DE1492044A1 - Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus einem Wasser und ein mit Wasser mischbares organisches Loesungsmittel enthaltenden Pankreasextrakt - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus einem Wasser und ein mit Wasser mischbares organisches Loesungsmittel enthaltenden Pankreasextrakt

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus einem Wasser und ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthaltenden Pankreasextrakt Bekanntlich wird Insulin aus gemahlenem Pankreas, z. B. von Pferden, Schweinen oder Rindern, gewöhnlich mittels eines angesäuerten Gemisches aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel, z. 3. einem Alkohol - Äthanol, Methanol - oder Aceton, extrahiert. Zwar kann die Extraktion auch mittels Wasser durchgeführt werden, aber dabei tritt eine sehr starke Zersetzung des Insulins auf, da die proteolytischen Enzyme aus dem Pankreas in aktiver Form auch in den Extrakt aufgenommen werden. Einerseits wird diese Zersetzung von Insulin durch die Verwendung von Alkohol oder Aceton auf ein Mindestmaß herabgesetzt, andererseits bringt gerade die Verwendung dieser organischen Flüssigkeiten wieder Schwierigkeiten mit sich. Aus der Extraktionsflüssigkeit wird nämlich nach etwaiger Reinigung der erste das Insulin enthaltende Niederschlag durch Aussalzen, gegewöhnlich durch Zusatz von Natriumchlorid bis zu einer eigen Konzentration, erhalten, wobei ein Aussalzkuchen erhalten wird, der aus einer Proteinfraktion besteht, die lediglich dann, wenn die Extraktionsflüssigkeit hinreichend frei von organischen Lösungsmitteln wie Alkohol oder Aceton ist, die ganze oder nahezu ganze Menge an extrahiertem Insulin enthält. Alkoholkonzentrationen von etwa 2 5t setzen die Ausbeute an Insulin bei diesem Aussalzverfahren bereits erheblich herab. Es ist daher notwendig, bevor das Insulin aus der Extraktionsflüssigkeit auf übliche Weise gesammelt werden kann, zunächst das organische Lösungsmittel zu entfernen, was gewöhnlich durch Destillation bei niedriger Temperatur und niedrigerem Druck erfolgt. Dieser Vorgang erfordert eine teure Apparatur und führt dennoch, sogar bei der größten Sorgfalt in der Durchführung, eine partielle Denaturierung des Insulins herbei.
  • Außerdem lösen sich in diesen organischen Lösungsmitteln fettartige Stoffe aus den Drüsen, die sich bei Verringerung der Alkohol- oder Acetonkonzentration wieder ablagern. Zum Entfernen dieser fettartigen Bestandteile aus dem Extrakt muß die Destillation unterbrochen werden, nicht nur, weil das Abdestillieren des organischen Lösungsmittels bei Anwesenheit dieser ungelösten fettartigen Stoffe erschwert wird, sondern besonders auch, weil dieses Gemisch fremder Bestandteile auch Stoffe enthält, die bei einer niedrigen Alkohol- oder Acetonkonzentration in wässerigem Milieu eine zersetzende Wirkung auf das Insulin ausüben.
  • In der britischen Patentschrift 566 351 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem die vorgenannten Schwierigkeiten vermieden werden sollen. Dabei werden aus einem alkoholischen Pankreasextrakt zunächst die fett artigen Stoffe durch Herabsetzung des Alkoholgehalts ausgefällt, was entweder durch Hinzufügen von Wasser oder durch Abdestillieren von Alkohol erfolgen kann. Aus diesem so vorgereinigten Extrakt wird dann das Insulin durch Zusatz von Pikrinsäure ausgefällt. Diese Ausfällung ist jedoch sehr abhängig von dem Alkoholgehalt der Insulinlösung. So kann z. B. das Insulin nur dann nahezu quantitativ aus einer 1% igen Lösung gefällt werden, wenn diese höchstens 33 bis 94 ffi Alkohol enthält. Schon eine Erhöhung des Alkoholgehalts um 1 % führt zu einer unvollständigen Insulinfällung, während weiterhin bei einem Gehalt von 36,8 % Alkohol in der Insulinlösung nur noch 38 ffi des Insulingehalts ausgefällt werden. Als weiterer Nachteil ergibt sich bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren der britischen Patentschrift, daß das ausgefällte Pikrat nur schwierig und mit großen Verlusten wieder in Lösung gebracht werden kann.
  • Es wurde nunmehr gefunden, daß die vorstehend geschilderten Nachteile vermieden werden bei einem Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus einem Wasser und ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthaltenden Pankreasextrakt durch Fällung des Insulins mit Metallionen derjenigen Gruppen von Metallen, welche die Kristallisierung von Insulin fördern, wie Zn, Cd, Fe, Ni, Co, Cu und Mn, besonders mit Zinkionen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Fällung durch Alkalizugabe in der gegebenenfalls entfetteten Lösung vornimmt, die in bekannter Weise durch Extraktion der Drüsen mit einem sauren Gemisch von Wasser und mit Wasser mischbarem organischem Lösungsmittel erhalten worden ist, den Niederschlag in verdünnter Säure aufnimmt und aus dieser Säurelösung das Insulin nach bekannten Verfahren gewinnt.
  • Der Extrakt wird in üblicher Weise dadurch erhalten, daß gemahlenes Pankreas innig, vorzugsweise mehrmals, mit einer Extraktionsflüssigkeit vermischt wird. Gemäß den bekannten Extraktionsverfahren wird dabei Äthanol als organisches Lösungsmittel verwendet und die Flüssigkeit wird zweckmäßig mit Salzsäure angesäuert. Es können aber auch andere Säuren, wie z. B.
  • Essigsäure ; Oxalsäure oder Zitronensäure, und andere organische Lösungsmittel, wie z. B. ethanol oder Aceton, verwendet werden. Die Konzentrationen des organischen Lösungsmittels und der zugesetzten Säure werden meistens so gewählt, daß eine Extraktionsflüssigkeit erhalten wird, die einen Gehalt von 60 bis 80 ffi des organischen Lösungsmittels und einen pH-Wert von 2 bis 3,5 hat. Bei Verwendung von Alkohol können jedoch auch niedrigere Konzentrationen verwendet werden. Die Menge der Extraktionsflüssigkeit schwankt gewöhnlich zwischen der weil bis siebenfachen Gewichtsmenge des verwendeten Pankreas. Wird ein wenig selektives Extraktionsverfahren durchgeführt, wie z. B. das Verfahren mit Alkohol-Salzsäure, so wird gewöhnlich zunächst ein Teil des Ballastproteins dadurch entfernt, daß der Extrakt, z. B. durch Zusatz von Ammoniak, neutralisiert oder alkalisch gemacht und der erhaltene Niederschlag abfiltriert wird.
  • Das Pankreas, von dem ausgegangen wird, enthält gewöhnlich 65 bis 75 ffi Wasser, während der Trockenstoff, in Abhängigkeit von der Tierart und von der Güte des Pankreas, eine größere oder kleinere Menge Fette oder fettartige Stoffe enthält. Bei Verwendung von Rinderpankreas können pro Kilogramm verwendetem Pankreas etwa 20 bis 50 g dieser fettartigen Stoffe, die im wesentlichen aus Fettsäuren und Lipoiden bestehen, in den Extrakt gelangen; bei Schweinepankreas können diese Mengen erheblich höher sein.
  • Wenn diese fettartigen Stoffe nicht vorher aus dem Extrakt entfernt werden, werden sie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der Proteinfraktion in Form von Seifen niedergeschlagen, da diejenigen Metalle, die bekanntlich die Kristallisation von Insulin fördern können, außerdem unlösliche fettsaure Salze liefern. Dies muß bei der Wahl der zuzusetzenden Metallionen berücksichtigt werden. Aus den erhaltenen Niederschlag von Proteinen und fettsauren Salzen kann die insulinhaltige Fraktion mit angesäuertem Wasser, z. B. verdünnter Salzsäure, gelöst werden.
  • Mit Rücksicht auf die schwierige Filtrierbarkeit dieser fettsauren Salze ist es jedoch vorzuziehen, bei dem erficdungsgemäßen Verfahren zunächst, d. h. vor dem Niederschlagen der Proteinfraktion, die fettartigen Stoffe aus dem Extrakt zu entfernen. Dieses Entfernen des Fettes kann durch bekannte Verfahren, durch Erniedrigung der Konzentration des organischen Lösungsmittels, durch Destillation oder durch Verdünnung mit Wasser und darauffolgende Filtration des Extraktes durchgeführt werden.
  • Es ist einer der überraschenden Aspekte der vorliegenden Erfindung, daß auch aus einer äußerst verdünnten Insulinlösung die insulinhaltige Proteinfraktion quantitativ niedergeschlagen werden kann, wodurch es möglich ist, in diesem Falle zum Entfernen des Fettes das sehr einfache Verfahren der Verdünnung des organischen Lösungsmittels mit Wasser durchzufuhren. Es wird z. B. dem annähernd eigen äthanolischen Extrakt eine gleiche Menge Wasser zugesetzt, worauf die ausgeschiedenen fettartigen Stoffe durch Piltration entfernt werden.
  • Außerdem wurde gefunden, daß die fettartigen Stoffe auch sehr zweckdienlich aus dem Extrakt entfernt werden können, indem Ca- oder Mg-Ionen zugesetzt werden, wobei nur die fettartigen Stoffe und nicht die insulinhaltigen Proteine niedergeschlagen werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß das Volumen der Extraktionsflüssigkeit nicht vergrößert zu werden braucht, während im Gegensatz zu dem Verfahren, bei dem Fettsäure und insulinhaltige Proteine gleichzeitig niedergeechlagen werden, nur einmal ein Seifenniederschlag abfiltriert zu werden braucht.
  • Im aligemeinen wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von einer Flüssigkeit ausgegangen, die pro Kilogramm Pankreas etwa 2 bis 10 1 organisches Lösungsmittel enthält und in der etwa 5 bis 25 g proteinartige Stoffe gelöst sind. Aus dieser Proteinfraktion können in Abhängigkeit von der Güte des Pankreas 2000 bis 5000 I. E., d. h. 80 bis 200 mg, reines Insulin gewonnen werden, wobei diese Flüssigkeit gegebenenfalls auf eine der vorstehend beschriebenen Weisen von den fettartigen Stoffen befreit worden ist.
  • Aus dieser Fliissigkeit wird durch Zusatz von Metallionen derjenigen Gruppe von Metallen, welche die Kristallisierung von Insulin fördern, eine Proteinfraktion (gegebenenfalls gemischt mit Metallsalzen der Fettsäuren der gelösten fettartigen Bestandteile des Pankreas) niedergeschlagen, welche Proteinfraktion etwa die Hälfte bis ein Fünftel der Gesamtmenge des Proteins der Lösung enthält, aus der dennoch das gesamte Insulin gewonnen wird. Auf diese Weise wird bereits eine erste Anreicherung an Insulin in der aufzuarbeitenden Proteinfraktion erzielt.
  • Es ist bekaIlnt, unter Zusatz eines der Metalle Zn, Cd, Co, Ni, Fe, Cu oder Mn die Kristallisation von Insulin aus einer Lösung ZU fördern. Diese Metalle müssen dabei in einer gegenüber dem vorhandenen Insulin geringen Menge, z. B. von 0,5 bis 50 Gewichtsprozent, der konzentrierten Insulinlösung zugesetzt werden.
  • Es werden z. B. sauren, wässerigen Lösungen von Insulin, die mindestens 0,5 g Insulin pro Liter enthalten, Salzlösungen der vorerwähnten Metalle zugesetzt, wobei diese Metalle in zweiwertiger Form vorhanden sind, worauf der pH-Wert der Lösung durch Zusatz von Lauge oder Ammoniak auf 5 bis 6 erhöht wird. Auf diese Weise werden Insulinkristalle erhalten, die etwa 0,4 % des Metalles enthalten. Es werden auch zur Herstellung von Insulinkristallen mit einem höheren Metallgehalt größere Metallmengen dem in Wasser aufgenommenen Insulin zugesetzt, z. B. bis 500 Gewichtsprozent in Bezug auf die Insulinmenge. Wie jedoch auch in der niederländischen Patentschrift 84 723 beschrieben ist, hängt die Ausbeute an kristallinem Insulin bei diesem Kristallisationsverfahren von der Reinheit des gelösten Insulins ab, und Insulinlösungen, bei denen die gelöste Proteinmenge eine biologische Aktivität von weniger als 50 I.E. pro mg hat, ergeben gewöhnlich eine weniger zufriedenstellende Ausbeute.
  • Diese bekannte Ausnutzung der die Kristallisation von Insulin fördernden Metalle erfolgt daher lediglich am Ende der bekannten Insulinherstellungsverfahren, z. B. nach der isoelektrischen Präzipitation von Insulin aus einer Lösung einer durch wiederholte fraktionierte Aussalzung praktisch vollkommen von Ballastproteinen befreiten Proteinfraktion.
  • Es ist daher äußerst überraschend, daß aus einer Pankreasextraktionsflüssigkeit, aus der maximal 200 mg, unter normalen Verhältnissen 5 bis 20 mg Insulin pro Liter gewonnen werden kann, in der wenigstens die fünffache, meistens mindestens die zwanzigfache Menge an Eiweißen und eiweißartigen Bestandteilen gelöst ist, mittels dieser Metallionen die insulinhaltige Fraktion quantitativ niedergeschlagen werden konnte.
  • Die Metallionen können auf aede geeignete Weise in die Lösung gebracht werden, z. B. auch bei Verwendung der sich leicht in Säure lösenden Metalle wie Zink und Cadmium, durch Zusatz des Metalles zum sauren Extrakt oder durch Zusatz von Oxyden oder Hydroxyden. Vorzugsweise werden Jedoch in dem Extrakt lösliche Salze der Metalle verwendet, wobei von den Metallen Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer und Mangan diejenigen Salze verwendet werden müssen, in denen diese Metalle in zweiwertiger Form vorhanden sind. Diese Salze können z. B. Salze der Salzsäure, Schwefelsäure oder Essigsäure sein. Nach Zusatz des Metalles zum sauren Extrakt wird durch Zusatz von Lauge, von Ammoniak oder von einer Pufferflüssigkeit der pH-Wert auf 5 bis 7,5 erhöht. Die minimal erforderliche Menge des zugesetzten Metalles ändert sich mit dem Atomgewicht des Metalles und mit dem Protein- und gegebenenfalls dem Fettsäuregehalt der Lösung. Für jeden Einsatz kann gegebenenfalls festgestellt werden, ob eine hinreichende Menge Metall zugesetzt worden ist, indem das Filtrat des Niederschlags wieder angesäuert wird, wieder Metall zugesetzt und der pH-Wert wieder auf 5 bis 6 gebracht wird.
  • Bei Rinderpankreasextraktionsflüssigkeit, die durch Verwendung von mit Salzsäure angesäuertem Alkohol erhalten ist, wobei vorher durch alkalische Lagerung ein Teil der Ballastproteine entfernt und das Fett durch Verdünnung, Destillation oder Zusatz von Ca- oder Mg-Salz abgeschieden worden ist, ergibt sich, daß pro Kilogramm eingesetztem Pankreas etwa 1 g Zink oder etwa 2 g Zinkchlorid ausreicht. Da ein Uberschuß an Metallionen nicht störend wirkt, wird vorzugsweise eine größere Menge zugesetzt, z. B. 3 g Zn", Co", Ni", Fet', Cu" oder Mm11 oder 5 bis 6 g Cd. Wird nicht vorher entfettet, so sind bedeutend größere Metallmengen erforderlich, z. B. 10 bis 30 g Zink pro Kilogramm eingesetztem Pankreas.
  • Ähnlich wie bei der Kristallisation von Insulin wird bei dieser Proteinablagerung vorzugsweise Zinksalz verwendet, da Zink ein im Pankreas natürlicherweise vorkommendes Metall ist und somit im allgemeinen bei der Insulinkristallisation üblicherweise benutzt wird und sehr gute Ergebnisse liefert.
  • 531 ernaltene Niederschlag wird auf bekannte Weise, z. B. durch Zentrifugieren oder Siltrieren, gesammelt und dann in verdünnte Säure aufgenommen. Der Niederschlag wird z. 3. zunächst unter Rühren in Wasser suspendiert, worauf, ebenfalls unter Rühren, eine Saure zugesetzt wird, bis der ptI-Wert 2 bis 3 beträgt. Ist das Fett vorher entfernt wor-Qen, so wird eine nahezu klare Lösung erhalten. Wenn nicht, so wird aus dem Gemisch von fettsauren Salzen und Proteinen die Proteinfraktion gelöst und. durch Filtration gereinigt.
  • Aus der sauren, wasser gen Lösung der Proteinfraktion kann durch bekannte Verfahren das insulin in reiner Form gewonnen werden.
  • Beispiel I 100 kg gefrorener, gemahlener Rinderpankreas wird mit 250 1 Alkohol und Salzsäure derart extrahiert, da# während der L'xtraktionszeit von 4 Stunden die Alkoholkonzentration (thanool) auf 65 Zo und der pH-Wert auf etwa 2,5 eingestellt wird.
  • Nach Ausscheidung des Extraktes wurde das Pankreasresiduum mit 250 1 65%igem Alkohol gewaschen und mit Salzsäure ebenfalls auf einen pH-Wert von 2,5 gebracht. Nach Abscheidung des zweiten Extraktes wurden die beiden Extrakte vereinigt.
  • Durch Zusatz von Ammoniak wurde der pH-Wert der Flüssigkeit auf 7,5 bis 8,5 gebracht und darauf wurde der erhaltene Niederechlag abfiltriert. Dem Extrakt wurde, nachdem er wieder mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 2,5 gebracht worden wsr, ein annähernd gleiches Volumen Wasser zugesetzt, worauf die irei gewordenen fett artigen Stoffe von der Lösung abfiltriert wurden.
  • In der Extraktionsflüssigkeit von etwa 1000 1 mit einem Äthanolgehalt von 30 bis 35 % ergab eine Sticketoffanalyse einen Proteingehalt von schätzungsweise etwa 400 g.
  • Diesem sauren Extrakt wurde eine mit Salzsäure angesäuerte Lösung von 625 g Zinkchlorid in 1,5 1 Wasser zugesetzt. Darauf wurde mittels Ammoniak der pH-Wert der Flüssigkeit auf 6 erhht. Es lagerte sioh eine Proteinfraktion von etwa 160 g ab. Nach Abfiltrieren wurde dieser Niederschlag in 20 1 Wasser aufgenommen, worauf der Suspension so lange konzentrierte Salzsäure zugesetzt wurde, bis der gesamte Niederschlag gelöst und der pH-Wert 2,5 bis 3 betrug. Aus dieser Fltissigkeit konnte auf bekannte Weise, z. 3. durch fraktioniertes Aussalzen durch isoelektrische Präzipitation und Kristallisierung mittels Zink, 17 g Insulin mit einer biologischen Aktivität von 25 I. E. pro mg gewonnen werden.
  • Beispiel II Durch Extraktion von 1 kg gefrorenem, gemahlenem Rind erpankreas mittels Aceton wurden 5 1 einer Extraktionsflüssigkeit erhalten die 60 % Aceton enthielt und mit Eesigsäure auf einen pH-Wert von 4 angesäuert wurde und in der etwa 30 g fettartige Substanz aus dem Pankreas und etwa 20 g Protein gelöst war. Dieser Flüssigkeit wurde 40 g Cadmiumchlorid in 200 ml mit Salzsäure angeoäuertem Wasser zugesetzt, worauf der pH-Wert durch Natronlauge auf 7 gebracht wurde. Der Niedereohlag wurde filtriert und darauf unter Rühren in 1 1 Wasser aufgenommen. Der suspension wurde, ebenfalls unter RUhrcn, langsam Salzsäure zugesetzt, bis der pH-Wert der Lösung 3 betrug. Das Gemisch wurde darauf wieder filtriert, und durch Aussalsen mit Natriumchlorid und weiter durch bekannte Verfahren wurde 150 mg Insulin mit einer biologischen Aktivität von 25 I. B. pro mg gewonnen.
  • Beispiel III Aus 1 kg Schweinepankreas wurde mittels eines mit Salzsäure angesäuerten Äthanol-Wasser-Gemisches 5 1 eines Extraktes erhalten, der 60 % Äthanol enthielt, einen pH-Wert von 2,5 hatte und in dem außer etwa 15 g Protein auch 35 g fettartige Substanz aus dem Pankreas gelöst war.
  • Dieser Flüssigkeit wurde Calciumchlorid und eine solche Menge Ammoniak zugesetzt, daß der pH-Wert etwa 8 betrug, worauf der erhaltene Niederschlag abfiltriert wurde. Das Filtrat wurde mit Salzsäure wieder auf einen pH-Wert von 2,5 gebracht. Dem Filtrat wurde eine mit Salzsäure angesäuerte Lösung von 10 g Cuprichlorid in 50 ml Wasser zugesetzt, und die Flüssigkeit wurde durch Zusatz von Ammoniak auf einen pH-Wert von 5,9 gebracht. Der Niederschlag wurde abfiltriert und darauf in 600 ml 0,01 n Salzsäure aufgenommen. Aus dieser Lösung konnten nach Aussalzen mittels Natriumchlorid 144 mg reines Insulin durch bekannte Verfahren hergestellt werden.
  • Patentanßpruch:

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus einem Wasser und ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthaltenden Pankreasextrakt durch Fällung des Insulins mit Metallionen derjenigen Gruppen von Metallen, welche die Kristallisierung von Insulin fördern, wie Zn, Cd, Fe, Ni, Co, Cu und Mn, besonders mit Zinkionen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fällung durch Alkalizugabe in der gegebenenfalls entfetteten Lösung vornimmt, die in bekannter Weise durch Extraktion der Drüsen mit einem sauren Gemisch von Wasser und mit Wasser mischbarem organischem Lösungsmittel erhalten worden ist, den Niederschlag in verdünnter Säure aufnimmt und aus dieser Säurelösung das Insulin nach bekannten Verfahren gewinnt.
DE19611492044 1960-10-07 1961-10-04 Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus Pankreasextrakt Expired DE1492044C (de)

Applications Claiming Priority (3)

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NL256652 1960-10-07
NL256652 1960-10-07
DEN0020626 1961-10-04

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DE1492044A1 true DE1492044A1 (de) 1969-02-20
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