immer schwierig.
Es ist bekannt, daß man Alkalilactamate herstellen kann, indem
man etwa molekulare Mengen Lactam mit Alkalialkoholaten
bei vermindertem Druck zur Reaktion bringt. Man muß dabei
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- 2 - O.Z.22
reinste Lactame und Alkalialkoholate verwenden und kann
die AlkaliIactamate nur in kleinem Laboratoriumsmaßstab
herstellen. Eine Übertragung dieser Arbeitsweise in den technischen Maßstab stößt auf erhebliche Schwierigkeiten,
da diese Alkalilactamate -sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit und Kohlensäure sind; außerdem besteht die Gefahr,
daß sie vorzeitig anpolymerisieren und sich dann im PoIymerisationsansatz
nicht mehr gleichmäßig verteilen. Auch können sie nur unmittelbar vor der Polymerisation hergestellt
werden, wenn sie den größten Effekt erzielen sollen. Die Gefahr von Verätzungen erfordert außerdem besondere
Vorsichtsmaßnahmen beim Verpacken und Dosieren der Alkalilactamate. Darüber hinaus bereitet auch die gleichmäßige
Verteilung des AlkaliIactamats in dem zu polymerisierenden
Lactam, die unbedingt erforderlich ist, große Schwierigkeiten.
Es wurde nun gefunden, daß Lösungen von AlkaliIactamat in
Lactam, die 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte
Gewichtsmenge der Lösung, primäre und/oder sekundäre Mono- und/oder Polyamine enthalten, deren Siedepunkte unter
Normaldruck oberhalb 25O0C liegen, sich besonders als Katalysatoren
für die anionische, gegebenenfalls aktivierte, Polymerisation von Lactamen eignen.
Derartige Lösungen lassen sich auch im technischen Maßstab leicht herstellen und sind in geschlossenen Gefäßen bei Aus-
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- 5 - O.Z.22
Schluß von Kohlendioxyd und Wasser bei Raumtemperatur praktisch unbegrenzt ohne Veränderung lagerfähig. Ihr besonderer
Vorteil ist, daß sie im geschmolzenen Zustand, z. B. bei Temperaturen um 90°C, längere Zeit aufbewahrt werden
können, ohne daß Polymerisation eintritt.
Die Lösungen von Alkalilactamaten in Lactam und mit einem Gehalt der über 25O0C siedenden Amine können in einfacher
Weise so hergestellt werden, daß man zunächst ein Alkoholat, beispielsweise Natriummethylat mit einem Amin, beispielsweise
4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, unter Ausschluß von
Sauerstoff (Gewöhnlich arbeitet man unter einem indifferenten Gas, z. B. unter Stickstoffatmosphäre.) mit dem geschmolzenen
oder in indifferenten Lösungsmitteln, z. B. gereinigten Kohlenwasserstoffen, gelösten Lactam vermischt. In
einem Reaktionsraum mit vermindertem Druck wird die Mischung sodann unter Rühren auf Temperaturen erhitzt, die zweckmässig
nicht höher als 1000C über der Schmelztemperatur, Jedoch
unterhalb der Polymerisationstemperatur des Lactams, unter den Arbeitsbedingungen liegen. Hierbei wird der während der
Reaktion zwischen Lactam und Alkalialkoholat gebildete Alkohol
entfernt. Die dazu erforderliche Zeit hängt von der Temperatur, dem Druck und den RUhrverhältnlssen ab. Z. B. benötigt
man zum Herstellung von 50 kg einer 20#igen Lösung von Natriumcaprolactamat in Caprolactam bei Verwendung von Natriummethylat
unter intensivem Rühren bei 8O0C und einem verminderten
Druck von 5 mm Hg etwa eine Stunde. Man kann den
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- 4 - O.Z.22
Alkohol auch besonders vorteilhaft mit Hilfe eines Dünnschichtverdampfers
entfernen. Wenn kein Alkohol mehr nachzuweisen ist, wird das Reaktionsgemisch rasch abgekühlt.
Palis gewünscht, kann die Lösung vor dem Abkühlen filtriert werden.
Geeignete Alkalialkoholate sind besonders die Natrium- und Kaliumalkoholate von Alkoholen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
also des Methanols, A'thanols, Propanols und Isopropanols.
Die Konzentration der AlkaliIactamatlösungen in Lactam an
Alkalilactamat ist innerhalb weiter Grenzen variierbar. Besonders
geeignet sind Lösungen mit β bis 50 Gewichtsprozent
Alkalilactamat, was bei Caprolactam einem.Gehalt an Alkalimetall von etwa 1 bis 8 Gewichtsprozent entspricht. Das Herstellen
derartiger Lösungen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Geeignete Lactame, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind beispielsweise solche mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
im Ring,' deren Wasserstoff atome auch durch Alkyl- oder
Arylreste substituiert sein können, wie Pyrrolidon, Piperidon, Caprolactam, -önanthlactam, Capryllactam, Laurinlactara,
C-Methyl- und/oder C-Kthyl-f-caprolactam, ferner Lactame, die
über eine Alkylenbrücke mit einem weiteren Lactam verbunden
sind, z. B. Methylenbiscaprolactam. Solche Bis-Lactame kön-
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- 5 - O.Z.22
nen aus Methylenbiscyclohexanonen durch Umsetzung mit Hydroxylaminen
und anschließender Beckmann-Umlagerung hergestellt sein. Selbstverständlich sind auch Mischungen der
polyamidbildenden Ausgangsstoffe geeignet.
Amine mit Siedepunkten unter Normaldruck oberhalb 2500C
sind beispielsweise 2-Nonyl-l,10-Diaminodecan, das aus
Palmkernfettsäure in bekannter Weise hergestellte Palmkern-
• *
fettamin, ein Gemisch primärer Amine mit einer geraden Kohlenstoffkette mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen, 2-Heptyl-1,10-Diaminodeean.
Besonders geeignet sind beispielsweise 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
Bis(2-äthylhexylamin),Benzidin oder Verbindungen gemäß der Formel
H2N- (CH2)X-NH y-(CH2)x-NH2,
worin χ 2 bis 4 und y 50 bis 80 bedeuten. Derartige Verbindungen
sind als Polyalkylenamine bekannt.
Die Amine werden zweckmäßig in Mengen von 0,j5 bis 5 Gewichtsprozent,
vorteilhaft von 1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Gewichtsmenge der Lösung, verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendeten Lösungen von AlkaliIactamat
und Aminen mit Siedepunkten unter Normaldruck oberhalb 2500C
In Lactam können als Katalysatoren entweder allein oder im Gemisch mit anderen für die anionische Polymerisation von
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-β - O.Z.22
Lactamen bekannten Katalysatoren, wie Alkali- oder Erdalkalimetallen,
den Hydriden, Oxyden oder Amiden dieser Metalle, oder zusammen mit Aktivatoren, wie Säurechloriden,
Isocyanaten oder sogenannten Isocyanatabspaltern, verwendet werden. Polyamide mit besonders vorteilhaften Eigenschaften
werden erhalten, wenn man zur aktivierten anionischen Polymerisation von Lactamen diese Lösungen zusammen
mit substituierten Harnstoffen oder Urethanen verwendet.
Die Lösungen von Alkali1actamat und Aminen in Lactam werden
dem Polymerisationsansatz vorteilhaft in Mengen von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Alkalimetall, bezogen auf die gesamte
Gewichtsmenge der polyamidbildenden Ausgangsstoffe, zugegeben. Es können aber auch größere oder kleinere Mengen verwendet
werden. Unter Polymerisationsansatz wird dabei bekannt lich ein Gemisch aus Lactamen, Katalysatoren, gegebenenfalls
Aktivatoren, und gegebenenfalls den bei der anionischen Polymerisation üblichen Zusätzen, wie Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe,
verstanden.
Die technische Verwendung der Lösungen von Alkalilactamat und Aminen in Lactam als Katalysatoren für Polymerisationszwecke
ist besonders vorteilhaft. Die Polymerisate zeichnen sich durch besonders hohe Molekulargewichte und stark verbesserte
mechanische Eigenschaften aus. Außerdem lassen sich die Katalysatorlösungen leicht und gefahrlos handhaben. Ein weiterer
Vorteil ist auch ihre einheitliche Zusammensetzung, so
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- 7 - O.Z.22
daß bei ihrer Verwendung zur Polymerisation von Lactamen Polyamide mit weitgehend reproduzierbaren Eigenschaften
erhalten werden.
Die in dem Beispiel genarinten Teile sind Gewichtsteile. In der Tabelle werden beispielsweise Zusammensetzungen von
Lösungen von AlkaliIactamat und Aminen in Lactam beschrieben.
Die Lösungen werden wie folgt hergestellt:
In einem zuvor mit Stickstoff gespülten vakuumdichten Reaktionsgefäß
mit Rührvorrichtung aus Edelstahl werden 140 Teile wasserfreies Caprolactam unter Stickstoff geschmolzen.
Bei 83 bis 850C werden in der Schmelze zunächst ζ Teile
Amin gelöst und anschließend darin etwa innerhalb 5 Minuten y Teile carbonatfreies Alkalimethylat verteilt. Nach dem Mischen
der Schmelze wird durch Anlegen eines Unterdrucks von etwa 14 bis 3 mm Hg das Methanol verdampft, wobei gegebenenfalls
durch Wärmezufuhr die Temperatur der Schmelze so gehalten wird, daß sie nach Entfernen des Methanols 75 bis 73°C
beträgt. Nach etwa 2 Stunden ist kein bei der Umsetzung abgespaltenes
Methanol mehr nachweisbar. Durch Einleiten von Stickstoff in das Reaktionsgefäß wird Atmosphärendruck hergestellt
und das Produkt eventuell unter Zusatz von Filterhilfen
ausgetragen und rasch abgekühlt. Die Lösung kann sofort für Polymerisationszwecke verwendet werden. Sie kann
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aber auch in luftdicht schließenden Gefäßen aufbewahrt werden.
χ Teile Capro- lactam |
y Teile Alkali- methylat |
Z | Teile Amin |
140 | 10 Natriumme- thylat |
0,7 | Polyäthylenamin |
140 | 10 " | 1,4 | 4,4'-Di aminod i- phenylme than |
140 | ;10 " | 2,8 | 4,4·-Diaminodi- eyelohexylmethan |
140 | 10 η | 5,6 | Bensidin |
140 | 10 " | 2,8 | Bis(2-äthylhexyl- amin) |
140 | 13 Kaliumme- thylat |
2,9 | 4,4!-Diaminodicyc- lohexylme than |
90 980 5/1015
Claims (1)
- - 9 - O.Z. 22PatentanspruchVerwendung von Lösungen von Alkalilactamat in Lactam, [&jj$-z.; haltend 0,3 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Gewichtsmenge der Lösung, primäre und/oder sekundäre Mono- und/oder Polyamine mit Siedepunkten unter Normaldruck ober halb 250°C zum Katalysieren der anionischen Polymerisation von Lactamen.BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG909805/1015ORIGINAL INSPECTED
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