DE1493967B2 - Substituierte flavonderivate sowie verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Substituierte flavonderivate sowie verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D311/02—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one oxygen atom as the only hetero atom, condensed with other rings ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D311/04—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring
- C07D311/22—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring with oxygen or sulfur atoms directly attached in position 4
- C07D311/26—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring with oxygen or sulfur atoms directly attached in position 4 with aromatic rings attached in position 2 or 3
- C07D311/28—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring with oxygen or sulfur atoms directly attached in position 4 with aromatic rings attached in position 2 or 3 with aromatic rings attached in position 2 only
- C07D311/32—2,3-Dihydro derivatives, e.g. flavanones
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Description
CH,
(IV)
in der Ri eine Hydroxygruppe oder den Rest
COOH
— OCH9CON
bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung von substituierten Flavonderivaten der allgemeinen Formel I
OCH,
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt
oder ein reaktionsfähiges Carbonsäurederivat einer solchen Verbindung nach an sich bekannten
Methoden cyclisiert und daß man gegebenenfalls in einer erhaltenen Verbindung der allgemeinen
Formel I, in der R1 eine Hydroxygruppe bedeutet, diese Gruppe durch Behandeln mit Chlor- oder
Bromessigsäurepyrrolidid in den Rest
(I)
— OCH2CON
CH,
in der R1 eine Hydroxygruppe oder den Rest
— OCH7CON
bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man ein gegebenenfalls in situ erzeugtes Flavanon der
allgemeinen Formel II
überführt.
3. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel I
neben üblichen inerten Träger- und Zusatzstoffen.
4. Arzneimittel, enthaltend 1 bis 500 mg einer Verbindung der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen
Formel I neben üblichen inerten Trägerund Zusatzstoffen.
OCH3-
(II)
Die Erfindung betrifft substituierte Flavonderivate der allgemeinen Formel I
CH,
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt,
nach an sich bekannten Dehydrierungsmethoden in der 2,3-Stellung dehydriert oder daß man ein
gegebenenfalls in situ erzeugtes Keton der allgemeinen Formel III
OCH3
(I)
CH,
in der R1 eine Hydroxygruppe oder den Rest
OH R
OCH,
OCH,CON
(III)
CH,
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt
und R2 eine Hydroxylgruppe, ein Chlor-, Bromoder Jodatom oder eine gegebenenfalls substituierte
NH2-Gruppe bedeutet und wobei phenolische Hydroxygruppen auch in geschützter Form
vorliegen können, in an sich bekannter Weise cyclisiert und, falls das erhaltene Produkt eine
bedeutet.
Diese Flavonderivate besitzen sehr wertvolle pharmakologische, insbesondere cholesterinspiegelsenkende,
Eigenschaften.
Die cholesterinspiegelsenkende Wirkung wurde an Ratten nach der von C ο u η s e 11 und Mitarbeitern
im J. med. pharm. Chem., Bd. 5, S. 720 ff. und 1224 ff. (1962), beschriebenen Methode ermittelt. So ergab
eine orale Gabe von 25 mg/kg folgende Senkungen des Cholesterinspiegels im Serum:
3-Methyl-6-hydroxy-4'-methoxy-
flavon 28%
3-Methyl-4'-methoxy-flavon-6-oxyessigsäure-pyrrolidid
9%.
Demgegenüber zeigte die bekannte Verbindung 2 - ρ - Chlorphenoxy - 2 - methyl - propionsäure - äthylester
(vgl. britische Patentschrift 860 303) in der höheren Dosierung von 50 mg/kg unter sonst gleichen
Bedingungen nur eine Cholesterinspiegelsenkung von 8%. Gegenüber anderen bekannten Cholesterinspiegelsenkern
wie 20,25 - Diazacholesterin, 22,25 - Diazacholesterin, 25 - Azacholesterin, 3/?-Diäthylaminoäthoxy
- 5 - androsten -17 - on, 1 - [p - (2 - Diäthylaminoäthoxy) - phenyl] -1 - (ρ - tolyl) - 2 - (ρ - chlorphenyl)-äthanol
und trans-l,4-Bis-(2-chlor-benzylaminomethyl)-cyclohexan zeichnen sich die erfindungsgemäß
erhaltenen Verbindungen dadurch aus, daß nach ihrer Verabreichung keine unphysiologische
Anreicherung von Desmosterin bzw. 7-Dehydrocholesterin in den Sterinen des Serums auftritt und
somit der Gesamtgehalt an Sterinen im Serum sinkt.
Die substituierten Flavonderiväte der oben angegebenen
allgemeinen Formel I werden dadurch hergestellt, daß man ein gegebenenfalls in situ erzeugtes
Flavanon der allgemeinen Formel II
OCH,
(Π)
25
CH,
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt,
nach an sich bekannten Dehydrierungsmethoden in der 2,3-Stellung dehydriert oder daß man ein gegebenenfalls
in situ erzeugtes Keton der allgemeinen Formel III
OH R
OCH.
(III)
CH,
OCH,
CH,
(IV)
COOH
35
40
45
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt
und R2 eine Hydroxylgruppe, ein Chlor-, Brom- oder Jodatom oder eine gegebenenfalls substituierte NH2-Gruppe
bedeutet und wobei phenolische Hydroxygruppen auch in geschützter Form vorliegen können,
in an sich bekannter Weise cyclisiert und falls das erhaltene Produkt eine geschützte Hydroxygruppe
enthält, man diese in üblicher Weise durch Behandlung mit hydrolysierenden und/oder reduzierenden
Mitteln in Freiheit setzt oder daß man eine Carbonsäure der allgemeinen Formel IV
60
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt
oder ein reaktionsfähiges Carbonsäurederivat einer solchen Verbindung nach an sich bekannten Methoden
cyclisiert und daß man gegebenenfalls in einer erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel I, in der
R1 eine Hydroxygruppe bedeutet, diese Gruppe durch Behandeln mit Chlor- oder Bromessigsäurepyrrolidid
in den Rest
OCH7CON
überführt.
Für die Dehydrierungsmethode eignen sich als Dehydrierungsmittel beispielsweise Halogene wie
Chlor, Brom oder Jod, N-Haloamide, Selendioxid, Wasserstoffperoxid, Dehydrierungskatalysatoren wie
Palladium, vorzugsweise in Gegenwart eines Wasserstoffakzeptors, halogenierte Chinone wie Chloranil
und 2,3-Dichlor-5,6-dicyanchinon, Pyridiniumbromid-perbromid und andere Stoffe, die aktives Halogen
erzeugen. Die Dehydrierung kann einstufig oder auch in mehreren Stufen erfolgen.
Es werden entweder die Flavanone (II) selbst mit dem dehydrierenden Mittel behandelt oder die in
situ erzeugten betreffenden Flavanone.
Beispielsweise kann man Ketone (Chalkone) der allgemeinen Formel
OH
C(CH3) = CH
OCH,
in der R1 die oben angegebene Bedeutung besitzt
und wobei phenolische Hydroxygruppen auch in geschützter Form vorliegen können, an Stelle der
Flavanone (II) für die Reaktion einsetzen, wobei sich letztere dann intermediär bilden, und weiterhin
ist es möglich auch das Keton in situ zu erzeugen.
Für die Cyclisierungsmethode mit dem Keton der allgemeinen Formel III werden vorzugsweise 1,1-Dibenzoyläthane
(III, R2 = OH), die natürlich auch in der entsprechenden Diketoform vorliegen können,
verwendet. Die Cyclisierung kann beispielsweise durch mehrstündiges Erhitzen mit Glycerin, vorzugsweise
unter Stickstoff, Einwirkung von Säuren, wie konzentrierter Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Eisessig, Ameisensäure oder Gemischen derselben erfolgen.
Auch Eisessig/Kaliumacetat oder Eisessig/Natriumacetat können verwendet werden, ferner Phosphorpentoxid,
Acetanhydrid oder Kaliumacetat in siedendem Alkohol. Vorzugsweise erhitzt man das Gemisch
V2 bis 3 Stunden auf Temperaturen um 100° C.
An Stelle des betreffenden Dibenzoyläthans können auch funktioneile Derivate desselben zur Cyclisierung
verwendet werden. So kann man das Dibenzoyläthan in ein Enamin überführen, beispielsweise
durch Umsetzung mit Benzylamin, welches durch Einwirkung von Säuren hydrolysiert und gleichzeitig
zum Flavon cyclisiert werden kann.
Die Umsetzung des 5-substituierten 2-Hydroxypropiophenons mit dem p-Methoxybenzoesäurederivat
kann auch unter den Bedingungen einer Kostanecki-Robinson-Reaktion erfolgen. Man arbeitet
hier mit p-Methoxybenzoesäureanhydrid in Gegenwart von Natrium- oder Kalium-p-methoxybenzoat
oder in Gegenwart einer tertiären Base wie Trimethyl- oder Triäthylamin bei Temperaturen zwischen 120
und 200° C und gelangt zum Flavon, ohne daß dabei das als Zwischenprodukt auftretende Dibenzoyläthanderivat
isoliert wird.
In dem zu verwendenden Keton der allgemeinen Formel III kann die phenolische Hydroxygruppe
auch in geschützter Form vorliegen, beispielsweise als Methyl- oder Äthyläther. Die Cyclisierung dieser
Verbindungen erfolgt unter gleichzeitiger Ätherspaltung durch Einwirkung von konzentrierter Bromwasserstoff-
oder Jodwasserstoffsäure.
Die Cyclisierung von Carbonsäuren der allgemeinen Formel IV erfolgt beispielsweise durch Einwirkung
von Acetylchlorid/Schwefelsäure, Phosphoroxychlorid oder Polyphosphorsäure oder auch durch Umwandlung
in das entsprechende Säurehalogenid, beispielsweise mit Thionylchlorid, und anschließende
intramolekulare Friedel-Crafts-Acylierung, beispielsweise in Gegenwart von Aluminiumchlorid. Auch
Ester der Säure (IV) können unter hydrolysierenden Bedingungen zur Cyclisierung verwendet werden.
Enthält das Verfahrensprodukt eine geschützte Hydroxygruppe, so wird diese in üblicher Weise
durch Hydrolyse oder Reduktion wieder in Freiheit gesetzt. Beispielsweise kann man eine veresterte oder
als Tetrahydropyranyläther geschützte Hydroxygruppe in basischem, neutralem oder saurem Medium
hydrolysieren oder eine Benzyloxygruppe hydrogenolytisch spalten.
Die neuen Verbindungen können im Gemisch mit üblichen Arzneimittelträgern in der Human- oder
Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organischen oder anorganischen
Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder topikale Applikation geeignet sind und
die mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion treten, wie beispielsweise Wasser, pflanzliche öle,
Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Vaseline, Cholesterin usw.
Zur parenteralen Applikation dienen insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige oder wäßrige Lösungen,
sowie Suspensionen, Emulsionen oder Implantate.
Für die enterale Applikation können ferner Tabletten oder Dragees, für die topikale Anwendung
Salben oder Cremes, die gegebenenfalls sterilisiert oder mit Hilfsstoffen, wie Konservierungsmitteln,
Stabilisierungs- oder Netzmitteln oder Salzen zur Beeinflussung des osmotischen Druckes oder mit
Puffersubstanzen versetzt sind, angewendet werden.
Die Dosierung der erfindungsgemäßen substituierten Flavonderivate beträgt vorzugsweise 1 bis 500 mg.
a) Eine Lösung von 3,6 g S-Brom-S-methyl-o-hydroxy-4'-methoxy-flavanon
in 45 ml Äthanol wird mit 20 ml einer 10%igen Kaliumhydroxidlösung versetzt und 20 Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wird mit Wasser verdünnt, das abgeschiedene Produkt abfiltriert und mit Wasser gewaschen.
Umkristallisation aus Äthanol ergibt 3 - Methyl - 6 - hydroxy - 4' - methoxy - flavon, F. 240
bis 241°C. Die Ausbeute beträgt 1,1 g.
b'){.2,7 g des obigen 3-Methyl-6-hydroxy-4'-methox,y-fj!äyöns,
1,9 g Bromessigsäurepyrrolidid und 2,8 g
wässerffeies Kaliumcarbonat werden in 20 ml absolutem
Aceton 24 Stunden unter Rückfluß gerührt. Dann wird heiß filtriert, das Filtrat zur Trockne eingedampft,
der Rückstand mit Wasser versetzt, das rohe 3 - Methyl - 4' - methoxy -flavon-6- oxyessigsäurepyrrolidid
abgesaugt und aus Äther umkristallisiert. Es werden 3,2 g der Verbindung vom F. 142 bis 1430C
erhalten.
3 g 2-Hydroxy-5-(tetrahydropyranyl-2-oxy)-propiophenon werden in 150 ml absolutem Aceton mit
4,5 g p-Methoxybenzoesäurechlorid und 15 g wasserfreiem Kaliumcarbonat 16 Stunden unter Rückfluß
gekocht. Das Aceton wird im Vakuum abdestilliert, der Rückstand mit Wasser versetzt und ausgeäthert.
Der Äther wird nach dem Trocknen vertrieben, das erhaltene rohe 2-(p-Methoxybenzoyloxy)-5-(tetrahydropyranyl-2-oxy)-propiophenon
in 15 ml trockenem Pyridin bei 50° C gelöst und unter Rühren mit 1,4 g pulverisiertem Kaliumhydroxid versetzt. Nach
30 Minuten wird das Reaktionsgemisch mit 10%iger Essigsäure angesäuert, das abgeschiedene öl mit
Chloroform extrahiert und über Natriumsulfat getrocknet. Das erhaltene rohe 1-p-Methoxybenzoyll-[2-hydroxy-5-(tetrahydropyranyl-2-oxy)-benzoyl]-
äthan wird in 11 ml Eisessig gelöst, mit 0,35 ml konzentrierter
Schwefelsäure versetzt und 1 Stunde auf dem Dampfbad erhitzt. Das Gemisch wird in Eiswasser
eingerührt, der Niederschlag abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Man erhält 1,5 g 3-MethyI-6-hydroxy-4'-methoxy-flavon
vom F. 240 bis 241 ° C.
Eine heiße, alkoholische Lösung von 3 g 4-Methoxy - 2' - acetoxy - 5' - hydroxy - α - methyl - α,β - dibromchalkon,
das durch Bromierung des 4-Methoxy-2'-acetoxy-5'-hydroxy-a-methyl-chalkons
in absolutem Chloroform erhalten worden ist, wird unter Rühren mit 0,lnormaler Natronlauge versetzt. Nach
einigen Minuten wird abgekühlt, der Niederschlag abfiltriert und aus Äthanol umkristallisiert. Das
erhaltene 3 - Methyl - 6 - hydroxy - 4' - methoxy - flavon schmilzt bei 240 bis 241° C. Die Ausbeute beträgt
0,9 g.
Claims (1)
1. Substituierte Flavonderivate der allgemeinen Formel I
geschützte Hydroxygruppe enthält, man diese in üblicher Weise durch Behandlung mit hydrolysierenden
und/oder reduzierenden Mitteln in Freiheit setzt oder daß man eine Carbonsäure der
allgemeinen Formel IV
OCH,
(I)
CH,
OCH3
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM0058433 | 1963-10-05 | ||
DEM0058433 | 1963-10-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1493967A1 DE1493967A1 (de) | 1969-02-20 |
DE1493967B2 true DE1493967B2 (de) | 1973-02-08 |
DE1493967C DE1493967C (de) | 1973-09-06 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1493967A1 (de) | 1969-02-20 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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