DE2547977B2 - Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-aminInfo
- Publication number
- DE2547977B2 DE2547977B2 DE2547977A DE2547977A DE2547977B2 DE 2547977 B2 DE2547977 B2 DE 2547977B2 DE 2547977 A DE2547977 A DE 2547977A DE 2547977 A DE2547977 A DE 2547977A DE 2547977 B2 DE2547977 B2 DE 2547977B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acrylonitrile
- bis
- amine
- cyanoethyl
- reaction
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C253/00—Preparation of carboxylic acid nitriles
- C07C253/30—Preparation of carboxylic acid nitriles by reactions not involving the formation of cyano groups
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Bis-(2-cyanäthyl)-amin ist ein wertvoller Ausgangsstoff
für eine Reihe wichtiger Synthesen. So wird es z. B.
durch Hydrierung in Dipropylentriamin überführt, das als Härter für Epoxidharze Anwendung findet Gegenüber
dem ebenfalls als Härter verwendeten Diäthylendiamin
ermöglicht das Dipropylentriamin wegen des größeren Abstandes der Stickstoffatome voneinander
20 die Herstellung flexibler Endkondensate. Darüber hinaus ist das Verseifungsprodukt Iminodipropinsäure
für die Gewinnung von Polykondensationsprodukten interessant
Zur Herstellung des Bis-(2-cyanäthyl)-amin wird
Ammoniak an Acrylnitril angelagert
2CH2=CH-CN + NH3
Nach einem bekannten Verfahren gibt man eine 28 —30%ige wäßrige Ammoniaklösung tropfenweise
bei 20 — 33° zu vorgelegtem Acrylnitril und überläßt die jo
Reaktionslösung über Nacht sich selbst. Trotz dieser langen Verweilzeit werden lediglich Ausbeuten von
85% Bis-(2-cyanäthyl)-amin erreicht (L. R. B u c et al, J. Amer. Chem. Soc. 67, 92 (1945). Hierbei ist noch zu
berücksichtigen, daß lange Verweilzeiten bei industriel- r>
ler Produktion die Bereitstellung großer Reaktionsvolumina
bedingen, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in Frage gestellt wird.
Auch bei umgekehrtem Vorgehen, d. h. Zugabe von Acrylnitril zu 28%iger wäßriger Ammoniaklösung
werden im gleichen Temperaturbereich nur etwa dieselben Ausbeuten gefunden. (O. F. Wiedeman et
al, J. Amer. Chem. Soc. 67,1994 (1945). Beide vorstehend
beschriebenen Verfahren erfordern darüber hinaus vor der Weiterverarbeitung der Reaktionsprodukte die
Abtrennung des mit der Ammoniaklösung eingebrachten Wassers.
Auch die Addition von wäßrigem Ammoniak an Acrylnitril unter Druck und bei Temperaturen von
50-150° führt nicht zur Erhöhung der Reaktionsge- w schwindigkeit und der Ausbeute, da unter diesen
Bedingungen bevorzugt ß-Aminopropionsäurenitril
statt Bis-(2-cyanäthyl)-amin entsteht Die Umsetzung von flüssigem Ammoniak mit Acrylnitril unter Druck
bei 90° führt zwar Zd Bis-(2-cyanäthyl)-amin, gleichzei- v>
tig entsteht jedoch 0-Alaninnitril in einer Menge von
20% (O. B a y e r, Angew. Chemie 61,234 (1949).
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, das eine möglichst selektive Addition von
einem Mol Ammoniak an 2 Mol Acrylnitril mit hoher w> Reaktionsgeschwindigkeit bei Normaldruck unter Bildung
von Bis-(2-cyanäthyl)-amin erlaubt
Überraschenderweise wurde gefunden, daß man zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthy!)-amin durch Addition
von Ammoniak an Acrylnitril mit Erfolg in der Weise verfährt, daß man gasförmiges Ammoniak in einem
Blasensäurenreaktor mit Acrylnitril, das 5—15 Gew.-%
Wasser enthält, umsetzt. Auf diese Weise ist es möglich, die zur Erreichung hoher Umsätze und Ausbeuten
notwendigen langen Verweilzeiten entscheidend zu verkürzen.
Die erfindungsgemäß als Reaktor zu verwendende Blasensäule ist der Fachwelt bekannt Eine Beschreibung
dieses Reaktortyps findet sich z. B. in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Bd. 3, S. 369
(1973). Im Rahmen der erfindungsgemäßen Arbeitsweise
verwendet man Blasensäulenreaktoren, in denen das Verhältnis von Durchmesser zu Länge 1 :5 bis 1 :20
beträgt
Die Einhaltung einer Wasserkonzentration von 5 — 15 Gew.-% im Acrylnitril ist notwendig, um sicherzustellen,
daß die Umsetzung in der gewünschten Richtung, d. h. unter Bildung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin abläuft
Die Reaktion kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden. Bevorzugt hält
man Temperaturen von 20 — 80 und insbesondere 30-60° C ein.
Die Ausgangsstoffe werden im Gegenstrom durch den Reaktor geleitet Zweckmäßig führt man das
wasserhaltige Acrylnitril mit einer Raumgeschwindigkeit von 0,05 bis 0,6 Volum je Reaktorvolum und Zeit
dem Reaktor zu. Gleichzeitig gibt man über ein am unteren Boden der Säule befindliches Verteilerorgan,
z. B. eine Fritte so viel gasförmiges Ammoniak auf, daß Acrylnitril und Ammoniak im Molverhältnis 2 :1 durch
den Reaktionsraum strömen. Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise wird das Ammoniak vollständig
absorbiert. Die aufsteigenden Gasblasen sorgen für eine innige Durchmischung der Reaktionspartner und damit
für eine sofortige Umsetzung zum gewünschten Bis-(2-cyanäthyl)-amin. Das Reaktionsprodukt wird am unteren
Ende des Reaktors, oberhalb des Verteilerorgans abgezogen. Es fällt als wasserhelle Flüssigkeit mit einem
Wassergehalt von etwa 8— 15%, je nach Konzentration des Wassers im Acrylnitril, an. Die Ausbeuten liegen bei
über 90%.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das nachfolgende Beispiel näher erläutert.
Die Umsetzung wird bei 5O0C in einem Reaktionsrohr
durchgeführt, das einen inneren Durchmesser von 36 mm und eine Länge von 70 cm aufweist und am
unteren Ende eine Glasfritte G 4 als Verteilerorgan besitzt Das Rohr hat einen Gesamtvolumen von 700 ml,
das effektive Reaktionsvolumen, d. h. der während der
Reaktion genutzte Raum, beträgt 500 ml.
In den Reaktor werden stündlich 91 gasförmiges
Ammoniak eingeleitet Das Gas durchströmt die Glasfritte und tritt danach in das wasserhaltige
Acrylnitril ein. Zur Überwachung des Gasumsatzes wird
die Abgasmenge mit einer Gasuhr bestimmt
Vom oberen Ende werden stündlich 52 ml Acrylnitril und 3,8 ml Wasser in den Reaktor gepumpt, entsprechend
einer Rauuigeschwindigkeii von 0,1 Volumen Acrylnitril-Wassergemisch je Reaktorvolum und Stunde
und damit einer Verweilzeit von 10 Stunden. Am unteren Ende des Reaktionsrohres oberhalb des
Verteilerorgans wird das Reaktionsgemisch abgenommen. Es hat einen Gehalt von 91% Bis-(2-cyanäthyl)-amin,
bezogen auf wasserfreie Substanz. Die Ausbeute beträgt 45,4 g Bis-(2-cyanäthylamin)/h.
Das Rohnitril kann unmittelbar in bekannter Weise hydriert werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin
durch Addition von Ammoniak an Acrylnitril, dadurch gekennzeichnet, daß
man gasförmiges Ammoniak in einem Blasensäuienreaktor im Gegenstrom mit Acrylnitril, das 5 bis 15
Gew.-% Wasser enthält, umsetzt
2. Verfahren nach Ansprucn 1, dadurch gekenn- ι ο zuführt
zeichnet, daß man die Umsetzung bei 20 bis 80° C, vorzugsweise bei 30 bis 600C, durchführt
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das wasserhaltige Acrylnitril
mit einer Raumgeschwindigkeit von 0JD5 bis 0,6
Volum je Reaktorvolum und Zeit dem Reaktor
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2547977A DE2547977C3 (de) | 1975-10-27 | 1975-10-27 | Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin |
NL7513700.A NL162065C (nl) | 1975-10-27 | 1975-11-24 | Werkwijze voor het bereiden van bis(2-cyaanethyl)amine. |
US05/733,999 US4055586A (en) | 1975-10-27 | 1976-10-20 | Process for the manufacture of bis-(2-cyanoethyl)-amine |
CA263,832A CA1060047A (en) | 1975-10-27 | 1976-10-20 | Process for the manufacture of bis-(2-cyanoethyl)-amine |
FR7631602A FR2329650A1 (fr) | 1975-10-27 | 1976-10-20 | Procede de preparation de la bis-(2-cyanethyl)-amine |
GB43563/76A GB1501540A (en) | 1975-10-27 | 1976-10-20 | Process for the manufacture of bis-(2-cyanoethyl)-amine |
IT51872/76A IT1069971B (it) | 1975-10-27 | 1976-10-25 | Procedimento per la produzione di bis-(2-cianoetil)-ammina |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2547977A DE2547977C3 (de) | 1975-10-27 | 1975-10-27 | Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2547977A1 DE2547977A1 (de) | 1977-05-05 |
DE2547977B2 true DE2547977B2 (de) | 1978-11-23 |
DE2547977C3 DE2547977C3 (de) | 1979-08-09 |
Family
ID=5960169
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2547977A Expired DE2547977C3 (de) | 1975-10-27 | 1975-10-27 | Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4055586A (de) |
CA (1) | CA1060047A (de) |
DE (1) | DE2547977C3 (de) |
FR (1) | FR2329650A1 (de) |
GB (1) | GB1501540A (de) |
IT (1) | IT1069971B (de) |
NL (1) | NL162065C (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2709966C2 (de) * | 1977-03-08 | 1979-04-12 | Ruhrchemie Ag, 4200 Oberhausen | Verfahren zur Herstellung von ß- Dimethylaminopropionitril |
DE3120558A1 (de) * | 1981-05-23 | 1982-12-09 | Ruhrchemie Ag, 4200 Oberhausen | Verfahren zur reinigung von n,n-dimethylaminopropylamin |
WO2016205405A1 (en) * | 2015-06-19 | 2016-12-22 | Ndsu Research Foundation | Coordination polymer |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1992615A (en) * | 1931-09-10 | 1935-02-26 | Ig Farbenindustrie Ag | Amino nitrile and process of producing same |
US2401429A (en) * | 1942-08-31 | 1946-06-04 | Frederick E Kung | Process for the production of 2-amino-carboxylic acid nitriles |
US2579580A (en) * | 1950-09-18 | 1951-12-25 | Du Pont | Cyanoethylation |
JPS5227138B2 (de) * | 1973-07-30 | 1977-07-19 |
-
1975
- 1975-10-27 DE DE2547977A patent/DE2547977C3/de not_active Expired
- 1975-11-24 NL NL7513700.A patent/NL162065C/xx not_active IP Right Cessation
-
1976
- 1976-10-20 US US05/733,999 patent/US4055586A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-10-20 CA CA263,832A patent/CA1060047A/en not_active Expired
- 1976-10-20 GB GB43563/76A patent/GB1501540A/en not_active Expired
- 1976-10-20 FR FR7631602A patent/FR2329650A1/fr active Granted
- 1976-10-25 IT IT51872/76A patent/IT1069971B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1501540A (en) | 1978-02-15 |
US4055586A (en) | 1977-10-25 |
DE2547977C3 (de) | 1979-08-09 |
NL7513700A (nl) | 1977-04-29 |
NL162065C (nl) | 1980-04-15 |
FR2329650A1 (fr) | 1977-05-27 |
FR2329650B1 (de) | 1979-07-27 |
CA1060047A (en) | 1979-08-07 |
DE2547977A1 (de) | 1977-05-05 |
IT1069971B (it) | 1985-03-25 |
NL162065B (nl) | 1979-11-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3125662A1 (de) | Verfahren und katalysator zur herstellung von cyclischen iminen | |
DE1240854B (de) | Verfahren zur Herstellung von 3-Cyan-3, 5, 5-trimethylcyclohexanon aus Isophoron undBlausaeure | |
DE2709966C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von ß- Dimethylaminopropionitril | |
DE2547977C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-cyanäthyl)-amin | |
DE2164169C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 13- bzw. 1,4-Bis-aminomethyl-cyclohexan | |
EP0297238B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Methallylchlorid | |
EP1171420B1 (de) | Verfahren zur herstellung von acetoncyanhydrin | |
EP0839797B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-2,4-diaminopentan | |
DE2703070A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 3-methylpyridin | |
EP0010256B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von symmetrischen 1,3-disubstituierten Harnstoffen | |
EP0070424B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N,N'-disubstituierten 3-Aminopropanamiden | |
DE954241C (de) | Verfahren zur Herstellung von Iso- bzw. Terephthalsaeuredinitril | |
EP0064206B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor | |
EP0010672B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Fluor-1,2-dichloräthylen durch Dehydrochlorierung von 1-Fluor-1,1,2-trichloräthan | |
DE1568629C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten | |
DE1695646C3 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 5,5-Dialkylhydantoinen | |
DE1543552C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexamethylendiamin | |
DE2033025C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxamid aus Dicyan | |
DE2305170A1 (de) | Verfahren zur herstellung von glykolsaeurenitril | |
DE2348995C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Diaminomaleinsäurenitril | |
DE2639002A1 (de) | Verfahren zur herstellung von heyamethylendiamin | |
DE1919287A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxamid | |
DE1092917B (de) | Verfahren zur Herstellung von ª-Cyanaethylmethyldichlorsilan | |
DE1205966B (de) | Verfahren zur Herstellung von in Wasser schwer-loeslichen oder unloeslichen Cycloalkanonoximen | |
EP0381010A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Nitro-4-trifluormethyl-anilin |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HOECHST AG, 6230 FRANKFURT, DE |