DE1492872A1 - Verfahren zur Behandlung von industriellen Haeute- und Fellabfaellen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von industriellen Haeute- und FellabfaellenInfo
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23K—FODDER
- A23K10/00—Animal feeding-stuffs
- A23K10/20—Animal feeding-stuffs from material of animal origin
- A23K10/26—Animal feeding-stuffs from material of animal origin from waste material, e.g. feathers, bones or skin
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Description
Verfahren zur Behandlung von industriellen Häute= und Fellab.fallen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von
industriellen, ungegerbten Häute- und Fe Hab fällen, d*h. von
solchsn, die bei allen an Rohhäuten durchgeführten9 dem Gsrk-Vorgang
vorausgehenden Arbeiten anfalleno
Es wurde bereits vorgeschlagen, derartige Abfälle als Düngemittel, zur Leimerzeugur.f,, zur Herstellung von Abfalleder usw«,
zu benutzen. Alle diese Verwendungearten sind jedoch gegenwärtig unwirtschaftlicht et>
daß die erwähnten Abfälle ein
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schwieriges Problem für dia Industrie darstellen- Sie verfaulen
wascht so daß sie nicht gelagart werder können» und ihr Wassergehalt ist derart hoch, daß ihr Transport Schwierigkeiten mit
eich bringt»
Weiterhin wurde schon vorgeschlagen, die Schlachthausabfalle einem Kochproseß zu unterwerfen, wobei dem Wasser vorteilhafter*
weise eine geringe Menge Alaun beigegeben wirdο Durch eine der~
artige Behandlung werden die Fette abgetrennt, die man durch Dekantieren wiedergewinnen kann» Die anderen organischen Sub~
stanzen werden durch die Hitze mehr oder minder abgebaut und teilweise gelöst, so daß sie zum Ifcil mit den; Kochwasser abgeführt
werden. Der feste* entwässerte Rest kann als Stickstoff»
dünger dienen. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß es einen aufwendigen Erhitzungsvorgang erforderlich macht und
eine Flüssigkeit liefert, die meistens nicht in die Kanalisation abgeleitet werden kann» da sie organische Stoffe enthält,
die zwar umgewandelt sind, aber trotaciem noch faulend bleiben;
außerdem ergibt dieses Verfahren nur einen sisralich geringen
Anteil an brauchbaren Fest stoffen *.
Ebenso wurde vorgeschlagen, die Abfälle in saurer Umgebung bei Hitze und unter Druck zu hydrolysieren* die erhaltene Flüssigkeit
zu filtrieren und sie danach bis zur teigigen Konsistenz zu konzentrieren* um so ein Futtermittel für Tiere zu erzeugen.
Dieses Verfahren ist jedoch verhältnismäßig kostspielig und
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erfordert zu seiner· Durchführung umfangreiche Anlagen; außerdem werden die organischen Substanzen auch hier teilweise durch
die Hitze abgebaut«
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese
Nachteile zu vermeiden. Dies wird erfindungegemäß dadurch erreicht, daß die Abfälle zerkleinert werden, bis eine homogene
teigige Maske entsteht» die kalt mit einer Kalialaunlösung mit
oder ohne Zugabe von Säure und Kochsalz behandelt und ihr pH-Wert so euf mindestens 3,5 herabgesetzt wird, wonach »an die
Hasse trocknet«
50% Wasser oder sogar noch weniger- Ee ist gut haltbar und
sein Transport bringt keine besonderen Schwierigkeiten mit sich.
Gemflß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das erhaltene
Produkt anschließend mit einer alkalischen Lösung behandelt,
getrocknet und ζ Bc durch Mahlen zerkleinert, um als Tierfutter^ Verwendung zu findene
Da das erfindungsgemäße Verfahren keinen Kochvorgang oder irgendeine andere Wärmebehandlung vorsieht, bleiben die in den
behandelten Abfällen enthaltenen organischen Stoffe praktisch ganz erhalten; mit anderen Worten, es geht nicht ein beträchtlicher Anteil der nützlichen Stoffe in den Abwässern verloren
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und letztere enthalten keine organischen Stoff mengen, die ihr
Reinigen schwierig und sehr kostspielig gestalten würden. Da keine Warme verbraucht wird, ist die Behandlung wirtschaftlich und die erforderlichen Einrichtungen bleiben einfach,
billig und raumsparend. Darüberhinaus geht der Vorgang auch
rasch vor sich.
Das Zerkleinern der Abfälle erfolgt vorteilhafterweise mit Hilfe
eines Schneidgeräts nach Art der Fleischwölfe, Der Durchmesser des Körpers muß ziemlich groß sein, z„Bo mindestens 160 mm,
und die verwendete Kraft muß ausreichend sein, um auch die festesten vorkommenden Stücke gleichmäßig und ohne Hemmung zu
zerschneiden. Man kann selbstverständlich auch zwei aufeinanderfolgende Phasen vorsehen, wobei auf das erste Grobzerkleinern
ein Fernzerkleinern folgtο Das wesentliche ist, schließlich
eine pastöse, homogene, leicht pumpbare Kasse zu erhalten»
Die erste Behandlung^lösung kann verdünnte Salz-, Ameisen«
oder Schwefelsäure enthalten, vorzugsweise unter Zugabe von Kochsalze Dann wird Kalialaun hinzugefügt* entweder vor Einbringen der zerkleinerten Abfälle oder eine gewisse Zeit
danach, während man das Gemisch aus Abfällen und Lösung umrührt. Die aus der Mühle odcdgl, austretende Masse ist tatsächlich
stark alkalisch, da ihr pH-Wert im allgemeinen etwa 13 beträgt,,
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BAD
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Nach der ersten Behandlung mit der oben beschriebenen Lösung
stabilisiert sich der pH-Wert zwischen 3,5 und H,5, d,h. das
behandelte Produkt ist ziemlich eindeutig sauer«
Die erste Behandlung mit der Alaunlösung erfolgt unter Umrühren, wobei sich das behandelte Auogangsmaterial in faserige
Knäuel und in fetthaltige Kugeln teilt; eratere fallen auf den Boden des Behälterss sobald das Umrühren eingestellt wird,
während die Kugeln aufsteigen und eine schwimmende Schicht bilden, die man auf beliebige, geeignete Weise abhebt und gesondert als Fettstoffe wiedergewinnen kann» Anschließend wird
das faserige Produkt von der Lösung getrennt, welch letztere zumindest teilweise aurückgßführt werden kann»
Das Trocknen des sauren faserigen Produkts kann auf jede belie»
bige, bekannte Weise erfolgen, z,B„ mittels Durchlaufens zwischen Zylindern oder durch Zusammenpressen in einer Förderschnecke
r, Das wesentliche ist, daß man so ohna Schwierigkeit den größten Teil des im Produkt enthaltenen Wassers unter Verwendung üblicher Apparaturen entfernen kann, während dies bei
den Abfällen vor der Behandlung praktisch undurchführbar ist» Auf diese Weise erreicht man leicht eine Verringerung des
Wassergehalte auf einen Wert von UO bis 50% oder sogar noch weniger» Das entwässerte Produkt ist haltbar in dem Sinne, daß
es gelagert und während einer verhältnismäßig langen Zeitepanne
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ohne die Gefahr des Zerfaliens aufbewahrt werden kannο Auch
'ist es im Bedarfsfall leicht zu transportieren.
Weiterhin wird das durch die Alaunbehandlung erhaltene Produkt einer Behandlung mit der alkalischen Lösung unterworfen.
Zu diesen Zweck kann insbesondere Natriumkarbonat verwendet
werden und die Konzentration der Lösung aowie die Behandlungsdauer sind vorzugsweise so gewählt, daß zumindest ein pH-Wert
von 7 erreicht wirdo
Die Trocknung des Produkts nach der zweiten Behandlung kann
auf jede geeignete Weise erfolgen, 2,.B0 r"urch Schleudern sowie Kalt- oder Warmlufttrockner^ Danach wird es zerkleinert,
um die gewünschte Beschaffenheit zu erreichen- Nun ist das Produkt fertig für die Verwendung als Tierfuttermittel^
Die Behandlung jnit der alkalischen Lösung, das Schleudern sowie
das Zerkleinern können auch gleichzeitig in einer Maschine rait Förderschnecke und umlaufenden Messern nach Art eines Fleisch»
wolfes erfolgen- Am Ausgang der Maschine erhält man auf diese
Weise ein Produkt, das nach dem Trocknen ohne jede weitere Behandlung verwendbar istr
Nachstehend ist die Erfindung zun besseren Verständnis anhand
«ines Beispiels erläutert:
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Erste Behandlung; Für 100 kg Abfalle verwendet man
200 Liter Wasser
16 kg gewöhnlichen Alaun Al2(SO14), K2SO4, 2HH2O
10 kg gewöhnliches Kochsalz MACl 8 kg handelsüblich<■» konzentrierte Salzsäure
bei 22° Be*
Der pH-Wert dieses Bades betragt etwa 1.
Nach Einbringen der Abfälle rührt man etwa eine halbe Stunde
lang. Dann werden die Fette durch überfließen dekantiert, das behandelte, die Lösung noch enthaltende Produkt abgezogen und
in eine Zentrifuge eingeführt. Am Ausgang der letzteren weist das verhältnismäßig trockene Produkt einen unteren pH-Wert
von H9S auf» Es kann leicht getrocknet werden, wenn es auf
Lager genommen oder vor der zweiten Behandlung transportiert
werden soll. Es ist genügend fSulnisfest und hält sich daher
ziemlich lange»
Die im Behandlungsgefäß sowie in der Zentrifuge aufgefangene
Lösung wird zurückgeleitet, um sie nach Ergänzung des Alauns und der Salzsaure zur Behandlung einer weiteren Abfallmenge
zu verwenden.
Anschließend wird das Produkt nach der ersten Behandlung mit
oder ohne Kardieren seiner Faser in eine kalte, wäßrige LO-
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sung geschüttet, die 8 bis 10 g Natriumkarbonat (90-95?Viges
Solvay=Karbonat) je Liter enthält « Maximal worden drei bis
vier Liter Lösung je Kilogramm zu behandelnder Abfälle verwendet.. Man rührt um, bis sich ein pH-Wert von mindestens
7 einstellt, was im allgemeinen 25 bis 30 Minuten dauert«
Das behandelte Produkt wird dann getrennt, geschleudert, in einem Warmlufttrockner getrocknet und zerkleinert«
Nachstehend wird die Zusammensetzung eines so erhaltenen Pro
dukts angegeben, die selbstverständlich je nach der Art der
jeweils verwendeten Abfälle variieren kann:
Proteine insgesamt (bei trockenem und entfettetem Produkt) etwa 86 bis 98 *,
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ORiGiNAL
Claims (1)
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c 9 Patentansprüche
Ι» Verfahren zur Behandlung von industriellen Häute- und
Fellabfällen, die bei an Rohhäuten durchgeführten, dam reib-Vorgang
vorausgehenden Arbeiten anfallen, gekennzeichnet durch das Zerkleinern dioser Abfälle, bis sine homogene teigige
Masse entsteht, Behandlung dieser Met see kalt mit einer Kali" alaunlösungi so daß ihr pH-Wert auf mindestens 3,5 herabgesetzt
wird und anschließendes Trocknen das behandelten Produkts,
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalialaunlösung eine mineralische oder organische Säure enthält ,
3ο Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Alaun- und Säurelttsung Kochsalz enthält,
k» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
erhaltene Produkt einer zweiten Behandlung mit einer alkalischen Löeung unterworfen, getrocknet und zerkleinert wird und
in diesem Zustand ein Tierfuttermittel bildet.
BAD ORIQiNAk
909850 Ό161
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0047666 | 1965-07-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1492872A1 true DE1492872A1 (de) | 1969-12-11 |
Family
ID=7050581
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651492872 Pending DE1492872A1 (de) | 1965-07-06 | 1965-07-06 | Verfahren zur Behandlung von industriellen Haeute- und Fellabfaellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1492872A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4240073A1 (de) * | 1992-11-28 | 1994-06-23 | Harald Dipl Ing Suese | Vorrichtung zur thermostabilen umweltfreundlichen Direkterfassung und -verarbeitung anfallender Schlacht- und Gerbereiabfälle (TUMDASUGA) |
-
1965
- 1965-07-06 DE DE19651492872 patent/DE1492872A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4240073A1 (de) * | 1992-11-28 | 1994-06-23 | Harald Dipl Ing Suese | Vorrichtung zur thermostabilen umweltfreundlichen Direkterfassung und -verarbeitung anfallender Schlacht- und Gerbereiabfälle (TUMDASUGA) |
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