DE2709966C2 - Verfahren zur Herstellung von ß- Dimethylaminopropionitril - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ß- DimethylaminopropionitrilInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C253/00—Preparation of carboxylic acid nitriles
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Description
15
Die Herstellung von /f-Dimethylamino-propionitril
erfolgt üblicherweise durch Anlagerung von Dimethylamin an Acrylnitril entsprechend dem folgenden
Reaktionsschema:
CH1
CH3
CH3
NH + CH2=CH-CN
CHä
CH3
N-CH2-CH2-CN
25
JO
J5
Nach der ^-Patentanmeldung 72/03 809 leitet man
gasförmiges Dimethylamin bei 0 bis 5° C in Acrylnitril ein und läßt die Reaktionsmischung anschließend noch
eine Stunde stehen. /7-Dimethylamino-propionitrii wird
hierbei in einer Ausbeute von 99% erhalten.
Als Nachteil dieses Verfahrens ist die Einhaltung von Temperaturen zwischen 0 bis 5° C anzusehen, die einen
großen technischen Aufwand erfordert und daher die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in Frage stellt
Aus der DD-PS 58 306 ist es bekannt, Dimethylamin und Acrylnitril unter anderem in einer Kreislaufapparatur
im Gleichstrom bei 0 bis 6O0C umzusetzen, wobei das Reaktionsprodukt als Lösungs- und Verdünnungsmittel
für die Reaktion verwendet wird. 0-Dimethvlamino-propionitril
wird bei dieser Arbeitsweise allerdings so nur in einer Ausbeute von 94% erhalten.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, das die Herstellung von 0-DimethyIaminopropionitril
durch Addition von Dimethylamin an Acrylnitril unter milden Reaktionsbedingungen in einer
einfachen Apparatur mit hoher Ausbeute gestattet
Überraschenderweise gelingt es, 0-Dimethylamino-propionitril
in nahezu quantitativer Ausbeute zu gewinnen, wenn man Acrylnitril und Dimethylamin bei
Temperaturen von 25 bis 8O0Q vorzugsweise 40 bis 60"C, zur Reaktion bringt, wobei die Umsetzung
kontinuierlich in einem Blasensäulenreaktor erfolgt und die Reaktionspartner im Gegenstrom geführt werden.
Es war nicht vorauszusehen, daß sich die Reaktionspartner fast quantitativ unter Bildung des gewünschten
Reaktionsproduktes umsetzen. Eine lange Nachbehandlung, wie sie nach der Arbeitsweise der JA-Patentanmel·
dung 72/03 809 erforderlich ist, wird völlig vermieden.
Weiterhin erübrigt es sich, große Reaktionsvolumina bereitzustellen, die eine industrielle Produktion erschweren.
Schließlich gestattet es das neue Verfahren, bei leicht einstellbaren Temperaturen zu arbeiten.
Die erfindungsgemäß als Reaktor eingesetzte Blasensäule ist der Fachwelt bekannt Eine Beschreibung
dieses Reaktortyps findet sich z.B. in Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, Bd. 3, S. 369
(1973). Im Rahmen der erfindungsgemäßen Arbeitsweise verwendet man Blasensäulenreaktoren, in denen das
Verhältnis von Durchmesser zu Länge 1:5 bis 1:20 beträgt
Die Durchführung des neuen Prozesses vollzieht sich in einfacher Weise. In den auf 25 bis 8O0C, vorzugsweise
40 bis 60° C, erhitzten Reaktor wird von oben Acrylnitril,
von unten über einen als Verteilerorgan, z. B. eine Fritte, ausgebildeten Anströmboden Dimethylamin in solcher
Menge eingeleitet, daß Verweilzeiten von 20 bis 120 Minuten, vorzugsweise 30 bis 60 Minuten, i;· /eicht
werdea Das Molverhältnis von Dimethylamin zu Acrylnitril beträgt 1 bis 1,5:1, vorzugsweise 1 bis
1,05 :1. Das gasförmige Amin wird fast augenblicklich vollständig absorbiert und chemisch gebunden und
unmittelbar zum gewünschten ß-Dimethylamino-propionitril
umgesetzt Das den Blasensäulenreaktor kurz oberhalb des Verteilerorgans verlassende Reaktionsgut ist eine wasserhelle Flüssigkeit, die nahezu reines
0-Dimethylamino-propionitril darstellt und ohne weitere
Reinigung anderen chemischen Umsetzungen, beispielsweise der Hydrierung zum entsprechenden
Amin, zugeführt werden kann.
/?-Dimethylamino-propionitril findet Anwendung als Stabilisator und als Polymerisationskatalysator. Es ist
ferner wertvolles Ausgangsprodukt für die Herstellung von Bioziden und Detergentien. Das durch Hydrierung
entstehende ß-Dimethylamino-propylamin hat als Zwischenprodukt
zur Herstellung von Bioziden, Kraftstoffzusätzen, Flammschutzmitteln, Antistatika, Antioxidantien
und Korrosionsschutzmitteln große Bedeutung erlangt
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das folgende Beispiel näher erläutert
Die Umsetzung wird in einem Reaktionsrohr durchgeführt, das einen inneren Durchmesser von
36 mm und eine Länge von 70 cm aufweist und am unteren Ende eine Glasfritte C 4 als Verteilerorgan
besitzt Das Rohr hat einen Gesamtvolumen! von 700ml, das effektive Reaktionsvolumen, d.h. der
während der Reaktion genützte Raum, beträgt 400 ml.
Bei einer Temperatur von 500C werden stündlich
226 g gasförmiges Dimethylamin durch die Glasfritte in den Reaktor geleitet Vom oberen Ende erfolgt die
Zugabe von 261 g Acrylnitril/Stunde. Bereits 4 cm
oberhalb des Frittenbodens tritt eine vollständige Absorption des Amins ein. Oberhalb der Glasfritte wird
das Reaktionsprodukt bei konstantem Reaktorvolumen in einer Menge von 574 ml/Stunde entnommen,
entsprechend einer Verweilzeit von 42 Minuten. Die Raumzeit-Geschwindigkeit beträgt 1,435. Die giischromatographische
Analyse des Rohproduktes gibt einen Gehalt von 99,1% /J-Dimethylamino-propionitril neben
03% Dimethylamin. Bei vollständigem Umsatz von
Acrylnitril wird somit eine Selektivität von über 99,9% erreicht
Das Reaktionsprodukt kann unmittelbar in bekannter Weise hydriert werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 0-Dimethylamino-propionitril
aus Acrylnitril und Dimethylamin bei 25bis80°C, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung in einem Blasensäulenreaktor durchführt und die Reaktionspartner im Gegenstrom
führt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- in zeichnet, daß man die Umsetzung bei einer
Verweilzeit der Reaktionspartner im Reaktor von 20 bis 120 Minuten, vorzugsweise von 30 bis 60 Minuten,
durchführt
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