DE1494024A1 - Polymerisationsprodukte als Schutz gegen Hitze- und Strahlungseinwirkung - Google Patents
Polymerisationsprodukte als Schutz gegen Hitze- und StrahlungseinwirkungInfo
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Description
Neuschrift zu. unserer Eingabe vom ρ 14 94 024«0
4. April 1968 * 55 176 IYc/59b
Le A 6989
Polymerisationsprodukte als. Schutz gegen Hitze- und Strahlungseinwirkung
Es ist bekannt, Körper, die gegen Hitze und Strahlungseinwirkung
geschützt werden sollen, mit isolierend wirkenden Materialien zu umgeben, welche sowohl anorganischer als auch organischer Natur
sein können. Letztere können hierbei sowohl in Form von Schäumen oder auch kompakten Massen, die gegebenenfalls mit Fasern oder
Füllstoffen verstärkt werden, zur Anwendung kommen.
Bei Schutzschichten auf Basis von verschäumten Kunststoffen beruht
die Schutzwirkung vorwiegend auf der geringen Wärmeleitfähigkeit der in den Poren des Schaumstoffes eingeschlossener Gase, wobei
jedoch die organische Substanz unter der Hitzeeinwirkung entweder verbrennt oder so verschmort, daß die Schaumstruktur und damit die
Schutzwirkung alsbald weitgehend zusammenbricht. Die Schutzwirkung kompakter organischer Isolierschichten beruht
auf der geringen Wärmeleitfähigkeit der organischen Substans und in besonderen Fällen darauf, daß große Wärmemengen, wie sie beispielsweise
beim Wiedereintritt einer Baketenspitze in die Atmosphäre auftreten, bei der Verdampfung und Dissoziation des organischen
Materials abgeführt werden.
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Zum Schutz gegen die bei Atomumwandlungsprozessen frei werdenden
ι ■
Strahlungen sind derartige Schutzschichten im allgemeinen wenig geeignet. Man wählt hierzu vor allem massive Beton-, Stahl- oder Bleiwände. Auch sind dicke Wasserschichten ein wirkungsvoller Schutz gegen solche Strahlung.
Strahlungen sind derartige Schutzschichten im allgemeinen wenig geeignet. Man wählt hierzu vor allem massive Beton-, Stahl- oder Bleiwände. Auch sind dicke Wasserschichten ein wirkungsvoller Schutz gegen solche Strahlung.
Es wurde nunmehr gefunden, daß ein ausgezeichneter Schutz gegen Hitze und Einwirkung verschiedener Strahlungen, insbesondere
solchen, die bei atomaren Umwandlungsprozessen auftreten, mittels ^ spezieller Polymerisationsprodukte erzielt werden kann, die durch
Polymerisation polymerisierbarer ungesättigter Verbindungen in umgekehrter Emulsion erhalten werden.
Die gemäß vorliegender Erfindung zu verwendenden Polymerisationsdur ch7
produkte werden/ Polymerisation oder Copolymerisation einer umgekehrten
Emulsion, d.h. der Suspension einer, wäßrigen Phase in einer polymerisierbare oder copolymerisierbare ungesättigte Verbindungen
enthaltenden "ölphase" erhalten. Verfahren zur Herstellung
solcher Polymerisate sind in den deutschen Patentschriff
ten . ... ... (Anmeldung F 31 413 IVb/39c), . ... ... (Anmeldung
F 34 086 IVb/39c), (Anmeldung F 34 228 IVb/39c), ,
(Anmeldung F 34 994 IVd/39o) und (Anmeldung F 34 995 IVd/
39c) beschrieben.
Eine derartige auspolymerisierte umgekehrte Emulsion stellt einen
Block oder auch Film dar, der sich trocken anfühlt und dessen
Festigkeit in weiten Grenzen durch geeignete- Auewahl der Monomeren-
komponenten des zu polymerisierenden Systems variiert werden kann.
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Arbeitsweise,
Die Polymerisationsprodukte können bei normaler
bezogen auf organisohe Substanz, bis etwa 1500 Volumenprozent
Wasser, unter vorsichtiger Arbeitsweise jedoch bis etwa 3000 Volumenprozent enthalten. Das Wasser befindet sich hierbei innerhalb
der Poren der auspolymerisierten umgekehrten Emulsion* ' Diese ist vor der Polymerisation gieß- bzw. streichfähig und
kann daher als Schutzanstrich, als Sohutzumguß, in Form von Schutz 3childen und Deckwänden mit oder ohne Verstärkungselementen oder
als den zu schützenden Körper umgehende Schutzform beliebiger Formgebung und Wandstärke eingesetzt werden.
Als polymerisierbar organische Verbindungen können für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung beliebige organisohe Verbindungen, die mindestens eine polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
enthalten, eingesetzt werden, sofern sie den zu verwendenden umgekehrt wirkenden Emulgator zu lösen
vermögen und mit der wäßrigen Phase ein zweiphasiges Syetem bilden
können.
Derartige ungesättigte Verbindungen sind beispielsweise Vinylaromaten,
wie Styrol, Chlorstyrol, Divinylbenzol; Vinylaliphaten,
wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Isopren; Vinylester wie Vinylchloracetat, Vinylpropionat oder -aoetat; Acrylsäure bzw.
Methacrylsäure und -Derivate wie Acrylnitril, Ohloracrylnitril, Acrylsäuremethyl- oder -butylester bzw. die entsprechenden
Methacrylsäureester, Glykoldimethacrylatf ungesättigte Ester wie
Triallylphopfctaat, Maleinsäurecyolohexylhalbester, ungesättigte
Heterozyklen wie Triaorylyl-s-triazin, Triallylcyanurat oder
ungesättigte Polyester wie z.B. Maleinsäure-Glykol-Polyester
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oder Kombinationen dieser und weiterer polymerisierbarer Verbindungen,
ferner halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Polyhalogenoyclopentadiene,
polyhalogenierte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. solche vom Typus des Trichlorfluoräthylens, kern- bzw. seitenkettenhalogenierte
Styrole, phosphorhaltige polymerisierbare Verbindungen und andere. Vorzugsweise werden mit Wasser nicht homogen
misohbare Monomere bzw. Monomerengemisehe verwendet, obwohl grundsätzlich
auch Monomere zur Anwendung kommen können, die, wie z.B. Acrylnitril, zwar eine gewisse Wasserlöslichkeit aufweisen,
aber dennoch in der Lage sind, ein Zweiphasensystem mit Wasser zu bilden.
Die polymerisierbaren ungesättigten Verbindungen sollen in der ölphase in Mengen von 5-100 Gewichtsprozent, bevorzugt 50 Gewichtsprozent
enthalten sein bzw. dieselbe darstellen. Der restliche Anteil der ölphase kann aus nicht polymerisierenden,
gegebenenfalls nicht oder schwer brennbaren Substanzen, etwa Trikresylphosphat oder etwa den Polymerisationsprozeß nicht
störenden metallorganischen Verbindungen bestehen.
Als Hilfsmittel zur Herstellung der umgekehrten Emulsion eignen sich grundsätzlich alle Emulgatoren, die zur Herstellung einer
Wasser-in-öl-Emulsion der zur Polymerisation zu bringenden ölphase
verwendbar sind. Beispielhaft seien hierfür genannt: wenig hydrophile Fettsäuresalze, d.h. insbesondere Erdalkalisalze langkettiger
Fettsäuren bzw. derartige Fettsäuren selbst, wie bei-r spielsweise Mg-Oleat, Hexadecylnatriumphthalat oder Maleinsäurestenolhalbester
(Stenol = handelsübliches Gemisch von.Fettalkoho-
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len mit 12 - 20 C-Atomen), ferner Fettsäureester, insbesondere
solche von Zuckern, wie z.B. Sorbitanmonooleat, Saccharose-mono-
oder -dilaurat, bzw. -Btearat.
Pur die Herstellung umgekehrter Emulsionen bereits benutzte
nichtionische Emulgatoren oder hochmolekulare Substanzen sind in vorliegenden Fällen gleichfalls verwendbar. Beispielhaft seien
genannt: Cyclokautschuk oder Hydroxyl- bzw. freie Carboxylgruppen tragende Polymerisate, wie sie beispielsweise in der
deutschen Patentschrift (Anmeldung F 31 4-13 IVb/39c)
genannt sind. Des weiteren können Pfropfpolymerisate von Vinylverbindungen
auf wasserlösliche oder hydrophile Substanzen, wie z.B. Pfropfpolymerisate von Styrol und ähnlichen Vinylmonomeren
auf Stärke verwendet werden.
Als Emulgatoren besonders geeignet sind Polymerisate, die in an sich bekannter Weise durch Pfropfung von polymerisierbaren
Vinylverbindungen wie Styrol, Vinylestern, Acrylaten oder Methacrylaten
auf an den Endgruppen substituierte oder unsubstituierte Polyalkylenoxyde, insbesondere Polyäthylenoxyd, darstellbar
sind. Gleichfalls sehr gut eignen sich Umsetzungsprodukte von Fumar- oder Maleinsäure-Copolymerisaten bzw. Halbester-Copolymeri- '
säten dieser Säuren mit Alkylenoxyden, die ebenfalls nach an sich
bekannten Verfahren zugänglich sind.
Emulgatoren der letztgenannten Typen sind in den deutschen
Patentschriften (Anmeldung F 34 228 IVb/39c) und
. ... ...(Anmeldung F 34 086 IVb/39c) beschrieben.
Zur Darstellung der Emulsionen vom Typ Wasser-in-öl wird der
umgekehrt wirkende Emulgator in der ölphase gelöst und die Wasser·^
phase sodann anteilweise eingerührt.
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Der Wassergehalt der umgekehrten Emulsionen soll zwischen 10 und 10 000 Volumenprozent, bevorzugt 100 bis 5000 Volumenprozent,
bezogen auf organische Substanz, betragen. Die Wasserphase kann gegebenenfalls auch noch Festsubstanzen, etwa Graphit, suspendiert
oder andere lösliche Stoffe, etwa Bleiacetat oder Persulfate gelöst enthalten, um spezielle Effekte in Bezug auf die Aktivierung
der Polymerisation, die Festigkeit des Polymerisates oder seine Schutzwirkung zu erzielen.
Die Polymerisation der umgekehrten Emulsion wird bevorzugt radikalisch unter Verwendung von wasser- oder monomerenlöslichen
Aktivatoren bzw. deren Kombination bei Temperaturen zwischen -10 und + 1000C durchgeführt.
Als besonders geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren erweisen
sich bei Raumtemperatur aushärtende umgekehrte Emulsionen.
Das Aushärten der umgekehrten Emulsion wird durch die Polymerisation
der ungesättigten in der ölphase enthaltenden Verbindungen
bewirkt und läßt sich durch Wahl geeigneter Aktivierungssysteme oder polymerisierbarer Verbindungen bzw. deren Kombination erreichen.
So sind die Aktivierungssysteme Persulfat-Pyrosulfit oder Peroxyd-Dimethylanilin bzw. Peroxyd-Cobaltnaphthenat beispielsweise
gut geeignete bei Raumtemperatur aktivierende Systeme.
Dies gilt vor allem in Verbindung mit sogenannten Polyesterharzen, z.B. Gemischen von Styrol mit wechselnden Mengen Maleinsäure-Glykol-Polyester.
Auf diese Weise erhält man vernetzte Polymerisate,
Es ist eine spezielle Eigenschaft der umgekehrten Emulsionen polymerisierbarer ungesättigter Verbindungen, daß sie nicht nur
mit monomerenlöslichen, sondern durch mit nicht monomerenlöslichen,
also lediglich in der ,wäßrigen Phase löslichen Aktivatoren etwa
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dem System Persulfat-Pyrosulfit zur Polymerisation gebracht werden
können. Diee ist von Vorteil bei der Handhabung der umgekehrten
Emulsion, der man auf diese Weise den Aktivator erst beim Einrühren der letzten Wasseranteile zuzumischen braucht und dadurch
giesfähige umgekehrte Emulsionen erhält, die zwar noch nicht während des Emulgierprozesses, wohl aber bald darauf erhärten.
In giesfähigem Zustand läßt sich die umgekehrte Emulsion wie beim
Betonguß in vorgefertigte Formen eingießen, auf die Oberfläche des zu schützenden Körpers aufgießen oder aufstreichenj selbstverständlich
ist auch eine nachträgliche Bearbeitung von Rohlingen möglich.
Zur Erhöhung der Festigkeit des späteren wasserhaltigen Polymerisats
können der umgekehrten Emulsion die verschiedensten Füllstoffe anorganischer oder organischer Natur, z.B. fasrige
Materialien, wie Perlongewebe oder Glasfasern, Asbestfasern eingemischt werden. Es können natürlich auch sonstige Versteifungen,
etwa eingegossene Träger oder Streben gewählt werden. Es ist von Vorteil, die Oberfläche der erfindungsgemäßen Schutzverkleidung
durch einen geeigneten Oberflächenschutz, etwa durch ι nachträglichen Anstrich mit Polymer!eatemulsionen, die einen weitgehend
wasserundurchlässigen Polymerisatfilm zu bilden vermögen
oder wasserundurchlässigen lacken, z.B. auf Siliconharzbasis vor unerwünschter Verdunstung des in den Poren der polymerisieren
umgekehrten Emulsion eingeschlossenen Wassers zu bewahren.
Die besondere Sohutzwirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht zunächst auf der relativ geringen Wärmeleitfähigkeit des
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polymerisieren, wasserhaltigen Materials. Sodann ist es auf Grund
Beines außerordentlich hohen Wassergehaltes völlig unbrennbar, dieser Effekt kann zudem durch schwer brenn- und entflammbare
beizufügende Stoffe erhöht werden.
Eine spezifische Schutzwirkung kommt jedoch dem Wasser zu, das sich in der erfindungsgemäßen Schutζverkleidung befindet: Auf
Grund seiner hohen spezifischen Wärme und seiner hohen Yerdampfungswärme
(gegebenenfalls auch seiner hohen Dissoziationswärme) entzieht es dem auf das zu schützende Objekt einwirkenden
Hitzestoß große Wärmemengen. Weil die Schutzschicht ferner ein relativ geringes Wärmeleitvermögen besitzt und eine Feinstruktur
wassergefüllter isolierter Bläschen aufweist, wird sie bei Einwirkung des Hitzestoßes stets nur in dünnsteh Schichten abgetragen
und unwirksam. Auf diese Weise hat die Schutzverkleidung bereits unmittelbar unter den der Hitzeeinwirkung ausgesetzten
Oberflächenschichten Temperaturen, die maximal im Bereich der Siedetemperatur des Wassers liegen, so daß sie selbst einer
längeren intensiven Hitzeeinwirkung zu widerstehen vermag und auf diese Weise eine ausgezeichnete Schutzwirkung entfaltet.
Es ist andererseits auch möglich, derartige auspolymerisierte
umgekehrte Emulsionen in granulierter Form zur Brandbekämpfung heranzuziehen.
Weiterhin ist das beschriebene Verfahren von großem Interesse als wirksamer Schutz gegen andere als Wärmestrahlung. So stellt
eine ohne Schwierigkeiten in Dicken von mehreren Metern zu bemessende Schicht aus einer wasserhaltigen auspolymerisierten
umgekehrten Emulsion einen recht wirksamen, gewichtsmäßig leichten und ohne Aufwand besonderer technischer Hilfsmittel rasch zu erstellenden
Schutz gegen radioaktive Strahlung dar, wie sie in der Nähe von radioaktiven Prozessen, bei Reaktoren oder Atom-
Es ist darüber hinaus jedoch möglich, diese bereits erhebliche Schutzwirkung noch weiter zu verstärken, indem der zu polymerisierenden
umgekehrten Emulsion schweres Wasser, Graphit oder Schwermetallsalze oder gegen Strahlung schützende Füllstoffe
einverleibt werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich Schutzwirkungen
gegen Hitze- und Strahlungssohäden erzielen. Das Verfahren kann beispielsweise Verwendung finden zur Lösung des Problems
des Wiedereintritts von Raketen in die Atmosphäre, zur raschen Errichtung von Bunkern und Unterständen zum Schutz gegen atomare
Einwirkungen. Es kann u.a. im Reaktorbau und bei der Erstellung von billigen Schutzvorrichtungen gegen die heißen Abgase von Triebwerken
Anwendung finden. Bei der Bekämpfung von Brandherden ermöglichen nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Schutzschichten
auf tragbaren Unterlagen eine weitgehende Annäherung an den Brandherd.
Die in den nachstehenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile, sofern nioht anders vermerkt.
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9 0 9 8 2 δ"/ Ο 6 2 8
Emulgator!
Man polymerisiert ein Gemisch von 1 Teil Styrol, 1 Teil Methanol, 1 Teil Polyäthylenoxyd vom Molgewicht 1500 und 0,01 Teile Benzoyl-
peroxyd im Autoklaven bei 9O0C. Das entstandene Polymerisat wird
von nicht umgesetzten Ausgangsstoffen und Lösungsmittel abfiltriert und dient für die weiteren Versuche als umgekehrt wirkender
Emulgator.
Polymerisat:
Man stellt nun eine Lösung von 5 Teilen des Emulgators und 10 Teilen Maleinsäure-Glykol-Polyester (Molgewicht ca. 3000)
in 90 Teilen Styrol her und rührt 900 Teile Wasser langsam ein, wobei sich eine umgekehrte Emulsion bildet. Danach wird in
gleicher Weise eine frisch bereitete Lösung von 1 Teil Kaliumpersulfat und 1 Teil Natriumpyrosulfit sowie 2 Teilen Natriumacetat
in 100 Teilen Wasser eingerührt. Die dickflüssige umgekehrte Emulsion wird nun einmal in eine Hohlform gegossen und erhärtet
dort im Laufe von 10-20 Stunden. Ein anderer Teil der Masse wird auf ein aufgerauhtes Holzbrett zu einer ca. 2 cm dicken
Schicht gegossen und erhärtet dort unter Ausbildung einer nicht klebenden Oberfläche.
Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit können der fertigen
umgekehrten Emulsion noch 20 Teile 2,5 cm lang geschnittener Glasfasern zugesetzt werden.
Prüfung;
Die in Beispiel 1 in der Hohlform gegossene Platte hat eine
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Dicke von 4 cm. Vor die Platte wird ein Leuchtgasgebläse gestellt
und unmittelbar auf der der Flamme zugekehrten Fläche der Platte ein Thermoelement angebracht. Mittels einer Bohrung
wird ein weiteres Thermoelement so in das Innere der Platte gebracht, daß es durch eine 1,5 cm starke Schicht der erhärteten
umgekehrten Emulsion von der Geblaseflamme getrennt ist. Bin
drittes Thermoelement befindet sich unmittelbar hinter der Gebläseflamme auf der Rückseite der Platte, nunmehr wird das Gebläse angestellt
und die Temperatur an den Meß-Stellen beobachtet. Zunächst zeigt das erste Element eine Flammentemperatur von 12000C, während |
die beiden anderen Meß-Stellen Raumtemperatur anzeigen. Nach 7 Minuten Gebläseeinwirkung zeigt das in die Platte eingelassene Thermoelement
500C an, das auf der Plattenrückseite angebrachte noch Raumtemperatur.
Der Versuch wird nunmehr unterbrochen und die Platte in Richtung der Gebläseflamme aufgespalten. Es zeigt sich, daß die Flamme eine
Brandmulde von 1,2 om in die Plattenoberfläche eingebrannt hat. Die isolierende Schicht zwischen der 12000C heißen Flamme und dem 500C
anzeigenden Meßelement betrug demnach 0,3 cm. Unterhalb einer etwa 0,1 - 0,2 mm dicken Schicht, die von der Gebläseflamme bespült wurde,
lassen sich keinerlei Struktur- oder Festigkeitsänderungen des Plattenmaterials
feststellen.
Man stellt eine Lösung von 3 Teilen des umgekehrt wirkenden Emulgators
(nach Beispiel 1) in 100 Teilen Methylmethacrylat her und
setzt 0,01 Teile Azodiisobutyronitril zu. Sodann werden 600 Teile Wasser eingerührt. Die umgekehrte Emulsion wird in einer Form zu
Platten gegossen und bei 600C in 10 Stunden gehärtet. Die entstandenen
Platten fassen sich trocken an. Auf einer derartigen Platte
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mit einer Schichtdicke von 5 cm wird die Flamme eines Schweißbrenners
so gerichtet, daß ihr heißester Teil die Plattenoberfläche bestreicht. Das Plattenmaterial brennt nicht, unmittelbar
nach dem Entfernen der (Je blase flamme kann die erhitzte Stelle mit
der Hand berührt werden, ohne daß man eine übermäßige Erhitzung der Plattenoberfläche spürt. Die Platte wird erst nach 8 Minuten
von der Flamme des Schweißbrenners durchgebrannt.
Gemäß einer Variante der vorliegenden Arbeitsweise können die Kunststoffplatten zwecks Herabsetzung von Verdunstungsverlusten
bei Aufbewahrung über längere Zeit noch mit einem Lacküberzug versehen werden, beispielsweise indem man die gegossenen Platten
nach 30 Minuten Trocknungszeit bei 25°C mit einem Chlorkautschuklack-Anstrich
versieht.
In Abänderung der Verfahrensweise des Beispiels 2 können gleichermaßen
entsprechend Polymerisate in umgekehrter Emulsion hergestellt werden, indem anstelle des in Beispiel 2 aufgeführten Wassers
a) ein zu 30 f> mit DpO angereichertes Wasser oder
b) eine bei Raumtemperatur gesättigte Bleiacetatlösung verwendet werden.
Im ersteren Falle verläuft die Herstellung des Polymerisates in vollkommen analoger Weise, während sich im zweiten Fall die zur
Aushärtung erforderliche Zeit etwa verdreifacht. Hinsichtlich Flamm- und Hitzeeinwirkung zeigen die so erhaltenen
Polymerisate praktisch etwa das gleiche Verhalten wie in vorstehendem Beispiel 2, der besondere Vorteil der dieserart hergestellten
Polymerisate liegt in der erhöhten Sohutzwirkung gegenüber Strahlungen aus atomaren Zerfalleprozessen.
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Aus einem nach Beispiel 1 hergestellten Polymerisatblock wird eine
5,5 mm dicke Platte gesägt.
Auf die Plattenoberfläche wird eine Leuchtgasgebläseflamme gerichtet,
die Flammentemperatur vor der Plattenoberfläche und die Temperatur auf der Rückseite der Platte hinter der Flamme
werden mit Thermoelementen gemessen.
Der gleiche Versuch wird zu Vergleichszwecken mit einer Asbestplatte
genau gleicher Abmessungen wiederholt. Die Meßergebnisse zeigt die folgende Tabelle.
Zeit | Min. | Flammen- temperatur |
Polymerisat rückseitige Temperatur |
Asbest rückseitige Temperatur |
0 | ti | 115O0C | 22°C | 220C |
1,0 | Il | 11500C | 400C | 1000C |
1,5 | Il | 1150°C | 550C | 2000C |
2,0 | Il | 11500C | 650C | 45O0C |
2,5 | Il | 115O0C | 8O0C | - |
3,0 | 11500O | 9O0C | _ | |
Die Messungen zeigen klar die im Vergleich zu Asbest erheblich bessere Hitzeabschirmung des Polymerisationsproduktes.
Man löst bei 2000C 42 Teile MgO in 300 Teilen ölsäure und verwen
det die entstandene Masse als umgekehrt wirkenden Emulgator in
folgender Rezeptur, wobei im einzelnen wie unter Beispiel 1 ver-
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fahren wird:
Styrol : 128 Teile
Maleinsäure-Glykolpolyester : 22 "
Emulgator : 7,5 "
H2O : 600 "
Ammonium-Persulfat : 3 "
Natriumpyrosulfit χ 3 "
Triäthanolamin : 2 "
Nach der Polymerisation hat das Material die gleichen Eigenschaften
als Hitze- oder Strahlungsschutz wie das unter Beispiel 1 erhaltene.
Probekörper der nach vorliegendem Beispiel hergestellten und auspolymerisierten
Emulsionen werden in Schichtdicken von 5, 10, und 30 cm der Bestrahlung einer Am-Be Neutronenquelle (Quellstärke
2,09.10' n/s) unterworfen. Das relative Dosisleistungsäquivalent der Neutronen wird mit einem modifizierten Dosimeter
nach Andersen und Braun in Abhängigkeit von der Dicke des Abschirmmaterials in einem Abstand von 40 cm von der Strahlungsquelle
gemessen. In der Tabelle sind die Dosisleistungsbeseitigungsquerschnitte
i. sowie die relativen Dosisleistungsäquivalente nach X cm
Schichtdicke angegeben. Zum Vergleich sind die Werte von Beton angeführt.
Relative Dosisleistungsäquivalente nach 5 oi 10 cm 20 cm 30 cm
Polymerisat nach Bei spiel 5 |
0. | 100 | 0. | 95 | 0. | 47 | 0· | 17 | 0. | 064 |
Beton | 0. | 071 | 0. | 90 | 0. | 62 | 0. | 30 | 0. | 15 |
I«e A 6989 | 90 | 9825/ | 0628 |
Das Dosisleistungsäquivalent wird in η rem/h gemessen. DosisleistungsbeseitigungBquerschnitt
= 1 bedeutet Adsorption aller Neutronen.
Aus der Tabelle geht eindeutig hervor, daß die erfindungsgemäßen Polymerisate gegenüber Beton einen höheren Dosisleistungsquerschnitt,
d.h. höhere Adsorption der Neutronen bzw,-vor allem bei
größeren Schiehtdicken ein wesentlich niedrigeres Dosisleistungsäquivalent,
was ebenfalls einer höheren Adsorptionsfähigkeit des betreffenden Stoffes entspricht, besitzen. "
Zur Erhöhung der Schutzwirkung gegen Neutronen ist es bekannterweise
vorteilhaft, dem Protonen enthaltenden Schutzmaterial Bor einzuverleiben. Dies gelingt, wenn man z.B. nach folgender Rezeptur
arbeitet:
Styrol ι 130,5 Teile
Maleinsäure-glykol-butylenglykol-Polyester
(Molgew. : 21 "
2500)
Emulgator nach Beispiel 1 | t 7, | 5 " |
Wasserphase | t 600 | Vol.-Teile |
Ammoniumpersulfat | : 3 | Teile |
Natriumpyrosulfit | : 3 | tt |
Triät hanolamin | : 2 | Il |
Zusammensetzung der Wasserphase» Borsäure 200 g
Wasser 410 g konz. wässr. Ammoniaklösg. 90 g
Die analog Beispiel 1 hergestellte umgekehrte Emulsion erhärtet
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bei Raumtemperatur und stellt ein Material dar, das besonders zum Schutz gegen Neutronenstrahlung geeignet ist.
Probekörper einer nach vorliegendem Beispiel hergestellten und auspolymerisierten
umgekehrten Emulsion werden in Schichtdicken von 5, 10, 20 und 30 cm Bestrahlung einer Am-Be Neutronenquelle unterworfen,
wobei die Versuchsbedingungen die gleichen sind, wie in Beispiel 5 angegeben.
Relative Dosisleistungsäquivalente nach
Polymerisat 5 cm 10 cm 20 om 30 cm
nach Beispiel 6 0.111 0.77 0.44 0.15 0.048
Beton 0.071 0.90 0.62 0.30 0.15
Aus der Tabelle geht eindeutig hervor, daß die erfindungsgemäßen
Polymerisate gegenüber Beton einen höheren Dosisleistungsquerschnitt, d.h. höhere Adsorption der Neutronen bzw. vor allem bei
größeren Schichtdicken ein wesentlich niedrigeres Dosisleistungsäquivalent, was ebenfalls einer höheren Adsorptionsfähigkeit des betreffenden
Stoffes entspricht, besitzen.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Verwendung von Polymerisaten,
die durch Polymerisation umgekehrter Emulsionen mit einer Phosphorsäure enthaltenden Wasserphase erhalten worden sind.
ölphaset a) b)
Styrol 85 85
Polyester aus
1 Mol Maleinsäureanhydrid,^
1 Mol Phthalsäureanhydrid,/ _ I5
1 Mol Phthalsäureanhydrid,/ _ I5
1 Mol 1,2-Propylenglykol >
und 1 Mol 1,3-Butylglykol \
(Molgewicht ca. 5000) J 909825/0628
und 1 Mol 1,3-Butylglykol \
(Molgewicht ca. 5000) J 909825/0628
a) b) ölphase Teile Teile
Emulgator | 5 | 5 |
Divinylbenzol | 15 | - |
Wasserphase ι | a) | b) |
Teile | Teile |
Phosphorsäure 20 #ig 600
Phosphorsäure 30 #ig - 600
Kaliumpersulfat 2 2
Natriumpyrosulfit 2 2
Die in der Rezeptur angegebene ölphase wird vorgelegt und die Wasserphase,
in der das Pyrosulfit erst unmittelbar vor der Verwendung gelöst wurde, langsam eingerührt. Die steife bis sahnige umgekehrte
Emulsion härtet bei 4-0 - 600O über Nacht aus. Aus dem Material geschnittene
Platten brennen auch nach weitgehendem Austrocknen nicht, im Gegensatz üu ausgetrockneten Phoäphorsäure-freien Polymerisatplatten.
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Claims (4)
1.J) Verwendung von Polymerisationsprodukten, die durch Polymerisation
polymerisierbarer ungesättigter Verbindungen in umgekehrter
Emulsion erhalten worden sind, zum Schutz gegen Hitzeeinwirkung und bei atomaren Umwandlungsprozessen auftretenden
Strahlungen.
2.) Verwendung von Polymerisationsprodukten gemäß Anspruch 1, die zwischen 10 und 5000 Volumenprozent Wasser, bezogen auf organische
Substanz, enthalten.
3.) Verwendung von Polymerisationsprodukten gemäß Anspruch 1, bei welchen die Monomerenphase vor der Polymerisation aus einem
Gemisch von Styrol und mit Styrol copolymerisierbaren ungesättigten
Verbindungen besteht.
4.) Verwendung von Polymerisationsprodukten gemäß Anspruch 1, bei deren Herstellung die wäßrige Phase der umgekehrten Emulsion
Metallsalze enthält.
- 18 -
909825/0628
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US5804628A (en) * | 1993-12-23 | 1998-09-08 | Hutchinson | Elastomer film, process for its preparation and its applications |
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